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Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf zeigt erste Sonderausstellung
Bis zum 23. Oktober zeigt die Schau nach Angaben der Mahn- und Gedenkstätte vom Montag Dokumente des israelischen Fotografen Gideon Sella. Die Ausstellung entstand in der intensiven Auseinandersetzung mit dem Nachlass seiner Eltern. (COPYRIGHT: Andreas Rehnolt;
Nach dem Tod der Mutter 2003 fand Sella einen reichen Schatz an Fotos, Dokumenten und Briefen, die mehr als 150 Jahre seiner deutsch-jüdischen Familiengeschichte lebendig werden lassen. Darunter waren auch die Briefe seiner Großmutter und ihrer Schwester auf dünnem Luftpostbriefpapier aus den Jahren 1939 bis 1942, zunächst aus Köln, dann auf Rotkreuz-Formularen aus Theresienstadt. "Als Fotograf, als Künstler, als Sohn und als Jude konnte ich dieses Material nicht unberührt lassen", so Sella vor dem Start der Ausstellung.
Was als eine rein private Auseinandersetzung mit dem Nachlass seiner Eltern begann, wurde zum Kunstprojekt, so ein Sprecher der Mahn- und Gedenkstätte. Sella schuf aus den überlieferten Dokumenten und Fotografien Palimpseste und Verfremdungen, die für die "Verschattung von Erinnerung" stehen. Sella schichtete, arrangierte, verfremdete die textlichen und bildlichen Überreste seiner Familiengeschichte und gab ihnen so eine abstraktere, dadurch aber auch weitere historische und humanitäre Dimension.
Gideon Sella kam 1945 in Tel Aviv zur Welt, doch die Wurzeln seiner Familie liegen im Rheinland und im Ruhrgebiet. Sein Vater Kurt A. Steinberg (später Sella), stammte aus Essen, seine Mutter Johanna Levy, wurde in Unkel am Rhein geboren. Gideon Sella studierte Fotografie an der Höheren Fachschule in Köln, seit 1973 ist er als Werbe- und Landschaftsfotograf in Israel aktiv.
Der Titel der Ausstellung leitet sich aus dem jüdischen Begriff Palimpsest ab. Das waren Schriftstücke der Antike oder des Mittelalters, die auf wiederverwendetem Pergament entstanden sind. Obwohl das zugrunde-liegende Pergament gereinigt wurde, sind Spuren der vergangenen Nutzung auszumachen. Das Vergangene prägt somit das neu Geschaffene. Die Ausstellung wird gemeinsam veranstaltet durch die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf und die Jüdische Gemeinde Düsseldorf.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 17 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Microtext-Journalistenbüro)
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