Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
17.02.2014 - Nr. 1479

ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Donnerstag, 20. Februar 2014.


Guten Tag!

Nr. 1479 - 17. Februar 2014


Vor allem mit seiner Bemerkung zur Wasserknappheit der Palästinenser sorgte EU-Parlamentspräsident Martin Schulz für empörte Reaktionen bei seiner Rede in der israelischen Knesset. Gleichwohl legte er damit den Finger in die Wunde - und dies trotzt falscher Zahlen, meinen Charles A. Landsmann und Albrecht Meier im TAGESSPIEGEL. Auch Inge Günther nimmt die Bemerkung von Schulz und die Reaktionen darauf in der BERLINER ZEITUNG zum Anlass, die Situation vor allem der palästinensischen Bauern und Hirten im Blick auf die Wasserversorung unter die Lupe zu nehmen. Schließlich beschreibt auch Ulrich W. Sahm für ISRAELNETZ, dass Wasser in Nahost zwar knapp sei, aber keinen Kriegsgrund mehr darstelle und er weist darauf hin, dass die von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz genannten Zahlen selbst offiziellen palästinensischen Angaben widersprächen: "Der Wasserkrieg in Nahost".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Auch der Eklat, den die Rede von Schulz auslöste, ist noch immer Thema in den Zeitungen. Insbesondere die Reaktionen der israelischen Öffentlichkeit und Presse stehen in einer Reihe von Beiträgen im Mittelpunkt. Während beispielsiwese Israels Ex-Botschafter Primor Schulz verteidigte, fallen die Reaktionen der israelischen Medien recht gegensätzlich aus, berichten u.a. TAGESSPIEGEL, BERLINER ZEITUNG, FOCUS, TELEPOLIS und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG: "Rekord an Dummheit und Peinlichkeit". Und die Rede von Schulz selbst kann mittlerweile ebenfalls im O-Ton nachgelesen werden, etwa auf DOMRADIO.
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Kishorit liegt im Norden Israels und ist ein besonderer Ort, denn dort leben Menschen mit Behinderungen, die ihren Kibbuz selbst verwalten. Dabei werden sie zwar betreut, aber weder in die Unmündigkeit noch an den Rand der Gesellschaft gedrängt, berichet Ruth Kinet in ihrer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO: "Gelebte Utopie in Israel".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Den Fußballverein Borussia Mönchengladbach und das Land Israel verbindet eine enge Freundschaft, die im Februar 1970 mit einem Freundschaftsspiel in Tel Aviv begann. Jetzt wurde der Verein für seine langjährigen Verdienste um die bilateralen Beziehungen mit einem Preis geehrt. Für DEUTSCHLANDRADIO erzählt Thomas Becker ein beeindruckendes Kapitel deutsch-israelischer Geschichte, das hier zu finden ist: "Tore der Versöhnung".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Chaim Miller gehört zu den letzten Überlebenden einer Killer-Elite, die Nazis jagte. Er übte Vergeltung an den Mördern seiner Eltern und rächte sich im Namen der sechs Millionen getöteten Juden, die während des Zweiten Weltkriegs durch Nazis umkamen. Moritz Aisslinger erzählt seine Geschichte und porträtiert ihn im FOCUS: "Der Nazi-Jäger und die Rache für sechs Millionen Juden".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Eva Mozes Kor hat die Experimente von KZ-Arzte Mengele überlebt. In einer Fragerunde auf der Webseite "Reddit" schreibt sie über ihre Zeit im KZ und erzählt, wie sie den Moment der Befreiung erlebt hat - und erklärt, warum sie den Nazis vergeben hat. Darüber berichtet Hakan Tanriverdi in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG: "Fragen Sie mich nach Auschwitz".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In der Türkei stehen in etwa sechs Wochen Kommunalwahlen an. Um Wähler für sich zu gewinnen, setzt Ministerpräsident Erdogan auf ein offenbar probates Mittel: Harsche Attacken gegen Israel gepaart mit antisemitischen Ausfällen. Samuel Acker beleuchtet in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN ZEITUNG Erdogans Antisemitismus: "Hass als Taktik".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Immer mehr französische Juden wandern nach Israel aus, ihre Zahl hat sich zwischen 2012 und 2013 mehr als verdoppelt. Der Jahresbericht der Jewish Agency in Paris weist eine Steigerung von 63 Prozent aus. Damit gibt es in Israel erstmals mehr Neueinwanderer aus Frankreich als etwa solche aus den USA. Ein Grund - neben der grassierenden Wirtschaftskrise in Frankreich - ist vor allem der wachsende Antisemitismus im Lande Voltaires, wie Nina Schönmeier in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG erläutert: "Einmal Israel ohne Retoure".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Papst Franziskus hat Christen und Juden zum gemeinsamen Engagement für Arme, Ausgegrenzte und Notleidende aufgerufen. Es sei wichtig, dass neben dem christlich-jüdischen Dialog auf theologischer Ebene auch nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit für die Schaffung einer gerechteren und brüderlichen Welt gesucht werde, sagte der Papst am vergangenen Donnerstag vor Vertretern des American Jewish Committee im Vatikan. Einen etwas anderen Akzent setzte dem entgegen Rabbiner David Rosen. Er plädierte dafür, den Dialog zwischen Juden und Katholiken mehr auf die theologische Ebene zu verlagern. Seine Haltung sei freilich auch innerhalb des Judentums umstritten, räumte Rosen bei der Pressekonferenz im vatikanischen Pressesaal ein.
Mehr Informationen dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

In Hamburg hat eine muslimische Gemeinschaft eine früher evangelische Kirche gekauft, die sechs Jahre lang leer stand, um sie in eine Moschee umzuwandeln. Das ging freilich nicht ohne Streit vonstatten, aber nun könnte sich eine versöhnliche Lösung abzeichnen, berichtet Christian Find für DEUTSCHLANDRADIO: "Auf dem Weg zur Jesus-Moschee".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Nachdem bereits Christen und Juden ihre eigenen Arbeitskreise innerhalb der SPD haben, hat sich nun auch ein muslimischer Arbeitskreis von SPD-Abgeordneten gebildet. Der soll zum Abbau von Vorurteilen beitragen – und ein weiterer Schritt in Richtung Normalität für das religiöse Leben sein, hoffen ihre Gründer, wie die WELT und NEUES DEUTSCHLAND berichten: "Fromme Genossen".
Der Link zu den Berichten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der Konflikt in der Jüdischen Gemeinde Berlins eskaliert offenbar immer weiter. Nach einem gescheiterten Neuwahlbegehren ist nun von "Stimmenklau" die Rede - und die Opposition will rechtliche Schritte in die Wege leiten. Auch der Zentralrat ist um Hilfe in der offenbar heillos zerstrittenen Situation gerufen worden, wie u.a. TAGESSPIEGEL, BERLINER ZEITUNG und RADIO BERLIN-BRANDENBURG berichten: "Krach nach gescheiterter Abwahlinitiative".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Vergangenen Donnerstagabend wurde in Berlin der Jugendkongress der Zentralwohlfahrtsstelle (ZWST) und des Zentralrats der Juden in Deutschland begonnen, zu dem gut 400 junge Erwachsene zwischen 18 und 35 Jahren angereist sind. Das am Sonntag beendete Treffen stand unter dem Motto »Wie antisemitisch ist Europa heute?«. Ayala Goldmann war für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZHEITUNG mit dabei und berichtet. Ebenfalls in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG berichtet Philipp Peyman Engel von der abschließenden Podiumsdiskussion bei dem Treffen: »Wir junge Juden sind und bleiben in Deutschland«.
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Von den seit Wochen anhaltenden Unruhen in der Ukraine sind auch die jüdischen Bürger des Landes betroffen. Während Moskau und die die ukrainische Regierung behaupten, in der Protestbewegung in Kiew gäben Antisemiten den Ton an, sind die Juden vielmehr nur Teil der Bewegung, berichtet Konrad Schuller in seiner beeindruckenden Reportage für die FAZ: "Der jüdische Kommandant vom Majdan".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Als Papst Franziskus Ende vergangenen Jahres deutliche Kritik am weltweiten Kapitalismus äußerte, bekam er dafür viel Aufmerksamkeit. Die Forderung: Das System müsse das Wohl des Menschen stärker beachten. An der Uni Münster haben jetzt Fachleute unter anderem über die Soziallehre der Kirchen gesprochen. Peter Leusch war für DEUTSCHLANDRADIO mit dabei und schildert seine Eindrücke von der Tagung: "Die Religion und der Kapitalismus".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Wenn die neuesten Meldungen zutreffen, dann wird es jetzt für den Limburger Noch-Bischof Tebartz ganz eng: Im Vorfeld des lange erwarteten Berichts der kirlichen Untersuchungskommission über das Finanzgebaren des Bischofs berichtet die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, dass Tebartz auch Geld aus einer Stiftung abgezweigt habe, das für mildtätige Zwecke vorgesehen war. Der Untersuchungsbericht, der am kommendne Mittwoch dem Papst vorgelegt werden soll, lege ein System der Vertuschung und Verschleierung bloß, heißt es in den Medienberichten: "Tebartz soll sich bei Armen-Stiftung bedient haben".
Die Links zum Thema in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Der Historiker Marco Sennholz legt mit “Johann von Leers. Ein Propagandist des Nationalsozialismus” eine umfangreiche Biographie über einen Funktionsträger des Nationalsozialismus vor, welcher nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zum Islam konvertierte und seine antisemitische Hetze gegen Israel in Ägypten fortsetzte. Eine gut belegte und überaus informative Lebensbeschreibung meint der Rezensent des HUMANISTISCHEN PRESSEDIENSTES, Armin Pfahl-Traughber, in seiner ausführlichen Buchvorstellung: "Biographie eines antisemitischen Hetzers".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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