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Gedenkstunde für Oskar Schindler
(Quelle: Hessischer Landtag)
Während des Holocausts rettete der Industrielle das Leben von mehr als 1.200 Jüdinnen und Juden, indem er sie in seinen Emaillewaren- und Munitionsbetrieben beschäftigte.
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann sagte in ihrer Rede: „Oskar Schindler war ein ganz gewöhnlicher Mensch, der in der Ausnahmesituation des Massenmordes an den europäischen Juden Außergewöhnliches vollbracht hat. Gemeinsam mit seiner Frau Emilie Schindler hat er die Menschlichkeit in den dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte hochgehalten und Jüdinnen und Juden unter Einsatz seines Lebens geholfen, als andere sich an der Verfolgung und Vernichtung beteiligten, diese befürworteten oder duldeten, wegschauten oder diese zwar ablehnten, aber nichts dagegen unternahmen. Es waren keine politischen Ansichten oder theoretischen Überlegungen, die ihn zum Helfer werden ließen, sondern Mitleid und die Einsicht in das, was richtig ist.“
Wallmann fügte hinzu: „Sein mutiges und entschlossenes Handeln angesichts der nationalsozialistischen Barbarei kann und sollte uns allen eine fortwährende Mahnung und ein Vorbild sein.“
An der Gedenkstunde nahmen auch die Generalkonsulin des Staates Israel, Talya Lador-Fresher, der ehemalige israelische Diplomat Avi Granot und der Publizist Prof. Dr. Dr. Michel Friedman teil.
„Mehr als 1.200 Jüdinnen und Juden hat Oskar Schindler vor dem Holocaust gerettet. Er hat sein Leben eingesetzt, damit Menschen, die dem Tod geweiht waren, weiterleben konnten. Das ist praktizierte christliche Nächstenliebe. Oskar Schindler ist ein Vorbild für uns alle“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte der in Tschechien geborene Oskar Schindler eine Hälfte des Jahres zurückgezogen in einer Einzimmerwohnung am Bahnhof in Frankfurt am Main, die andere Hälfte des Jahres lebte er bei von ihm geretteten Juden in Jerusalem. An seinem ehemaligen Wohnhaus am Hauptbahnhof 4 in Frankfurt am Main ist eine Gedenktafel angebracht.
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[SWR]Der Frankfurter Publizist Michel Friedman hat die AfD bei einer Rede im Hessischen Landtag zum Gedenken an den 50. Todestag des Judenretters Oskar Schindler (1908-1974) scharf angegriffen. Er schäme sich, in einem Parlament zu sprechen und dabei eine Gruppe anzuschauen, "die eine Partei des Hasses ist", sagte Friedman am Mittwoch in Wiesbaden in Richtung der AfD-Fraktion.
Friedman stammt aus einer polnisch-jüdischen Familie, die während des Holocausts durch den Unternehmer Oskar Schindler gerettet wurde. In Paris geboren, wuchs Friedman in Frankfurt auf, nachdem seine Familie 1965 dorthin gezogen war.
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Gedenken an die Judendeportationen in Rom
(Quelle: Deutsche Bischofskonferenz)
Diese Auffassung hat heute (15. Oktober 2024) in Rom der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Bertram Meier (Augsburg), vertreten. Er sprach beim Gedenken der Initiative „Ricordiamo Insieme“ an die Judendeportationen in Rom 1943, das heute auf dem Peterplatz stattgefunden hat. Die Razzia der Nationalsozialisten in Rom war am 16. Oktober 1943 zu Beginn des jüdischen Laubhüttenfestes. Mehr als 1.250 Jüdinnen und Juden, vor allem Frauen, Kinder und alte Menschen, wurden aus ihren Wohnungen gezerrt, verhaftet und zum größten Teil nach Auschwitz-Birkenau transportiert.
„Die Erinnerung an die Razzia des 16. Oktober erfüllt mich als deutschen Bischof mit Scham. Denn es waren Deutsche, die die Razzia geplant und durchgeführt haben. Es waren Deutsche, die jüdische Menschen verfolgt und verhaftet haben, in klarem Bewusstsein, dass sie ermordet werden, und diese Razzia fand hier in Rom, im Herzen der katholischen Kirche, statt“, so Bischof Meier. Auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil habe die Kirche ihr Verhältnis zum Judentum in der Erklärung Nostra aetate grundlegend reformiert. Das bedeute heute, dass ein Christ aktiv gegen Antisemitismus eintreten müsse. Bischof Meier beklagte in seinem Grußwort, dass der Terrorangriff der Hamas und der Anstieg des Antisemitismus die jüdischen Gemeinden in Europa zutiefst verunsichere: „Nach dem 7. Oktober und dem Beginn des Krieges in Gaza ist der interreligiöse Dialog an vielen Orten verstummt und sind Freundschaften zerbrochen. Viele Juden fragen sich heute, ob sie wieder zu Fremden geworden sind.“ Deshalb bleibe der 7. Oktober auch eine Herausforderung für die Christen, so Bischof Meier. „Es ist unsere Pflicht, dem Antisemitismus im Alltag zu widersprechen, und es ist unsere Pflicht, Jüdinnen und Juden beizustehen, wenn sie angegriffen werden. Es bleibt unsere Aufgabe, den christlich-jüdischen Dialog und die Freundschaften, die zwischen Juden und Christen entstanden sind, weiter zu pflegen.“
Bischof Meier sprach auf dem Petersplatz bei der Gedenkveranstaltung der Vereinigung „Ricordiamo Insieme“. Sie ist eine Gründung von drei jüdischen Römerinnen, Grazia, Rivka und Sara Spizzichino, deren Großtante Settimia Spizzichino die einzige Frau war, die die Deportation am 16. Oktober 1943 überlebt hat, und dem deutschen Ehepaar Friederike und Tobias Wallbrecher. Seit 2012 erinnert „Ricordiamo Insieme“ mit verschiedenen Gedenkmomenten an die Shoah und an christlichen Antijudaismus. Der Gedenkveranstaltung auf dem Petersplatz schloss sich ein Fußweg zum ehemaligen Collegio militare an, wo die meisten Juden damals vor ihrer Deportation inhaftiert wurden.
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