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Interaktive Ausstellung im NRW-Landtag zu Holocaust-Überlebenden
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Konzipiert wurde die Schau mit Über-Lebensgeschichten von Zeitzeugen der Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten vom Verein Zweitzeugen e.V. Besucherinnen und Besucher können in der Wandelhalle des Parlaments die Schicksale von vier verschiedenen Menschen intensiv kennenlernen. Einer von ihnen ist Leon Weintraub.
Weintraub wurde 1926 im polnischen Lodz geboren und verbrachte dort auch seine Kindheit. Wenige Monate nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er dann zusammen mit seiner Familie in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo er Zwangsarbeit leisten musste. Weintraub überlebte vier Aufenthalte in unterschiedlichen Konzentrations- und Vernichtungslagern. Nach dem Holocaust und dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte er Medizin und verhalf als Frauenarzt vielen tausend Babys auf die Welt.
Auch heute noch erzählt der inzwischen 97-Jährige in Schulen und bei Veranstaltungen seine Geschichte und ermutigt vor allem junge Menschen, sich aktiv gegen Rassismus und Antisemitismus einzusetzen. "Wenn jeder Mensch nur etwas Gutes tut, dann würde die Welt schon ein bisschen anders aussehen. Man braucht keine großen Taten," so Weintraub. Der Verein Zweitzeugen, der bei der Ausstellung neben Weintraub auch noch die Überlebenden Henny Brenner, Wolfgang Lauinger und Chava Wolf portraitiert, sammelt seit mehr als zehn Jahren die Geschichten von Holocaust-Überlebenden.
Ehrenamtliche erzählen diese anstelle der Zeitzeugen in Workshops, bei Schulbesuchen oder Ausstellungen. Ziel der Vereinsarbeit ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche zu zweiten Zeugen – Zweitzeugen – auszubilden, die diese Geschichten weitertragen. Die Ausstellung mit dem Titel "Werde Zweitzeug*in" ist explizit für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren konzipiert, lädt aber Besucher jeden Alters dazu ein, die Überlebensgeschichten interaktiv zu entdecken und die Erinnerung an diese Menschen zu bewahren. Die Schirmherrschaft hat Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW übernommen.
Die Ausstellung ist nach vorheriger Anmeldung unter "veranstaltungen@landtag.nrw.de" täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet:
www.zweitzeugen.de
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(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Die bis zum 11. Mai terminierte Schau in der Reihe Gallery Walk widmet sich den weniger bekannten Tatorten des Holocaust wie Józefów, Majdanek oder Zamosc, wo "gewöhnliche deutsche Polizisten zu Mördern" wurden, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Kein anderer Ort steht im öffentlichen Gedächtnis so sehr für den Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden, wie das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im Süden Polens.
Der "Gallery Walk" verfolgt nun die Spuren dieser Verbrechen hin zu Orten von Erschießungen, ehemaligen Ghettos und nationalsozialistischen Mordlagern. Denn befehligt wurden die an ihnen beteiligten Polizisten auch von der Villa ten Hompel aus. Sie war zwischen 1940 und 1944 Sitz des Befehlshabers der Ordnungspolizei im Wehrkreis VI. Beispielhaft werden Geschehnisse an den einzelnen Orten beschrieben und gezeigt, wie "ganz normale Polizisten" zu Tätern wurden. Viele der Orte zeichneten sich vor der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg durch einen hohen Anteil jüdischer Einwohnerinnen und Einwohnern aus. Heute zeugt kaum noch etwas von dem damaligen vielfältigen kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Leben.
Die Idee zur Ausstellung entstand im Rahmen mehrerer Bildungsreisen an diese historischen Orte. Junge Polizizeibeamte aus ganz Deutschland reflektierten in einem durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und das Auswärtige Amt im Programm "Jugend erinnert" geförderten Projekt das historische Geschehen und die daraus resultierende Verantwortung in ihrem gegenwärtigen beruflichen Alltag. Aus Anlass des 80. Jahrestages des Massakers von Bialystok (Polen) setzten sich Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Schulen, Gedenkstätten und der Polizei in einem durch die Landeszentrale für politische Bildung geförderten Projekt mit den Verbrechen, den Tätern und Ermordeten sowie der Gedenkkultur auseinander.
Am 27. Juni 1941 brachten deutsche Ordnungspolizisten mindestens 700 Jüdinnen und Juden in der Synagoge von Bialystok um, indem sie das Gebäude anzündeten. Im Mordlager Treblinka wurden im Zweiten Weltkrieg 900.000 Jüdinnen und Juden ermordet. Im Waldgebiet von Józefów erschossen Ordnungspolizisten 1942 mehrere Tausend Jüdinnen und Juden.
Die Ausstellung ist montags, mittwochs und donnerstags von 18 bis 21 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet:
www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/jugend-erinnert-den-taetern-auf-der-spur
Microtext-Journalistenbüro)
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