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ISSN 1612-7331
23.01.2017 - Nr. 1689
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Das Vermächtnis der Überlebenden



Zwölf SS-Täter im Visier



Von Klaus Hillenbrand | Staatsanwälte im gesamten Bundesgebiet ermitteln wegen Beihilfe zum Mord gegen KZ-Wachpersonal, das in Stutthof und Auschwitz Dienst tat...

Warum die Schlacht um Monte Cassino so hart war



Von Johann Althaus | Um Rom zu decken, hatte die Wehrmacht die Gustav-Linie besetzt. Im Januar 1944 begannen alliierte Truppen mit dem Angriff auf die Schlüsselstellung Monte Cassino. Die Schlacht dauerte fünf Monate...

Hitlers Generalprobe für Stalingrad war ein Erfolg

[DIE WELT]
Von Johann Althaus | In Cholm südlich von Leningrad schloss die Rote Armee im Januar 1942 gut 6000 Wehrmachtssoldaten ein. Erst im Mai wurde der Kessel entsetzt. Der Erfolg förderte einen gefährlichen Irrglauben...

Spurensuche an Hitlers polnischer Autobahn



Von Armory Burchard | Regionalhistoriker dokumentieren Zwangsarbeit an der Trasse der Reichsautobahn von Frankfurt (Oder) nach Posen. Die zumeist jüdischen Opfer waren lange vergessen, ihre Lager unbekannt...




Nazi-Verbrecher Brunner starb 2001 in Damaskus



Der NS-Kriegsverbrecher Alois Brunner soll nach Recherchen eines französischen Magazins 2001 unter elenden Bedingungen in Syrien gestorben sein. Er habe die letzten Jahre seines Lebens in einer Kellerzelle des Geheimdienstes in Damaskus verbracht, berichtete das Magazin „XXI”...

Elendes Ende von Eichmanns "Bluthund"



Von Oliver Das Gupta und Benjamin Moscovici | NS-Verbrecher Alois Brunner soll 2001 als Gefangener in einem Keller in Damaskus gestorben sein. Als SS-Offizier war der Österreicher für den Tod von mindestens 128 000 Juden verantwortlich. Jahrzehntelang lebte Brunner unbehelligt als Gast und Helfer des Assad-Regimes in Syrien...

»Alle haben permanent gemauert«



Georg M. Hafner über die Todesumstände des SS-Manns Alois Brunner, die Suche nach ihm und viele Hürden. Interview...




Es hat mehrere „Wannsee-Konferenzen“ gegeben



Vom geheimen Protokoll der Wannsee-Konferenz ist nur eine Ausfertigung erhalten. Der Völkermord muss zuvor auch auf anderen Treffen besprochen worden sein, sagt der Historiker Hans-Christian Jasch. Interview...

Die Erfindung der Tötungsmaschinerie



Von Andreas Conrad | Es begann mit einer Einladung: "Besprechung mit anschließendem Frühstück". Das Ende ist bekannt – die "Endlösung der Judenfrage". Ein Besuch im Haus der Wannsee-Konferenz 75 Jahre danach...

"Hitler kontrollierte jeden einzelnen Schritt"



Der Historiker Peter Longerich zählt international zu den renommiertesten Experten für die Geschichte des Nationalsozialismus. Im Interview äußert er sich zur Bedeutung der Wannseekonferenz vor 75 Jahren...

Geburtsort: Bergen-Belsen, ein Konzentrationslager



Von Christina Wandt | Regina Goshen war als junges Mädchen im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Am Ort des Grauens kam ihr Sohn zur Welt. Eine späte Spurensuche...

Die zwei Wunder der Zuzana Ruzickova



Von Kilian Kirchgessner | Zuzana Ruzickova überlebte als Teenager Auschwitz und wurde nach dem Krieg zu einer weltweit gefeierten Cembalistin. Am 14. Januar wurde die tschechische Musikerin 90 Jahre alt...




Das Vermächtnis der Überlebenden



Von Robert Probst | Am 27. Januar ist Holocaust-Gedenktag: "Nie wieder", hieß es früher. Heute haben NS-Opfer neue Botschaften an die Jugend. Manche sind sogar der eigenen Generation zu extrem...

      




Zahlreiche Veranstaltungen in NRW erinnern an die Opfer des Holocaust

Mit Ausstellungen, Theateraufführungen, Lesungen, Vorträgen und Konzerten wird rund um den 27. Januar auch an die Befreiung der Menschen im Konzentrationslager Auschwitz vor 72 Jahren gedacht.

Düsseldorf - Mit Ausstellungen, Theateraufführungen, Vorträgen, Lesungen, Filmvorführungen und Konzerten erinnern Kommunen, Verbände, Kirchengemeinden, Gedenkstätten sowie Museen und Theater rund um den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar an die Opfer des Nationalsozialismus und an die Befreiung der Menschen im Konzentrationslager Auschwitz vor 72 Jahren. Die Alte Synagoge Essen - Haus jüdischer Kultur veranstaltet am (kommenden) Freitag ein Konzert mit Werken von Hans Gál und Oliver Messiaen.
 
Gál war Emigrant, Messiaen befand sich 1940/41 in einem Internierungslager in Görlitz und komponierte dort das "Quartett über das Ende der Zeit". In der Kölner Antoniter-City-Kirche findet am (kommenden) Donnerstag eine Gedenkstunde für die NS-Opfer statt. Erinnert wird auch an die etwa 500.000 Menschen, die während der NS-Herrschaft aus Deutschland flüchteten.
 
Die Stadt Oberhausen gemahnt in ihrer Gedenkveranstaltung am 27. Januar im Sophie-Scholl-Gymnasium, auch in der Gegenwart wachsam zu sein gegenüber Antisemitismus und Antiziganismus, gegenüber jeglicher anderen Form von Ausgrenzung und gegenüber jeder Behauptung der vermeintlichen Ungleichwertigkeit von Menschen. In Solingen wird am Gedenktag im Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum die Ausstellung "Literarische Bilder des Holocaust. Die Passagierin von Zofia Posmysz" eröffnet.
 
Im Zentrum steht der Roman "Die Passagierin" der Autorin Posmysz. Die bis zum 23. April laufende Schau ist Rahmenprogramm zur Oper-Aufführung "Die Passagierin", die am 28. Januar am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen zur Aufführung kommt. In der NRW-Landeshauptstadt wird am Gedenktag in der Volkshochschule eine Ausstellung eröffnet, die an die Massaker von Babyn Jar und Kamjanez Podilskyi in der Ukraine erinnert, die sich in diesem Jahr zum 75. Mal jähren.
 
Zudem wird gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde am Mahnmal für die Deportierten am ehemaligen Güterbahnhof Derendorf an die Opfer gedacht.
In Leverkusen wird am 27. Januar in der Galerie im Forum die Ausstellung "Stolpersteine" zum Projekt des Künstlers Gunter Demnig "Hier wohnte - Stolpersteine" eröffnet. Auch das Jüdische Museum Westfalen in Dorsten zeigt ab dem 29. Januar eine Ausstellung mit dem Titel "Eine Geschichte von Vernichtung und Überleben - Der Holocaust im galizischen Erdölrevier" und erzählt von Entrechtung, Unterdrückung, Hunger, Zwangsarbeit, Ghettoisierung und Massenerschießungen sowie den Transporten in das Vernichtungslager Belzecki.
 
In Marl spricht am Holocaust-Gedenktag der Historiker am Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster, Thomas Köhler über "Die deutsche Polizei als Verfolgungsinstanz im Nationalsozialismus." In der Evangelischen City-Kirche in Wuppertal-Elberfeld gestalten am 29. Januar Studierende der Bergischen Universität die Gedenkstunde und thematisieren dabei die Erinnerungs-Kultur. Sie hinterfragen auch, welchen Nutzen der Blick in die Geschichte hat, wenn es um Probleme der Gegenwart geht.
 
In der Bürgerhalle im Rathaus der Stadt Dortmund wird am (kommenden) Donnerstag der Flucht vieler Juden aus Deutschland vor rund 80 Jahren gedacht. "Emigration oder Flucht waren an der Tagesordnung. Dafür gab man sein Eigentum nahezu komplett auf. Heute sind Flucht und Flüchtlinge das Thema Nr. 1 für die Deutschen. Deshalb setzen wir den Akzent auf dieses Thema", hieß es in der Ankündigung der Veranstaltung, die in Kooperation mit der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit stattfindet.
 
Im rheinischen Neuss erinnert Florence Hervé am 26. Januar im Romaneum an das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof, dass im von der Wehrmacht besetzten französischen Elsass eingerichtet wurde. Hervé stellt das Lager dar und informiert über die späteren Natzweiler-Prozesse sowie über die Gedenkstättenarbeit und die Zukunft des Erinnerns.
 
Gedenkveranstaltungen an die Holocaust-Opfer gibt es auch in Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn und vielen weiteren Städten in NRW. Der 27. Januar ist seit 1996 ein nationaler und seit 2005 der internationale Holocaust-Gedenktag für die Opfer der nationalsozialistischen Mordaktionen in Europa und für die Widerstandskämpfer. Der Begriff "Holocaust" kommt aus dem griechischen "olokautev" und bedeutet soviel wie "ein Brandopfer darbringen". Er ist zugleich die englische Bezeichnung für den Massenmord in den Verbrennungsöfen der Konzentrationslager im Dritten Reich. 

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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