Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331

ONLINE-EXTRA Nr. 267

Januar 2018

Am Mittwoch dieser Woche, 17. Januar 2018, begingen eine Reihe von Kirchen in Europa den sogenannten "Tag des Judentums". Die Initiative zum "Tag des Judentums" geht auf die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz zurück. In der Folge hatten sich u.a. die Kirchen in Italien, Polen, Österreich, Schweiz und den Niederlanden dieser Initiative angeschlossen. Ziel der Initiative war und ist es, die christlichen Kirchen und ihre Gläubigen an die Verbundenheit zwischen Judentum und Christentum zu erinnern. Zugleich soll auch das Unrecht an jüdischen Menschen und ihrem Glauben in der Geschichte thematisiert werden.

In unserem Nachbarland Österreich hat der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) im Jahr 2000 den "17. Jänner - Tag des Judentums" als Gedenktag im Kirchenjahr eingeführt. Dort zuhause ist der Autor des ersten Beitrags im heutigen ONLINE-EXTRA, Markus Himmelbauer. Himmelbauer, der katholische Theologie in Salzburg und Fribourg studierte und an der  Universität Salzburg promovierte, war fast zwanzig Jahre lang als Geschäftsführer für den österreichischen "Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit" in Wien tätig. In seinem vorliegenden Beitrag "Das Jüdische für das Christentum suchen - Glaubenserneuerung aus dem Geist des christlich-jüdischen Dialogs" macht er deutlich, dass der „Tag des Judentums“ für die christlichen Kirchen eine Chance sein kann, aufmerksam zu werden für das Jüdische im eigenen Bekenntnis. Wer sich auf diese Suche einlässt, so ist er überzeugt, entdeckt neue Perspektiven: Der Glauben gewinnt an Wahrhaftigkeit und Tiefe. Himmelbauers Beitrag erschien diese Woche in einer gekürzten Fassung auf dem thologischen Portal FEINSCHWARZ (www.feinschwarz.net) und wird hier in ungekürzter Fassung wiedergegeben.

Dem Beitrag Himmelbauers folgt eine kurze Information über Enstehung und Zweck des "Tag des Judentums", die der Homepage des österreichischen Koordinierungsausschusses entnommen ist. Danach folgt schließlich ein etwas älterer Beitrag von Holger Banse aus dem "Freiburger Rundbrief" (Jahrgang 6/1999), der die Anfänge der Initiative zum Tag des Judentums in Italien schildert.

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Online-Extra Nr. 267


Das Jüdische für das Christentum suchen -
Glaubenserneuerung aus dem Geist des christlich-jüdischen Dialogs


Gedanken zum 17. Januar: Tag des Judentums


MARKUS HIMMELBAUER


Im Jahr 2000 feierten die Kirchen in Österreich erstmals den 17. Januar als Tag des Judentums. Die Vorbereitungen dazu reichten bis zur II. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz 1997 zurück, wo die Gruppe teshuvà aus Mailand diesen Gedenktag vorgestellt hatte. Der Oberrabbiner nahm es mit dem ihm eigenen Humor und verglich unsere Bemühungen mit dem Muttertag. „Schön, wenn es ihn einmal im Jahr gibt, aber eigentlich ist ja jeder Tag dazu da, daran zu denken“, meinte er. Inzwischen ist es eine gute Tradition geworden, dass der Vorstand des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich jeweils um den 17. Januar die Leitung der Wiener jüdischen Gemeinde besucht und anstehende Themen in offener Atmosphäre bespricht. Der Tag des Judentums ist ein christlicher Lerntag: Mit ihm sollen die Kirchen aufmerksam werden für das Jüdische im christlichen Bekenntnis, es bewusst wahrnehmen, es würdigen und in verschiedenen Dimensionen – in der Liturgie, im persönlichen Gebet und in der sozialen Praxis – leben. Diese Suche ist fordernd. Wer sich aber darauf einlässt, entdeckt neue Perspektiven für den eigenen Glauben.

Was dieses Jüdische im Christentum ist, wo und wie wir es finden und pflegen, das ist nicht so einfach zu beschreiben. Bei der Einführung des Tags des Judentums waren uns dessen viele Dimensionen nicht wirklich bewusst. Bis heute ist es ein aufregender und anregender Prozess geblieben.

Natürlich blickten wir zuerst ins Neue Testament und stellten Jesus als Juden in den Mittelpunkt. Wir lernten, die Polemik der Evangelien gegen die Pharisäer aus der Entstehungssituation der Texte zu deuten. Wir lernten auch, unsere eigene judenfeindliche  Auslegungsgeschichte zu hinterfragen, wie sie sich etwa an der Deutung der Gebetsanrede „Abba“ kristallisierte:  Das NSDAP-Mitglied Gerhard Kittel hatte 1933 in seinem Beitrag im „Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament“ festgestellt, dass Jesus grundlegend anders betete als Jüdinnen und Juden. Jesus sprach laut Kittel intim und persönlich mit seinem Vater, er nannte ihn „Abba“. Diese Exklusivität ist schon lange widerlegt, ihre ausgrenzende Wirkung dauert aber immer noch an. Aber wir entdeckten zunächst noch nicht den Toralehrer Jesus. Für Jesus stand die liebende Gegenwart des Ewigen in der Tora seines Volkes unzweifelhaft fest; seine Predigt war die Lehre der Tora. Unser Problem dabei: Wir Christinnen und Christen, die heute Jesus nachfolgen, fühlen uns an Gottes heilige Weisung nicht mehr oder nur in Teilen gebunden. Und aus jüdischer Sicht sind Nichtjuden gar nicht auf die Tora verpflichtet. Das macht es nicht einfacher, Jesus nahe zu kommen.

Inzwischen sind der Vergleich des Paulus mit dem guten Ölbaum und der Vers „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“ (Röm 11,18) breiter bekannt. Vor zwanzig Jahren war der „Tag des Judentums“ ein Motor, dieses Wort an die Öffentlichkeit zu tragen, denn in der Leseordnung der röm. kath. Kirche fehlt genau dieser Abschnitt am 20. Sonntag im Jahreskreis A. Der Blick auf die Wurzel des guten Ölbaums und so auf die Wurzel des christlichen Glaubens ist zunächst ein Blick nach unten, bzw. ein Blick zurück: Ja, Jesus war Jude und seine Heilige Schrift war der Tanach, das christliche Erste „Alte“ Testament. Das mag als historische Tatsache weitgehend anerkannt sein, die Frage ist aber, welche Relevanz sie bis heute hat. Dass sie keine hat, war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts von christlicher Seite her klar, denn mit Jesus hatte man das Judentum für überholt und überwunden erklärt. Und auch manch jüdischer Blick aufs Christentum findet heute außer dieser historischen Gegebenheit keine bleibende Verbindung mehr.

Es ist wichtig, dass die Kirchen ihre Aufmerksamkeit der Tora und den übrigen Schriften des Tanach widmen. Nicht nur, um Jesus und seine Anhängerinnen und Anhänger historisch zu verstehen. Aus diesen Quellen fließt der Saft der Wurzel, der die Zweige heute nährt. In der Praxis war das Judentum damals aber nicht jene  „Buchreligion“, als die wir es heute sehen: Der Tempelgottesdienst prägte die Welt Jesu und seiner Jüngerinnen und Jünger. Daneben wurde eine mündliche Auslegung der Tora gepflegt. Sie wurde in der Mischna festgehalten und wir finden deren Spuren in den Diskussionen Jesu mit den Pharisäern. Vielfältige theologische Ansätze innerhalb des Judentums sind in der Literatur zur Zeit des Zweiten Tempels dokumentiert. Diese sind nie zum Hauptstrom des Judentums geworden, aber auch daraus schöpfte Jesus in seiner Predigt und in seinem Selbstverständnis. Um es noch zu verkomplizieren: In den Blick nehmen müssen wir auch die jüdische Diaspora, in der Paulus seine Botschaft des Kyrios Iesous verkündete. Deren Selbstverständnis und Praxis unterschied sich von manchen Kreisen im Land Israel. So ist es eine herausfordernde Aufgabe der theologischen Wissenschaften sowie von Predigt und Katechese, Jesus und seine Interpretationen in den Schriften des Neuen Testaments auf ihrem vielfältigen zeitgenössischen Hintergrund zu verstehen.

Paulus‘ Bild vom Ölbaum hat problematische Seiten: Der Blick nach unten bzw. zurück auf die Wurzel des Christentums schafft eine historisierende Perspektive. Und wieso sind überhaupt einige Zweige herausgebrochen worden, damit wilde Triebe eingepfropft werden können? Heute wird die Entstehung von Christentum und Judentum so beschrieben: Die vielfältigen Traditionen des Tanach sind um die Zeitenwende auf zwei Arten neu interpretiert worden – angestoßen durch die Person des Wanderpredigers aus Nazareth und durch die Zerstörung des Heiligtums in Jerusalem. Also nicht ein Ölbaum mit eingepfropften Zweigen, sondern ein Ölbaum, aus dem zwei Stämme sprießen. Oder „zweieiige Zwillige“, wie es manche nennen. Ein anderes Bild, das neue Probleme bringt: Denn zweieiige Zwillinge interessieren sich ja in der Regel füreinander.

Ja, es gibt auch Äste dieses edlen Ölbaumes mitten um uns eingepfropfte Zweige: das heutige lebendige Judentum. Die Suche nach dem Jüdischen für das Christentum kann nicht unabhängig von der konkreten jüdischen Gemeinde geschehen.

Nach dieser Feststellung bleibt aber unsere Frage nach dem Jüdischen offen. Denn auf der Suche nach dem Allgemeinen ist das Konkrete nur ein Ausschnitt aus einer stets weit größeren Fülle von Möglichkeiten: in einer Beziehung, in der Kunst, in der Religion. Konfession, Tradition, Richtungsentscheidungen und persönliche Schwerpunkte verschaffen einer konkreten religiösen Lebensform nie einen Alleinvertretungsanspruch für Rechtgläubigkeit schlechthin. Praktiziertes Judentum und seine wissenschaftliche Erforschung – als Jeschiwa und andere Formen des religiösen Lernens und als Judaistik bzw. jüdische Studien im universitären Fächerkanon – sind auch nicht deckungsgleich. Und überhaupt sind die jüdischen Gemeinden ja nicht dazu da, für die christliche Identitätssuche verzweckt zu werden. Schon gar nicht geht es darum, dass christliche Gruppen und Gemeinden nun jüdische Bräuche und Riten nachvollziehen: Das ist übergriffig gegenüber einer anderen Religion und ohne die Tiefe praktizierten Glaubens nur oberflächlicher und gut gemeinter Aktionismus. „Christliche Sederfeiern“ als vermeintliches Original des letzten Abendmahls Jesu sind zudem auch historischer Unsinn.

Hier ist ein deutliches „Stopp“ gegen jede Vereinnahmung zu sagen. Es geht nicht um eine Kopie des Judentums; Christinnen und Christen sollen und dürfen auch weiter selbstbewusst Glieder ihrer Religion bleiben. Manche müssen sich dabei von einer Idealisierung frei machen, im Judentum das Wahre, Ursprüngliche und Unverfälschte des Christentums zu finden. Aufbruch, Neugierde, Brücken bauen und kennenlernen des Judentums – alles klar. Auch ein Menora im Gottesdienstraum aufstellen und ein hebräisches Lied singen – wieso nicht! Aber nur in demütiger Erinnerung an die fatalen Folgen einer christlichen „Theologie der Verachtung“ und eingedenk der Mitverantwortung der Christenheit für die Schoa.

Die Erneuerung der Kirchen aus dem Geist des christlich-jüdischen Dialogs ist eine Aufgabe der Kirchen. Sie selbst müssen diesen Weg gehen und entscheiden, wie sie ihn gehen. Es ist nicht Aufgabe der jüdischen Gemeinden, ihnen zu sagen, was sie dafür zu tun hätten. Christliche Theologie bleibt eine christliche Aufgabe und sie kann dazu die Elemente auswählen, die sie für angemessen hält. Jüdische Gemeinden sollen aber gefragt sein, wenn es um Erklärungen aus erster Hand geht. Sie sollen gehört werden, damit die Christenheit ihre alten Zerrbilder über das Judentum verlernt.

Die jüdischen Gemeinden müssen sich dabei aber auch aktiv zu Wort melden können: Etwa mit einem Veto dort, wo sie Anbiederung oder Vereinnahmung spüren. Ihre Zurückhaltung gegenüber christlichen Dialogwünschen ist anzuerkennen: aus inhaltlichen wie auch aus statistischen Gründen, denn aufgrund der  mächtigen christlichen Überzahl kann die Begegnung nur in einer Überforderung der jüdischen Seite enden. Möge uns ein dankbarer Blick geschenkt sein für das Viele, was bereits möglich wurde und wie viel Begegnung heute möglich ist.

Eine endgültige Formel für das Jüdische im Christentum zu beschreiben, widerspricht der Zeitlichkeit all unserer Ausdrucksformen – auch des Religiösen. Eine gültige Formel für heute zu finden braucht die nötige Sensibilität – theologisch und auf der Beziehungsebene mit den jüdischen Gemeinden – und die Treue und Ernsthaftigkeit der Christinnen, Christen und Kirchen, lernend diesen Weg kontinuierlich weiter zu verfolgen. Es lohnt sich: Unser Glauben gewinnt dadurch an Wahrhaftigkeit und Tiefe. Elemente des Jüdischen im Christentum könnten den beziehungshaften Gott und die ethische Dimension von Religion benennen. Die jüdische Tradition verhindert, dass das Christentum eine Religion der Selbst-Erlösung wird, und sie bestimmt die gemeinschaftliche Lebensform des christlichen Glaubens. Sie stellt uns in die letztlich unaufhebbare Spannung zwischen der totalen Transzendenz, Unvorstellbarkeit und Unverfügbarkeit des Ewigen und seinem konkreten Wirken und seiner Gegenwart genau in dieser Welt: eine Verheißung, die uns mit dem Vorfindbaren nicht zufrieden stellt. Das Judentum schenkt uns die Hoffnung, dass das Ewige, der Ewige, das bleibend Bestehende hier in dieser Welt seinen Platz finden kann. Es öffnet ein Tor zum Himmel.



TAG DES JUDENTUMS


17. Jänner - Tag des Judentums


“Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“ (Röm 11,18)



Seit dem Jahr 2000 feiern alle Kirchen in Österreich jeweils am 17. Jänner den “Tag des Judentums“: ein neuer Gedenktag im liturgischen Jahreskreis, einen Lehr- und Lerntag für die Kirchen. Die Initiative dafür geht auf die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz zurück. Es ist der Tag vor der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen, die alljährlich vom 18. bis zum 25. Jänner stattfindet. Doch vor aller Verschiedenheit der Kirchen untereinander steht das allen gemeinsame Fundament: ihre Verwurzelung im Judentum und die Weggemeinschaft mit Gottes Bundesvolk. Dies soll an diesem Tag besonders ins Bewusstsein gerufen werden.

Der „Tag des Judentums“ wird bereits seit langem von den Kirchen in Italien gefeiert (www.nostreradici.it). 1998 wurde er in Polen eingeführt; die römisch-katholische Kirche der Niederlanden begeht seit 2008 ebenfalls den Dag van het Jodendom.

Das Motto für den “Tag des Judentums“ gibt der Apostel Paulus vor: „Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich“ mahnt er im 11. Kapitel des Römerbriefs. Offensichtlich bestand schon in den ersten christlichen Gemeinden die Tendenz, sich über jene erhaben zu fühlen, die nicht in der Nachfolge des Messias Jesus stehen wollten. Später haben die Kirchen die Worte des Paulus vergessen. Anstatt ihre Wurzel, aus der sie leben und die sie trägt, zu pflegen, meinten sie, ohne sie auskommen zu können. Die theologische Verachtung des Judentums und in Folge die gesellschaftliche Abwertung seiner Gläubigen schuf über Jahrhunderte hinweg jenen Nährboden, auf dem das rassistische Gedankengut des Antisemitismus wachsen konnte. Erst seit der Schoa (Holocaust) hat in allen Kirchen ein Umdenken begonnen. Seither werden sie sich der Schuld, die sie und ihre Repräsentanten auf sich geladen haben, immer deutlicher bewusst. Sie sind auf dem Weg, den spirituellen und theologischen Reichtum Israels als Fundament des eigenen Glaubens neu zu entdecken. Ein Beitrag dazu soll auch der jährliche „Tag des Judentums“ in den Kirchen sein.

„Die Wurzel trägt dich!“ erinnert Paulus. So gesehen ist der christlich-jüdische Dialog das grundlegende Thema für das Selbstverständnis als Christinnen und Christen, er ist elementar für die Identität der Kirchen. Er ist nicht von außen heran getragen, sondern jede Katechese redet von Juden, jede Predigt interpretiert jüdische Texte. Heute wollen wir in Dankbarkeit das Geschenk feiern, das Gott uns mit Israel, seinem erwählten Volk, gegeben hat.

Ein Gedenktag für Christinnen und Christen

Der Gottesdienstvorschlag für den Tag des Judentums wurde von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des „Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ gestaltet und von der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich im Herbst 1999 verabschiedet. Seit seiner ersten Fassung haben wir den Text in Details immer wieder weiter entwickelt und umgearbeitet. Die Lieder und die ausgewählten Lesungen wechselten, die Gebete blieben im Wesentlichen gleich, um eine jährliche Gewohnheit und Tradition  wachsen zu lassen.

Der griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria, Michael Staikos, schrieb in seiner Funktion als Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich zur Einführung des „17. Jänner - Tag des Judentums“:

„Die Jahrhunderte lange Verfolgung der Juden durch Christen macht es notwendig, dass auf dem Weg der Buße und der Neubesinnung eine Haltung gegenüber den Juden heranreift, die dem Evangelium entspricht. Der Tag des Judentums ist also ein Besinnungstag für Christen.“

Und in der Botschaft zum „Christentag 1999“ formulierten die Kirchen Österreichs: „Wir beten, dass alle Kirchen erkennen, dass der Heilsweg des Ersten Testaments weiterhin gültig ist.“

Es geht am 17. Jänner nicht darum, eine Feier mit folkloristischen jüdischen Elementen zu gestalten, auch nicht um ein Kennenlernen des Judentums. Es ist eine Vereinnahmung, wenn Christinnen und Christen die Distanz der beiden Traditionen aus lauter Begeisterung nicht wahren und jüdische Riten und Symbole kopieren und nachahmen. Der christlich-jüdische Dialog will nicht einfach christliche Gottesdienste ein wenig jüdisch garnieren. Es geht um ein fundamental neues Selbstverständnis der Kirchen, das sich aus seiner jüdischen Quelle nährt und sich in Weggemeinschaft mit den jüdischen Gemeinden heute versteht. Dem entsprechend wollen wir am Tag des Judentums mit den Mitteln unserer eigenen Traditionen ein positives Bekenntnis zur Wurzel unseres Glaubens ablegen.

(Quelle: Koordinierungsaussschuss, Österreich)



Der 17. Januar als Tag des Judentums:
Italienische Erfahrungen


HOLGER BANSE



    „Wir empfehlen den Kirchen, dem Beispiel einiger Kirchen in Italien und Deutschland zu folgen und einen Tag zu bestimmen, der dem Dialog mit dem Judentum und der Begegnung mit dem lebendigen jüdischen Glauben gewidmet ist. In ähnlicher Weise sollten Tage und Anlässe gefunden werden, um die Beziehungen zu anderen Religionen zu pflegen und zu verlebendigen.“1

Dieser Gedanke aus den Handlungsempfehlungen (Punkt 2.3) der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz (23. bis 29. Juni 1997) unterstreicht die ökumenische Bedeutung, die dem Dialog zwischen Christen und Juden (und Muslimen) beigemessen wird. Der Antrag war von der Katholischen Bischofskonferenz Italiens (CEI) eingebracht worden (vgl. FrRu 4[1997]195-197).

Maria Vingiani und Jules Isaac

Am Anfang dieses Prozesses stand Maria Vingiani. In Neapel geboren, kam sie als junges Mädchen nach Venedig, studierte Literatur in Padua und promovierte 1947 über die Kontroversen zwischen Katholiken und Protestanten im 18. Jahrhundert und ihre Aufnahme in den apologetischen Positionen der Gegenwart. In dieser Arbeit fand Maria Vingiani den Ausgangspunkt für ihr ökumenisches Engagement. Auch als kommunale Kulturreferentin in Venedig (1955-1959) wußte sie ihr ökumenisches Interesse mit ihrer neuen Aufgabe zu verbinden. Sie nahm Kontakte zu Kirchen in den Ländern des Ostblocks auf, in denen freie Religionsausübung verboten war. Auf ihren dienstlichen Reisen brachte sie auf geheimnisvollen Wegen Briefe des Patriarchen von Venedig, Angelo Roncalli, zu Kardinälen und Bischöfen, die in Hausarrest lebten (u. a. Josef Beran, Erzbischof von Prag, Stefan Wyszynski, Erzbischof von Gnesen).

In diese Jahre fielen auch erste Überlegungen, ein Segretariato attività ecumeniche (SAE)2 zu gründen, das sie dann 1964 realisieren konnte.3 Von der SAE sind seither zahlreiche ökumenische Initiativen ausgegangen. Heute ist sie eine über ganz Italien verbreitete Laienorganisation, die den interkonfessionellen und interreligiösen Dialog durch Seminare, Schriften und Diskussionsveranstaltungen sucht und fördert. Ohne die SAE ist die italienische Ökumene nicht mehr zu denken. Als Angelo Roncalli am 28. Oktober 1958 zum Papst gewählt wurde und als Johannes XXIII. am 25. Januar 1959 (letzter Tag der Gebetswoche für die Einheit der Christen) ein Konzil ankündigte, schrieb Maria Vingiani an ihren ehemaligen Patriarchen: „Wenn das Konzil ein ökumenisches Konzil sein wird, höre ich mit der Politik auf und komme nach Rom, um mich in den Dienst der Kirche zu stellen.“ Zehn Tage später kam die Antwort durch Monsignore Loris Capovilla: „Kommen Sie, der Papst erwartet Sie!“

Der erste Kontakt zwischen Maria Vingiani4 und Jules Isaac fällt in das Jahr 1957. Isaac, nur durch ein Wunder der Schoa entgangen, ist einer der Wegbereiter des jüdisch-christlichen Dialogs und einer der bedeutendsten Vorreiter gegen jede Art von Antisemitismus.5  Sein Buch „Jesus und Israel“ (1948, vgl. FrRu XXIII[1971]10-16) fand nicht nur in Frankreich große Aufnahme. Maria Vingiani war beeindruckt von der herausragenden Persönlichkeit Isaacs. Auf seine Anregung hin gründete sie in Venedig bereits eine „Gesellschaft für jüdisch-christliche Freundschaft“. Später schrieb sie:


    „Als Roncalli Papst wurde, verstand Isaac sofort, daß er auf den, der wenige Jahre zuvor bei der Einweihung einer Schiffahrtslinie Venedig-Haifa meinte, ,das sei schon eine gute Sache, aber eine Verbindung zwischen Rom und Jerusalem sei die bessere‘, daß er auf ihn als Papst ... all seine Hoffnung setzen konnte.“

Isaac bereitete ein Schriftstück über die „Notwendigkeit einer Reform der christlichen Unterweisung Israel betreffend“ vor, sandte es Johannes XXIII. und bat um eine Audienz. Dieser schien nichts im Wege zu stehen, doch bei seinem Eintreffen in Rom am 8. Juni 1960 wurde sie ihm verweigert. Das von Isaac vorbereitete Dokument war war nicht in die Hände des Papstes gelangt. Fünf Tage später, am 16. Juni 1960, gelang es Isaac, mit Hilfe des französischen Botschafters beim Heiligen Stuhl und auf Vermittlung von Maria Vingiani, eine halbstündige Audienz bei Johannes XXIII. zu bekommen. Neben dem genannten Dokument überreichte er dem Papst eine Abhandlung darüber, wie man in christlicher Katechese über die Juden spricht sowie einen Auszug aus dem Trienter Katechismus, der beweise, daß die gegen die Juden erhobene Anschuldigung des Gottesmordes nicht zur heilen Tradition der Kirche gehöre.6 Isaacs Bemühungen resultierten im Dokument ,Nostra aetate‘, Absatz 4, das bis heute maßgeblich die Beziehungen zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem Judentum bestimmt.

Die italienische Bischofskonferenz (CEI)


Die starke Ausrichtung auf den jüdisch-christlichen Dialog begleitete die SAE auch in den kommenden Jahren. Wegen ihres Engagements wurde Maria Vingiani in das Sekretariat für Ökumene und Dialog der CEI berufen. Hier brachte sie den Vorschlag ein, den 17. Januar in ganz Italien als einen Tag des Dialogs und der Begegnung mit dem Judentum zu begehen. Bei einem Treffen zwischen Monsignore Alberto Ablondi, Bischof von Livorno und damaliger Präsident des Sekretariats für Ökumene und Dialog der CEI, und Elio Toaff, dem Oberrabbiner von Rom, beklagte sich letzterer über einen wachsenden Antisemitismus, der in der Unwissenheit vieler Christen dem Judentum gegenüber begründet läge. Es wäre eine Initiative notwendig, so fügte er hinzu, Christen jüdische Glaubensinhalte und Werte nahezubringen. Diese Anfrage von Toaff verband Ablondi mit dem Vorschlag von Vingiani. Im Jahre 1990, 25 Jahre nach der Veröffentlichung von „Nostra aetate“, bat die CEI ihre Mitgliedskirchen in Italien zum ersten Mal, von nun an den 17. Januar der Vertiefung der Beziehung zwischen der römisch-katholischen Kirche und dem jüdischen Volk und der Entwicklung des jüdisch-christlichen Dialogs zu widmen. Ablondi schrieb:


    „... bevor man über die Möglichkeiten des Dialogs und über die notwendige Zusammenarbeit im Blick auf menschliche Werte nachdenke, mögen sich die Christen mit ihrer geistlichen Beziehung zu jenem gemeinsamen (im Judentum liegenden, Anm. des Verf.) Ursprung beschäftigen, zu dem auch die verschiedenen Konzilstexte einladen.“7

Der 17. Januar wurde bewußt gewählt. Es ist der Tag, der der ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen vorausgeht, die jedes Jahr weltweit vom 18. bis zum 25. Januar gehalten wird. So könne die gemeinsame Wurzel zwischen Christen und Juden auch als bedeutsam für den innerkirchlich-ökumenischen Dialog unterstrichen werden. Die Intention dieses Tages unterstrich Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in der römischen Synagoge, als er sagte: „Ihr seid unsere bevorzugten Brüder und, man könnte gewissermaßen sagen, unsere älteren Brüder.“8 Toaff selbst kommentierte den 17. Januar 1990, daß mit diesem Tage etwas Neues begonnen habe: die Lehre der Verachtung wurde abgeschafft und durch den Tag des Dialogs ersetzt.9 Nach Monsignore Giuseppe Chiaretti, zur Zeit amtierender Präsident des Sekretariats für Ökumene und Dialog, ist dieser Tag kein Gebetstag, sondern ein Tag der Reflexion über Themen von beiderseitigem Interesse. Christen sollen, indem sie auf das Wort Gottes hören, in die Welt jüdischen Glaubens und jüdischer Kultur eindringen. Giuseppe Laras, Oberrabbiner der Mailänder Judenschaft, begrüßte die Initiative der CEI und hofft, daß sich Juden und Christen brüderlich in die Augen blicken mögen im Bewußtsein, daß beide, Juden und Christen, von Abraham abstammen.

Auf der Ökumenischen Versammlung in Graz wurde der Antrag der CEI von dem neapolitanischen Professor für Dogmatik, Monsignore Bruno Forte, einem hervorragenden Kenner jüdischer, ökumenischer und vor allem auch lutherischer Tradition, im Rahmen eines Vortrages „Versöhnung ohne Umkehr (teschuvà)? Christliches Selbstverständnis und das jüdische Volk“10 eingebracht. Dies


    „... könnte die einladende Bitte an die Kirchen Europas sein, gemeinsam einen ,Tag des Judentums‘ zu feiern, um von seiten der Christen die Kenntnis der jüdischen Welt und den Dialog mit dem gegenwärtigen Israel zu vertiefen. Daß die katholische Kirche Italiens für diesen Tag den 17. Januar ausgewählt hat, den Tag, der der Gebetswoche für die Einheit der Christen vorausgeht, drückt in guter Weise auf der einen Seite die Selbständigkeit, auf der anderen Seite die Verbindung zwischen der ökumenischen Sache und der Liebe zu Israel, der ,heiligen Wurzel‘ aus; und dies in den verschiedenen Formen, also einerseits in der Kenntnisnahme und im Dialog, andererseits im gemeinsamen Gebet.“

Der Israel-Sonntag

Von der evangelischen Kirche Deutschlands wird seit dem Mittelalter11 der 10. Sonntag nach Trinitatis als sogenannter ,Israel-Sonntag‘ zum ,Gedächtnis der Zerstörung Jerusalems‘12 gefeiert. Da dieser Sonntag in zeitlicher Nähe zum 9. Av des jüdischen Kalenders liegt, an dem das Judentum ebenfalls der Zerstörung des Salomonischen und des Herodianischen Tempels gedenkt, liegt die Vermutung nahe, daß man damit andeuten wollte: ,Gott hatte Israel endgültig verlassen und ins Unglück gestürzt, weil es abgelehnt hatte, Jesus als den Messias zu bekennen.‘ Eine solche Interpretation ist heute aus theologischen und geschichtlichen Gründen nicht mehr möglich. Darum wird der Israel-Sonntag in der Evangelischen Kirche Deutschlands seit wenigen Jahrzehnten verstanden als ,Einübung, in Israels Gegenwart zu predigen‘.13 Die Tatsache, daß es einen ,Israel-Sonntag‘ gibt, reicht nicht aus, um dem von der CEI vorgetragenen Anliegen gerecht zu werden, zumal auch im katholischen liturgischen Rahmen kein solcher Tag dem Anliegen gewidmet zu sein scheint. Darum sollte auch im deutschsprachigen Raum noch einmal über die Möglichkeit nachgedacht werden, den 17. Januar gemeinsam der Vertiefung der Kenntnis jüdischer Tradition und dem Dialog mit dem heutigen Israel zu feiern. Dieser Tag könnte zum einen die ökumenische Perspektive der Erwählung Israels beleuchten, zum anderen der innerkirchlichen Ökumene neue Impulse verleihen.

Der 17. Januar und die Weltgebetsoktav (18. bis 25. Januar)

Eine der wenigen innerkirchlich-ökumenischen Äußerungen, die den Dialog mit dem Judentum in ihr Denken mit einbezieht, ist in dem Papier ,Die Kirche Jesu Christi. Der reformatorische Beitrag zum ökumenischen Dialog über die kirchliche Einheit‘ zu finden, das auf der Vollversammlung der Leuenberger Gemeinschaft im Jahre 1994 in Wien erarbeitet und verabschiedet wurde.14 Unter dem Punkt: ,Die Gemeinschaft der Heiligen in der Gesellschaft der Gegenwart‘ wird über die ,Kirche im Dialog‘ nachgedacht. Im ersten Punkt, der dem Dialog mit dem Judentum gewidmet ist, wird kurz das Verhältnis von Christentum und Judentum im Spiegel der Geschichte dargestellt und neu bestimmt. Wir lesen in einem der Schlußsätze dieses Abschnittes:


    „Die kritische und konstruktive Unterstützung [von Schwesterkirchen, für die die Begegnung von Juden und Christen zum Alltag ihres gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens gehört und die nicht an Judenverfolgungen beteiligt waren. Anm. des Verfassers] in der Bearbeitung des Verhältnisses von Kirche und Judentum in den einzelnen Kirchen kann zu einem wichtigen Element der Kirchengemeinschaft reformatorischer Kirchen werden.“15

Erst im Folgenden wird das Verhältnis der Kirchen zu den anderen Religionen behandelt, um deutlich zu machen, daß das Verhältnis zu Israel ein qualitativ und fundamental anderes ist als das Verhältnis der Kirchen zu den anderen Religionen. Auch wenn das Papier von der Kirche als Volk Gottes spricht,16 fehlt ihm nicht der Hinweis auf den untrennbaren Zusammenhang mit der Erwählung Israels als Volk Gottes und ergänzt, daß diese an Israel ergangene Verheißung mit dem Christusgeschehen nicht hinfällig geworden ist, denn Gottes Treue hält an ihr fest.

Aber das Leuenberger Kirchenpapier ist eine der wenigen Ausnahmen. Ansonsten ist die innerkirchliche Ökumene eher israelvergessen. Wenn die Kirchen ihr theologisches Verhältnis zum Judentum über das Ölbaumgleichnis (Röm 11,17 ff.) bestimmen, wird deutlich, daß die Kirche als ganze in den einen Ölbaum, Israel, eingepfropft ist und aus seiner Wurzel lebt. Ökumenische Arbeit bestünde also darin, die ihr von Gott geschenkte und vorgegebene Einheit sichtbar zu machen und Zeugnis davon zu geben.

Die Feier des 17. Januar als Begegnung mit jüdischer Tradition und jüdischen Menschen am Vortag der Ökumenischen Gebetswoche für die Einheit der Christen kann und wird das ökumenische Nachdenken anregen und fördern. Darum müßte der Beschluß von Graz in der praktischen Umsetzung durch die Kirchen Gestalt gewinnen. Der Tag würde dem innerkirchlich-ökumenischen Dialog dienen und auch die Beziehung der Christen zum Judentum fördern. Und damit wäre viel gewonnen.



ANMERKUNGEN



1 Dokumentation Aktuell 10, in: Ökumenischer Informatiónsdienst. Ökumenische Gesellschaft für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung e. V., Frankfurt 1997.
2 Sekretariat ökumenischer Aktivitäten.
3 Das Gründungsdatum des SAE koinzidiert mit der Veröffentlichung des Konzilsdekretes über den Ökumenismus „Unitatis redintegratio“ (21. November 1964) und mit dem historischen Treffen zwischen Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras
4 Vgl. auch das Interview, das Maria Sartorio mit Maria Vingiani führte. In: „lamed“, Zeitschrift für Kirche und Judentum, 3/1997,11-13.
5 Jules Isaac (1877-1963) war Historiker und Inspektor im französischen Erziehungsministerium. Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete er sich ganz der Erforschung des christlichen Antisemitismus und dem christlich-jüdischen Dialog. In der Widmung seines bedeutenden Buches „Jesus und Israel“ schrieb er: Meiner Frau, meiner Tochter, Märtyrer, ermordet von Hitlers Nazismus, ermordet nur, weil sie Isaac hießen. Übersetzt nach einem Zitat aus: Ri-forma, 27. März 1998, S. 5.
6 Lexikon für Theologie und Kirche, Ergänzungsband II, Herder, Freiburg/Basel/Wien 1967, Nostra aetate, 406.
7 Siehe: Avvenire, 16. Januar 1990.
8 Die Kirchen und das Judentum. Dokumente von 1945-1985. Hrsg. von Rolf Rendtorff/Hans H. Henrix, Paderborn/München 1988, 109.
9 Die im folgenden gesammelten Kommentare sind Mitschriften eines Videobandes, das die CEI in Vorbereitung auf die Vollversammlung in Graz erarbeitete.
10 Bruno Forte, Riconciliazione senza „Teshuwah“ ? L‘ autocoscienza cristiana eil popolo ebraico, in: Il segno 6, 1997.
11 Vgl. im Folgenden: Schmerz und Annäherung. Handreichung zum Israelsonntag 1997, hrsg. v. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Berlin 1997, S. 4.
12 Diese Bezeichnung trägt der 10. Sonntag nach Trinitatis im Liturgischen Kalender der Evangelischen Kirche im Rheinland. Vgl. Kirchliches Amtsblatt der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nr. 10 vom 21. Oktober 1998.
13 Schmerz und Annäherung, op. cit., 4.
14 Epd-Dokumentation, 25/94.
15 Ebd., S. 31 f.
16 Ebd., S. 21.



DIE AUTOREN

MARKUS HIMMELBAUER
HOLGER BANSE

Markus Himmelbauer ist Pfarrassistent der röm.kath. Pfarrgemeinde Wolfsegg am Hausruck (Diözese Linz). Von 1996 bis 2015 war er Geschäftsführer des österreichischen Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit und unterrichtete von 2008 bis 2015 biblische Fächer an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems.

Holger Banse, Pfarrer, war bis 2012 Vorsitzender der Oberbergischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und Synodalbeauftragter des Kkr. Altenkirchen für Christlich-Jüdischen Dialog und Ökumene. In 2013 trat er eine Pfarrstelle in Adenau an. Seit 1992 ist er zudem Mitglied der Mailänder Gruppe „TESCHUVA“. 


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