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Ausstellung zu Kirchen und Klöstern im Nationalsozialismus
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes, Barbara Rüschoff-Parzinger erklärte, in der Schau werde auch gefragt, ob die Kirchen "willige Helferinnen des mörderischen Regimes" waren ob sie "dem mehr oder weniger mutigen Widerstand zuzurechnen" sind. "Wir fragen in der Ausstellung sowohl nach der Rolle der christlichen Konfessionen und ihrer Anhänger bei der Umsetzung der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik als auch nach der Bedeutung des Christentums für Leitfiguren, die dem aktiven oder passiven Widerstand zugerechnet werden können," so die Dezernentin weiter.
Zweifelsohne sei auch an christlich motivierte Menschen zu erinnern, die durch mutiges Eintreten Schwächere schützen wollten. Die Ausstellung wolle nicht belehren, vielmehr soll sie zur kritischen Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit anregen und Denkanstöße geben," so Rüschoff-Parzinger. Es werde auch um die Frage gehen, ob der Antijudaismus des Reformators Martin Luther die Grundlagen des nationalsozialistischen Antisemitismus bot. Weitere Aspekte der Ausstellung sind due Frage, ob sich der Papst durch sein Schweigen mitschuldig an der Vernichtung des europäischen Judentum machte oder ob die Angehörigen des Widerstandes von christlichem Selbstverständnis getragen waren oder ob konfessionelle Traditionen und Haltungen das Entstehen der menschenverachtenden Ideologie möglich machten.
Besondere Diskussionspunkte auf katholischer Seite sind die Hintergründe des Konkordats zwischen Deutschem Reich und Heiligem Stuhl, das Verhalten von Papst und Bischöfen im NS-Staat, aber auch die Verfolgung von Priestern und Ordensleuten durch den Staat und der zur Schließung von Einrichtungen führende "Klostersturm". Auf evangelischer Seite werden vor allem die ideologische und organisatorische Nähe zum Regime, der Gegensatz zwischen sogenannten "Deutschen Christen" und "Bekennender Kirche" sowie die besondere nationale Rolle des deutschen Protestantismus seit der Reformation und vor allem auch seit der "verspäteten" Nationenbildung im 19. Jahrhundert diskutiert.
Auf ihr Christentum beriefen sich Angehörige des Widerstands oder Märtyrer wie Sophie Scholl, Alfred Delp, Edith Stein, und Dietrich Bonhoeffer allerdings ebenso wie Parteigänger des "Dritten Reichs", zum Beispiel der protestantische "Reichsbischof" Ludwig Müller oder "Hitlers Mann im Vatikan", Bischof Alois Hudal. Rüschoff-Parzinger erklärte: "Dem heutigen Wunsch nach moralischer Eindeutigkeit bleibt das Sprechen und Handeln der Menschen in den 1930er und 1940er Jahren häufig fremd: Pater Maximilian Kolbe etwa vertrat einerseits Ansichten, die als antijüdisch gelten müssen, andererseits bot er in seinem Kloster über 1.000 Juden eine Zuflucht."
Microtext Journalistenbüro)
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