Zukunft des israelischen Rabbinats

Israelischer Minister kündigt Auflösung von Siedlungen an
![]() | ![]() |
![]() |
Zukunft des israelischen Rabbinats
![]() | ![]() |
![]() |
![]() | ![]() |
![]() |
Zustimmung und Gegnerschaft zu Reformen auf dem religiösen Sektor
Da beide Parteien nicht mehr in der Regierung vertreten sind, hofft Bennett mit seinem neuen Vorstoß Erfolg zu haben. Kernstück der Reform ist die Auflösung der Ortsgebundenheit bei religiösen Diensten. Bisher konnten Eheschließungen, Scheidungen und dergleichen nur bei den zuständigen örtlichen Rabbinatsgerichten und Ausschüssen vorgenommen werden und nicht landübergreifend.
In der bisherigen Praxis stellte sich heraus, dass die einzelen Rabbinate und Religionsausschüsse sehr unterschiedlich besetzt waren, teilweise durch antizionistische Ultraorthodoxe, teilweise durch zionistisch ausgerichtete nationalreligiöse Vertreter. Je nachdem wurden unterschiedliche Entscheidungen geroffen. Dies betraf besonders den Status von Konvertiten bei Eheschließungen. In vielen Fällen wurden die Konvertiten nicht anerkannt, so dass die entsprechenden Paare gezwungen waren, im Ausland zu heiraten. Dies soll nun anders werden, indem solche Paare Gemeinden aufsuchen können, die von liberaleren orthodoxen Rabbinern besetzt sind.
Das Tzohar Gesetz bezieht sich auf die Organisation von Tzohar Rabbinern, die, wenn auch selbst orthodox, menschenfreundlicher sind. Wenn sich zum Beispiel eine Braut weigert, vor der Ehe in die obligatorische Mikve, dem rituellen Reinigungsbad zu gehen, so erlauben Tzohar Rabbiner auch ein Untertauchen im Meer. Tzohar Rabbiner werden vor allen von der säkularen Bevölkerung bevorzugt.
Ein weiterer Punkt der Reformvorschläge betrifft die Religionsausschüsse. Bennett denkt daran, viele Ausschüsse zusammenzulegen, um so Geld zu sparen und die Arbeit effektiver zu machen. Mehr als 50 von den 133 zur Zeit sollen aufgelöst oder mit anderen vereinigt werden. Außerdem will Bennett die Vorsteher der Ausschüss von seinem Ministerium einsetzen lassen, was auch bei gemäßigt religiösen Kreisen auf Widerstand stößt. Bisher wurden sie von einer breiten Öffentlichkeit gewählt.
Die Reformbemühungen Bennetts, der selber dem nationalreligiösen Lager angehört, trafen auf Zustimmung liberaler orthodoxer Rabbiner und einer breiten israelischen Öffentlichkeit. Besonders Tzohar Rabbiner begrüßten die Gesetzesvorschläge. Der Vorsteher der Tzohar Rabbiner, Rabbi David Stav, bemüht sich zur Zeit um die Kandidatur des aschkenasischen Oberrabbiners.Die ultraorthodoxe Seite meldete Opposition gegen die Gesetzesvorschläge an. Ob ihr das jetzt von der Oppositionsbank im Parlament möglich sein wird, ist noch offen.
Bennett verteidigte seine Gesetzesvorschläge und sagte: "Man muss verstehen, dass die religiösen Dienste in Israel der gesamten Bevölkerung zu dienen haben. Sie gehören nicht nur den Religiösen und sie gehören nicht den Ultraorthodoxen, sondern sie gehören der Gesamtheit des israelischen Volkes."
Gerade dieser Punkt wurde von den nichtorthodoxen religiösen Kreisen in Israel, den Konservativen und Reformjuden, die beide als Religionsgemeinschaft in Israel nicht anerkannt sind, bemängelt. Die Reformvorschläge Bennetts seien lediglich "Augenwischerei". Rabbi Gilad Kraiv, der Direktor des öffentlichen Kommittees beider Gruppierungen sagte: "Die einzige Revolution, die die Krise in den religiösen Diensten in Israel bewältigen kann, ist die Aufhebung des orthodoxen Monopols und die Ermöglichung einer echten Wahl der Bevölkerung in Israel unter den verschiedenen religiösen Strömungen und Gruppen des Judentums."
Rechtsanwalt Yizhar Hess, der Sekretär der Konservativen sagte dazu: "Das orthodxe Monopol bedroht die Einheit der Nation, verhindert zahlreiche Juden entsprechend dem jüdischen Gesetz zu heiraten... Das orthodoxe Monopol ist unmoralisch, auch wenn es sich in einer rhetorischen Vertiefung 'in der Liebe für Israel' versenkt."
Nachdruck nur mit Genehmigung des Autors)
Tora-Studium statt Waffendienst
![]() | ![]() |
![]() |
Israel demonstriert gegen Spar-Beschlüsse
![]() | ![]() |
![]() |
Abo-Hinweis
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen
Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!
Anmeldung
![]() | ![]() |
![]() |