Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
26.02.2020 - Nr. 1885

Rabbiner kritisieren antisemitische Figuren im Karneval in Aalst





Keine grüne Welle für Israel-Hasser


„Wenn im Mai in Berlin statt traditioneller Oldtimer-Fahrten der traditionelle Israelhass die Straßen der Hauptstadt füllt, ist dies ein schwerer Rückschlag für alle Bemühungen im Kampf gegen den israelbezogenen Antisemitismus“, sagte heute der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft zu Meldungen, wonach statt der klassischen Oldtimer-Show nun Mitte Mai der israelfeindliche Al Quds-Marsch in Berlin auf dem Ku‘damm stattfinden soll.



„Ich kann nicht verstehen, warum nach Jahren der Diskussion über den Al Quds-Tag in Berlin offensichtlich noch nicht einmal eine besondere Sensibilität im Umgang mit diesem besonders gravierenden Aufmarsch der israelfeindlichen Lobby in unserem Land vorhanden ist. Wenn statt für die „Classic-Days“ nun die Ampeln für den Marsch auf Jerusalem auf grün geschaltet werden, ist dies bitter. Es darf keine grüne Welle für Israel-Hasser geben“, so DIG Präsident Uwe Becker.

„Es darf nicht sein, dass ein derart widerwärtiger Aktionstag in unserem Land dauerhaft wie eine normale Demonstration behandelt wird und die Länder oder Städte im Umgang mit diesem Aufmarsch des geballten Antisemitismus alleine dastehen. Vernichtungswerbung gegen Israel darf es auf deutschen Straßen in den kommenden Jahren nicht mehr geben. Der einst von Ajatollah Khomeini ins Leben gerufene Tag sollte in Deutschland verboten werden, daher rege ich an, ein grundsätzliches Verbot dieses ,Festtages des Antisemitismus‘ zu prüfen“, so Uwe Becker abschließend.
 
Berlin, den 24. Februar 2020
Deutsch-Israelische Gesellschaft


Warum Berliner Behörden und Antisemiten eine Oldtimershow verhindern



Von Fatina Keilani | Die „Classic Days“ fallen aus. Anlass: die antisemitische Al-Quds-Demo. Der Grund: Berliner Behördenlangsamkeit. Viele Politiker üben Kritik...

Keine Kudamm-Parade für Israelfeinde!



Von Frederik Schindler | In Berlin muss die Oldtimer-Schau „Classic Days“ dem Al-Quds-Marsch weichen. Jetzt werden nicht historische Fahrzeuge auf dem Kurfürstendamm paradieren, sondern Demonstranten, die antisemitischen Terror glorifizieren. Das ist unerträglich...

Innensenator prüft Verbot von Al-Kuds-Demo



Die Berliner Behörden prüfen nach Angaben von Innensenator Andreas Geisel ein Verbot der am 16. Mai geplanten israelfeindlichen Al-Kuds-Demonstration. «Natürlich ist es mein Bestreben, dass solche antisemitischen Veranstaltungen in unserer Stadt nicht stattfinden», sagte der SPD-Politiker am Dienstag...




Antisemitische Verkleidungen bei Karnevalsumzug im belgischen Aalst



Religiöse Organisationen und Politiker sind empört über die judenfeindlichen und beleidigenden Darstellungen in Aalst. Das passierte nicht zum ersten Mal...

Rabbiner kritisieren antisemitische Figuren im Karneval in Aalst



Der Aalster Karnevalsumzug ist von Organisationen und Politikern als antisemitisch kritisiert worden. Eine Karnevalsgruppe hatte Juden als Insekten dargestellt...

Der antisemitische Karnevalsumzug lüftet das schmutzige Geheimnis



Von Alan Posener | Im belgischen Aalst werden beim Karnevalsumzug Juden mit Hakennasen und Geldsäcken dargestellt. Jüdische Organisationen protestieren, doch der Bürgermeister der Stadt gibt sich unschuldig. Dabei sind die Kostüme entlarvend...

Aalst und die »Judenfrage«



Von Michael Thaidigsmann | Der Karneval hat erneut gezeigt, warum es in der belgischen Stadt kein jüdisches Leben mehr gibt...

Narren in SS-Uniform und KZ-Kleidung



Von Michael Thaidigsmann | In Campo de Criptana zeigte eine Karnevalstruppe Nazi-Motive – angeblich, um der Opfer zu gedenken... 

Kampf gegen Antisemitismus wird intensiviert



Von Alexia Weiss | Das Regierungsprogramm von ÖVP und Grünen setzt dabei an verschiedenen Hebeln an: Im Visier ist sowohl Antisemitismus von rechts wie auch von islamistischer Seite. Das Kultusamt ist nun im neuen Integrationsressort angesiedelt. Eine Zusammenschau des Arbeitsübereinkommens von Türkis und Grün...

Antisemitische Hetzseite "Judas Watch" ist wieder online



Von Martin Bernstein | Auf der antisemitischen Hetzseite "Judas Watch" werden Menschen an den Pranger gestellt. Etwa weil sie sich für Geflüchtete oder gegen Rassismus einsetzen - oder weil sie jüdisch sind...

«Antisemitismus kommt überall vor»



Der Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici über die zunehmende Judenfeindlichkeit in Europa und was Antisemitismus wirklich bedeutet. Ein Gespräch...

Carstensen wird Antisemitismus-Beauftragter

[NDR]
Er soll eine starke Stimme für das jüdische Leben in Schleswig-Holstein sein: Der ehemalige Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wird das neu geschaffene Amt als Landesbeauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus übernehmen...




«Stabile Entwicklung» trotz hoher Dunkelziffer?



Von Valerie Wendenburg | Heute erscheint der Antisemitismusbericht 2019 des Schweizerischen Israelitische Gemeindebund (SIG) und der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) für die Deutschschweiz...

Fokus auf Verschwörungstheorien

[DOMRADIO]
Von Sylvia Stam | 2019 gab es in der Schweiz laut aktuellem Bericht ähnlich viele antisemitische Vorfälle wie im Vorjahr. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Verschwörungstheorien, die mit zahlreichen Vorfällen zusammenhängen...

Im Internet kursieren erschreckend viele antisemitische Verschwörungstheorien



Von Claudia Baer | Der Antisemitismusbericht 2019 zeigt insgesamt wenig Veränderungen bei der Zahl antisemitischer Vorfälle in unserem Land. Als Kanäle für Beschimpfungen dienen vor allem Facebook und Twitter...

Juden müssen wieder als Sündenböcke herhalten



Von Lea Hartmann | Es sind nicht bloss einzelne Spinner, die glauben, dass Juden die Welt beherrschen. Antisemitische Verschwörungstheorien sind immer verbreiteter. Zu diesem Schluss kommt ein neuer Bericht...

Juden haben Angst vor Verschwörungstheoretikern



Der neue Antisemitismusbericht zeigt: Rechtsextreme Verschwörungstheorien in den sozialen Medien sind auf dem Vormarsch...

Verschwörungstheorien in der Schweiz auf dem Vormarsch

[KATH.ch (Schweiz)]
Antisemitismusbericht 2019 für die Deutschschweiz: Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund SIG und die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus GRA veröffentlichen heute den Antisemitismusbericht 2019 für die Deutschschweiz...

«Es tauchen absurdeste Theorien auf»



Von Martin Sturzenegger | Verschwörungstheorien gegen Juden sind in der Schweiz auf dem Vormarsch – das zeigt der aktuelle Antisemitismus-Bericht...

Antisemitismusbericht für die Deutschschweiz 2019

Herausgegeben vom



Schweizer Israelitischen Gemeindebund (SIG)

und der

Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA)




Download (pdf)

Website:
https://www.antisemitismus.ch/






Weinender Kölner Dom und Rassismus-Pistole kritisieren Hanauer Rassismus-Morde

Die Rosenmontagszüge in den Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf nahmen diesmal vor allem innenpolitische Themen in Deutschland aufs Korn - Thüringen-Wahl, CDU-Führungsfrage und Umgang mit der AfD waren wichtige Themen.

Düsseldorf/Köln - Die rassistischen Morde in Hanau und anderen deutschen Städten, das Auftreten und der politische Umgang mit der rechtspopulistischen Partei AfD sowie die Führungsstreitigkeiten in der CDU waren die bestimmenden Themen der Rosenmontagszüge in den rheinischen Karnevalshochburgen Köln und Düsseldorf. Trotz regnerischem Wetter säumten hunderttausende kostümierte Jecke die langen, traditionsreichen Züge, die den Höhepunkt des Straßenkarnevals ausmachen.
 
In Köln erinnerte ganz am Zuganfang ein weinender Dom mit geknickten Türmen und einem Herzen mit der Aufschrift "Uns Hätz schleiht för Hanau" (Unser Herz schlägt für Hanau) an die rechtsextremistischen Morde mit 10 Toten. In Düsseldorf hatte der weltweit bekannte Wagenbauer Jacques Tilly einen riesigen, hochroten Kopf mit braunen Haaren produziert, aus dessen weitaufgerissenen Mund statt einer Zunge eine Pistole mit der Aufschrift "Rassismus" quillt. "Aus Worten werden Taten!" heißt es auf der rechten Wange des Gesichts.
 
Der Text am Wagenrand ist schlicht: Er reiht nur vier kurze Worte aneinander: "NSU - W. Lübcke - Halle - Hanau" und bezieht sich auf die jahrelangen rechtsterroristischen Morde an Türken und Griechen der Terrorzelle NSU in Deutschland, den rechtsterroristischen Mord an dem CDU-Politiker Walter Lübcke im Juni 2019 in Kassel, die ebenfalls rechtsextremistisch motivierten zwei Morde im Zusammenhang mit einem geplanten Massenmord auf die Synagoge im Oktober letzten Jahres und zuletzt den 10 Morden eines Rechtsextremisten in Hanau in der vergangenen Woche.
 
Überhaupt scheinen die Rosenmontagszüge diesmal vor allem die Innenpolitik aufs Korn zu nehmen. Die rechtspopulistische AfD ist sowohl in Düsseldorf, als auch in Köln mehrfach Thema der Karnevalisten. In der Domstadt steht ein graugekleideter, laut Gerichtsurteil auch als Faschist zu bezeichnender Thüringer AfD-Chef Lucke mit hochgerecktem rechten Arm, der allerdings aus einem Streichholz besteht. Hinter ihm qualmt  es gewaltig. Mehrere Menschen sind verbrannt.
 
In der NRW-Landeshauptstadt, wo es - narrenfreundlich - zum Start des traditionsreichen närrischen Lindwurms aufgehört hatte, zu regnen nehmen die Jecken die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen vom  Februar auf die Schippe. "Heilt Höcke", heißt es da auf dem rechten Arm des AfD-Ultra-Rechten. Die Fraktionschefs von FDP und CDU sorgen dafür, dass Höcke seinen rechten Arm auch richtig hoch strecken kann. Auf einem anderen Mottowagen in Düsseldorf furzt ein AfD-Mann in brauner Hose eine Sprechblase mit dem Satz: "In Deutschland läuft alles verkehrt."
 
Natürlich ist auch das Thema Führungslosigkeit in beiden Rosenmontagszügen dabei. In Düsseldorf rollt ein viel beklatschter Wagen mit den auf nackten Hoden thronenden Köpfen der CDU-Männertruppe Jens Spahn, Friedrich Merz, Armin Laschet und Norbert Röttgen vorbei. Der Text ganz schlicht: "Reines Sackhüpfen in der CDU". In der Domstadt prosten sich Kanzlerin Angelika Merkel und Noch-CDU-Chefin Annegret Kamp-Karrenbauer mit Eierlikör zu. Am Theken-Tresen hinter ihnen warten eine ganze Riege Eierlikör-Flaschen.
 
Das neue SPD-Bundes-Spitze mit Norbert Walter-Borjahns und Saskia Esken zieht im Düsseldorfer Narrenzug als blasses, graues Führungsduo mit und verspricht dennoch missgelaunt: "Wir bringen wieder Farbe in die SPD". In der Domstadt, wo gut 12.000 Aktive im Zug marschieren und etwa 300 Tonnen Süßigkeiten geworfen werden, ist man schon weiter. Hier lernen Grünen-Chef Habeck und SPD-Bundesfinanzminister Olaf Scholz von Angela Merkel in grün beziehungsweise roten Anzügen mit den Händen die Rautenform.
 
Weltpolitisch hatten die Wagenbauer diesmal nicht wirklich Spritziges zu bieten. In Köln walzt US-Präsident Trump die USA platt, in Düsseldorf liegen sich Trump und der iranische Präsident als grelles Paar unter dem Motto "Make love, not war;" in den Armen. Der "Brexit" der Briten, der gegen den Corona-Virus kämpfende Carnevals-Virus.
 
Weitere Wagen zeigen die beiden Päpste, die sich gegenseitig Ko-schlagen. Die über den Internet-Dienst Facebook möglich gewordenen radikalisierenden Hass- und Hetzemeldungen sowie die jüngsten, vernichtenden Waldbrände in Australien sind in Düsseldorf dabei. Ein schon brennendes Känguruh hüpft über eine Weltkarte und warnt: "Australien ist überall."

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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