Ukraine-Krieg und NS-Vergleiche: Brutal, zerstörerisch – faschistisch?
„Hitler sehnte die alliierte Landung herbei“
Warum „Wiedergutmachung“ der falsche Begriff ist
Vor den Nazis untergetaucht
Eine Begegnung mit der Holocaust-Überlebenden Ruth Weiss
"Adam & Ida"
[PRESSEPORTAL]Jüdischer Widerstand im Zweiten Weltkrieg: Marianne Cohns kurzes, mutiges Leben
Ukraine-Krieg und NS-Vergleiche: Brutal, zerstörerisch – faschistisch?
Kämpfe ums Gedächtnis
Weisse Flecken
Über die Pyrenäen in die Freiheit
Den Nazi diskret ausgespart
Amt für NS-Wiedergutmachung soll Forschungszentrum werden
Polnische Häftlinge im KZ Dachau: Gedenken zum 83. Jahrestag der ersten Deportation
[SONNTAGSBLATT]17 Erinnerungsstelen für 144 jüdische Opfer des Nationalsozialismus in Linz aufgestellt
Ausstellung "Luise - Archäologie eines Unrechts" ab Donnerstag auf der Wewelsburg
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Die Ausstellung beginnt im polnischen Falków im Jahre 1941. Der junge Pole Walerian Wróbel wird aus seiner Heimat zur Zwangsarbeit auf einen Hof bei Bremen verschleppt. Dort bleibt er nur 10 Tage. Er hat Sprachprobleme und bekommt Heimweh. Als die Scheune des Hofs brennt, lässt die Bäuerin Luise Walerian von der Gestapo abholen. Er wird dann in Konzentrationslager Neuengamme gebracht. Am 25. August 1942 schließlich wird Walerian im Alter von 17 Jahren hingerichtet. Luise war die Urgroßmutter des Fotografen Stefan Weger.
"Archäologie eines Unrechts" nennt er sein fotografisch-künstlerisches Projekt – er suchte Familienfotos, erkundete das zugewachsene Gelände um den alten Bauernhof und trug Akten des Falles zusammen. Entstanden ist ein dichtes visuelles Portrait einer Familiengeschichte rund um das Schicksal Walerian Wrobels im Nationalsozialismus. Tatbeteiligte, Mitläufer:innen oder Zuschauer:innen in der Familie zu haben, ist durchaus wahrscheinlich, wenn die eigenen Vorfahren im nationalsozialistischen Deutschland lebten.
Nur wenige stellten sich gegen das NS-Regime. Dieser Gedanke weckt Unwohlsein. Wie gehen die Nachkommen mit ihrem Wissen um die Verstrickung ihrer Vorfahren in das Unrecht während der NS-Herrschaft um? Die Ausstellung stellt auch grundlegende Fragen nach der eigenen Verantwortung für das Wachhalten der Erinnerung an den Nationalsozialismus heute.
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9.30 bis 16 Uhr und samstags/sonntags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet:
www.wewelsburg.de
Microtext-Journalistenbüro)
hr2-Hörspiel "Briefe aus der Hölle" mit dem Robert-Geisendörfer-Preis ausgezeichnet
(Quelle: Hessischer Rundfunk)
Salmen Gradowski, Lejb Langfuss, Herman Strasfogel, Salmen Lewenthal, Marcel Najari und Abraham Levite waren Juden und hatten im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau die schreckliche Aufgabe, ihre eigenen Leute in die Gaskammern zu führen und die Leichen zu verbrennen. Ihre Beschreibungen der Qualen, des Mordens und der Entmenschlichung vergruben sie in kleinen Gefäßen auf dem KZ-Gelände. Ihre zwischen 1945 und 1980 gefundenen "Briefe aus der Hölle" hat der Historiker Pavel Polian im gleichnamigen, über 600 Seiten starken Buch gesammelt. Mit ihren detaillierten Berichten hatten diese sechs Männer Zeugnis abgelegt, um sich ihre Identität und Menschenwürde zurückzuerobern. Dieser Intention folgend hat der Musiker und Autor Andreas Weiser eine Auswahl der Dokumente für das Hörspiel getroffen und in eine zeitliche Reihenfolge montiert.
Andreas Weiser habe "mit seiner Radiokunst ein akustisches Mahnmal geschaffen", heißt es in der Mitteilung der Jury, und damit "die leiseste und zugleich eindringlichste Begründung für das so oft proklamierte 'Nie wieder!'" gegeben. Weil der Autor gerade in Brasilien an einem Film arbeitet, nahm die verantwortliche Redakteurin Cordula Huth den Preis zusammen mit seiner Ehefrau, der Sprecherin Nina Ernst, beim MDR in Leipzig entgegen. Sie übermittelte auch eine Grußbotschaft des Autors, in der er den Wunsch ausdrückt, dass "dieses Stück, dieser akustische Stolperstein, einmal vor dem gesamten, voll versammelten Bundestag bei einer seiner jährlich stattfindenden Gedenkveranstaltungen zum Holocaust in voller Länge vorgespielt werden würde."
Die Mitwirkenden: Martin Engler (Salmen Gradowski), Tonio Arango (Lejb Langfuss), Robert Gallinowski (Herman Strasfogel), Patrick Güldenberg (Salmen Lewenthal), Matthias Bundschuh (Marcel Najari), Wolfram Koch (Abraham Levite) und Nina Ernst (Erzählerin). Buch und Regie: Andreas Weiser. Redaktion und Dramaturgie: Cordula Huth.
"Briefe aus der Hölle" ist noch bis zum 9. November 2022 in der ARD Audiothek verfügbar.
Abo-Hinweis
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen
Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!
Anmeldung