Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
14.07.2017 - Nr. 1730
Anmeldung Abonnement Online-Extra Pressestimmen Leserstimmen Über COMPASS Archiv


Editorial
Israel und Nahost
... aktuell
... Hintergrund
... Israel intern
... und die Welt
Vergangenheit ...
Antisemitismus
Interreligiöse Welt
Jüdische Welt
Christliche Welt
Online-Rezensionen
Fernseh-Tipps



anzeige


Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit

Deutscher Koordinierungsrat

Über 80 Gesellschaften haben sich im DKR zusammengeschlossen.

Besuchen Sie unsere Homepage:

Koordinierungsrat




«Er fühlte sich als Kriegermönch»: Hitler, Mussolini – und Codreanu



So versenkten die Briten 1940 Frankreichs Flotte



Von Berthold Seewald | Nach der Kapitulation Frankreichs vor der Wehrmacht setzte die Royal Navy der französischen Flotte ein Ultimatum. Am 3. Juli 1940 wurden die Schlachtschiffe vor der Küste Algeriens zusammengeschossen...




Einer der größten Mythen des 20. Jahrhunderts



Von Florian Stark | Im Juli 1947 versuchten 4500 Juden, mit der „Exodus“ nach Palästina zu gelangen. Nach heftigem Kampf brachten britische Kriegsschiffe das Schiff auf. Die jüdischen Passagiere kamen in deutsche Lager...

»Wir ließen uns nicht einschüchtern«

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
Von Jim Tobias | Vor 70 Jahren begann die Odyssee im französischen Sète – Wochen später endete sie in Hamburg...




„Wir sehen um uns herum diese Ausgeburten des Wahnsinns“



Von Dorothea Hülsmeier | Vor 80 Jahren stellten die Nazis in München „entartete Kunst“ aus. Insgesamt beschlagnahmten sie damals etwa 20.000 Kunstwerke aus den Museen. Die Suche danach gestaltet sich bis heute schwierig...

Folgen der "Entarteten Kunst" noch heute zu spüren



Auch lange nach der Beschlagnahmung von Kunstwerken durch die Nationalsozialisten sind die Folgen offenbar noch zu spüren...

Denkmal soll an Frauen im Widerstand in Salzburg erinnern



Von Stefanie Ruep | KZ-Verband und Patinnen für Erweiterung des Rosa-Hofmann-Denkmals im Stölzlpark ...

Steiniges Erbe



Von Björn Rosen | Europas Diktatoren prägten den Städtebau. Wie erhält man diese Architektur, ohne daraus Wallfahrtsstätten zu machen?...

Vom Glück des Überlebens

[DER TAGESSPIEGEL]
Von Udo Badelt | Erinnern an die Vergessenen. Das Klassikfestival „New Life“ präsentiert Musik jüdischer Komponisten, die vor den Nazis flohen...

NS-Geschichte eines St. Pöltner Bau-Areals wird dokumentiert



Reste von Arbeitslager werden freigelegt und festgehalten – Auf den Gründen sollen bis zu 800 Wohnungen entstehen...

Ein Bild und eine Schweizerin retteten sie vor den Nazis



Von Andreas Schuler | Margot Wicki-Schwarzschild erzählt in Konstanz aus ihrem Leben: "Zeitzeugen wie mich gibt es bald nicht mehr. Die Jugend soll erfahren, wie es damals war."...




«Er fühlte sich als Kriegermönch»



Hitler, Mussolini – und Codreanu. Ein Gespräch mit Oliver Jens Schmitt über die Nummer drei des Faschismus...




Beeindruckende Bilder von vergessenen Künstlern

Das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen erinnert mit einer großen Ausstellung an die Folgen der NS-Aktion "Entartete Kunst" vor 80 Jahren - Schau zeigt Kunstwerke die durch finanzielle Hilfe der Bundesbeauftragten für Kultur angekauft werden konnten.

Solingen - "Vor 80 Jahren: Die NS-Aktion Entartete 'Kunst'" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 19. Juli im Zentrum für verfolgte Künste im Kunstmuseum Solingen eröffnet wird. "Die Mehrzahl der über 200 Gemälde, Lithografien, Zeichnungen und Skizzen stammen von Künstlerinnen und Künstlerinnen, die von den Nationalsozialisten verfolgt, verboten oder ermordet wurden und deren Namen und Werke zu Unrecht bis heute kaum oder gar nicht mehr bekannt sind", erklärte Ausstellungskurator Jürgen Kaumkötter am Mittwoch bei der Präsentation vor der Presse.

Der Zeitpunkt der Eröffnung der bis zum 10. September terminierten Schau ist nicht zufällig. Am 19. Juli 1937 nämlich gaben die Nazis mit der Eröffnung der Kunst und Künstler verunglimpfenden Schau "Entartete Kunst" in München "die Jagd auf alle Bereiche der modernen Kunst frei," so der Kunstsammler Gerhard Schneider, der zahlreiche Exponate für die Schau zur Verfügung gestellt hat.

Es sind nicht die bereits vor der NS-Machtergreifung berühmten Künstlerinnen und Künstler, deren Kunst als "entartet" eingestuft wurden und die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erneut in die Museen und Sammlungen einzogen. Im Zentrum der Ausstellung stehen vielmehr diejenigen Künstler und Künstlerinnen, die am Beginn einer Karriere standen und von denen viele in ihren Werken scharf mit dem Nationalsozialismus in Gericht gingen und die deshalb aus den Museen und Sammlungen entfernt und vergessen wurden, sagte der Direktor des Kunstmuseums Solingen, Rolf Jessewitsch.

Er versteht die sehenswerte Schau deshalb nicht zuletzt auch als "Wertschätzung" gegenüber diesen Künstlern, die "doppelt verfolgt wurden". Einmal als man sie in die Schublade "entartet" steckte und viele ihrer Werke zerstörte und zum zweiten Mal nach 1945, als man den meisten von ihnen den Respekt und die Anerkennung für ihre Kunst versagte, indem man sie einfach vergaß. Im Fokus der Präsentation stehen die Neuerwerbungen der Bürgerstiftung für verfolgte Künste – Else-Lasker-Schüler-Zentrum – Kunstsammlung Gerhard Schneider.

Sie konnten mithilfe einer Finanzspritze in Höhe von 1 Millionen aus dem Etat der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien erworben werden. Über 700 beschlagnahmte Werke von mehr als 120 Künstlerinnen und Künstlern wurden vor 80 Jahren von den Nazis in München unvorteilhaft gehängt und mit diffamierenden Schmähschriften versehen. Schon die Anführungszeichen "Kunst" innerhalb des Ausstellungstitels "sollten die Kunst und ihre Urheber sichtbar herabwürdigen," so Schneider.

Im Fortgang ihrer  "Säuberungswelle" entfernten die Nazis dann rund 20.000 Werke von über 1.600 Kunstschaffenden als "degeneriert" und "volksverderbend" aus Museen und Sammlungen. Einem erheblichen Teil der Betroffenen raubte die nationalsozialistische Verfolgung die Zukunft. "Die Nachkriegsgesellschaft versäumte es, sie und ihr Schaffen in den deutschen Kulturkanon zurückzuholen", kritisierte Kurator Kaumkötter.

Beeindruckend etwa das Bild "Sieg der Gerechtigkeit - Untergang des Unstern Hitler" von Oscar Zügel von 1934/36 oder sein anklagendes Bild "Genotzüchtigte Kunst III Josef Goebbels" aus dem Jahr 1930. Der Holzschnitt von Ewald Dülberg stammt von 1920 und zeigt eine Kreuzigungsdarstellung, die sich an afrikanischen Masken orientiert. Der Titel lautet: "Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod."

Die Schau zeigt zudem Arbeiten unter anderem von Richard Haizmann, César Klein, Ludwig Meidner, Heinrich Stegemann, Bernhard Kretzschmar, Albert Birkle, Rudolf W. Heinisch oder Hans Ludwig Katz zu sehen, die man zuvor selten oder noch nie gesehen hat. Ein besonderes Verdienst der Ausstellungsmacher ist zudem, dass sie ausführlich über die Person der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler, ihr Schicksal während der NS-Zeit und gegebenenfalls ihr Leben nach 1945 informieren.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Internet:
www.verfolgte-kuenste.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung


» Home | » Impressum | » Online-Extra | » Pressestimmen | » Leserstimmen | » COMPASS-Service | » Archiv
   
   

 

 



Thema...

Nationalsozialismus


Literatur zum Thema
bei amazon bestellen: