Deutsche Bibliothek
ISSN 1612-7331
07.07.2021 - Nr. 1957
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Blumen für das Lagerpersonal



Der Chef der Militärrichter gab den Freibrief zum Massenmord

[DIE WELT]
Von Johann Althaus | Der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1941 war von Anfang an als Eroberungs- und Vernichtungskrieg geplant. Generalleutnant Eugen Müller, Vorgesetzter der gesamten Militärjustiz des Heeres, machte eindeutige Vorgaben...

Als britische Bomben auf KZ-Häftlinge fielen



Von Antonia Kleikamp | Im April 1945 griff die Royal Air Force Nordhausen im Südharz an. Die Fachwerkstadt ging unter, 8800 Menschen starben. Fehlerhafte Aufklärung sorgte dafür, dass ein falsches Ziel angegriffen wurde...

Rettung vor den Nazis dank der Kindertransporte



Von Dorothea Scherle | Das Jüdische Museum ein Emmendingen erhält eine Schenkung der 94-jährigen Margot Heymann, die bis Anfang 1939 in der Stadt lebte. Ein Taschentuchetui erinnert an die Kindertransporte...

Rumänisches Parlament gedenkt an antijüdisches Pogrom



BUKAREST (inn) – Erstmals hat das rumänische Parlament offiziell des Pogroms von Iassi gedacht. Dieses forderte vor 80 Jahren mehr als 13.000 Todesopfer. In der Sondersitzung der beiden Kammern sprach am Mittwoch auch der israelische Botschafter in Bukarest, David Saranga...




Holocaust-Entschädigung: Streit um polnische Gesetzesvorlage eskaliert

[TACHLES (Schweiz)]
Von Andreas Mink | Demonstranten laden Bauschutt vor Botschaft Israels in Warschau ab. In die Auseinandersetzung schaltet sich nun auch Premier Mateusz Morawiecki ein...

Weder Rückgabe noch Entschädigung



Von Gabriele Lesser | Durch ein neues Gesetz könnten Schoa-Überlebende und deren Nachfahren alle Ansprüche verlieren – wegen Verjährung ...

Kommunizierende Röhren der Singularitäten?



Von Christhardt Henschel | Deutsche Debatten um den Holocaust aus Warschauer Perspektive. [Der Autor ist Historiker am Deutschen Historischen Institut in Warschau] ...

"Europa in Mauthausen" - ein Mammutprojekt in vier Bänden

[WIENER ZEITUNG (Österreich)]
Von Michael Schmölzer | Hunderte Interviews mit den letzten KZ-Überlebenden wurden wissenschaftlich aufgearbeitet und jetzt präsentiert...

"Derzeit gibt es keine Einigung"



Von Andrea Dernbach | Noa Karavan, Tochter und enge Mitarbeiterin von Dani Karavan, fürchtet um sein Berliner Mahnmal für die Sinti und Roma. Dessen Schutz bleibe ein Kampf für sie...

Von der späten Last einer Täterfamilie



Von Clara Akinyosoye | Im Vorjahr wurde „Rattenlinie“ des britischen Juristen Philippe Sands zum vielbesprochenen Bestseller, ein Buch, das die Geschichte des hohen SS-Offiziers Otto Wächter aufarbeitet. Ihr Schweigen brach danach auch seine Enkelin Friderica Magdalena Wächter-Stanfel. Mit ORF.at sprach sie über die psychische Last, Teil einer NS-Täterfamilie zu sein...

Blumen für das Lagerpersonal



Von Ellen Fischer | Vor 40 Jahren endete in Düsseldorf der dritte Majdanek-Prozess gegen ehemalige KZ-Aufseherinnen und -Aufseher. Von Respekt für die ehemaligen Gefangenen konnte während der Verhandlungen keine Rede sein...

Erfolglose Mission: Kardinal Faulhaber zu Besuch beim "Führer"



Von Christoph Renzikowski | Nur einmal empfing Hitler einen Bischof auf dem Obersalzberg. Doch auch nach dem Gespräch blieb die Kirche unter Druck. Trotzdem setzte Münchens Kardinal Faulhaber weiter auf Verständigung mit den Nazis....

Vom Ende der Zeitzeugenschaft



Von Helmut Reister | Das NS-Dokumentationszentrum München beschäftigt sich mit dem Wandel der Erinnerungskultur...

Diese zwei jüdischen Orchester feiern den Klang der Verfemten



Von Sophie Emilie Beha | Erinnerung? Gegenwart! In Hamburg und München setzen sich jüdische Kammerorchester für die Werke von verfolgten Komponisten ein – und für eine lebendige jüdische Kultur...

Ein Borderliner sucht die Konfrontation mit Nationalsozialisten

[DIE TAGESPOST]
Von Klaus-Rüdiger Mai | Der Schriftsteller Horst Lange schuf in dunkler Zeit ein großes Werk. Überlebt hat er durch die Solidarität seiner Kollegen und durch innere Emigration. Zu seinem 50. Todestag...




Auf der Insel der Erinnerung



Von Rolf Brockschmidt | Das neue Dokumentationszentrum in Berlin ist eröffnet. Mit der Topograpie des Terrors, dem Exilmuseum oder dem Jüdischem Museum entstehet eine Geschichtsmeile...

Endlich hört jemand zu

[DER TAGESSPIEGEL]
Von Rolf Brockschmidt | Das neue Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin ist eröffnet. Bibliothek und das Zeitzeugenarchiv vertiefen die ständige Ausstellung - und laden zum Dialog ein...




Ausstellung zu jüdischem Kunsthändler Max Stern ab 1. September in Düsseldorf

Die mehrfach verschobene Schau hätte ursprünglich bereits 2017 präsentiert werden sollen.

Düsseldorf - "Entrechtet und beraubt. Der Kunsthändler Max Stern" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 1. September in Düsseldorf eröffnet werden soll. Die bis zum 30. Januar 2022 terminierte Schau soll nach Angaben der NRW-Landeshauptstadt vom Mittwoch im Stadtmuseum präsentiert werden. Der jüdische Kunsthistoriker und Galerist (1904–1987) gehört zu den Opfern des Nationalsozialismus. 1937 wurde er gezwungen, seinen Kunsthandel auf der Königsallee zu schließen und zu emigrieren.

Über Frankreich und Großbritannien kam er 1940 als Internierter nach Kanada. Dort gelang ihm ein Neuanfang. Stern wurde zu einem der bedeutendsten Galeristen des Landes. Mit der Ausstellung soll nun das Leben und Wirken von Stern beleuchtet und gewürdigt werden. Die neu konzipierte Schau sollte ursprünglich bereits im Herbst vergangenen Jahres präsentiert werden.

Aufgrund der Corona-Lage und den damit verbundenen Maßnahmen musste die Ausstellung jedoch in das Jahr 2021 verschoben werden. Nachdem die Pandemie auch eine Schau im Frühjahr nicht zuließ, wurde sie für den Herbst 2021 geplant und kann nun im September eröffnet werden.

Ausschlaggebend für diese Entscheidungen war auch, dass man die Ausstellung ohne größere coronabedingte Einschränkungen durchführen wollte, um sie so einem möglichst großen Publikum präsentieren zu können. Basis der Schau bilden autobiographische Erinnerungsskizzen. Die Ausstellung vereint bislang unveröffentlichte Dokumente aus Sterns Nachlass mit Quellen aus hiesigen Archiven. Der Kurator konnte hier mit der National Gallery in Kanada kooperieren, wo die Nachlässe von Max Stern sowie die der Familie Thalheimer (Schwester und Schwager von Stern) liegen. Es war so zum einen möglich im Rahmen der Ausstellungsvorbereitung, vor Ort zu forschen, zum anderen wurden im Anschluss Materialien aus dem kanadischen Archiv zur Verfügung gestellt, die nun das Gerüst der Ausstellung bilden.

Darüber hinaus beschäftigt sich die Ausstellung auch mit musealer Provenienzforschung, deren Arbeitsweise, Aufgaben sowie Erkenntnissen anhand ausgewählter Beispiele. Kuratiert wurde die Schau vom Kunsthistoriker  Dieter Vorsteher mit Unterstützung des Stadtmuseums und der Provenienzforschung der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Nachdem 2017 die ursprünglich geplante Ausstellung zu Stern zunächst abgesagt wurde, wurde nach kurzer Zeit beschlossen, die Schau in ergänzter und überarbeiteter Form zu einem späteren Zeitpunkt im Stadtmuseum zu zeigen. Im Vorfeld der Ausstellung hatte die Landeshauptstadt Düsseldorf im Februar 2019 unter dem Titel "Die Galerie Stern im Kontext des Rheinischen Kunsthandels während des Nationalsozialismus" zu einer internationalen Tagung in das Haus der Universität mit 150 Gästen eingeladen. Mittels Einzelfallanalysen und Kontextforschung unter anderem zur Händlertätigkeit von Max Stern im Vergleich mit anderen Düsseldorfer und rheinischen Kunsthändlern sollte der Komplexität des Themas Rechnung getragen werden. Die Erkenntnisse des Symposiums sind auch in die Ausstellungskonzeption eingeflossen.

Mit der damaligen Absage der Ausstellung haben auch einige wichtige Kooperationspartner ihre Teilnahme abgesagt, darunter das Max Stern Art Restitution Project oder das kanadische Kuratorenteam. In den vergangenen Jahren wurde der Kontakt mehrfach gesucht, um eine erneute gemeinsame Zusammenarbeit zu ermöglichen oder wiederaufzunehmen. Es blieb jedoch bei der Absage dieser Kooperationspartner.

Der Kunsthistoriker Max Stern stieg 1928 in die 1913 gegründete und seit 1917 auf der Königsallee 23-25 ansässige Galerie seines Vaters Julius Stern (1867–1934) ein. Sie zählte neben den Galerien von Alfred Flechtheim, Hans und Georg Paffrath und Joseph Schönemann zu den prominentesten Adressen des Düsseldorfer Kunsthandels im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde Stern 1935 die Aufnahme in die Reichskammer der bildenden Künste und damit die Erlaubnis zur Weiterführung seiner Kunsthandlung verwehrt, bis man ihn schließlich zur Liquidierung seiner Galerie Ende 1937 zwang. Stern floh kurze Zeit darauf über Paris nach London. 1940 wurde er in Großbritannien interniert und von dort aus nach Kanada gebracht.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Internet:
www.duesseldorf.de/stadtmuseum

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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