ACHTUNG
Guten Tag!
Die von US-Außenminister John Kerry vorangetriebenen Friedensverhandlungen sind ins Stocken geraten, möglicherweise sogar gescheitert, wie heute vielen Berichten zu entnehmen ist. Im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO kommentiert der ehemalige Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Shimon Stein, die Friedensverhandlungen seien "von Anfang an chancenlos" gewesen, da die beiden politischen Führer, Benjamin Netanjahu und Mahmud Abbas, zu schwach seien, um die nötigen Kompromisse einzugehen. Der israelische Journalist Gil Yaron konzentriert sich in seinem Beitrag für DIE ZEIT vor allem auf die Rolle Amerikas und sagt: "Die US-Politik in Nahost ist ein Desaster". Und im Gespräch mit DOMRADIO unterstreicht Michael Mertes, der Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem, den Ernst der Situation: "Echte Krise der Gespräche".
Links zu Berichten, Kommentaren und Interviews in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Einen Tag lang zeigen Filmemacher in Echtzeit, wie Menschen in Jerusalem leben. 70 Drehteams beobachten den Alltag in dieser Stadt, nehmen dabei Christen, Muslime und Juden in den Blick - und versprechen eine neutrale Perspektive. Am 12. April ist die Dokumentation „24h Jerusalem“ ab 6 Uhr morgens auf Arte und im Bayerischen Rundfunk zu sehen. Der TAGESSPIEGEL und das christliche Medienmagazin PRO berichten vorab: "Unterm Brennglas".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Die deutschsprachige Ausgabe von THE HUFFINGTON POST hat mit Christian Berkel, deutscher Schauspieler aus Filmen wie "Der Untergang", "Das Experiment" oder "Inglourious Basterds", über seinen Auftritt am 1. April gemeinsam mit dem Israeli Dekel Bor auf der TEDx in Hamburg gesprochen. TED steht für “Technology, Entertainment and Design” und verbindet Vorträge und Performances führender Köpfe, Künstler, Wissenschaftler und Größen unserer Gesellschaft. Es geht dabei um Ideen und Projekte über das künftige Leben und Zusammenleben in Großstädten. Berkel äußert sich dabei insbesondere über den kulturellen Dialog zwischen Deutschland und Israel: "Ein Telefonat mit Christian Berkel".
Der Link zum Gespräch in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Unmittelbar nach ihrer Befreigung begannen jüdische Intellektuelle, die den Holocaust auf zum Teil abenteuerliche Weise überlebt hatten, Zeugenaussagen und andere Beweise für den Massenmord zu sammeln und zu veröffentlichen. Sie gründeten die "Zentrale Jüdische Historische Kommission", die am 29. August 1944 erstmals zusammentrat. Im März 1945 wurde die Kommission nach Lódz und 1947 nach Warschau verlegt, wo sie schließlich im Zydowski Instytut Historyszny, dem Jüdischen Historischen Institut, aufging. Die damals noch frischen Erinnerungen der NS-Opfer liegen nun als erschütterndes Dokument in Buchform vor. Hans Holzhaider hat es für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gelesen: "Berichte aus der Hölle".
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Renée Winter, geboren 1980, ist Historikerin und Lehrbeauftragte am Institut für Zeitgeschichte Uni Wien und an der Kunstuniversität Linz. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem WWTF-Projekt zu privaten Videodokumenten an der Österreichischen Mediathek. Ihr Buch "Geschichtspolitiken und Fernsehen. Repräsentationen des Nationalsozialismus im frühen österreichischen TV (1955-1970) ist soeben im Transcript-Verlag erschienen. In dem Buch geht es vor allem um die Frage, wie das Österreichische Fernsehen, der ORF, ab den 50er-Jahren den Nationalsozialismus thematisierte. Der STANDARD befragte dazu die Historikerin: "KZ-Bilder liefen im Hauptabend".
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Zunächst unter strengster Geheimhaltung sind erstmals 30 palästinensische Studenten nach Auschwitz gereist. Nachdem die Exkursion dann doch bekannt wurde, hagelte es in palästinensischen Medien scharfe Kritik: Von „Verrat“ ist die Rede. Die Al-Quds-Universität distanzierte sich unterdessen von Professor Mohammed S. Dajani, der die Fahrt unter der Führung von zwei Holocaust-Überlebenden organisiert hatte. ISRAEL HEUTE und Ulrich W. Sahm im WESERKURIER berichten nähere Einzelheiten: "Palästinenser in Auschwitz".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
In der islamischen Welt ist der Judenhass so stark wie nirgendwo. Dies betont der mit einer Fatwa belegte ägyptische Journalist Hamed Abdel-Samad in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG. Der Autor, der gerade durch seine islamkritische Buchveröffentlichung Furore macht (siehe auch: Interreligiöse Welt), meint darüber hinaus, dass die arabische Welt gerade im Blick auf eine Überwindung des Judenhasses von Israel einiges lernen könnte: "Feind als Vorbild".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Deutschland fiebert dem Lutherjahr entgegen – und übersieht gern die dunkle Seite des Reformators: Fundamentalismus, Judenhass, Hexenwahn, Apokalyptik. So Alan Posener in einem äußerst kritischen und scharfzüngigen Pamphlet in der WELT. Posener formuliert "9,5 kritische Thesen" und ein vernichtendes Fazit: "Was für eine finstere Lehre!". Im christlichen Medienmagazin PRO stößt er freilich auf Widerspruch. Unabhängig davon gibt es zum gleichen Thema einen lesenswerten Beitrag des Bonner Professors für Systematische Theologie, Andreas Pangritz, über das Verhältnis von Luther zu den Juden, der in der Zeitschrift BLICKPUNKT.E zu lesen ist: "War Luther ein Antisemit?". Das Fazit von Pangritz ist ziemlich eindeutig:
"Die Anwendung des Begriffs „Antisemitismus“ auf Luther könnte nur dann vermieden werden, wenn der Begriff überhaupt aus dem Vokabular gestrichen werden könnte. Da dies nicht realistisch erscheint, dürfte letztlich kein Weg daran vorbeiführen, von Luthers Antisemitismus, wenn nicht gar von Luther als einem „Kronzeugen des Antisemitismus“ zu sprechen.68 Gerade die Vermischung theologischer mit säkularen Argumenten macht das Spezifikum von Luthers Antisemitismus aus, der als ein „Kulminationspunkt in der langen und problematischen Geschichte des christlich-jüdischen Verhältnisses“ gelten muss."
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Nein, nicht alle Polen sind katholisch! Etwa zehn Prozent von ihnen glauben nicht an einen Gott. Diese Minderheit fühlt sich zunehmend bedrängt, von der Politik und der katholischen Kirche. Mit Straßentheater, Filmen und Diskussionen haben sie in Warschau auf sich aufmerksam gemacht. Martin Sander hat das für DEUTSCHLANDRADIO beobachtet: "Aufstand der Ungläubigen".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Erneut findet Hamed Abdel-Samads jüngstes Buch "Der islamische Faschismus" in den Medien großes Interresse (siehe auch: Compass 31.03.2014). Diesmal kommt er in der TAZ zu Wort und sagt: "Man muss die Religion politisch entmachten". Und Stefan Dege urteilt in seiner Buchvorstellung für DEUTSCHE WELLE: "Eine gefährliche Analyse".
Die Links dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Die Kunstbibliothek - Staatliche Museen zu Berlin und das Getty Research Institute Los Angeles haben den Briefwechsel des Architekten Erich Mendelsohn, der als Wegbereiter der architektonischen Moderne gilt, und seiner Frau Luise in einer Datenbank öffentlich zugänglich gemacht. Die über 2.700 Briefe, die die beiden sich von 1910 bis zu seinem Tod 1953 geschrieben haben, sind vollständig erhalten und nun eingescannt und transkribiert worden. Sie dokumentieren Mendelsohns Einsatz als Soldat im ersten Weltkrieg, den Alltag des deutsch-jüdischen Paares in Berlin, die Emigration nach England 1933 und Aufenthalte in Israel und in den USA, wo beide seit 1941 lebten. Die TAZ schildert nähere Hintergründe: „Front ist ruhig, mein Salat schießt“
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Zahl der Mitglieder in den jüdischen Gemeinden Deutschlands ist auch im vergangenen Jahr wieder leicht gesunken – doch der Abwärtstrend hat sich verlangsamt. Das geht aus einer Statistik hervor, die am Mittwoch von der Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland (ZWST) veröffentlicht wurde und deren wichtigsten Ergebnisse in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG vorgestellt werden: "Mitgliederschwund gebremst".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Sorge um das Wohlergehen der Judne in der Ukraine hat in den letzten Wochen die ebenfalls nicht ungefährliche Lage der Juden in Ungarn überschattet. In Anbetracht der bevorstehenden Wahlen in Ungarn schildert Igor Mitchnik in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG, dass der Pessimismus Ungarns jüdische Bevölkerung in den Tagen vor der Wahl prägt: »Fidesz wird gewinnen«
Der Link zum Stimmungsbericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Nationalsozialisten gaben dem historischen Begriff Ghetto eine völlig neue und grundlegend andere Bedeutung und schufen damit ein Synonym für die Kontrolle, Ausbeutung und die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung. In einem Lexikon hat Yad Vashem dieses Phänomen gründlichst durchleuchet Nun liegt dieses Yad Vashem Lexikon über die Stätten des Leidens und Sterbens der europäischen Juden auch in deutscher Sprache vor. HAGALIL stellt das Werk näher vor: “Die Erstellung des Ghettos ist selbstverständlich nur eine Übergangsmaßnahme…”
Der Link dazu in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Kurz vor seinem Tod veröffentlichte der französische Journalist und Historiker Francois Fejtö einen Essay ("Gott, der Mensch und sein Teufel. Gedanken über das Böse und den Lauf der Geschichte"), in dem er die Geschichte des Abendlandes überblickt - und für eine neue Form der Religiosität plädiert. György Dalos bezeichnete Fejtös Abhandlung im Nachwort als "eine Art angewandter Theologie für Gläubige, die zweifeln müssen, und für Zweifler, die glauben möchten." Carsten Hueck hat den Band für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Zwischen Vernunft und Glaube".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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