Hitlers „Mein Kampf“ bald auf dem Büchertisch?
Als der "gefährlichste Mann des Krieges" starb
Distomo wartet immer noch auf Entschädigung
Deutschlands wackliges Alibi im Reparationen-Streit
[DIE WELT]
Worauf gründete sich die Hitler-Begisterung?
Das las Anne Frank
So wurde das KZ Buchenwald tatsächlich befreit
Häftlinge von einst warnen vor neuer Rassismus-Welle
Echtes Gedenken statt Betroffenheitskitsch
Europas Einigung als Antwort auf Buchenwald
Haben wir versagt?
[TAZ]
Bonner Frauenmuseum zeigt die Ausstellung "Frauen in Krieg und Frieden"
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt
Mehr als 1.000 Repräsentantinnen aus zwölf Staaten nahmen 1915 viele Hürden und polizeiliche Schikanen in Kauf, um gemeinsam über Wege zum Frieden zu diskutieren und Resolutionen zu verfassen, so die Ausstellungsmacherinnen. Dieses Engagement von Frauen sei heute in Vergessenheit geraten, wenn über den Ersten Weltkrieg gesprochen wird. 55 Künstlerinnen widmen sich zeitübergreifend dem Thema in Film, Rauminszenierungen, Fotografie und Malerei.
Sie spiegeln in ihren Werken die Kämpferinnen für den Frieden, ihre eigene Familiengeschichte, die Auswirkungen des Krieges auf den Alltag, die Arbeit, die Flucht und Verluste. So zeigt die Künstlerinnengruppe "Trümmerfrauen" in Bonn Arbeiten zur Zeit nach 1945. Homa Emami präsentiert als "Heimatlose" ein "Labor der Zeichen und Dinge" zur aktuellen Krisensituation 2015 im Iran. Marlen Seubert zeigt mit dem Werk "Projektfläche Haut" zeitübergreifend die existentielle Bedrohung der Frauen durch Krieg und Gewalt.
Im historischen Teil der Ausstellung wird neben vielen Beispielen aus dem Deutschen Reich auch die internationale Situation präsentiert. Frauen waren in den meisten Ländern sowohl an der "Heimatfront" als auch zum ersten Mal in größerem Umfang hinter der Front am Ersten Weltkrieg beteiligt. Bürgerliche Frauen engagierten sich ehrenamtlich in der Kriegsfürsorge, Millionen Arbeiterinnen waren unter großen Gefahren in den Munitionsfabriken beschäftigt. Wie in anderen Berufen mussten Frauen auch in der Landwirtschaft die Männer ersetzen.
In allen Ländern dienten Krankenschwestern in den Lazaretten, in einigen Staaten richteten die Militärs weibliche Hilfsdienste ein. Nicht zu vergessen auch diese Kriegsschande: Prostituierte wurden an der Front eingesetzt, um Soldaten "sexuelle Entspannung" zu bieten, hieß es im Vorfeld der Schau weiter. In besetzten Ländern wie Belgien, Serbien und Polen waren Frauen im Widerstand und in Frauenlegionen aktiv. Um sich vor Kriegsgräuel und Vergewaltigung zu schützen, übten sich Frauen in den USA im Schießen und in Selbstverteidigung.
Mit Blick auf die weitere geschichtliche Entwicklung werden in der Ausstellung außerdem kurze Portraits aller bisherigen 16 Friedensnobelpreisträgerinnen gezeigt. Hier wird deutlich: Inzwischen wehren sich Frauen und übernehmen Verantwortung in Politik und in Weltkrisensituationen. Mit der Ausstellung unterstützt das Frauenmuseum die Forderung nach gleichberechtigter Repräsentanz auf allen Ebenen der Friedenspolitik durch die zügige Umsetzung der Aktionsplattform von Peking (1995) und der Resolutionen 1325 (2000) und 1380 (2008) des UN-Sicherheitsrates.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet:
www.frauenmuseum.de
Microtext-Journalistenbüro)
Abo-Hinweis
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen
Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!
Anmeldung