ACHTUNG
ONLINE-EXTRA Nr. 345
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Nahezu zwei Jahrtausende lang hat die christliche Theologie jene jüdische Wurzeln, denen sie selbst einst entwachsen ist, in fahrlässiger Arroganz und feinseliger Ignoranz mißachtet und verleugnet. Dazu gehört auch die christliche Enteignung der jüdischen Bibel, der Tora, die als "Altes Testament" zur bloßen Vorgeschichte der eigenen und allein gültigen Heilsgeschichte degradiert wurde. Beraubt hat man sich dadurch freilich zugleich jener Weisheitstraditionen, die als mündliche Tora in Auslegung der jüdischen Bibel in der Mitte jenes Volkes, dem Volk der Juden entstand, aus deren Mitte einst der eigene Gründer Jesus Christus stammte.
Diesen Schatz der mündlichen Tora zu heben, die Auslegung und Diskussion der Rabbinen als Funken des Feuers vom Sinai neu zu entfachen, haben sich der katholische Theologe Paul Petzel und der evangelische Theologe Gernot Jonas mit ihrem soeben im Patmos-Verlag erschienenen Band "Funken vom Sinai" zur Aufgabe gemacht. Sie stellen kurze Ausschnitte aus der rabbinischen Diskussion und ihrer erzählerischen Bibelauslegung vor und lassen dabei auch theologische und literarische jüdische Stimmen aus unseren Tagen einfließen. Dabei verbinden sie die Lebensweisheit der Rabbinen mit Fragen der Gegenwart und verstehen es, sie für Christen neu zu erschließen. Auf diese Weise gelingt es ihnen, vieles neu wahrzunehmen, auch manches, das dazu herausfordert, die eigene christliche Identität neu zu verstehen. So wird das mit künstlerischen Abbildungen des hebräischen Alefbets farbig gestaltete Buch zu einer willkommenen Entdeckungsreise, in deren Verlauf die "Funken vom Sinai" ein kleines Feuer zu entfachen imstande sind.
Im heutigen ONLINE-EXTRA präsentiert Ihnen COMPASS mit freundlicher Genehmigung der beiden Autoren sowie des Patmos-Verlags beispielhaft drei Kapitel des Buches, zu dem nähere Angaben weiter unten in der Anzeige zu finden sind. Informationen zu den Autoren wie üblich am Ende des Textes.
Online-Extra Nr. 346
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Dr. Christoph Münz
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