Die andere «Rattenlinie» – wie Nazi-Kriegsverbrecher im Nahen Osten Zuflucht fanden
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"Es gibt kein Ende der Erinnerung"
[BUNDESPRÄSIDENT.de]Damals wollte mich Hitler töten, weil ich Jude bin. Jetzt versucht Putin, mich zu töten, weil ich Ukrainer bin
[BUNDESTAG.de]Wir dürfen uns unserer historischen Verantwortung niemals entziehen
[BUNDESTAG.de]
Rund 1,3 Millionen Menschen wurden in Auschwitz ermordet, unter ihnen auch sehr viele nichtjüdische Polen
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Das Fußballstadion als Todestrakt
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„Man wähnte sich lebendig begraben“
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In Berlin wurden Juden deportiert, im Rheinland herrschte schon Frieden: Das Ende des Zweiten Weltkriegs zog sich lange hin
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Als Moskau den Zweiten Weltkrieg für beendet erklärte
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Viele NRW-Museen widmen sich in Ausstellungen dem Ende des II. Weltkriegs vor 80 Jahren
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Düsseldorf - Am 8. Mai 1945 - vor 80 Jahren also - ging der Zweite Weltkrieg zunächst in Europa nach 2077 Tagen mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands zu Ende. Deutschland, das den Krieg fast auf den Tag genau sechs Jahre zuvor beonnen hatte und die Schuld an über 75 Millionen Toten - darunter sechs Millionen ermorderter Juden trug, war endlich besiegt. Mit ihr auch die unmenschliche nationalsozialistische Gewaltherrschaft. Viele Museen auch in Nordrhein-Westfalen widmen sich in Ausstellungen den unterschiedlichsten Aspekten des Kriegsendes. Die Schauen handeln unter anderem von deutscher Exilkunst, dem Einsatz von Soldaten aus der III. Welt, dem Recht in der NS-Zeit, dem Einsatz von Zwangsarbeitern in deutschen Fabriken und in der Landwirtschaft sowie dem Thema NS-Eaubkunst.
Seit dem 23. Januar zeigt die NS-Gedenkstätte "Steinwache" in Dortmund die Ausstellung "Im Namen des Volkes!? - Paragraph 175 Strafgesetzbuch im Wandel der Zeit". Die bis zum 30. April terminierte Schau des Kölner Zentrums Schwule Geschichte schlägt einen Bogen quer durch die Geschichte anti-homosexueller Gesetzgebung in Deutschland. Während der Nazi-Zeit wurden schwule Männer in Lager deportiert, mussten zwangsarbeit machen und wurden in vielen Fällen misshandelt oder ermordert."Exil - Die verschollene Generation 1933 - 1945" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem (kommenden) Sonntag (26.1.) im Stadtmuseum Siegburg präsentiert wird.
Die bis zum 6. April terminierte Schau mit Exponaten aus der Sammlung Memoria Thomas B. Schumann will mit einem umfangreichem Programm auf das Schicksal von in Vergessenheit geratener Exil-Künstlerinnen und -Künstler aufmerksam machen, hieß es vor der Eröffnung. Die NS-Diktatur (1933-1945) zwang etwa 500.000 Menschen ins Exil, darunter ca. 10.000 Kulturschaffende aus Bildender Kunst, Literatur, Musik, Theater oder Film. Während eine Minderheit nach dem Krieg wieder an die einstigen Erfolge anknüpfen konnte, verlor eine große Mehrheit der vertriebenen und exilierten Künstler ihre Lebensgrundlage und berufliche Existenz und blieb auch in der neuen Heimat fremd.
Am (kommenden) Montag (27. Januar), dem 80sten Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, wird im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn die Ausstellung "Die I.G. Farben und das Konzuentrationslager Buna Monowitz. Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus" offiziell eröffnet. Die bis zum 27. März terminierte Schau informiert auch über die Verantwortung und die (fehlende) Aufarbeitung der Zwangsarbeit durch die deutsche Wirtschaft. Es geht vor allem um die Rolle des deutschen Chemiekonzerns I.G. bei der Errichtung und des Betriebs des Konzentrationslagers Auschwitz. Das Lager steht bis heute als Symbol für den Massenmord vor allem an Juden.
Das NS-Dokumentationszentrum in Köln zeigt vom 8. März bis zum 1. Juni die Ausstellung "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg". In diesem fürchterlichen Krieg kämpften nach Angaben des Zentrums "mehr Soldaten aus der sogenannten Dritten Welt, als aus Westeuropa." Und es fielen in diesem Krieg mehr Menschen aus diesen europa-fernen Ländern, als in Deutschland, Italien und Japan zusammen, so die Ausstellungsmacher. Die faschistischen "Achsenmächte" rekrutierten - oftmals mit Gewalt - aus ihren Kolonien Millionen Hilfstruppen und Hilfsarbeiter/innen. Weite Teile der "Dritten Welt" dienten zudem als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende zumeist verwüstet zurück.
Das renommierte Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau am Niederrhein, das vor allem durch seinen großen Bestand an Kunstwerken von Joseph Beuys bekannt ist, widmet sich ab dem 30. März diesem weltbekannten Künstler und dem Nationalsozialismus. Ein Ausstellungsraum befasst sich mit der kritischen Aufarbeitung der Geschichte von Beuys (1921–1986) mit dem Fokus auf seiner Rolle im Nationalsozialismus sowie seiner späteren Positionierung hierzu. Die Stiftung Museum Schloss Moyland besitzt unter anderem über ein einzigartiges Archiv von und zu dem Künstler. Informiert wird unter anderem über die Beuys Jugend, seine Zeit als Soldat und seine Beteiligung am 1957 ausgeschriebenen Wettbewerb für ein Mahnmal im ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
Eine zweite Ausstellung im Museum Schloss Moyland zeigt vom 30. März bis zum 29. Juni Werke des Künstlers mit Bezug zum Zweiten Weltkrieg und zum KZ Auschwitz. Die Schau fragt nach den "ästhetischen Strategien", mit denen Beuys auf die Ungeheuerlichkeit der systematischen Vernichtung von Juden, Sinti und Roma, Kommunisten und anderen im Nazi-Deutschland verfolgten Gruppen reagiert hat. Zu sehen sind üb er 100 Exponate (Kunstwerke und Fotografien) zeigen laut den Kuratoren Angela Steffen und Alexander Grönert, dass sich Beuys "während seiner gesamten Laufbahn immer wieder mit dem Zweiten Weltkrieg und vor allem Auschwitz künstlerisch auseinandergesetzt hat."
Das Sauerland-Museum in Arnsberg zeigt ab dem 4. April die Ausstellung "Was damals Recht war - Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht." Bis zum 22. Juni informiert die Schau über Unrecht und Willkür der NS-Militärjustiz. Im Zentrum stehen Fallschicksale von Deserteuren und Angehörigen des Widerstands. "Mindestens 22.000 Personen wurden hingerichtet, unzählige andere kamen in Lagern oder Strafeinheiten ums Leben", so die Ausstellungsmacher. Im Eifelstädtchen Monschau widmet sich das Fotografie-Forum der Städteregion Aachen ab dem 6. April der "Fotokunst im Exis 1928-1949". In den 1920er Jahren emigriern viele Fotograf/innen , die vor den politischen Verhältnissen nach London, Paris oder in die USA. Die bis zum 22. Juni terminierte Schau vereint zehn Künstler/innen, die im Exil weiter mit ihren Kameras tätig waren und die Fotografie ihrer Gastländer maßgeblich beeinflussten.
Zu sehen sind Bilder u.a. von Ellen Auerbach, Robert Capa, Gerti Deutsch, Erich Salomon oder Edith Tudor-Hart. Einige porträtierten in der Fremde berühmte Deutsche, die ihr Heimatland ebenfalls verlassen mussten, andere wie Capa hielten Tod, Leid und Zerstörung des Krieges für die Nachwelt fest. Insgesamt sind 170 Fotografien zu sehen. Das Museum Bislich nahe der niederrheinischen Stadt Wesel zeigt von Mitte April bis Ende September die Ausstellung "Dakotas über dem Dorf". Zu sehen sind Einzelschicksale, die mit dem Kriegsende im Frühjahr 1945 in Wesel und Bislich verknüpft sind. Der nahezu vollständigen Zerstörung der Stadt Wesel folgte mit dem Rhein-Übergang der Allierten auch die Befreiung vom Nazi-Regime.
Die Ausstellung, die die Verwüstungen und Opfer der letzten Kriegstage in der Stadt zeigt, stellt auch einige Funde vom damaligen Schlachtfeld nahe Bislich aus. Ein Brautkleid etwa aus Fallschirmseide von 1948, zwei sehr ramponierte deutsche und amerikanische Soldatenhelme, Munitionsreste, Granathülsen oder eine kleine Dose für Notnahung. Schließlich zeigt das Folkwang-Museum in Essen anlässlich des Endes des Zweiten Welkriegs ab dem 11. April eine Installation des französischen Künstlers Raphael Denis. Der befragt in seinem Werk immer wieder öffentliche und private Kunstsammlungen nach ihrer Rolle während der NS-Zeit. Zu sehen ist die Installation "D’un Musée L’Autre", die sich mit den 1937 durchgeführten Beschlagnahmungen im Kontext der Folkwang-Sammlung auseinandersetzt.
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Unterschriftenaktion in Wuppertal zur Umbenennung der Hindenburgstraße
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
"In einer Zeit, in der völkisches Gedankengut um sich greift und eine rechtsextremistische Partei Kaiserreich und Preußen wieder hoffähig zu machen versucht, darf der Steigbügelhalter Hitlers nicht länger durch eine nach Reichspräsident Hindenburg benannte Straße geehrt werden," so die nach der Lyrikerin Lasker Schüler benannte Gesellschaft in einer Mitteilung.
Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg würden unter anderem Kriegsverbrechen und eine Strategie der verbrannten Erde in Frankreich während des Ersten Weltkriegs vorgeworfen. "Er ließ in der Weimarer Republik die unwürdige Zählung der Juden in der Reichswehr zu und ernannte am 30. Januar 1930 Hitler zum Reichskanzler. Zwei Tage später löste Hindenburg den Reichstag auf. Er ermöglichte damit die Nazi-Diktatur," so der Vorstandsvorsitzende der ELS-Gesellschaft, Hajo Jahn weiter.
Wuppertal habe Hindenburg zwar die Ehrenbürgerschaft aberkannt. Aber die Straßenschilder, die Postadresse, Visitenkarten oder Briefköpfseien seien dauerhaft und immer wieder wirksam als PR für einen Kriegsverbrecher und Demokratiezerstörer, der so verharmlost erde, hieß es weiter in der Erklärung der Gesellschaft. Jahn erklärte weiter, die Stadt Wuppertal solle dem Beispiel von Städten wie Aachen, Münster, München, Freiburg oder Konstanz folgen und dieHindenburgstraße umbenennen.
Der Vorstand der ELS-Gesellschaft hat Vorschläge für einen möglichen neuen Straßennamen diskutiert, darunter etwa Hannah Arendt, Oskar Schindler, Georg Elser oder Grete Stern. Doch die Entscheidung, auch über andere Namen, bleibe dem Rat der Stadt überlassen, hieß es weiter. Unterschriftenlisten liegen aus bei der Else Lasker-Schüler-Gesellschaft, 42103 Wuppertal-Elberfeld, Herzogstr. 42. Sie können auch per Mail angefordert werden bei: vorstand@else-lasker-schueler-gesellschaft.de
Microtext-Journalistenbüro)
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