ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 262
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BDS: diese drei Buchstaben stehen für die englischsprachigen Begriffe Boycott, Divestment und Sanctions (Boykott, Investitionsentzug und Sanktionen). Erstmals formiert sich die Bewegung im Jahre 2005, als gut 170 palästinensische Organisationen zu einer internationalen Kampagne aufriefen, deren Ziel es war, Israel auf wirtschaftlicher, kultureller und wissenschaftlicher Ebene zu boykottieren. Als Ziele wurden u.a. der Abzug der israelischen Truppen aus dem Westjordanland, der Abbau des Sicherheitszaunes und ein Rückkehrrecht für alle Palästinenser nach Israel formuliert. Seit 2007 wird die Kampagne vom "Palestinian BDS National Committee" koordiniert, dem auch radikale Organisationen wie die Hamas angehören. Was sich noch mit viel politischer Toleranz zunächst als mehr oder weniger legitimes Mittel im politischen Kampf interpretieren ließ, stellte sich jedoch schnell als mal offener, mal verdeckter, im Gewande des Antizionismus gekleideter Antisemitismus heraus.
Im Laufe des nun bald endenden Jahres geriet die BDS-Bewegung auch in Deutschland immer öfter in den Fokus der Öffentlichkeit. Zuletzt etwa durch die von einigen ARD-Sendern geplante Übertragung eines Konzerts des Pink Floyd Mitglieds Roger Waters, der als einer der agressivsten BDS-Aktivisten sich nicht scheut, bei seinen Konzerten auch mal Ballons in Schweineform mit Davidstern aufsteigen zu lassen (siehe Compass 28.11.2017). Im Sommer diesen Jahres begannen dann auch die ersten Städte in Deutschland - Frankfurt, München oder Berlin beispielsweise - offiziell auf Distanz zur BDS-Bewegung zu gehen und kündigten jegliche Zusammenarbeit mit der Bewegung auf. Berlins Bürgermeister Michael Müller fand in diesem Zusammenhang sehr deutliche Worte: "BDS steht mit antisemitischen Schildern vor jüdischen Geschäften. Das sind unerträgliche Methoden aus der Nazizeit. Wir werden ein rechtssicheres Raumvergabeverbot prüfen und die zwölf Bezirke auffordern, dabei mitzutun." (siehe Compass 14.07.2017 u. 07.09.2017).
Schaut man sich an, in welchen Kreisen die BDS-Bewegung in Deutschland eine starke Anhängerschaft aufweist, stößt man sehr schnell auf Christen und Gemeinden vor allem innerhalb der protestantischen Kirchen. Diesem Phänomen geht Sebastian Mohr, Mitarbeiter im Internationalen Institut für Bildung, Sozial- und Antisemitismusforschung in Berlin, in dem nachfolgenden Beitrag umfassend und systematisch auf den Grund. Er zeichnet die Entstehung und Ziele der Israel-Boykottkampagne nach, beschreibt wie die Kirchen zum Agitationsfeld der Israel-Boykottkampagne wurden und welche kirchlichen Hilfswerke und exponierten Fürsprecher dabei besonders ins Rampenlicht getreten sind: "Zur Aktualität der Israel-Boykottkampagnen in den deutschen Kirchen".
Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in der verdienstvollen Zeitschrift "Kirche und Israel" (1/2017) und wird mit dessen freundlicher Genehmigung nachfolgend als ONLINE-EXTRA Nr. 265 an dieser Stelle online publiziert.
Online-Extra Nr. 265
und Verlag von "Kirche und Israel"
online exklusive für ONLINE-EXTRA
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Dr. Christoph Münz
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