Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
04.12.2024 - Nr. 2089
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«Die Deutschen sind das Volk der Musiker, der Denker – und der Sadisten»



Der Henker von Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann ist in Israel gestorben



28.11.2024 - Der Mann, der das Todesurteil gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann vollstreckte, ist im Alter von 86 Jahren gestorben. Schalom Nagar lebte in Holon südlich von Tel Aviv-Jaffa – die Erinnerungen an die erste und letzte Hinrichtung der israelischen Geschichte ließen ihn bis zu seinem Tod nie los...

„Bei erster passender Gelegenheit Polen angreifen“



Von Sven Felix Kellerhoff | 20.11.2024 - Hinter verschlossenen Türen redete Hitler am 23. Mai 1939 vor seinen obersten Militärs Klartext: Deutschland sollte so schnell wie möglich Polen überfallen. Doch das war nur der erste Schritt...

Warum die Wehrmacht Ungarn kampflos besetzen konnte



Von Sven Felix Kellerhoff | 18.11.2024 - Um die Besetzung Ungarns vorzubereiten, befahl Hitler im März 1944 „Reichsverweser“ Horthy zu sich. Als der sich wider Erwarten quer stellte, inszenierte das NS-Regime ein makabres Spiel....

Propaganda mit dem Pakt



Von Matthäus Wehowski | 24.11.2024 - Zur Aktualität der Allianz zwischen Hitler und Stalin. Über erschreckende Parallelen zwischen der Propaganda Stalins und Hitlers von 1939 und dem heutigen Russland...

1933 lässt grüßen



Von Harald Welzer | 01.12.2024 - Trumps Wiederwahl erinnert an 1933. Die Gleichgültigkeit der Anderen ließ die Nazis damals gewähren. Sie darf sich jetzt nicht wiederholen...




Mit Zigarre zum Sieg: Winston Churchill wurde vor 150 Jahren geboren



Von Susanne Ebner | 29.11.2024 - Der frühere Premier Winston Churchill führte Großbritannien als Sieger aus dem Zweiten Weltkrieg. Seit einigen Jahren steht sein Vermächtnis jedoch auch in der Kritik...

«Lasst uns unsere Pflicht so tun, dass die Menschen noch in tausend Jahren sagen werden: Das war ihre beste Stunde»

[NEUE ZÜRCHER ZEITUNG]
Von Werner Vogt | 30.11.2024 - Winston Churchill warnte die Briten früh davor, dass es mit Hitler keinen Frieden geben konnte. Seine politische Karriere verlief nicht geradlinig. Er krönte sie mit dem Sieg über Nazideutschland: Vor 150 Jahren wurde Winston Churchill geboren...

Legendäre Sprüche und Alkohol auf Rezept – Zehn Fakten zu Winston Churchill



Von Martin Klemrath | 01.12.2024 - Ein Leben voller Kontraste, Höhen und Tiefen: Winston Churchill führte Großbritannien als Premierminister durch den Zweiten Weltkrieg. Doch auch abseits der Politik sorgte er für Schlagzeilen. Am 30. November 2024 jährt sich sein Geburtstag zum 150. Mal...

Wo Winston Churchill während des Bombenhagels der Nazis regierte – ein Blick in die geheime britische Kommandozentrale



Von Nikolaus Nuspliger | 30.11.2024 - Der Kriegspremierminister könnte heute seinen 150. Geburtstag feiern. Eine Führung durch die Keller unter dem Londoner Regierungsviertel verrät einiges über ihn – und über die britische Mentalität... 

Mythos Winston Churchill: Held des Westens oder kolonialistischer Schurke?



29.11.2024 - Der 150. Geburtstag des wohl bekanntesten britischen Premierministers gibt Anlass, sich noch mal en détail mit seinem politischen Erbe auseinanderzusetzen. Benjamin Hasselhorn...




Gemeinschaftsprojekt von ZDF und Claims Conference:
"ZEUGNISSE – Interviews mit Holocaust-Überlebenden"

26.11.2024 - Holocaust-Überlebende erzählen ihre Lebensgeschichten, um ihre Erinnerungen zu bewahren und weiterzugeben, damit sich niemals wiederholt, was sie erleiden mussten. "ZEUGNISSE – Interviews mit Holocaust-Überlebenden" ist ab sofort in der ZDFmediathek verfügbar. Zu sehen sind Filmbeiträge mit den Berichten von 15 Überlebenden. Es ist ein Interview-Projekt des ZDF in Zusammenarbeit mit der Claims Conference.

"Angesichts zunehmender Feindlichkeit gegenüber Juden, die bis in die Mitte der Gesellschaft reicht, in einer Zeit, in der Hass und Bedrohung wieder um sich greifen, sind Zeugnisse der Überlebenden des Holocaust die eindringlichsten Botschaften gegen jede antisemitische Hetze, Ausgrenzung und Gewalt“, sagt Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte.

"Wir wollen den jungen und nachkommenden Generationen vermitteln, dass das, was Menschen in der Nazi-Zeit Juden angetan haben, einen Bezug zu ihrem Leben heute hat", sagt Rüdiger Mahlo, Repräsentant der Claims Conference in Europa. "Niemand kann das so eindrücklich vermitteln wie die Überlebenden der Shoah selbst. Indem wir ihnen zuhören, entsteht eine lebendige Verbindung zwischen Fakten-Wissen und unseren Emotionen. Wenn Wissen und Emotion über die Shoah lebendig verknüpft sind, werden junge Menschen sich ihrer Verantwortung für ihr Handeln heute bewusst. Sie können den Spielraum ihres Handelns erkennen und nutzen, um Judenhass nie wieder zur gesellschaftlichen Norm werden zu lassen."

"ZEUGNISSE" wird am Dienstagabend, 26. November 2024, zusammen mit zwei weiteren Zeitzeugenprojekten in Frankfurt am Main vorgestellt. Gemeinsam mit der Deutschen Nationalbibliothek, dem Deutschen Exilarchiv 1933 – 1945, der Bundesstiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte, dem Verband der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands, präsentieren ZDF und Claims Conference in der Nationalbibliothek eine Zusammenfassung der Erlebnisberichte.

(Quelle: Presseportal)


"Ich dachte immer, der Himmel ist rot"



Von Stefan Brauburger | 26.11.2024 - Es sind Botschaften gegen Ausgrenzung, Hetze und Gewalt - und es ist ein Appell an die Jugend: In dem Projekt "ZEUGNISSE" teilen 15 Holocaust-Überlebende ihre Erinnerungen...

Deutsche Nationalbibliothek: Wie KI hilft, die Geschichte von Holocaust-Überlebenden zu erzählen



Von Kristin Hendinger | 29.11.2024 - Das Exilarchiv der Deutschen Nationalbibliothek hat in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Shoa Foundation ein interaktives Interview-Format entwickelte. Damit können Nutzerinnen und Nutzer zwei Zeitzeugen ganz persönliche Fragen stellen – über ihre Verfolgung durch die Nationalsozialisten oder ihr Leben im Exil...

Die Secession im Schatten von Antisemitismus und Nationalsozialismus



Von Paul M. Horntrich | 01.12.2024 - Durch einen Brand im Archiv lag die problematische politische Geschichte der Wiener Secession lange im Verborgenen. Nun wurde sie in Teilen aufgearbeitet...

Das weltweit erste Mahnmal für homo­sexuelle Opfer des Nationalsozialismus



Von Christian Höller | 01.12.2024 - Nicht in Deutschland, sondern in Österreich haben Vertreter*innen von homosexuellen Vereinen vor 40 Jahren das erste Denkmal für homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus enthüllt...




Die Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus



29.11.2024 - Es sind gerade die individuellen und menschlichen Schicksale und die Gesichter, die die abscheulichen Taten der Nazis gegenüber jüdischen Ärzten und Patienten anschaulich machen. Dies ist das Konzept der Wanderausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“, die gestern in den Räumen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) eröffnet wurde...

KBV übernimmt Verantwortung: Ausstellung zur Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus



28.11. 2024 - Mit der Wanderausstellung „Systemerkrankung. Arzt und Patient im Nationalsozialismus“ präsentiert die KBV die Ergebnisse einer mehrjährigen Forschungsarbeit des Zentrums für Antisemitismusforschung im Rahmen des Projekts „KBV übernimmt Verantwortung“...




«Die Deutschen sind das Volk der Musiker, der Denker – und der Sadisten»



Von Guido Kalberer | 03.12.2024 - Die Brutalität in den Lagern der Nazis dokumentierte er bis ins hinterletzte Grauen. Nach siebzig Jahren endlich auf Deutsch erhältlich: «Kaltes Krematorium» von József Debreczeni....


József Debreczeni:
Kaltes Krematorium.
Bericht aus dem Land namens Auschwitz.


Aus dem Ungarischen von Timea Tankó.
Mit einem Nachwort von Carolin Emcke.
S.-Fischer-Verlag
Frankfurt am Main 2024
272 S.
Fr. 38.90
Euro 25,-
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Ausstellung "Die Tänzerin von Auschwitz" im Jüdischen Museum Westfalen eröffnet

24.11.2024 - Die bis zum 23. Februar nächsten Jahres terminierte Schau in Dorsten informiert über die niederländische Jüdin Roosje Glaser die wahrscheinlich nur durch ihre Tanzkünste den Holocaust und die Vernichtungslager der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg überlebte.

Dorsten - "Die Tänzerin von Auschwitz" lautet der Tiel einer Ausstellung, die am Sonntag (24.11.) im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten eröffnet worden ist. Die bis zum 23. Februar nächsten Jahres terminierte Schau handelt von der jüdischen Niederländerin Roosje Glaser, die den Holocaust der Nationalsozialisten und ihre Konzentrations- und Vernichtungslager wahrscheinlich nur durch ihre Tanzkünste überlebte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb sie nicht in ihrer niederländischen Heimat, sondern baute sich in Schweden eine neue Existenz auf. 90 Prozent ihrer Familie waren in der NS-Zeit dem Holocaust zum Opfer gefallen.

Der Untertitel der Ausstellung heißt: "Die Geschichte einer unbeugsamen Frau". Die 1914 im niederländischen Nijmwegen geborene Roosje absolvierte nach der Handelsschule eine Ausbildung zur Tanzlehrerin und führte eine renommierte Tanzschule. Auf Kursen und Kongressen im In- und Ausland lernte sie die neuesten Tänze kennen und vermittelte sie mit großem Erfolg an ihre Schülerinnen und Schüler. Ihr Leben ändere sich schlagartig, als die Deutschen die Niederlande besetzten. Die junge Frau führte anfangs noch die Tanschule heimlich auf dem Dachboden der Eltern weiter. Doch ihr Ex-Mann denunzierte sie und für Roosje begann ein mehrjähriger Leidensweg durch sieben Konzentrationslager

Im Vernichtungslager Auschwitz schrieb die leidenschaftliche Tänzerin abends in der Baracke Lieder und Gedichte. Sie erfuhr von den Mannschaftsabenden der SS und bot sich als Tänzerin an. Die so geknüpften Verbindungen und ihr willensstarker Optimismus halfen ihr, das Todeslager zu überleben. Als das Lager schließlich aufgelöst wurde, überlebte Roosje auch den Todesmarsch und die Zwangsarbeit in Ravensbrück und Bergen-Belsen. Im April 1945 wird sie schließlich durch das Schwedische Rote Kreuz befreit. Wirklich bewusst wird sie sich ihrer Freiheit aber erst, als sie bei einer Aufführung im Flüchtlingslager zu Maurice Ravels „Boléro“ tanzt.

1947 zeigte sie wegen ihrer Denunziation bei den Nationalsozialisten ihren Ex-Mann, dessen Bruder und ihren ehemaligen Liebhaber bei der Holländischen Polizei an. In dem Jahr grub sie auch ihre alten Fotoalben, Tagebücher sowie Papiere über ihre schulische und berufliche Ausbildung aus. Sie hatte sie im Garten des elterlichen Hauses vor den deutschen Soldaten vergraben. Die zweisprachige (deutsch-niederländische) Wanderausstellung dokumentiert anhand von Bildern, Dokumenten, Fotografien, Tagebuchnotizen, Filmsequenzen und Objekten den Lebensweg von Roosje Glaser und vermittelt so das Bild einer eindrucksvollen, willensstarken und immer optimistischen Frau, die sich nie unterkriegen ließ.

Kuratiert wurde die Ausstellung von Paul Glaser, dem Neffen von Roosje. Er hatte während eines Besuchs in Auschwitz in einer Vitrine einen Koffer aus den Niederlanden entdeckt, auf dem sein Familienname stand. Mit diesem Zufallsfund begann die Entdeckung des lange gehüteten Familiengeheimnisses um das Schicksal von Roosje. Paul schrieb ein Buch über die erschütternde Lebensgeschichte seiner Tante, das ein Erfolg wurde. Roosje arbeitete in Schweden nicht mehr als Tanzlehrerin. Sie erteilte in ihrer neuen Wahlheimat Sprachunterricht in Niederländisch, Deutsch, Englisch und Französisch und unterrichtete bis ins hohe Alter hinein. Sie starb im Jahr 2000 im Alter von 85 Jahren in Stockholm.

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 - 12.30 Uhr und von 14 - 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 24 - 17 Uhr geöffnet.

Internet:
jmw-dorsten.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)






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