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Online-Extra Nr. 175


"Gelobtes Land" ...

- Uwe Gräbe: "Gelobtes Land" - Eine Annäherung

- Ricklef Münnich: Weder Klärung noch Fortschritt.
Die Orientierungshilfe "Gelobtes Land" der EKD

-
Ulrich W. Sahm: EKD-Leitfaden - Selig sind die Unwissenden



... und eine Solidaritätserklärung für Israel

PCIME: Jerusalemer Erklärung


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Jerusalemer Erklärung

Abschlusserklärung der Tagung in Jerusalem vom 5. - 8. November 2012 zur Haltung großer Protestantischer Kirchen gegenüber dem Staat Israel

Protestant Consultation on Israel and the Middle East


Wir gehören zu verschiedenen Kirchen in Europa, Nord Amerika und Afrika. Wir sind nach Jerusalem gekommen, um unserer gemeinsamen Sorge über den Zustand der Beziehungen zwischen unseren Kirchen und Israel Ausdruck zu verleihen. Wir bekräftigen unsere Liebe zu Israel. Wir glauben, dass Gott zu seinem Bund mit den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs steht. Gott wollte sie segnen und durch sie auch andere segnen. Wir lehnen die „Substitutionstheologie” ab, die behauptet, Israel habe keinen Platz mehr in Gottes Plan.
 
Wir sehen im modernen Staat Israel ein Zeichen der Hoffnung. In einer Region, die lange von starren Autokraten beherrscht wurde, sticht Israel hervor als stabile, pluralistische Mehrparteiendemokratie. Israels Bürger dürfen frei Fehler und Schwächen ihrer Regierungen kritisieren, und es gibt Mechanismen, um solche Fehler zu korrigieren. In unserer Gruppe haben wir miterlebt, wie offen Israelis über Klugheit oder Unklugheit von Regierungsentscheidungen diskutieren. Die Neigung zur Selbstkritik ist ein Erbe prophetischer Traditionen, die Juden und Christen verbindet.
 
Unsere Liebe zu Israel steht nicht im Widerspruch zu unserer Liebe zu anderen Völkern in der Region, einschließlich der Palästinenser. Sie alle haben einen Platz in Gottes Herzen. Wir sind überzeugt, dass es möglich ist, Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen und dabei die Rechte und Bedürfnisse aller Völker dieser Gegend zu achten und zu wahren.
 
Uns bedrückt zutiefst die Art und Weise, wie bestimmte offizielle europäische und nordamerikanische Kirchenvertreter die israelisch-palästinensischen Auseinandersetzungen erörtern, als ginge es um ein Nullsummenspiel. Sie lassen sich in die internationale Kampagne einspannen, die vorgibt, den Palästinensern zu helfen, indem sie Israel delegitimiert. Sie fördern  auch die radikale “Kairos-Palästina”-Gruppe, die von allen am Konflikt beteiligten Parteien einzig Israel verurteilt und eine „Ein-Staaten-Lösung” befürwortet. Allein Israel wird zum Ziel von Boykott, von Ausgrenzung und Sanktionen gemacht. Diese Sicht- und Handlungsweise ist ungerecht und der Sache des Friedens nicht dienlich.
 
Ob beabsichtigt oder nicht, diese Strategie bestärkt diejenigen Kräfte, die sich geschworen haben, Israel zu vernichten – Kräfte, die täglich israelische Zivilisten mit Raketen angreifen. Wir fürchten, dass diese Haltung nicht durch christliche Nächstenliebe bestimmt ist, sondern eher durch das Gegenteil. Wir bitten die eifrigen Verfechter solcher Strategien, ihr Gewissen in diese Richtung zu erforschen.
 
Wir betrachten inzwischen die Feindseligkeit gegenüber Israel im Rahmen eines größeren Zusammenhangs. Die Kräfte, die die Existenz eines israelischen Staates nicht dulden wollen, treten mit derselben intoleranten Schärfe auch gegenüber anderen religiösen und ethnischen Minderheiten im Nahen Osten auf. Wir haben unter anderem Berichte koptischer Christen aus Ägypten und assyrischer Christen aus dem Irak gehört, die von ihren Leiden unter aggressiven islamistischen Bewegungen erzählten. Im Gegensatz dazu haben uns hochrangige und glaubwürdige Kirchenvertreter in Jerusalem versichert, dass die christlichen Bürger Israels trotz gelegentlicher Reibungen mit einigen ihrer Nachbarn alle Bürgerrechte und einen guten Lebensstandard genießen.
 
Die Zukunft der 2000 Jahre alten christlichen Gemeinden und die Zukunft des Pluralismus stehen heute im Nahen Osten auf dem Spiel. Wir können es uns nicht leisten, unsere Augen vor den größeren Zusammenhängen zu verschließen, in denen die Konflikte um Israel zu sehen sind. Wir stehen aus voller Überzeugung hinter Israel und dem jüdischen Volk – genau wie wir hinter den verfolgten Christen und  anderen Minderheiten der Region stehen. Wir sind den christlichen Würdenträgern dankbar, dass sie uns empfangen haben und werden sie und ihre Gemeinschaften in unsere Gebete einschließen.


Die Unterzeichner



 Canada
 - Rev. Andrew Love, United Church of Canada (UCC)
 
Finland
 - Rev. Inkeri Tahvanainen, Pastor, The Evangelical Lutheran Church of Finland
 
Germany
 - Kreiskantorin Christiane Klein, Superintendent of Church Music in the Protestant Church Diocese of Weserbergland,  Germany; Chair Friendship Group Israel
 - Rev. Albrecht Lohrbaecher, German Protestant Church, Chair Israel Info
 - Mr. Johannes Riegger, German Protestant Church, Co-Chair  Informationsdienst Israel
 - Mrs. Christiane Sahm, German Protestant Church, Co-Chair Friendship Group, Editor
 
Israel
 - Rev. Dr. Petra Heldt, Co-Chair, Liaison Committee, German Protestant Church
 - Malcolm Lowe,  Welsh Anglican New Testament Scholar; Fellow, Gatestone Institute
 
Netherlands
 - Rev. Aart Brons, Israel Representative, Dutch Christian Reformed Churches
 - Rev. Henk Poot, Christenen voor Israel, The Netherlands
 
Norway
 - Hanne Nabintu Herland, Historian of comparative religions, lecturer and author
 
Uganda
 - Bishop Umar Mulinde,, Gospel Life Church International, Namasuba Central Zone, Entebbe Road, Kampala, Uganda-East Africa
 
United Kingdom
 - Rev. Martyn Perry, Patron of Anglican Friends of Israel
 - Mrs. Pam Smith, Methodist Church, Regional Chair of Methodist Friends of Israel
 - Dr. Paul Wilkinson, , Associate Minister at Hazel Grove Full Gospel Church, Stockport
 
United States
- Mr. Jim Fletcher, Evangelical Church; writer; Executive Committee member, National Christian Leadership Conference for Israel (NCLCI)
 - Rev. Luke Moon, Southern Baptist Church; Institute of Religion and Democracy (IRD)
 - Mrs. Juliana Taimoorazy, Founder and President, Iraqi Christian Relief Council
 - Dexter van Zile, Christian Media Analyst, Committee for Accuracy in Middle East Reporting (CAMERA)
 - Mr. Alan Wisdom,  Adjunct Fellow, Institute of Religion and Democracy (IRD)


http://www.pcime.org


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