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ISSN 1612-7331
04.11.2022 - Nr. 2009
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Antisemitismus hat in Europa zugenommen



Judenhass auf Tour



Von Imanuel Marcus | 02.11.2022 Der zweifellos begabte Bassist, Sänger und Komponist Roger Waters schafft es, viele Arenen zu füllen. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings weniger rühmlich...




Antisemitismus-Vorwürfe: Dramatikerpreis zurückgenommen



01.11.2022 Erst im April hat die vom Schauspiel Stuttgart eingesetzte Jury des Europäischen Dramatiker:innen Preises der Britin Churchill die Auszeichnung für ihr Gesamtwerk zugesprochen. Nun wird diese Entscheidung zurückgezogen...

Caryl Churchill und das Documenta-Syndrom



Von Matthias Heine | 02.11.2022 Eine Experten-Jury entschied, dass die britische Dramatikerin Caryl Churchill einen hochdotierten Theaterpreis bekommt. Dann bemerkte man plötzlich, dass sie ein antisemitisches Stück geschrieben hat. Auch diesmal hätte man es eigentlich vorher wissen können...

Basketball-Star nach Antisemitismus-Vorwürfen suspendiert

[FAZ]
04.11.2022 USA: Erst streitet Kyrie Irving alles ab, dann erhält er bei einer Pressekonferenz die Gelegenheit zur Entschuldigung, doch von einem Fehlverhalten will der NBA-Profi da nichts wissen. Sein Team reagiert entschieden...

Ein Zickzack aus Verleugnung und Relativierung



Von Claudia Mäder | 01.11.2022 Für die französischen Linksintellektuellen ist Judenfeindlichkeit zum Nicht-Thema geworden...

Antisemitismusbericht: Täglich mindestens zwei judenfeindliche Vorfälle



Von Markus Sulzbacher | 3. November 2022 Die Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde veröffentlicht ihren Bericht für das erste Halbjahr 2022...

Spitzentreffen zum Kampf gegen Antisemitismus

[TACHLES (Schweiz)]
Von Andreas Mink | 03.11.2022 In der tschechischen Hauptstadt trafen Vertreter von zwei Dutzend Regierungen und internationalen Organisationen für das vom Jüdischen Weltkongress gegründete «Forum for Special Envoys & Coordinators Combating Antisemitism» (SECCA) zusammen...




Antisemitismus hat in Europa zugenommen



03.11.2022 Der Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie haben den Antisemitismus in Europa verstärkt. Grund seien insbesondere Online-Hass und Fehlinformation...

»Nach wie vor schlecht«



Von Michael Thaidigsmann | 03.11.2022 In neuem Bericht zum Antisemitismus geht die Grundrechteagentur FRA mit den EU-Staaten hart ins Gericht...

European Union Agency for Fundamental Rights:

ANTISEMITISM

OVERVIEW OF ANTISEMITIC INCIDENTS
RECORDED IN THE EUROPEAN UNION 2011–2021




DOWNLOAD

(pdf; engl.)




Wittenberger Kirche will antijüdisches Relief erhalten



26.10.2022 Die Wittenberger „Judensau“ verbleibt an der Fassade der Stadtkirche. Damit entscheidet sich der Gemeindekirchenrat gegen die Empfehlung eines von ihm selbst beauftragten Expertengremiums. Der Zentralrat der Juden erwartet „deutliche Erklärungen“ vor Ort...

Ärger über Entscheidung zu Wittenberger »Judensau«



28.10.2022 Es gibt massive Kritik an dem Entschluss, das antisemitische Schmährelief an Ort und Stelle zu belassen...

Weltkulturerbe für Antisemitismus

[TAZ]
Von Ullrich Hentschel | 30.10.2022 Die Stadtkirche Wittenberg hält an dem obszönen Relief einer Sau, an deren Zitzen jüdische Kinder saugen, fest. Das ist Antisemitismus in Reinkultur...

Landesbischof Meister: "Judensau" entfernen und zerstören



31.10.2022 Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat sich für die Entfernung und Zerstörung der "Judensau" an der Fassade der evangelischen Stadtkirche Wittenberg ausgesprochen...

EKD-Antisemitismusbeauftragter nennt "Judensau" "Obszön und gotteslästerlich"



Von Oliver Marquart | 31.10.2022 Der Antisemitismus-Beauftragte der EKD, Christian Staffa, hat sich zur Entscheidung des Wittenberger Kirchengemeinderats geäußert, die judenfeindliche Schmähplastik an der Fassade der Stadtkirche zu belassen...

Wie wäre die Documenta noch zu retten? Kuratoren müssten die Lehren der Geschichte verstanden haben



Von Jana Talke und Alexander Estis | 04.11.2022 Die Weltkunstschau in Kassel verzeichnete schon einige postnationalsozialistische und antisemitische Vorfälle. Nun braucht es ein klares Statement gegen Judenfeindlichkeit – Zeit für eine jüdische Weltkunstschau...

Gericht in Bayern zieht Grenzen der Israelkritik neu



Von Ronen Steinke | 28.10.2022 Kritik an der israelischen Politik war bisher kein Fall für Strafrichter. Nun verurteilt das Bayerische Oberste Landesgericht einen Mann, der Israel mit der NS-Diktatur verglichen hat....

Gil Ofarim: Ermittlungen wegen Beleidigung gehen weiter



Von Lilly Wolter | 01.11.2022 Der Musiker ist seit seinen möglicherweise falschen Vorwürfen zahlreichen judenfeindlichen Beschimpfungen ausgesetzt...





Josef-Neuberger-Medaille an Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vergeben

03.11.2022 "Auch Fußball ist ein Teil im Kampf gegen den Antisemitismus" erklärte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in seiner Laudatio auf den Preisträger.

Düsseldorf - Der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, ist am Donnerstagabend (richtig) in der Düsseldorfer Synagoge mit der diesjährigen Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf ausgezeichnet worden. Die  Ehrung wird seit 1991 jedes Jahr an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich um die Förderung jüdischen Lebens, der Erinnerungskultur an nationalsozialistische Verbrechen und anderen wichtigen Fragen und Themen rund um die jüdische Gemeinde und den jüdischen Glauben verdient gemacht haben.
 
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärte in seiner Laudatio auf den diesjährigen Preisträger, "auch Fußball ist ein Teil im Kampf gegen den Antisemitismus und den Schutz jüdischen Lebens." Antisemitische und rassistische Übergriffe richteten sich in erster Linie gegen Menschen jüdischen Glaubens. "Sie sind aber auch ein Angriff gegen unsere Demokratie und gegen die gewollte Vielfalt des Miteinanders und der Regeln des Zusammenlebens", sagte der NRW_Regierungschef. Gleichzeitig betonte Wüst, "der Kampf gegen Antisemitismus und das Eintreten für den Schutz jüdischen Lebens muss Platz im Leben der Menschen hierzulande haben."

Im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus ist der BVB-Dortmund nach den Worten von Wüst "ganz vorne mit dabei". Watzke sorge dafür, dass Probleme in diesem Bereich direkt angesprochen und angegangen sowie Lösungen dafür gefunden würden. Hier nannte der NRW-Ministerpräsident unter anderem Gedenkstättenfahrten für Mitglieder des Vereins, eine Tagung zum Thema Profifußball und Antisemitismus, an der auch Mitglieder des Zentralrats der Juden in Deutschland teilgenommen haben, eine Millionen-Euro-Spende für den Ausbau der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem oder Patenschaften für verlegte Stolpersteine. "Die Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus ist eine Daueraufgabe für uns alle", so Wüst.
 
Die Auszeichnung geht auf den früheren nordrhein-westfälischen SPD-Politiker und Justizminister Josef Neuberger zurück, der sich in den Nachkriegsjahren als Jude sehr für das jüdische Gemeindeleben in NRW eigesetzt hatte und auch im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland tätig war. Zu den früheren Preisträgern gehören unter anderem die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige NRW-Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau und die Düsseldorfer Rockband "Die Toten Hosen".

Watzke dankte in der vollbesetzten Synagoge auch im Namen der rund 168.000 BVB-Vereinsmitglieder für die Auszeichnung, die ihm sehr viel bedeute. Weiterhin sprach der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten BVB von seinem ersten Besuch im Konzentrationslager Auschwitz, "der ihn viel Kraft gekostet, aber auch viel Kraft gegeben" habe. Er räumte zudem ein, es sei nicht leicht, in einem Fußballclub demokratischen Diskurs und den Kampf gegen Antisemitismus zu propagieren. Für ihn sei jedoch klar, dass er auch in den kommenden Jahren "stolzes jüdisches Leben hier in Deutschland fördern und ermöglichen" werde.

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Oded Horowitz, hat am Donnerstagabend in der Synagoge in der NRW-Landeshauptstadt beklagt, dass der Antisemitismus in Deutschland sich "inzwischen bis in die Mitte der Gesellschaft vorgearbeitet" habe. Bei der Vergabe der diesjährigen Josef-Neuberger-Medaille an den Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, sagte Horowitz weiter: "Floskeln reichen nicht aus, im Kampf gegen Antisemitismus. Wir müssen ihn in die Schranken weisen."

Am Donnerstagabend sprach in der Düsseldorfer Synagoge auch der Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt. Goldschmidt war auch viele Jahre Oberrabbner von Moskau. Von diesem Amt habe er im Juli des laufenden Jahres abgedankt, weil er "den Krieg gegen die Ukraine nicht weiter mittragen" wollte. Goldschmidt dankte den jüdischen Gemeinden in Deutschland für die Hilfe und Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine.


(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)


Im Land der Brandstifter

[JUNGLE WORLD]
Von Marek Winter | Nicht nur die AfD hetzt gegen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine war in Deutschland zu Beginn des russischen Angriffs politischer Konsens. Mittlerweile hat sich die Stimmung jedoch gedreht...

Rechte Proteste führen immer öfter zu Gewalt



Von Robert D. Meyer | 03.11.2022 Polizei und Justiz unternehmen zu wenig bei der Aufklärung rechter Angriffe, warnen Expert*innen...

Warnung vor neuer Welle rechter Gewalt in Sachsen

[SÄCHSISCHE ZEITUNG]
Von Andrea Schawe | 03.11.2022 Wöchentlich gehen in Sachsen tausende Menschen auf die Straße. Dabei kam es jüngst auch zu Gewalt. Vor dem Treffen der ostdeutschen Innenminister in Erfurt zur Sicherheit bei Demonstrationen fordern Opferberater ein Umdenken...

70 Millionen für die AfD-Stiftung?



Von Ronen Steinke | 03.11.2022 Der Bundestag hat es versäumt, ein Gesetz zu schaffen, mit dem man die Desiderius-Erasmus-Stiftung rechtsstaatlich von der Förderung durch Steuergelder ausschließt...

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Von Harald Stutte | 03.11.2022 Deutschlands politische Ränder von links und rechts in seltener Einigkeit – wenn es um die Haltung zu Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine geht. Es gibt kaum Empathie für die Opfer der Aggression, dafür viel Verständnis für den Aggressor...

Warnungen vor rechter Gewalt und russischer Propaganda

[FAZ]
03.11.2022 Rechtsextreme Mobilisierung und russische Propaganda: Opferberater sehen gesellschaftliche Entwicklungen infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine mit Sorge. Man erlebe bereits seit einigen Wochen einen «extremen Anstieg» rassistischer und rechter Gewalt...




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