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Mit Lotte und Jonas, Kfir und Naama in Auschwitz
Zeichnungen jüdischer Kinder sind jetzt Weltdokumentenerbe
11.04.2025 - Eine Sammlung von 1.900 Zeichnungen jüdischer Schülerinnen und Schüler kamen auf Anleitung des Kunstpädagogen Julo Levin in Düsseldorf zustande - Der jüdische Künstler wurde 1943 von den Nazis im KZ Auschwitz ermordet. Die Zeichnungen befinden sich im Stadtmuseum der NRW-Landeshauptstadt.
Die Sammlung von 1900 Zeichnungen jüdischer Schülerinnen und Schüler aus den Jahren 1936 bis 1938 im Düsseldorfer Stadtmuseum sind jetzt Teil des Unesco Weltdokumentenerbes. Die Sammlung hat der Künstler und Kunstpädagoge Julo Levin zusammengetragen, der 1943 von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Die Sammlung ist nun neben 16 weiteren Sammlungen Teil des internationalen Weltdokumentenerbes "Zeichnungen und Schriften von Kindern und Jugendlichen in Kriegszeiten in Europa 1914-1950", das nach Angaben des NRW-Kulturministeriums vom Freitag in Düsseldorf auf Antrag Frankreichs aufgenommen wurde.
Kulturministerin Ina Brandes (CDU) erklärte: Mit dem Weltdokumentenerbe verhält es sich wie mit jedem Erbstück: Es ist ein kostbarer Schatz, den wir pflegen und in Ehren halten sollten." Das gelte auch für berührende Zeichnungen jüdischer Schülerinnen und Schüler, die sich in der Zeit des Zweiten Weltkriegs mit den Nazi-Gräueln auseinandersetzen. Die Aufnahme in das Verzeichnis der Weltdokumentenerbe ist Ausdruck unserer Wertschätzung und zugleich Auftrag, die Erinnerung an das Erbe wach zu halten," so die Ministerin.
Das Weltdokumentenerbe wurde 1992 von der UNESCO im Rahmen des Programms "Memory of the World" ins Leben gerufen. Es soll kulturell bedeutsame und historische Dokumente sichern und vor Zerstörung und Vergessen bewahren. Deutschland ist bislang mit 31 Einträgen vertreten, darunter die Gutenberg-Bibel, Beethovens 9. Sinfonie, die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, Goethes literarischer Nachlass und das Nibelungenlied. Julo Levin schloss 1926 sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie ab, konnte jedoch im Zuge der Machtergreifung der Nationalsozialisten ab 1933 nicht mehr als freier Künstler arbeiten.
Ab 1936 verdiente er an jüdischen Schulen in Düsseldorf und Berlin als Zeichenlehrer sein Geld. Aus künstlerischem und kunstpädagogischem Interesse sammelte er die Zeichnungen und Bilder seiner Schülerinnen und Schüler. Das Düsseldorfer Stadtmuseum erwarb in den 1980er Jahren die Sammlung aus verschiedenen Quellen. Sie ist ein einzigartiges Dokument deutsch-jüdischer Geschichte aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die Sammlung von Julo Levin ist neben Zeichnungen aus Beständen in Hamburg, Bensheim, Saarbrücken und Nürnberg nun Teil des Weltdokumentenerbes „Zeichnungen und Schriften von Kindern und Jugendlichen in Kriegszeiten in Europa 1914-1950“; weitere Verwahrstellen befinden sich in Frankreich, Kanada, Polen, Spanien, Tschechien, der Schweiz sowie im Vereinigten Königreich.
Die Sammlung von Levin wird im Stadtmuseum Düsseldorf aufbewahrt und im Museum, aber auch regelmässig im Ausland präsentiert. Das Museum im Herzen der Altstadt besitzt nach den Worten von Direktorin Susanne Anna diesen Schat, den der jüdische Zeichenlehrer Julo Levin damals in der Jüdischen Volksschule in Düsseldorf die Kinder anfertigen ließ. Auch die meisten der jüdischen Kinder starben in Konzentrationslagern der Nazis. Einigen gelang die Flucht ins Ausland und das Überleben, hieß es aus dem Museum. Der Kunstpädagoge hatte die Bilder unter den Aspekten "Kinderkunst" und "kindliche Kreativität" malen lassen. Rechtzeitig vor seiner Deportation in ein Vernichtungslager gab er die auf einfachen Zeichenblättern gemalten Werke der Jungen und Mädchen der Frau eines Malerfreundes. In deren Obhut überlebten die Bilder die Zeit des Nationalsozialismus.
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt, Microtext-Journalistenbüro)
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