Riga: Museen des Schreckens
Ausstellung in Lüdenscheid über Künstler im Nationalsozialismus
Nach 1933 wurden von den Nationalsozialisten fast alle deutschen Künstler von Bedeutung verfolgt, ausgestoßen, ins Exil gejagt oder in den Freitod getrieben, hieß es am Mittwoch in der Ankündigung der bis zum 18. Mai terminierten Schau. Ihre Werke wurden aus den Museen verbannt, vernichtet oder ins Ausland verschoben. Die übergroße Mehrzahl der um 1890/1905 geborenen Künstler war 1933 zu jung, um einen Namen zu haben.
Sofern sie sich nicht den ideologischen Vorstellungen der NS-Funktionäre anpassten, gerieten sie ins Abseits oder gingen ins Exil. Die in Deutschland verbliebenen Künstler wurden von den Strömungen der internationalen Kunst abgeschnitten und ihre eigenen Arbeiten als volksschädliche "Verfallskunst" gebrandmarkt. Sie selbst wurden in der Regel mit Mal- oder Ausstellungsverbot bedroht. Nach dem Ende der Naziherrschaft standen viele der Künstler erneut vor dem Nichts. Durch die Bombardierung der Städte wurden unzählige Werke vernichtet. Nach Kriegsende gewann die abstrakte Kunst in Westdeutschland die Vorherrschaft, während in Ostdeutschland der Sozialistische Realismus als alleiniger Kunststil verordnet wurde.
Wer sich nicht anpasste, geriet zum zweiten Mal ins Abseits. Den Künstlern dieser "verschollenen Generation" gilt die Aufmerksamkeit dieser Ausstellung. Sie geht der Frage nach, wie Künstler während des Nationalsozialismus auf ideologische Beeinflussung, Kunstzensur, Überwachung bis hin zu Arbeits- und Ausstellungsverbot reagierten. Die Schicksale der in der Ausstellung versammelten Künstler zeigen die gesamte Bandbreite der damals möglichen Reaktionen, auch die Angepassten und Überzeugten, die sich der nationalsozialistischen Kunstdoktrin unterordneten. Ausgewählt wurden ausschließlich Künstler, die in Westfalen geboren wurden oder längere Zeit ihres Lebens dort gewohnt haben.
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet:
www.museen.de/staedtische-galerie-luedenscheid.de
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