Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
30.09.2019 - Nr. 1859
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Erinnern, aber nicht aufrechnen



Überlebende in Schwierigkeiten



Von Marcus M. Gilban | Kompensationszahlungen der Claims Conference bleiben aus, in Brasilien sind betroffene Holocaust-Überlebende und ihre Angehörigen empört darüber....

Neue Grabungen nach Geheim-Stollen voller Nazi-Schätze



Von Dirk Löhr | Seit US-Truppen 1945 unter dem KZ Buchenwald zwei Höhlen voller NS-Raubgut entdeckten, halten sich Gerüchte von weiteren Lagerstätten. Nun wollen Spezialisten die Spekulationen darüber endgültig beenden....

Als Patrick Leigh Fermor einen Nazi-General entführte

[DIE WELT]
Von Wieland Freund | Kreta 1944. Im Dunkeln wird der Wagen des deutschen Befehlshabers von einem Posten gestoppt. In der deutschen Uniform aber steckt ein britischer Major. Eine der spektakulärsten Kommandoaktionen des Weltkriegs beginnt...

„Die Geschichte dieser Bilder wurde sehr gut erforscht“



Im Israel-Museum in Jerusalem wird seit Mittwoch eine Auswahl der Werke gezeigt, die Cornelius Gurlitt, Sohn des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt, in seiner Münchner Wohnung aufbewahrte. Mit Ido Bruno, dem Direktor des Israel-Museums, sprachen wir am Abend der Eröffnung. Interview...

Rembrandt-Bestand in Österreich inkludiert Ankauf in der NS-Zeit



Von Olga Kronsteiner | Die meisten Gemälde besitzt das KHM, darunter ein Selbstbildnis, das 1942 für 750.000 RM angekauft wurde...




Erinnern, aber nicht aufrechnen



Von Reinhold Vetter | Polens Forderung nach weiteren Reparationen für den Zweiten Weltkrieg ist juristisch nicht haltbar...

»Keine moralische Grundlage«



Entschädigung für Holocaust-Überlebende: Polen lehnt US-Forderung ab ...

Es ist nicht vorbei



Von Brigitte Hürlimann | Ihre grössten Vernichtungs­anstalten haben die National­sozialisten im besetzten Polen errichtet – weit weg von der eigenen Bevölkerung. Wer sich dort mit den Ereignissen von damals auseinandersetzt, landet mitten in der Gegenwart...

Neues Mahnmal vor Saarbrücker Synagoge



Von Patrick Wiermer | Das Gedenken an rund 2000 jüdische Opfer der Nazi-Zeit bekommt in Saarbrücken einen neuen Platz. Auf dem Vorplatz der Synagoge am Beethovenplatz entsteht ein Mahnmal. Am 27. September wurde der Siegerentwurf vorgestellt...

Jüdisches Flüchtlingscamp in Eichstätt



Von Tobias Krone | Nach Kriegsende wanderten die meisten Juden aus – aber nicht sofort. Zunächst wurden sie in sogenannten Displaced Persons Camps versorgt, die die UN und die US-Army errichtet hatten. Heute beginnt man an diesen Orten, den oft verdrängten Teil der Geschichte wieder aufzuarbeiten ...

"Menschliche Seele kann stark sein"



Heute ist Deutschland für viele Flüchtlinge das Ziel schlechthin - doch es gab auch andere Zeiten, so sagt Shulamit Zakai. Die Jüdin (81) wohnte als Kind von 1946 bis 1948 mit ihrer Mutter im oberbayerischen Eichstätt in einem Lager für "Displaced Persons". Interview...

Es gibt noch viel zu tun



Von J. Emil Sennewald | Das Mémorial de la Shoah skizziert den Kunstmarkt in Paris während der deutschen Besatzung 1940 bis 1944...

Ein Denkmal für das ehemalige jüdische Kinderheim der Flersheim-Sichel-Stiftung



Von Ilse Romahn | (27.09.2019) Kulturdezernentin Ina Hartwig und der Vorsteher des Ortsbeirats 9, Friedrich Hesse, haben am Mittwoch, 25. September, in Anwesenheit von Vertretern der Jüdischen Gemeinde und geladenen Gästen ein neu geschaffenes Denkmal der Öffentlichkeit im Stadtteil Dornbusch übergeben...

Als das Neue Testament "entjudet" wurde



Von Karin Wollschläger | Das "Entjudungsinstitut", gegründet 1939 von elf Landeskirchen, zählt zu den unrühmlichsten Kapiteln evangelischer Kirchengeschichte. Eine neue Ausstellung im Eisenacher Lutherhaus warnt auch vor neuem Antisemitismus...

"Der schönste Tag für mich"

[HUMANISTISCHER PRESSEDIENST]
Von Herbert Diercks | Am 23. März 1933 erließ der NS-Staat ein Verbot der Jugendweihen. Illegal oder als Familienfeier getarnt fanden aber bis Kriegsbeginn noch vereinzelt Jugendweihen statt. Herbert Diercks hat eines der wenigen Beispiele recherchiert...




„Die Ehemaligen“



Von Angela Gutzeit | In der österreichischen Nachkriegszeit blieben viele überzeugte Nationalsozialisten ihrer Gesinnung treu und fanden eifrige Nachfolger. Margit Reiter zeigt in ihrem Buch zum ersten Mal NS-Kontinuitäten von 1945 bis in die heutige FPÖ auf...




Ausstellung "Kunst nach 1945" startet am Sonntag in Paderborn

Die Werke entstanden in dem Glauben an eine neue Freiheit des künstlerischen Ausdrucks durch das Wiederaufleben der Ideen der Moderne.

Paderborn - "Kunst nach 1945 - Das Wiederaufleben der Moderne und die Künstlergruppe junger westen" lautet der Titel einer Ausstellung, die am (kommenden) Sonntag in der Städtischen Galerie in der Reithalle/Paderborn-Schloß Neuhaus eröffnet wird. Die bis zum 5. Januar nächsten Jahres terminierte Schau handelt vom wiedererwachten kulturellen Bewußtsein nach Ende des Zweiten Weltkrieges, hieß es am Donnerstag aus der Galerie. 

Zwischen Neubeginn und Kontinuität entwickelte sich nach Angaben der Ausstellungsmacher eine Kultur, "die sich gegen alte Denk- und Verhaltensmuster und neben den primären Bedürfnissen des Alltags mühsam durchsetzen musste." Die Künstlergruppe "junger westen" bereitete den Weg für eine avantgardistische Kunstrichtung und das Wiederaufleben der Moderne, hieß es weiter.

Das Spektrum des bildnerischen Ausdrucks in der Künstlergruppe reichte von geometrisch-klaren Konstruktionen, organisch-amorphen Formen bis zur informellen Malerei. Die Schau zeigt rund 60 Gemälde, Grafiken und Skulpturen aus diesen bedeutenden Jahren. Zu sehen sind  Arbeiten der Kerngruppe um die Maler Gustav Deppe, Thomas Grochowiak, Emil Schumacher, Heinrich Siepmann, Hans Werdehausen und den Bildhauer Ernst Hermanns.

Die Ausstellung ist ergänzt um Werke zentraler Künstlerpersönlichkeiten, die diese Ära prägten, unter ihnen etwa Willi Baumeister, K.O. Götz, HAP Grieshaber, Fred Thieler oder Fritz Winter. Auch der Paderborner Künstler Peter Gallaus beteiligte sich an den Gruppenausstellungen des "jungen westens". Die präsentierten Werke haben - trotz aller Unterschiede eines gemeinsam: "Sie entstanden in dem Glauben an eine neue Freiheit des künstlerischen Ausdrucks durchs das Wiederaufleben der Ideen der Moderne", so die Ausstellungsmacher.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet:
www.paderborn.de/galeriereithalle


(COPYRIGHT: Andreas Rhenolt,
Microtext-Journalistenbüro)




Gedenktafel für Karlrobert Kreiten auf dem Düsseldorfer Südfriedhof enthüllt

Der Pianist wurde 1943 vom NS-Volksgerichtshof wegen angeblicher "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Düsseldorf - Zur Erinnerung an den von den Nationalsozialisten ermordeten Düsseldorfer Ausnahmepianisten Karlrobert Kreiten (1916-1943) hat Kulturdezernent Hans-Georg Lohe am Freitag eine Gedenktafel auf dem Südfriedhof enthüllt. Kreiten, der in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee getötet wurde, hat kein Grab.
 
Bei dem Grab, an dem nun die Tafel installiert wurde, handelt es sich um die Familiengrabstätte, in der auch der Vater Theo Kreiten bestattet liegt. Bei der Enthüllung sprachen der Literaturwissenschaftler Manfred Windfuhr sowie der Düsseldorfer Musikwissenschaftler Karsten Lehl. Anwesend waren auch Kreitens Neffe Gilbert von Studnitz, der mit seiner Familie aus Kalifornien/USA angereist war.
 
Am (morgigen) Samstag veranstaltet das Orchester der NRW-Landesregierung ein Gedenkkonzert, das um 20 Uhr in der Tonhalle stattfindet. Gespielt wird die Uraufführung einer "Fantasie für Klavier und Orchester" von Theo Kreiten, Karlroberts Vater. Er war in Düsseldorf an der Robert-Schumann-Musikhochschule als Dozent und Komponist tätig.
 
Kreiten gab bereits im Alter von zehn Jahren ein Klavierkonzert in der Tonhalle. Er studierte in Köln, lebte dann in Wien und ab 1937 in Berlin. Am 3. Mai 1943 wurde er in Heidelberg auf einer Konzertreise von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) verhaftet – wegen regimekritischer Äußerungen. Nach vier Monaten Haft wurde er wegen angeblicher "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt, Am 3. September 1943 wurde das Urteil vollstreckt.

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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