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Gemeinschaftsprojekt von ZDF und Claims Conference:
"ZEUGNISSE – Interviews mit Holocaust-Überlebenden"
(Quelle: Presseportal)
"Angesichts zunehmender Feindlichkeit gegenüber Juden, die bis in die Mitte der Gesellschaft reicht, in einer Zeit, in der Hass und Bedrohung wieder um sich greifen, sind Zeugnisse der Überlebenden des Holocaust die eindringlichsten Botschaften gegen jede antisemitische Hetze, Ausgrenzung und Gewalt“, sagt Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte.
"Wir wollen den jungen und nachkommenden Generationen vermitteln, dass das, was Menschen in der Nazi-Zeit Juden angetan haben, einen Bezug zu ihrem Leben heute hat", sagt Rüdiger Mahlo, Repräsentant der Claims Conference in Europa. "Niemand kann das so eindrücklich vermitteln wie die Überlebenden der Shoah selbst. Indem wir ihnen zuhören, entsteht eine lebendige Verbindung zwischen Fakten-Wissen und unseren Emotionen. Wenn Wissen und Emotion über die Shoah lebendig verknüpft sind, werden junge Menschen sich ihrer Verantwortung für ihr Handeln heute bewusst. Sie können den Spielraum ihres Handelns erkennen und nutzen, um Judenhass nie wieder zur gesellschaftlichen Norm werden zu lassen."
"ZEUGNISSE" wird am Dienstagabend, 26. November 2024, zusammen mit zwei weiteren Zeitzeugenprojekten in Frankfurt am Main vorgestellt. Gemeinsam mit der Deutschen Nationalbibliothek, dem Deutschen Exilarchiv 1933 – 1945, der Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte, dem Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands, präsentieren ZDF und Claims Conference in der Nationalbibliothek eine Zusammenfassung der Erlebnisberichte.
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Ausstellung "Die Tänzerin von Auschwitz" im Jüdischen Museum Westfalen eröffnet
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Dorsten - "Die Tänzerin von Auschwitz" lautet der Tiel einer Ausstellung, die am Sonntag (24.11.) im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten eröffnet worden ist. Die bis zum 23. Februar nächsten Jahres terminierte Schau handelt von der jüdischen Niederländerin Roosje Glaser, die den Holocaust der Nationalsozialisten und ihre Konzentrations- und Vernichtungslager wahrscheinlich nur durch ihre Tanzkünste überlebte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb sie nicht in ihrer niederländischen Heimat, sondern baute sich in Schweden eine neue Existenz auf. 90 Prozent ihrer Familie waren in der NS-Zeit dem Holocaust zum Opfer gefallen.
Der Untertitel der Ausstellung heißt: "Die Geschichte einer unbeugsamen Frau". Die 1914 im niederländischen Nijmwegen geborene Roosje absolvierte nach der Handelsschule eine Ausbildung zur Tanzlehrerin und führte eine renommierte Tanzschule. Auf Kursen und Kongressen im In- und Ausland lernte sie die neuesten Tänze kennen und vermittelte sie mit großem Erfolg an ihre Schülerinnen und Schüler. Ihr Leben ändere sich schlagartig, als die Deutschen die Niederlande besetzten. Die junge Frau führte anfangs noch die Tanschule heimlich auf dem Dachboden der Eltern weiter. Doch ihr Ex-Mann denunzierte sie und für Roosje begann ein mehrjähriger Leidensweg durch sieben Konzentrationslager
Im Vernichtungslager Auschwitz schrieb die leidenschaftliche Tänzerin abends in der Baracke Lieder und Gedichte. Sie erfuhr von den Mannschaftsabenden der SS und bot sich als Tänzerin an. Die so geknüpften Verbindungen und ihr willensstarker Optimismus halfen ihr, das Todeslager zu überleben. Als das Lager schließlich aufgelöst wurde, überlebte Roosje auch den Todesmarsch und die Zwangsarbeit in Ravensbrück und Bergen-Belsen. Im April 1945 wird sie schließlich durch das Schwedische Rote Kreuz befreit. Wirklich bewusst wird sie sich ihrer Freiheit aber erst, als sie bei einer Aufführung im Flüchtlingslager zu Maurice Ravels „Boléro“ tanzt.
1947 zeigte sie wegen ihrer Denunziation bei den Nationalsozialisten ihren Ex-Mann, dessen Bruder und ihren ehemaligen Liebhaber bei der Holländischen Polizei an. In dem Jahr grub sie auch ihre alten Fotoalben, Tagebücher sowie Papiere über ihre schulische und berufliche Ausbildung aus. Sie hatte sie im Garten des elterlichen Hauses vor den deutschen Soldaten vergraben. Die zweisprachige (deutsch-niederländische) Wanderausstellung dokumentiert anhand von Bildern, Dokumenten, Fotografien, Tagebuchnotizen, Filmsequenzen und Objekten den Lebensweg von Roosje Glaser und vermittelt so das Bild einer eindrucksvollen, willensstarken und immer optimistischen Frau, die sich nie unterkriegen ließ.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Paul Glaser, dem Neffen von Roosje. Er hatte während eines Besuchs in Auschwitz in einer Vitrine einen Koffer aus den Niederlanden entdeckt, auf dem sein Familienname stand. Mit diesem Zufallsfund begann die Entdeckung des lange gehüteten Familiengeheimnisses um das Schicksal von Roosje. Paul schrieb ein Buch über die erschütternde Lebensgeschichte seiner Tante, das ein Erfolg wurde. Roosje arbeitete in Schweden nicht mehr als Tanzlehrerin. Sie erteilte in ihrer neuen Wahlheimat Sprachunterricht in Niederländisch, Deutsch, Englisch und Französisch und unterrichtete bis ins hohe Alter hinein. Sie starb im Jahr 2000 im Alter von 85 Jahren in Stockholm.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 - 12.30 Uhr und von 14 - 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 24 - 17 Uhr geöffnet.
Internet:
jmw-dorsten.de
Microtext-Journalistenbüro)
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