Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
07.02.2024 - Nr. 2056

Selma Merbaum zum 100. Geburtstag – „Dass man wie Rauch ins Nichts verfließt“



Verleihung der Moses Mendelssohn Medaille an Dr. Rachel Salamander


Münchens Ehrenbürgerin Dr. Rachel Salamander (2.v.l.) mit Professor Dr. Julius H. Schoeps, Oberbürgermeister Dieter Reiter und Dr. Elke-Vera Kotowski, Chefkuratorin der Moses Mendelssohn Stiftung. (Foto: Michael Nagy/Presseamt München)



Die Moses Mendelssohn Medaille wird an Persönlichkeiten verliehen , die „sich im Sinne und in der Tradition des Denkens des bedeutenden jüdischen Aufklärers für Toleranz und Völkerverständigung sowie gegen Fremdenfeindlichkeit engagieren“.

In diesem Jahr erhält Dr. Rachel Salamander diese Auszeichnung an ihrem 75. Geburtstag am 30. Januar im Alten Rathaus in München.
Überreicht wird die Medaille in Gegenwart des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Dieter Reiter durch den Vorstandsvorsitzenden der Moses Mendelssohn Stiftung, Prof. Dr. Julius H. Schoeps, selbst Nachfahre Mendelssohns und seit annähernd fünfzig Jahren ein Weggefährte von Rachel Salamander.

Rachel Salamander sei „prädestiniert für diese Auszeichnung, da sie sich „seit Jahrzehnten in ganz besonderer Weise um die Verbesserung des deutsch-jüdischen Verhältnisses verdient gemacht“ habe. so der Historiker Prof. Schoeps. Es werde somit eine Frau geehrt, „die sich nicht nur als Literaturwissenschaftlerin, sondern auch als Literaturförderin einen Namen weit über München und Berlin hinaus gemacht“ und „maßgeblich zum Wiederaufbau des jüdischen intellektuellen Lebens in Deutschland beigetragen“ habe.

(Quelle: Moses Mendelssohn Stiftung)


Viel Herzenswärme für Rachel Salamander



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Selma Merbaum zum 100. Geburtstag – „Dass man wie Rauch ins Nichts verfließt“



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Marion Tauschwitz:
Selma Merbaum. Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben.

Verlag zu Klampen
Springe 2023
349 S.
28 €
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Selma Meerbaum-Eisinger
Blütenlese.
Gedichte

Herausgegeben von Markus May
Reclam Verlag
Leipzig 2024
136 S.
Euro 5,80
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Netzwerk jüdischer Hochschullehrender gegründet

06.02.2024 - Bündnis aller Fachrichtungen an Universitäten und Hochschulen: Prof. Dr. Julia Bernstein gründet mit 70 Lehrenden aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein Forum gegen Hass und Hetze auf dem Campus.

70 jüdische Lehrende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich zum „Netzwerk jüdischer Hochschullehrender“ zusammengeschlossen. Zu den Gründer*innen gehört Prof. Dr. Julia Bernstein, Professorin für Diskriminierung und Inklusion in der Einwanderungsgesellschaft und Leiterin des Forschungsbereichs „Gesellschaftliches Erbe des Nationalsozialismus“ der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS).

Anlass für die Gründung des Netzwerks ist der Antisemitismus an Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, der seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 dramatisch zugenommen hat. „Zahlreiche jüdische Studierende, Lehrende und andere Hochschulangehörige fühlen sich an ihren Hochschulen nicht mehr sicher. Einige bleiben aus Angst oder aus Sicherheitserwägungen dem Campus fern, manche können nur mit Personenschutz dort arbeiten. Viele verbergen ihre jüdische Identität und trauen sich angesichts der massiven antiisraelischen Proteste nicht mehr, ihre Meinung frei zu äußern“, berichten die Initiator*innen.

Um diesem zunehmenden Judenhass entgegenzutreten und den jüdischen Hochschullehrenden ein Forum, eine Stimme und die Möglichkeit für gemeinsames Auftreten zu geben, haben sich Professor*innen und Lehrbeauftragte aller Fachrichtungen an Universitäten und Hochschulen zusammengefunden.
Zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks gehören neben Julia Bernstein Prof. Dr. Haya Schulmann, Professorin im Fachbereich Informatik der Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Prof. Dr. Michael Waidner, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie in Darmstadt, sowie die Pianistin Roglit Ishay, Professorin für Musik an der Musikhochschule Freiburg, und Deidre Berger, Gesellschafterin des Berliner Tikvah Instituts und frühere Leiterin des American Jewish Committee in Deutschland.

Das Netzwerk hat sich zum Ziel gesetzt:

• Das Bewusstsein für den grassierenden Antisemitismus in all seinen Formen, insbesondere den israelbezogenen Antisemitismus, an Hochschulen zu schaffen
• Zusammen mit Hochschulleitungen und den anderen Statusgruppen effektive Konzepte zum Kampf gegen Antisemitismus und für das jüdische Leben an Hochschulen und in der Forschung zu erarbeiten und gezielte Maßnahmen umzusetzen, in Anlehnung an die Nationale Strategie der Bundesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben
• Eine Austauschplattform für die jüdischen Hochschullehrenden bereitzustellen und diese auch mit anderen nationalen und internationalen Gruppen zu vernetzen
• Die Zusammenarbeit mit jüdischen Studierenden und jüdischen Angehörigen der anderen Statusgruppen an Hochschulen zu suchen und diese durch Anlaufstellen und Mentoring zu unterstützen
• Hochschulübergreifende Veranstaltungen und Studien zu fördern und zu organisieren, die Themen des jüdischen Lebens, der jüdischen Identitäten und der Analyse und Bekämpfung des Antisemitismus betreffen

Bei all diesen Zielen, so Soziologin Bernstein, „müssen jüdische Perspektiven auf Antisemitismus auf dem Campus in besonderer Weise berücksichtigt werden“. An der Frankfurt UAS sind bereits erste Formate und Angebote angelaufen, die sich kritisch mit dem Thema Antisemitismus auseinandersetzen, weitere sind in Vorbereitung.

(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft)




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