Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
26.01.2015 - Nr. 1545
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus...
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat




Jeder Schüler soll KZ-Gedenkstätte besuchen



"Leises Entsetzen" in Buchenwald über die AfD



Von Claus Christian Malzahn | Die Thüringer AfD wollte in Buchenwald einen Kranz mit einer umstrittenen Inschrift niederlegen. Nach Protesten zog die Partei zurück – und löst mit einem neuen Vorschlag Entsetzen aus...

Wie die SS ihren Massenmord vertuschen wollte

[DIE WELT]
Von Sven Felix Kellerhoff | Der SS-Apparat nahm in Auschwitz mehr als einer Million Menschen das Leben. Als die Rote Armee vorrückte, sollten die Spuren des Völkermords getilgt werden. Das aber misslang Himmlers Organisation...

Skizzen einer geraubten Kindheit im KZ Buchenwald



Von Inge Günther | Der 15-jährige Thomas Greve war zu schwach, um das Lager Buchenwald nach der Befreiung zu verlassen. So bleib er erst mal – und zeichnete. Sein Skizzen sind heute im Holocaust Museum Yad Vashem zu sehen. Eine Begegnung...

Tod und Spiele



Von Ronny Blaschke | Die Nazis verkauften der Außenwelt das KZ Theresienstadt als "Vorzeigeghetto". Die bevorzugte Behandlung war jedoch pure Illusion. Tausende Menschen verhungerten und starben an Krankheiten. Die Propaganda der Nazis funktionierte reibungslos, in der auch Fußball eine wichtige Rolle spielte...




Gemeinsame Erklärung aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 2015

Aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz am 27. Januar 2015 erklären der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm:

„Am 27. Januar 2015 jährt sich die Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau durch sowjetische Truppen zum 70. Mal. Die Verbrechen, für die Auschwitz als Ort und als Symbol steht, gehören zu den fundamentalen Erfahrungen der Menschheit.

Auschwitz ist der Ort, an dem die Nationalsozialisten die polnische Intelligenz, Roma und Sinti, sowjetische Kriegsgefangene und Angehörige unterschiedlicher Nationen ermordet haben. Vor allem aber ist es der Ort der von Deutschen ins Werk gesetzten, systematischen und industriell betriebenen Vernichtung der europäischen Juden. Auschwitz wurde weltweit zum Synonym für die Shoah.

In Auschwitz wurde das moralische Band der Solidarität zwischen allem, was Menschenantlitz trägt, nicht nur wie so oft in der Geschichte beschädigt, sondern bewusst durchschnitten und bestimmten Gruppen von Menschen wie den Juden wurde ihr Menschsein abgesprochen. Auschwitz ist eine offene Wunde am Körper der Menschheit.

Die bis heute schmerzliche Erinnerung an Auschwitz stellt uns vor die Frage nach Schuld und ihren Folgen sowie nach unserer Verantwortung. Wir, die nach der Befreiung geboren wurden, tragen keine persönliche Schuld. Dennoch liegt die praktische Auseinandersetzung mit den Folgen von Schuld in unserer Verantwortung. Sie bezieht sich auf den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und auf die Konsequenzen, die wir aus der Beschäftigung mit dieser Vergangenheit für unser politisches und persönliches Handeln und für das Leben unserer Kirchen ziehen. Dazu gehört ein kritisches Verhältnis zu den kulturellen und religiösen Traditionen, in denen wir leben und die uns mit den vergangenen Lebenswelten verbinden, in denen die Shoah möglich war. Als Christen können wir auch der Frage nicht ausweichen, warum die Verbrechen von Auschwitz auf einem Kontinent geschahen, der seit mindestens einem Jahrtausend vom Christentum geprägt wurde.

Das Entsetzen über den Mord an den europäischen Juden und die Frage, inwieweit die lange Tradition des christlichen Antijudaismus dazu beigetragen hat, haben auf kirchlicher Seite zu einer theologischen Neubestimmung des Verhältnisses zum Judentum geführt. Auf katholischer Seite ist dies vor allem im 4. Kapitel der Konzilserklärung „Nostra aetate“ (1965) dargelegt. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat diese Neubestimmung in den drei Studien „Christen und Juden I-III“ in den Jahren 1975 bis 2000 vollzogen und die meisten Gliedkirchen der EKD haben das Bekenntnis zur bleibenden Erwählung Israels und zur wurzelhaften Verbundenheit von Kirche und Judentum in ihre jeweiligen Kirchenordnungen aufgenommen. Wir dürfen dankbar sein, dass in den vergangenen Jahrzehnten an die Stelle von Gleichgültigkeit und Ablehnung gegenseitiges Verständnis und nicht selten auch Freundschaft getreten sind. Wir wiederholen gerade an diesem Tag: Die katholische und die evangelische Kirche treten in ökumenischer Gemeinschaft gegenwärtig und zukünftig entschieden jeder Form von Antijudaismus und Antisemitismus entgegen, die, wie die Ereignisse der vergangenen Wochen zeigten, leider immer noch virulent und im Wortsinn tödlich sind.

Die Auseinandersetzung mit Auschwitz, die nicht zuletzt die Erklärung der Menschenrechte 1948 hervorgebracht hat, ist bleibend aktuell. Ohne die Achtung vor der Würde und den Rechten jedes Menschen gibt es kein humanes Zusammenleben. Der Prozess der europäischen Einigung ist eine wegweisende politische und zugleich zutiefst kulturell verwurzelte Antwort auf diese Erfahrung. Mit großer Sorge sehen wir, dass das europäische Projekt heute von innen und außen empfindlich herausgefordert wird. Angesichts der unzähligen Opfer von Gewalt und Menschenverachtung ist es eine Frage der Treue zu ihnen und zu uns selbst, dem Erstarken menschenverachtender, fremdenfeindlicher und nationalistischer Bewegungen in Europa entschieden entgegenzutreten, den Hilfsbedürftigen zur Seite zu stehen und den Menschenrechten Geltung zu verschaffen. Das Evangelium von Jesus Christus verpflichtet uns auf diesen gemeinsamen unbedingten Auftrag.“

(Quelle: Deutsche Bischofskonferenz)


Deutsche wollen mit Holocaust abschließen

[TAZ]
Laut einer Umfrage möchten 81 Prozent den Holocaust "hinter sich lassen". Steinmeier warnt zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor "Schlussstrich"-Forderungen...

Ins Gedächtnis gebrannt

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
Von Renate Lasker-Harpprecht | 70 Jahre nach der Befreiung: Eine Überlebende des Vernichtungslagers erinnert sich...

Shuttle nach Auschwitz



Von Marko Martin | 70 Jahre nach dem Holocaust ist es ein Grundbedürfnis vieler Besucher, genau hinzusehen. Eine regelrechte Besichtigungsindustrie ist entstanden. Ist das obszön?...


Das Grauen von Auschwitz ist nicht wirklich vorbei



Von Richard Herzinger | 70 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslager grassiert in Europa wieder Antisemitismus, Juden schmieden wieder Exilpläne. Das stellt ernste Fragen nach der menschlichen Lernfähigkeit...

Unser Ort

[DER TAGESSPIEGEL]
Von Peter von Becker | Vor 70 Jahren hat die Rote Armee das größte Vernichtungslager der Nationalsozialisten befreit. Auschwitz steht als Synonym für den Zivilisationsbruch – durch ihn erfährt das Gedenken seine menschlichen Grenzen. Ein Essay...

Jeder Schüler soll KZ-Gedenkstätte besuchen



Der Holocaust soll in den Schulen präsenter werden, fordert der Präsident des Zentralrats der Juden. Der Besuch einer KZ-Gedenkstätte solle Pflicht sein...

"Wir wussten, dass niemand herauskommt"

[SÜDDEUTSCHE ZEITUNG]
Von Ronen Steinke | Yehuda Bacon kam 1929 in der damaligen Tschechoslowakei zur Welt. 1942 deportierten die Nazis ihn und seine Familie zunächst nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz. Yehuda Bacon überlebte inmitten der Todesfabrik - in einer speziellen Kinderbaracke, die dazu diente, gegebenenfalls das Rote Kreuz zu täuschen...

Holocaust: Gemeinsame Erklärung von IKG und Aleviten



Man müsse Traditionen hinterfragen, um sich "von menschenverachtenden, aus dem Kontext gerissenen theologischen Inhalten klar zu distanzieren"...




Heimatforscherin Gammer: "Historische Scheu vor dem KZ Gusen"



Gedenkfehler und die Angst der Historiker vor einer Umschreibung der Geschichte: Martha Gammer hält die Zeit reif für einen Umbruch. Interview...

Der Gegenspieler Hitlers



Von Werner Vogt | Anfang 1965 nahmen Millionen von Menschen in London Abschied von Winston Churchill. Sie ehrten einen Premierminister, der 1940 klarmachte, dass Hitler eine besiegbare Grösse sei. Zusammen mit den Amerikanern löste Churchill dies auch ein...







Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 



Thema...

Nationalsozialismus


Literatur zum Thema
bei amazon bestellen: