Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
09.06.2015 - Nr. 1581

Chuppa auch für Homo-Paare? Pro und Contra



Das jüdische Leben in Schöneberg



Von Susanne Lenz | In Schöneberg lebten 16.000 Juden, bevor die Nationalsozialisten sie vertrieben oder ermordeten. Vor allem im Bayrischen Viertel hatten sie einst ihr Zuhause. Die Ausstellung „Wir waren Nachbarn“ erzählt davon. Eröffnet wird Sonntagabend im Rathaus Schöneberg...

Neuer liberaler Landesrabbi: Der Nachsichtige



Von Annette Langer | Moshe Navon ist der neue Landesrabbiner der liberalen Juden in Hamburg. Er setzt auf Gleichberechtigung, Offenheit und flache Hierarchien. Nicht jedem gefällt das...

Großes Interesse an jüdischem Zentrum in Neuenhaus



Auf einem guten Weg sieht sich der Förderkreis zur Einrichtung eines Forschungs- und Begegnungszentrums für jüdisches Leben in Neuenhaus. Es wurde nun über den Stand der Planungen und bisherige Forschungen informiert...

Wer? Was? Woher?



Von Elke Wittich | Nur noch rund 50 Tage bis zur Eröffnung – die Athleten bereiten sich auf das große Sportevent vor ...

Facetten des jüdischen Alltags in Pest



Von Lisa Erzsa Weil | Die Selbstverwaltung des Stadtteils Erzsébetváros hat beschlossen, eines der im schlechtesten Zustand befindlichen Häuser Budapests zu renovieren und ein jüdisches Freilichtmuseum daraus zu machen...


Stimme des deutschen Judentums



Von Rainer Clos | Vor 50 Jahren starb der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber...

Religiös ohne Unterschiede



Von Alice Lanzke | Die Vielfalt des Judentums drückt sich nicht zuletzt in den unterschiedlichen religiösen Strömungen aus. Eine davon ist der Egalitäre Minjan, der etwa in Frankfurt am Main eine eigene Synagogengemeinschaft bildet...

Türkei: Junge Juden lassen schrumpfende Gemeinde im Stich



Wachsende Radikalisierung beunruhigt türkische Minderheiten...

Chuppa auch für Homo-Paare?



Von Rabbiner Adrian Michael Schell und Rabbiner Netanel Wurmser | Ja, Ehen werden im Himmel gestiftet, meint Rabbiner Schell. Nein, Homosexualität widerspricht der Tora, glaubt Rabbiner Wurmser...

Siwan



Von Rabbiner Yaacov Zinvirt | Religiöse Begriffe aus der Welt des Judentums...




Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf zeigt erste Sonderausstellung

Düsseldorf - Unter dem Titel "Gideon Sella: Palimpsest - Erinnerungsgeschichten zeigt die soeben neu eröffnete Mahn- und Gedenkstätte in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf ab dem kommenden Montag (15.6.) ihre erste Sonderausstellung.

Bis zum 23. Oktober zeigt die Schau nach Angaben der Mahn- und Gedenkstätte vom Montag Dokumente des israelischen Fotografen Gideon Sella. Die Ausstellung entstand in der intensiven Auseinandersetzung mit dem Nachlass seiner Eltern.
 
Nach dem Tod der Mutter 2003 fand Sella einen reichen Schatz an Fotos, Dokumenten und Briefen, die mehr als 150 Jahre seiner deutsch-jüdischen Familiengeschichte lebendig werden lassen. Darunter waren auch die Briefe seiner Großmutter und ihrer Schwester auf dünnem Luftpostbriefpapier aus den Jahren 1939 bis 1942, zunächst aus Köln, dann auf Rotkreuz-Formularen aus Theresienstadt. "Als Fotograf, als Künstler, als Sohn und als Jude konnte ich dieses Material nicht unberührt lassen", so Sella vor dem Start der Ausstellung.

Was als eine rein private Auseinandersetzung mit dem Nachlass seiner Eltern begann, wurde zum Kunstprojekt, so ein Sprecher der Mahn- und Gedenkstätte. Sella schuf aus den überlieferten Dokumenten und Fotografien Palimpseste und Verfremdungen, die für die "Verschattung von Erinnerung" stehen. Sella schichtete, arrangierte, verfremdete die textlichen und bildlichen Überreste seiner Familiengeschichte und gab ihnen so eine abstraktere, dadurch aber auch weitere historische und humanitäre Dimension.
 
Gideon Sella kam 1945 in Tel Aviv zur Welt, doch die Wurzeln seiner Familie liegen im Rheinland und im Ruhrgebiet. Sein Vater Kurt A. Steinberg (später Sella), stammte aus Essen, seine Mutter Johanna Levy, wurde in Unkel am Rhein geboren. Gideon Sella studierte Fotografie an der Höheren Fachschule in Köln, seit 1973 ist er als Werbe- und Landschaftsfotograf in Israel aktiv.

Der Titel der Ausstellung leitet sich aus dem jüdischen Begriff Palimpsest ab. Das waren Schriftstücke der Antike oder des Mittelalters, die auf wiederverwendetem Pergament entstanden sind. Obwohl das zugrunde-liegende Pergament gereinigt wurde, sind Spuren der vergangenen Nutzung auszumachen. Das Vergangene prägt somit das neu Geschaffene. Die Ausstellung wird gemeinsam veranstaltet durch die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf und die Jüdische Gemeinde Düsseldorf.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 17 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.


(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt;
Microtext-Journalistenbüro)




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