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"Passion Christi" - Proteste gegen TV-Ausstrahlung
Für den diesjährigen Karfreitag haben sich die Fernsehsender ProSieben und der ORF etwas besonders Treffendes einfallen lassen: Die Ausstrahlung des Films "Die Passion Christi" von Mel Gibson. Die Dachverbände der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland und in Österreich protestieren dagegen mit einer öffentlichen Erklärung (so der österreichische Koordinierungsausschuss) und mit einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden des Senders ProSieben (so der Deutsche Koordinierungsrat).
COMPASS dokumentiert nachfolgend die Texte.
Brief an ProSieben zur Ausstrahlung Mel Gibsons Film "Die Passion Christi" am Karfreitag, den 6. April 2007
1. "Wir kritisieren, dass entgegen jeglicher historischer Erkenntnis die Schuld am Tod Jesu kollektiv den Juden zugeschrieben wird.
2. Wir kritisieren, dass der Film in seinen judenfeindlichen Darstellungen die traditionelle Verachtung der Juden wieder belebt.
3. Wir kritisieren, dass in der Darstellung längst überwunden geglaubte anti-jüdische Klischee-Bilder wieder aufgenommen werden.
4. Wir kritisieren, dass die christliche Botschaft filmisch durch brutale und blutrünstige Gewaltdarstellungen auf eine mittelalterliche Leidenstheologie reduziert wird.
5. Wir kritisieren, dass Gibsons Film insgesamt ein Jesus Bild vermittelt, das den christlichen Glauben drastisch verkürzt und dem gegenwärtigen Stand christlicher Theologie in keiner Weise Rechnung trägt."
Diese damalige Kritik hat nichts an Relevanz verloren.
Dass Sie die "Passion Christi" zudem ausgerechnet an einem Karfreitag ausstrahlen wollen, zeugt von besonderer historischer und politischer Insensibilität. Ihnen dürfte bekannt sein, dass die jüdischen Gemeinden Europas über Jahrhunderte hinweg just am Karfreitag Opfer brutaler Pogrome wurden. Von antijüdischen Karfreitagspredigten aufgestachelt, die ganz im Sinne von Gibsons "Passion" den Juden die Schuld am Tode Christi zuschanzten, kam es allerorten zu gewalttätiger "Judenhatz", wie es in den zeitgenössischen Quellen hieß.
Wir ersuchen Sie daher dringlich, darüber nachzudenken, ob Sie wirklich daran festhalten wollen, diesen Film zu senden, der nur dazu geeignet ist, alte anti-jüdische Vorurteile neu zu beleben. Wir unterstellen nicht, dass letzteres in Ihrer Absicht liegt; aber gerade hier kommt es nicht auf die Absicht an, sondern auf die Wirkung.
Bad Nauheim, März 2007
Präsidium und Vorstand des DKR
Dr. h.c. Henry G. Brandt
Jüdischer Präsident
Dr. Eva Schulz-Jander
Katholische Präsidentin
Prof. Dr. Berndt Schaller
Evangelischer Präsident
Gibson-Passion untergräbt die Errungenschaften des christlich-jüdischen Dialogs
Ein falsches Bild des Judentums
Den vorgeblich dokumentarischen Charakter des Films kritisierte bei seiner Premiere im Jahr 2004 der damalige jüdische Vizepräsident des Koordinierungsausschusses, Richard Ames. Dieser schüre durch seine Einseitigkeit nicht nur Vorurteile bei Christinnen und Christen, sondern gebe auch Kritikern der christlich-jüdischen Zusammenarbeit auf jüdischer Seite neue Nahrung: Seht die Christen, sie ändern sich nie!
Der Judaist Kurt Schubert, Gründer und Ehrenpräsident des Koordinierungsausschusses formulierte damals: Mel Gibsons Film bietet "mit absoluter Sicherheit ein negatives Bild vom Judentum, indem er den Glauben des Judentums nur als Glaubensverweigerung an den Messias Jesu von Nazareth darstellt, also ein entschieden falsches Bild vom Glauben Israels bietet." Abgesehen von einer verzerrten Darstellung des Judentums nannte Professor Schubert damals auch Argumente aus christlicher Haltung gegen Gibsons Gewaltexzess: "Die brutale Darstellung des Leidens Jesu grenzt für mich an verbotenen Voyeurismus. Aus dem Leiden Christi einen Horrorfilm zu machen, ist für mich kein Zeichen für lebendigen Glauben, sondern eher ein Mangel an Ehrfurcht. Wer sich in die Leiden Christi vertieft, dem genügt der gotische Schmerzensmann."
Wer kontrolliert das Lehramt von Gibson?
Koordinierungsausschuss-Präsident Helmut Nausner meint zur Ausstrahlung des Films: "Wenn manche Kirchen heute sich bemühen, Aussagen einzelner Theologen zu korrigieren, wer korrigiert dann das Lehramt eines Mel Gibson, der so tut, als erfülle er eine Mission im Namen des Evangeliums?" Mel Gibson bekennt sich zu einer schismatischen traditionalistischen katholischen Kirche und hatte im Vorjahr durch antisemitische Ausfälle auf sich aufmerksam gemacht, für die er sich jedoch später entschuldigte. "Es geht wahrscheinlich auch um eine Auseinandersetzung um die Gültigkeit des Konzils in der katholischen Kirche" so Nausner: "Aus der Zurückweisung des Gottesmordvorwurfs an die Juden durch das Konzil und aus der Karfreitagsfürbitte für die Juden, sie in der Treue zu Gottes Bund zu bewahren, spricht jedoch eine anderer Geist als in Mel Gibsons Passion."
Arbeitsunterlage amerikanischer TheologInnen
Eine Gruppe christlicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den USA hat einen Leitfaden zur Beurteilung von Passionsdarstellungen auf dem Hintergrund aktueller biblischer Wissenschaft und der Einsichten des christlich-jüdischen Dialogs entwickelt. Er kann in einer deutschsprachigen Fassung auf der Website des Internationalen Rates der Christen und Juden ICCJ als Arbeitsblatt heruntergeladen werden unter http://www.jcrelations.net/de/?item=2177
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