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Keine grüne Welle für Israel-Hasser
„Ich kann nicht verstehen, warum nach Jahren der Diskussion über den Al Quds-Tag in Berlin offensichtlich noch nicht einmal eine besondere Sensibilität im Umgang mit diesem besonders gravierenden Aufmarsch der israelfeindlichen Lobby in unserem Land vorhanden ist. Wenn statt für die „Classic-Days“ nun die Ampeln für den Marsch auf Jerusalem auf grün geschaltet werden, ist dies bitter. Es darf keine grüne Welle für Israel-Hasser geben“, so DIG Präsident Uwe Becker.
„Es darf nicht sein, dass ein derart widerwärtiger Aktionstag in unserem Land dauerhaft wie eine normale Demonstration behandelt wird und die Länder oder Städte im Umgang mit diesem Aufmarsch des geballten Antisemitismus alleine dastehen. Vernichtungswerbung gegen Israel darf es auf deutschen Straßen in den kommenden Jahren nicht mehr geben. Der einst von Ajatollah Khomeini ins Leben gerufene Tag sollte in Deutschland verboten werden, daher rege ich an, ein grundsätzliches Verbot dieses ,Festtages des Antisemitismus‘ zu prüfen“, so Uwe Becker abschließend.
Berlin, den 24. Februar 2020
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Antisemitismusbericht für die Deutschschweiz 2019
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Website:
https://www.antisemitismus.ch/
Weinender Kölner Dom und Rassismus-Pistole kritisieren Hanauer Rassismus-Morde
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Düsseldorf/Köln - Die rassistischen Morde in Hanau und anderen deutschen Städten, das Auftreten und der politische Umgang mit der rechtspopulistischen Partei AfD sowie die Führungsstreitigkeiten in der CDU waren die bestimmenden Themen der Rosenmontagszüge in den rheinischen Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf. Trotz regnerischem Wetter säumten hunderttausende kostümierte Jecke die langen, traditionsreichen Züge, die den Höhepunkt des Straßenkarnevals ausmachen.
In Köln erinnerte ganz am Zuganfang ein weinender Dom mit geknickten Türmen und einem Herzen mit der Aufschrift "Uns Hätz schleiht för Hanau" (Unser Herz schlägt für Hanau) an die rechtsextremistischen Morde mit 10 Toten. In Düsseldorf hatte der weltweit bekannte Wagenbauer Jacques Tilly einen riesigen, hochroten Kopf mit braunen Haaren produziert, aus dessen weitaufgerissenen Mund statt einer Zunge eine Pistole mit der Aufschrift "Rassismus" quillt. "Aus Worten werden Taten!" heißt es auf der rechten Wange des Gesichts.
Der Text am Wagenrand ist schlicht: Er reiht nur vier kurze Worte aneinander: "NSU - W. Lübcke - Halle - Hanau" und bezieht sich auf die jahrelangen rechtsterroristischen Morde an Türken und Griechen der Terrorzelle NSU in Deutschland, den rechtsterroristischen Mord an dem CDU-Politiker Walter Lübcke im Juni 2019 in Kassel, die ebenfalls rechtsextremistisch motivierten zwei Morde im Zusammenhang mit einem geplanten Massenmord auf die Synagoge im Oktober letzten Jahres und zuletzt den 10 Morden eines Rechtsextremisten in Hanau in der vergangenen Woche.
Überhaupt scheinen die Rosenmontagszüge diesmal vor allem die Innenpolitik aufs Korn zu nehmen. Die rechtspopulistische AfD ist sowohl in Düsseldorf, als auch in Köln mehrfach Thema der Karnevalisten. In der Domstadt steht ein graugekleideter, laut Gerichtsurteil auch als Faschist zu bezeichnender Thüringer AfD-Chef Lucke mit hochgerecktem rechten Arm, der allerdings aus einem Streichholz besteht. Hinter ihm qualmt es gewaltig. Mehrere Menschen sind verbrannt.
In der NRW-Landeshauptstadt, wo es - narrenfreundlich - zum Start des traditionsreichen närrischen Lindwurms aufgehört hatte, zu regnen nehmen die Jecken die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen vom Februar auf die Schippe. "Heilt Höcke", heißt es da auf dem rechten Arm des AfD-Ultra-Rechten. Die Fraktionschefs von FDP und CDU sorgen dafür, dass Höcke seinen rechten Arm auch richtig hoch strecken kann. Auf einem anderen Mottowagen in Düsseldorf furzt ein AfD-Mann in brauner Hose eine Sprechblase mit dem Satz: "In Deutschland läuft alles verkehrt."
Natürlich ist auch das Thema Führungslosigkeit in beiden Rosenmontagszügen dabei. In Düsseldorf rollt ein viel beklatschter Wagen mit den auf nackten Hoden thronenden Köpfen der CDU-Männertruppe Jens Spahn, Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen vorbei. Der Text ganz schlicht: "Reines Sackhüpfen in der CDU". In der Domstadt prosten sich Kanzlerin Angelika Merkel und Noch-CDU-Chefin Annegret Kamp-Karrenbauer mit Eierlikör zu. Am Theken-Tresen hinter ihnen warten eine ganze Riege Eierlikör-Flaschen.
Das neue SPD-Bundes-Spitze mit Norbert Walter-Borjahns und Saskia Esken zieht im Düsseldorfer Narrenzug als blasses, graues Führungsduo mit und verspricht dennoch missgelaunt: "Wir bringen wieder Farbe in die SPD". In der Domstadt, wo gut 12.000 Aktive im Zug marschieren und etwa 300 Tonnen Süßigkeiten geworfen werden, ist man schon weiter. Hier lernen Grünen-Chef Habeck und SPD-Bundesfinanzminister Olaf Scholz von Angela Merkel in grün beziehungsweise roten Anzügen mit den Händen die Rautenform.
Weltpolitisch hatten die Wagenbauer diesmal nicht wirklich Spritziges zu bieten. In Köln walzt US-Präsident Trump die USA platt, in Düsseldorf liegen sich Trump und der iranische Präsident als grelles Paar unter dem Motto "Make love, not war;" in den Armen. Der "Brexit" der Briten, der gegen den Corona-Virus kämpfende Carnevals-Virus.
Weitere Wagen zeigen die beiden Päpste, die sich gegenseitig Ko-schlagen. Die über den Internet-Dienst Facebook möglich gewordenen radikalisierenden Hass- und Hetzemeldungen sowie die jüngsten, vernichtenden Waldbrände in Australien sind in Düsseldorf dabei. Ein schon brennendes Känguruh hüpft über eine Weltkarte und warnt: "Australien ist überall."
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