Yishai Sarid: »Erinnerung ist nicht statisch«
Grabung nach Spuren von über 200 von den Nazis Ermordeter im Kreis Soest
Warstein/Meschede/Münster - Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe gräbt jetzt nach Spuren von über 200 von den Nationalsozialisten ermordeten Menschen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs.
Im März 1945 ermordeten Angehörige von Waffen-SS und Wehrmacht zwischen Warstein und Meschede im Sauerland an drei Stellen im Arnsberger Wald insgesamt 208 polnische und russische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, so der Verband am Montag in Münster.
Viele Details der Mordaktionen der Exekutions-Kommandos lagen bis in die Gegenwart hinein im Dunkeln. Seit 2017 erforscht der Verband mit Historikern die Mordaktionen und deren Geschichte - unter anderem in britischen und amerikanischen Archiven. Jetzt fanden in enger Kooperation zwischen dem Institut für westfälische Regionalgeschichte und Archäologie für Westfalen zusammen mit ehrenamtlichen Metallsonden-Gängern Ausgrabungen an allen drei Tatorten statt.
Die Forscher stießen sowohl auf die persönlichen Habseligkeiten der Opfer, als auch auf die Werkzeuge der Täter. Die Funde zeugen nicht nur von den letzten Stunden im Leben der Ermordeten, sondern geben auch Aufschlüsse über den genauen Ablauf der grausamen Taten. Am 8. März will der Verband auf einer Pressekonferenz in Warstein Einzelheiten mitteilen und eine Auswahl der archäologischen Funde präsentieren.
Im Anschluss an den Termin im Rathaus soll dann einer der drei Tatorte in Suttrop besucht werden. Ein Teil der Opfer war hier bestattet und wurde 1964 auf den Waldfriedhof "Fulmecke" in Meschede umgebettet. Der Friedhof ist die dritte Station des Pressetermins. Die Stadt Meschede plant eine Umgestaltung der Kriegsgräberstätte, die erinnerungspolitisch und historisch außergewöhnlich ist.
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext Journalistenbüro)
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