Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
20.02.2014 - Nr. 1480

Jüdische Welten am Rhein





Angebot der Vermittlung



Streit in der Jüdischen Gemeinde Berlin: Zentralrat will Runden Tisch... 

Grund zur Hoffnung



Von Katrin Richter und Christine Schmitt | Zentralrat will zwischen streitenden Parteien vermitteln – Initiativen protestieren für demokratische Standards in der Gemeinde... 




“Gib mir Ejzes, sonst geh ich Machulle”

[HAGALIL]
Von Jim G. Tobias | Lachoudisch, die vergessene Sprache der fränkischen Juden... 

Jüdische Gemeinde eröffnet Ausstellung über Feldrabbiner

[WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG]
„Feldrabbiner im Ersten Weltkrieg“ heißt die Ausstellung, die heute (18.2.) um 18 Uhr in der Jüdische Gemeinde Gelsenkirchen, Georgstraße 2, eröffnet wird... 

Fest mit der Stadt verwurzelt



Von Theresa Gruß | Seit rund 30 Jahren lädt die Stadt Frankfurt ehemalige jüdische Bürger aus aller Welt zu einem Besuch in ihre Heimat ein. 2012 kamen die Kinder und Enkel der ersten Generation. Die Projektgruppe „Jüdisches Leben in Frankfurt“ hat die Besuche in einem Buch dokumentiert... 

„Als ich sagte, ich sei Jude, lachten sie“



Yascha Mounk ist als Jude in Deutschland aufgewachsen und vor acht Jahren nach New York ausgewandert. In seinem Buch „Stranger in my Country“ beschreibt er diese Erfahrung und behauptet, dass Normalität zwischen Deutschen und Juden einfach nicht möglich ist. Ein Interview...  

Koscher im Michelin



Von Daniel Zylbersztajn | In London sorgt ein neues jüdisches Restaurant für Furore: das »1701«... 

Jüdische Welten am Rhein



Von Zlatan Alihodzic | In Düsseldorf eröffnet am Sonntag das Paul-Spiegel-Filmfestival... 

Erste gleichgeschlechtliche Hochzeiten in Synagoge



Fünf gleichgeschlechtliche Paare werden Ende März in der West London Synagogue getraut... 

Mamme und das Coming-out



Von Maayan Jaffe | Wie orthodoxe Eltern reagieren, wenn ihre Kinder homosexuell sind... 

Hesped



Von Noemi Berger | Religiöse Begriffe aus der Welt des Judentums ...





Ausstellung "Sternvergehen" in Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal

Wuppertal - "Sternvergehen" lautet der Titel einer Ausstellung, die am (kommenden) Sonntag in der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal eröffnet wird. Die bis zum 17. April terminierte Schau befasst sich mit der jüdischen Familie Cohnen aus dem Stadtteil Elberfeld und mit dem "gelben Stern", den die Juden während des Nationalsozialismus in Deutschland tragen mussten. Die Ausstellung kam nach Angaben einer Sprecherin der Begegnungsstätte vom Dienstag mit Unterstützung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit zustande.

Die jüdische Familie Cohnen ist seit der Zeit um 1900 im Wuppertal ansässig. Waren die Vorfahren noch Viehhändler auf dem Land am Niederrhein, machten sich die Brüder Albert und Alex Cohnen in der aufblühenden Industriestadt als Kaufleute selbstständig und lebten vor allem vom Handel mit Zigarren. Wie viele deutsche Juden kämpfte Alex Cohnen als treuer Patriot im Ersten Weltkrieg. Mit Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft wurde er, weil er Jude war, wie seine Söhne Herbert und Albert unter erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Druck gesetzt und war nur durch seine nicht-jüdische Ehefrau Grete etwas länger geschützt.

Doch als er einmal vergaß, die Jacke mit seinem "Judenstern" zu tragen, wurde er denunziert und wegen "Sternvergehens" nach Auschwitz deportiert. Die kleine Sonderausstellung zeigt das Schicksal von Alex Cohnen und seiner Familie. Der Sohn Herbert ist einer der letzten noch in Wuppertal lebenden Zeitzeugen. Die Verhaftung des Familienvaters steht im Fokus der Ausstellung. Im Juni 1943, am Tag nach der Bombardierung von Wuppertal-Elberfeld, wollte Cohen Papier zum Verdunkeln der Fenster, deren Scheiben durch die Explosionen zersprungen waren, in einem Papierwarengeschäft kaufen.

In der Eile und in seiner Verstörung vergass er, sich die richtige Jacke mit dem "gelben Stern" anzuziehen. Ein Nachbar sah ihn so und denunzierte ihn bei der Polizei. Zur Ausstellungseröffnung wird der Sohn Herbert Cohnen erwartet. Er ist einer der letzten noch in Wuppertal lebenden jüdischen Zeitzeugen. Die Begegnungsstätte Alte Synagoge feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Sie wurde am 15. April 1994 in der Genügsamkeitstrasse im Beisein des damaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis und dem damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau eingeweiht.

Seitdem ist sie nach den Worten des Wuppertaler Oberbürgermeisters Peter Jung "ein jüdisches Museum für die Bergische Region, das zugleich auch ein Ort des Lernens, der Erinnerung und der Begegnung ist. Die Begegnungsstätte sei immer auch "Ort der Mahnung" an die Schrecken der Unrechtsherrschaft der Nationalsozialisten geblieben, so Jung weiter. Im Jubiläumsjahr gibt es 23 unterschiedliche Veranstaltungen mit Vorträgen, Lesungen, Stadtführungen und Seminaren sowie Ausstellungen.

Die Ausstellung "Sternvergehen" ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Auch außerhalb dieser Zeiten sind Führungen für Schulklassen und andere Gruppen möglich. Dafür ist eine Anmeldung unter 0202-563-2843 erforderlich.
Internet:
www.alte-synagoge-wuppertal.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt;
Microtext-Journalistenbüro, Düsseldorf)




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