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ISSN 1612-7331
18.01.2023 - Nr. 2016
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Deutschlehrkräfte fordern obligatorische Einbindung der Holocaustliteratur in die Curricula



Als ihre Mütter starben, wurden sie zu Wolfskindern



Von Florian Stark | Nach 1945 ereignete sich im sowjetisch besetzten Ostpreußen eine Hungerkatastrophe. Zehntausende starben. Überlebende Kinder mussten sich allein durchschlagen. Jetzt schildern sie ihre Passion...

Wie es zum berüchtigten „Morgenthau-Plan“ kam



Von Sven Felix Kellerhoff | Deutschland deindustrialisieren – so lautete im September 1944 der Grundgedanke des Konzepts von US-Finanzminister Henry Morgenthau Jr. für die Zeit nach dem Sieg über Hitler. Für Joseph Goebbels ein Geschenk...




Paderborn und Auschwitz



Von Pascal Beck |  Die Interessenvertretung der Deutschlehrkräfte fordert in ihrer Paderborner Erklärung, dass Holocaust-Literatur im Deutschunterricht verpflichtend behandelt werden müsse. Damit will sie dem stetigen Rückgang des Wissen über die Shoah begegnen. Bei genauerer Betrachtung bleibt jedoch fraglich, wie auch dem mangelnden Wissen über Antisemitismus begegnet werden kann...

Deutschlehrkräfte fordern obligatorische Einbindung der Holocaustliteratur in die Curricula

Paderborner Erklärung des Fachverbands Deutsch im Deutschen Germanistenverband e.V. zur Erinnerungskultur vom 19.12.2022:

Der KMK-Beschluss „Erinnern für die Zukunft. Empfehlungen zur Erinnerungskultur als Gegenstand historisch-politischer Bildung in der Schule“ (Beschluss vom 11.12.2014) berücksichtigt zahlreiche relevante Ziele, Grundsätze und Formen des Erinnerns, blendet allerdings aus, dass Erinnern und Erinnerungskultur nicht nur Teil historisch-politischer, sondern dezidiert auch Teil sprachlich-literarischer sowie medialer Bildung sind. Daher muss die Verpflichtung auf eine Beschäftigung mit Holocaustliteratur in den Kerncurricula und Lehrplänen für das Fach Deutsch in allen Schulformen schnellstmöglich Berücksichtigung finden.

Dringlichkeit und Eile sind geboten, weil zahlreiche erschreckende Ereignisse und Geschehnisse, nicht erst seit der Jahrtausendwende, die Gefahren von Verdrängen und Vergessen in bedrohlicher Deutlichkeit dokumentieren. Nicht zuletzt jüngere Studien zum Wissen um den Holocaust bei jüngeren Menschen (etwa von Salzborn/Kurth 2019) müssen in diesem Zusammenhang tief besorgen. Daher muss eine Beschäftigung mit dem Holocaust zukünftig breiter und anders aufgestellt werden durch eine Verknüpfung von historisch-politischen Lernprozessen mit Formen ästhetischer Bildung. In der Kombination von Erinnern und Erzählen, von multidirektionaler Erinnerung und der Auseinandersetzung mit literarischen Inszenierungsmustern liegen große Chancen für sprachlich-literarische, zugleich für persönlichkeits- und entwicklungsfördernde Lernprozesse.  

Zudem macht es das „Ende der Zeitzeugenschaft“, das Sterben der Überlebenden des Holocaust, erforderlich, die Beschäftigung mit fiktionalen und faktualen Zeugnissen sowie neuen medialen Formen der Erinnerung verbindlich im schulischen Bildungsplan, vor allem auch für das Kernfach Deutsch, zu verankern. Denn der Sozialraum Schule ist der einzige, den alle Menschen durchlaufen, dessen Beiträge zu einer modernen Erinnerungskultur also nicht zu überschätzen sind.

Zu den Fragen curricularer Implementierung einer Beschäftigung mit Holocaustliteratur hat der Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband e. V. im Rahmen des 27. Deutschen Germanistentages an der Universität Paderborn im September 2022 namhafte Forscherinnen und Forscher sowie Schulpraktikerinnen und -praktiker versammelt, die Potenziale eines zeitgemäßen Zugangs diskutiert und modellhaft vorgestellt haben. 

Ein zentrales Ergebnis lautet: Die Auswahl an Texten und weiteren Medien sollte multiperspektivische Zugänge eröffnen, wobei fiktionale (epische, dramatische sowie lyrische) und ‚authentische‘ Holocaustliteratur einzubeziehen sind. Daneben ist an Comics, Graphic Novels, Filme und digitale Angebote zu denken; zudem sollte die Beschäftigung mit „Zeitzeugen-Interviews“ (gerade in ihrer digitalen Form) im Deutschunterricht endlich gestärkt werden. Ein zentrales Ziel der Auseinandersetzung mit Holocaustliteratur muss es sein, einen reflektierten Umgang mit Erinnerung im Allgemeinen und mit der Dichotomie von Fakten und Fiktionen im Besonderen zu schulen. Diese Erkenntnisse sind auch hilfreich, um die Vielgestaltigkeit von Erfahrungen einer heterogenen Schüler:innenschaft zu berücksichtigen und die Erinnerung an den Holocaust, wie auch anderer Genozide, in einer sich wandelnden Gesellschaft wach und relevant zu halten.  

Der Fachverband Deutsch im Deutschen Germanistenverband e.V. ist die Interessenvertretung für Deutschlehrer:innen in allen deutschen Bundesländern.

Initiatoren:  
Prof. Dr. Sascha Feuchert
StD Dr. Torsten Mergen
StD Christian Plien

(Quelle: holocaustliteratur.de)


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