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CD als Hommage an den Pianisten Karlrobert Kreiten
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Düsseldorf - Das Stadtmuseum Düsseeldorf hat gemeinsam mit der Robert Schumann Hochschule und Avi-Service für music eine CD mit Aufnahmen des von den Nationalsozialisten ermordeten Pianisten Karlrobert Kreitens herausgebracht. Alle erhaltenen Aufnahmen Kreitens seien auf der CD, darunter auch Erstveröffentlichungen, erklärte die Direktorin des Stadtmuseums, Susanne Anna am Freitag. Die CD sei eine Hommage an den Pianisten, so Anna weiter.
Als "junger Wundermann am Flügel" wurde der aus Düsseldorf stammende Pianist Kreiten in den 1930er- und Anfang der 1940er-Jahren in ganz Deutschland von Presse und Publikum gefeiert. Doch seine vielversprechende Laufbahn fand nach kritischen Äußerungen dem nationalsozialistischen Terror-Regime gegenüber ein jähes Ende.
Nach einer Denunziation aus privatem Kreis wurde er am 3. Mai 1943 unmittelbar vor einem Klavierabend in Heidelberg von der Gestapo verhaftet, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und im Alter von 27 Jahren in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Noch vierzig Jahre nach seinem Tod unterstrich der Pianist Claudio Arrau, dessen Meisterschüler Karlrobert Kreiten in Berlin gewesen war, dessen außergewöhnlichen künstlerischen Rang.
"Kreiten war eines der größten Klaviertalente, die mir persönlich begegnet sind. Wäre er nicht durch das Nazi-Regime kurz vor Kriegsende hingerichtet worden, so hätte er, ohne Zweifel, seinen Platz als einer der größten deutschen Pianisten eingenommen. Er bildete die verlorene Generation, die fähig gewesen wäre, in der Reihe nach Kempff und Gieseking zu folgen."
Nur wenige, wie durch ein Wunder erhaltene, künstlerisch höchst eindrucksvolle private Tonaufnahmen haben sich erhalten. Sie sind bereits lange vergriffen und werden nun erstmals wieder aufgelegt. Ein berührendes Detail: Auf diesen alten Schelllack-Unikaten hört man sogar Karlrobert Kreitens eigene Stimme, der die Absagen zu einigen der eingespielten Stücke einspricht. Die Aufnahmen aus den jahren 1933 bis 1938 wurden behutsam restauriert und nach neuestem Stand der Aufnahmetechnik digitalisiert.
Microtext-Journalistenbüro)
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