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Josef-Neuberger-Medaille an Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vergeben
Düsseldorf - Der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, ist am Donnerstagabend (richtig) in der Düsseldorfer Synagoge mit der diesjährigen Josef-Neuberger-Medaille der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf ausgezeichnet worden. Die Ehrung wird seit 1991 jedes Jahr an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich um die Förderung jüdischen Lebens, der Erinnerungskultur an nationalsozialistische Verbrechen und anderen wichtigen Fragen und Themen rund um die jüdische Gemeinde und den jüdischen Glauben verdient gemacht haben. (COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) erklärte in seiner Laudatio auf den diesjährigen Preisträger, "auch Fußball ist ein Teil im Kampf gegen den Antisemitismus und den Schutz jüdischen Lebens." Antisemitische und rassistische Übergriffe richteten sich in erster Linie gegen Menschen jüdischen Glaubens. "Sie sind aber auch ein Angriff gegen unsere Demokratie und gegen die gewollte Vielfalt des Miteinanders und der Regeln des Zusammenlebens", sagte der NRW_Regierungschef. Gleichzeitig betonte Wüst, "der Kampf gegen Antisemitismus und das Eintreten für den Schutz jüdischen Lebens muss Platz im Leben der Menschen hierzulande haben."
Im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus ist der BVB-Dortmund nach den Worten von Wüst "ganz vorne mit dabei". Watzke sorge dafür, dass Probleme in diesem Bereich direkt angesprochen und angegangen sowie Lösungen dafür gefunden würden. Hier nannte der NRW-Ministerpräsident unter anderem Gedenkstättenfahrten für Mitglieder des Vereins, eine Tagung zum Thema Profifußball und Antisemitismus, an der auch Mitglieder des Zentralrats der Juden in Deutschland teilgenommen haben, eine Millionen-Euro-Spende für den Ausbau der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem oder Patenschaften für verlegte Stolpersteine. "Die Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus ist eine Daueraufgabe für uns alle", so Wüst.
Die Auszeichnung geht auf den früheren nordrhein-westfälischen SPD-Politiker und Justizminister Josef Neuberger zurück, der sich in den Nachkriegsjahren als Jude sehr für das jüdische Gemeindeleben in NRW eigesetzt hatte und auch im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland tätig war. Zu den früheren Preisträgern gehören unter anderem die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel, der ehemalige NRW-Ministerpräsident und spätere Bundespräsident Johannes Rau und die Düsseldorfer Rockband "Die Toten Hosen".
Watzke dankte in der vollbesetzten Synagoge auch im Namen der rund 168.000 BVB-Vereinsmitglieder für die Auszeichnung, die ihm sehr viel bedeute. Weiterhin sprach der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten BVB von seinem ersten Besuch im Konzentrationslager Auschwitz, "der ihn viel Kraft gekostet, aber auch viel Kraft gegeben" habe. Er räumte zudem ein, es sei nicht leicht, in einem Fußballclub demokratischen Diskurs und den Kampf gegen Antisemitismus zu propagieren. Für ihn sei jedoch klar, dass er auch in den kommenden Jahren "stolzes jüdisches Leben hier in Deutschland fördern und ermöglichen" werde.
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Oded Horowitz, hat am Donnerstagabend in der Synagoge in der NRW-Landeshauptstadt beklagt, dass der Antisemitismus in Deutschland sich "inzwischen bis in die Mitte der Gesellschaft vorgearbeitet" habe. Bei der Vergabe der diesjährigen Josef-Neuberger-Medaille an den Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke, sagte Horowitz weiter: "Floskeln reichen nicht aus, im Kampf gegen Antisemitismus. Wir müssen ihn in die Schranken weisen."
Am Donnerstagabend sprach in der Düsseldorfer Synagoge auch der Vorsitzende der Europäischen Rabbinerkonferenz, Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt. Goldschmidt war auch viele Jahre Oberrabbner von Moskau. Von diesem Amt habe er im Juli des laufenden Jahres abgedankt, weil er "den Krieg gegen die Ukraine nicht weiter mittragen" wollte. Goldschmidt dankte den jüdischen Gemeinden in Deutschland für die Hilfe und Unterstützung bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine.
Microtext-Journalistenbüro)
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