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ISSN 1612-7331
24.01.2023 - Nr. 2017
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Der Bundestag gedenkt am Holocaustgedenktag erstmals queerer Opfer



Noch vor dem Mittagessen beim Bankier wurden aus Todfeinden Partner



Von Sven Felix Kellerhoff | Am 4. Januar 1933 traf sich der Ex-Reichskanzler Franz von Papen in Köln konspirativ mit dem NSDAP-Chef. Hitler suchte Kontakt zu Reichspräsident Hindenburg, Papen wollte sich Hitler „engagieren“. Doch die Begegnung sickerte durch...

Die Überlegenheit der deutschen Panzer erklärt sich nicht mit Technik



Von Berthold Seewald | 24.01.2023 - Der Mythos vom Leopard 2 als einer Art Wunderwaffe gründet nicht zuletzt auf den Erfolgen der Wehrmacht. Allerdings waren viele ihrer Panzermodelle alles andere als Meisterkonstruktionen. Die Erfolge bis 1942 hatten andere Gründe...




Der Bundestag gedenkt am Holocaustgedenktag erstmals queerer Opfer



Von Elisa Makowski | Erstmals erinnert der Bundestag in seiner Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus an die Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden. Eine späte Genugtuung für die Community, auch wenn es keine Überlebenden mehr gibt...

»Alles beginnt mit Empathie«



Rozette Kats über ihre Rede im Deutschen Bundestag am 27. Januar und Solidarität mit queeren Menschen. Interview...




Interaktive Ausstellung im NRW-Landtag zu Holocaust-Überlebenden

Düsseldorf - Der nordrhein-westfälische Landtag in Düsseldorf zeigt aktuell bis zum 10. Februar eine interaktive Ausstellung zu Holocaust-Überlebenden. 

Konzipiert wurde die Schau mit Über-Lebensgeschichten von Zeitzeugen der Judenvernichtung durch die Nationalsozialisten vom Verein Zweitzeugen e.V. Besucherinnen und Besucher können in der Wandelhalle des Parlaments die Schicksale von vier verschiedenen Menschen intensiv kennenlernen. Einer von ihnen ist Leon Weintraub.

Weintraub wurde 1926 im polnischen Lodz geboren und verbrachte dort auch seine Kindheit. Wenige Monate nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er dann zusammen mit seiner Familie in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, wo er Zwangsarbeit leisten musste. Weintraub überlebte vier Aufenthalte in unterschiedlichen Konzentrations- und Vernichtungslagern. Nach dem Holocaust und dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte er Medizin und verhalf als Frauenarzt vielen tausend Babys auf die Welt.

Auch heute noch erzählt der inzwischen 97-Jährige in Schulen und bei Veranstaltungen seine Geschichte und ermutigt vor allem junge Menschen, sich aktiv gegen Rassismus und Antisemitismus einzusetzen. "Wenn jeder Mensch nur etwas Gutes tut, dann würde die Welt schon ein bisschen anders aussehen. Man braucht keine großen Taten," so Weintraub. Der Verein Zweitzeugen, der bei der Ausstellung neben Weintraub auch noch die Überlebenden Henny Brenner, Wolfgang Lauinger und Chava Wolf portraitiert, sammelt seit mehr als zehn Jahren die Geschichten von Holocaust-Überlebenden.

Ehrenamtliche erzählen diese anstelle der Zeitzeugen in Workshops, bei Schulbesuchen oder Ausstellungen. Ziel der Vereinsarbeit ist es, möglichst viele Kinder und Jugendliche zu zweiten Zeugen – Zweitzeugen – auszubilden, die diese Geschichten weitertragen. Die Ausstellung mit dem Titel "Werde Zweitzeug*in" ist explizit für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren konzipiert, lädt aber Besucher jeden Alters dazu ein, die Überlebensgeschichten interaktiv zu entdecken und die Erinnerung an diese Menschen zu bewahren. Die Schirmherrschaft hat Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, die Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW übernommen.

Die Ausstellung ist nach vorheriger Anmeldung unter "veranstaltungen@landtag.nrw.de" täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

Internet:
www.zweitzeugen.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




Berliner Schau zeigt Objekte aus Yad Vashem



23.01.2023 - Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zeigt zu ihrem 70-jährigen Bestehen erstmals einige ihrer Artefakte in Deutschland. 16 Objekte aus 16 Bundesländern von Menschen, die hier einst zuhause waren...

Yad-Vashem-Vorsitzender Dani Dayan zum ersten Mal in Deutschland



Von Felix Huesmann | 23.01.2023 - Er wollte nie nach Deutschland reisen – jetzt besucht der Leiter der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Berlin. Im Deutschen Bundestag eröffnet Dani Dayan am Dienstag eine Ausstellung. In einem Pressegespräch erklärt er die Bedeutung der Aufklärung über die Shoah für den Kampf gegen Antisemitismus...

»Es geht um das Gedenken«



19.01.2023 - Der Vorsitzende Dani Dayan über eine neue Ausstellung im Bundestag, seine erste Reise nach Deutschland und Erinnern in der Zukunft. Interview...

Arabischer Holocaust-Unterricht mit Tücken



Von Lyn Julius | 22.01.2023 - So sehr es zu begrüßen ist, dass in den Vereinigten Arabischen Emiraten und damit erstmals in der arabischen Welt in den Schulen der Holocaust als Unterrichtsstoff aufgenommen wird, birgt dieser Ansatz einige Fallstricke...

Der Anfang vom Ende



Von Jens Müller | 23.01.2023 - „Letzte schöne Tage vor dem Winter: In „Berlin 1933 – Tagebuch einer Großstadt“ lässt Volker Heise Zeitgenossen von der Machtübernahme der Nazis erzählen. [siehe auch Fernseh-Tipps] ...

"Über Oma ist selten gesprochen worden": Initiative für "Euthanasie"-Opfer hilft Angehörigen



Von Susanne Schröder | 18.01.2023 - Über 200.000 kranke, behinderte und alte Menschen haben die Nazis in ihrem "Euthanasie"-Programm ermordet. Etwa jeder achte Deutsche hat ein Opfer in seiner Familie. Eine Angehörigengruppe hilft bei der Spurensuche in den Archiven...

Verleugnete Opfer der NS-Zeit

[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG]
Von Rudolf Stumberger | 23.01.2023 - Sie waren vergessene und verleugnete Opfer der NS-Herrschaft: sogenannte »Asoziale« und »Gewohnheitsverbrecher«. Jetzt will sich ein Verband der Angehörigen gründen, um diese Menschen aus dem Schatten der Geschichte zu holen...

Kinder aus Migrantenfamilien in NS-Gedenken einbeziehen

[MiGAZIN]
Von Andreas Duderstedt | 23.01.2023 - Die Vermittlung historischen Wissens ist nach Überzeugung der Historikerin Christina Morina hervorragendes geeignet, um Integration zu fördern. Zugleich warnt sie davor, historische Gedenken für aktuelle politische Ziele zu vereinnahmen...

Holocaust in 50 Sekunden



Von Klaus Hillenbrand | 18.01.2023 - Die Arolsen Archives öffnen ihre Dokumente und zeigen Artefakte nationalsozialistischer Verfolgung auch auf Tiktok. Kann das funktionieren?...

"Asking the Pope for Help"



24.01.2023 - Der Kirchenhistoriker Hubert Wolf und sein Team haben in den Vatikan-Archiven Bittschreiben von rund 15.000 verfolgten jüdischen Menschen an Papst Pius XII. entdeckt. Jetzt startete ein großangelegtes Forschungsprojekt dazu...




Ausstellung in Münster zu polizeilichen NS-Verbrechensorten in Polen

Düsseldorf - "Den Tätern auf der Spur ..." lautet der Titel einer Ausstellung, die am (kommenden) Sonntag (29.1.) am Außenzaun der Villa ten Hompel in Münster eröffnet wird.

Die bis zum 11. Mai terminierte Schau  in der Reihe Gallery Walk widmet sich den weniger bekannten Tatorten des Holocaust wie Józefów, Majdanek oder Zamosc, wo "gewöhnliche deutsche Polizisten zu Mördern" wurden, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung. Kein anderer Ort steht im öffentlichen Gedächtnis so sehr für den Völkermord an den europäischen Jüdinnen und Juden, wie das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz im Süden Polens.

Der "Gallery Walk" verfolgt nun die Spuren dieser Verbrechen hin zu Orten von Erschießungen, ehemaligen Ghettos und nationalsozialistischen Mordlagern. Denn befehligt wurden die an ihnen beteiligten Polizisten auch von der Villa ten Hompel aus. Sie war zwischen 1940 und 1944 Sitz des Befehlshabers der Ordnungspolizei im Wehrkreis VI. Beispielhaft werden Geschehnisse an den einzelnen Orten beschrieben und gezeigt, wie "ganz normale Polizisten" zu Tätern wurden. Viele der Orte zeichneten sich vor der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg durch einen hohen Anteil jüdischer Einwohnerinnen und Einwohnern aus. Heute zeugt kaum noch etwas von dem damaligen vielfältigen kulturellen, religiösen und wirtschaftlichen Leben.

Die Idee zur Ausstellung entstand im Rahmen mehrerer Bildungsreisen an diese historischen Orte. Junge Polizizeibeamte aus ganz Deutschland reflektierten in einem durch die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und das Auswärtige Amt im Programm "Jugend erinnert" geförderten Projekt das historische Geschehen und die daraus resultierende Verantwortung in ihrem gegenwärtigen beruflichen Alltag. Aus Anlass des 80. Jahrestages des Massakers von Bialystok (Polen) setzten sich Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Schulen, Gedenkstätten und der Polizei in einem durch die Landeszentrale für politische Bildung geförderten Projekt mit den Verbrechen, den Tätern und Ermordeten sowie der Gedenkkultur auseinander.

Am 27. Juni 1941 brachten deutsche Ordnungspolizisten mindestens 700 Jüdinnen und Juden in der Synagoge von Bialystok um, indem sie das Gebäude anzündeten. Im Mordlager Treblinka wurden im Zweiten Weltkrieg 900.000 Jüdinnen und Juden ermordet. Im Waldgebiet von Józefów erschossen Ordnungspolizisten 1942 mehrere Tausend Jüdinnen und Juden.

Die Ausstellung ist montags, mittwochs und donnerstags von 18 bis 21 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Internet:
www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/jugend-erinnert-den-taetern-auf-der-spur

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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