ACHTUNG

Guten Tag!
Die Waffen im Gaza-Krieg schweigen noch nicht lange - aber schon haben sich Jugendliche aus Palästina und Israel zu einem Fußballturnier getroffen! An den Spielen im südisraelischen Kibbuz Dorot nahmen rund 80 Jungen im Alter von sechs bis 16 Jahren teil. Die israelischen Spieler kamen aus den Dörfern rund um den Gaza-Streifen, die palästinensischen wurden mit Bussen aus Jatta im südlichen Westjordanland nach Dorot gefahren, wie der SPIEGEL berichtet: "Laufduelle gegen lodernden Hass".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Nach dem Ende der Militäraktion könnte man in Israel auf den ersten Blick den Eindruck gewinnen, es sei nichts gewesen. In Tel Aviv, Jerusalem, Aschkelon und Sderot scheint das Leben wieder seinen gewohnten Gang zu gehen, doch der Eindruck täuscht. Die Folgen der jüngsten Auseinandersetzung werden noch lange spürbar sein, meint Sabine Brandes, die in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG einen Stimmungsbericht veröffentlicht hat: "Nach dem Krieg".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Während der kriegerischen Auseinandersetzungen gab es Berichte, dass inner-israelische Kritiker am militärischen Vorgehen Israels auf heftige Anfeindungen stießen. Doch die inner-israelische Debattenkultur lebe, berichtet der Autor und Literaturkritiker Marko Martin nach seiner letzten Israel-Reise. Er sieht eher ein Vermittlungsproblem bei vielen Linksintellektuellen, die gegen den Gaza-Krieg auf die Straße gingen. Sigrid Brinkmann hat im DEUTSCHLANDRADIO die Eindrücke von Marko Martin festgehalten: "Von Einschüchterung ist in Israel nichts zu spüren"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Ebenfalls einen Stimmungsbericht aus Israel in zwei Teilen liefert Karl Pfeifer für die JUNGLE WORLD. Die Stimmung in Israel sei gelassen, während in der Regierung allerdings ein heftiger Streit tobe, so Pfeifer. Außerdem beschreibt er, wie sich die Medien Israel mit dem zurückliegenden Krieg auseinandersetzen, aber auch mit dem wachsenden Antisemitismus in Europa: "Ruhe im Sturm".
Die Links zu den beiden Reportagen in der Rubrik ISRAEL INTERN.
In beiden Weltkriegen hat sich die katholische Kirche insgesamt recht reibungslos in den vaterländischen Dienst gestellt und materielle Ressourcen bereitgehalten, indem sie etwa kirchliche Krankenhäuser und Schulgebäude in Lazarette umwandelte. Aber es gab auch Unterschiede zwischen 1914 und 1939, sagt der Historiker und Theologe Christoph Kösters von der Kommission für Zeitgeschichte in Bonn. Mit ihm sprach die WELT: "Die Kirche zeigte zu wenig Solidarität mit Juden".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Instruktionen für den Einsatz in Nazi-Deutschland: Für den Umgang mit den Deutschen bekamen die britischen Soldaten einst eine Art Grundlagenhandbuch, das den Charakter der feindlichen Bevölkerung beschrieb. Auch nach 70 Jahren ist es noch immer lesenswert und macht zur Zeit Furore. Pieke Biermann stellt die "Gebrauchsanweisung" für uns Deutsche im DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Anleitung zum Umgang mit Deutschen".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Für kommenden Sonntag, 14. September, hat der Zentralrat der Juden in Deutschland zu einer zentralen Demonstration vor dem Brandenburger Tor in Berlin aufgerufen, deren Leitmotto zugleich Motiv und Ziel der Veranstaltung deutlich macht: "Steh auf! Nie wieder Judenhass!". Hintergrund stellen die erschreckenden Auswüchse antisemitischer Worte und Taten der letzten Wochen in Deutschland und in Europa dar, die sich vorgeblich am Gaza-Krieg entzündeten. Spitzenpolitiker und Kirchenvertreter haben zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen, wie ISRAELNETZ berichtet. Und auch die Kanzlerin selber wird erwartet, nachdem sie bereits in ihrer jüngsten Videobotschaft deutliche Worte fand: "Antisemitismus darf keine Chance haben". Wie sich wiederum die jüdischen Gemeinden auf die Kundgebung vorbeireiten, ist einem Beitrag in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG zu entnehmen: "Die Busse sind gechartert".
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Empathie gehörte sicher noch nie zu den Tugenden der extremen Rechten. Beim Thema Ebola scheint dies ganz besonders zu gelten, schildert Jan Tölva in einem interessanten Beitrag für JUNGLE WORLD. Bereits im Mai, so erinnert er, sagte Jean-Marie Le Pen, der langjährige Vorsitzende des französischen Front National, am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Marseille den anwesenden Journalisten, »Monseigneur Ebola« könne das »Einwanderungsproblem« Europas binnen drei Monaten lösen, und sorgte damit für einen mittleren Skandal. Inzwischen habe sich die Wahrnehmung der Ebola-Epidemie in Westafrika in der extremen Rechten verändert, so Tölva. Statt von massenhaftem Sterben von Menschen in Afrika zu träumen, rücke immer stärker eine mögliche Bedrohung Europas durch die Viruserkrankung in den Mittelpunkt. Dabei entfalten sich jedoch höchst unterschiedliche Narrative, die teils getrennt voneinander, teils miteinander verwoben auftreten: "Mit Rassismus infiziert".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
Religion ist das Opium des Volkes, schrieb Karl Marx 1843. Beinahe fühlt man sich an dieses Bonmot erinnert, wenn man die jüngste Studie einiger US-Forscher der renommierten Princeton University zur Kenntnis nimmt. In jedem Fall sind ihre jüngsten Studienergebnisse zur Auswirkung von Religion ein recht herber Seitenhieb auf die Konfessionen. Ihre erstaunliche Erkenntnis: In Gegenden, in denen die Menschen besonders gläubig sind, ist die Wirtschaftskraft auffällig niedrig. Christoph Asche fasst für die deutschsprachige HUFFINGTON POST die Ergebnisse der Stude zusammen: "Glaube als Fortschrittskiller".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Vor dem Hintergrund der entsetzlichen Grausamkeiten der islamistischen Terrororganisation "Islamischer Staat" beschäftigen sich eine Reihe von Beiträgen mit der Frage, was Menschen dazu bewegt, derart fanatisch in einen regelrechten Blutrausch zu fallen. In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG untersucht Martin Rhonheimer, Professor für Ethik und politische Philosophie an der Päpstlichen Hochschule Santa Croce in Rom, inwieweit die Gründungsgeschichte und Gründungsidee des Islam eine Handhabe hergebe, um im Namen Allahs begangene Gewalttaten theologisch zu rechtfertigen. Ebenfalls in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG greift der israelische Psychoanalytiker Carlo Strenger Hannah Arendts bekannte These von der "Banalität des Bösen" auf und reflektiert darüber, ob diese These im Blick auf den Islamischen Staat fruchtbar sein kann. Und im Interviw mit DEUTSCHLANDRADIO versucht der Islamwissenschaftler Marwan Abou-Taam zu erklären, warum gerade junge Anhänger die radikale Lehre des Salafismus so attraktiv finden: "Töten im Namen Allahs".
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Vor dem Hintergrund dieser Problematik ist es ebenso bemerkenswert wie interessant, wie bei einem Kongress in Köln Islamwissenschaftler sich um eine Positionsbestimmung bemühten, die jenseits der Verzerrungen und des Mißbrauchs des Islams liegt. Ita Niehaus und Walter Otte berichten für DEUTSCHLANDRADIO und HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST über Diskussionen und Ergebnisse des Kongresses: "Islam-Theologen setzen Zeichen gegen den IS-Terror".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Im Jüdischen Museum Berlin fängt mit der neuen Leitung wohl auch eine neue Ära an. Der Judais Peter Schäfer, Nachfolger von Michael Blumenthal, gibt in Interviews mit der BERLINER ZEITUNG und der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG Auskunft über sein neues Konzept, Probleme und offene Fragen, sowie über die Tatsache, dass er als Nicht-Jude nunmehr einer jüdischen Institution vorsteht: "Weg mit den Klischees".
Die Links zu den Interviews in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine werfen sich beide Parteien wechselseitig vor, in ihren Reihen agierten Faschisten. Faschisten war in der Sowjetära das Etikett für die Wehrmacht, für die Nationalsozialisten. Wenn heute das Etikett wieder zum Zug kommt, evoziert es das Trauma des grossen vaterländischen Krieges, das neben der Aggression von aussen auch manche inneren Wunden wie Kollaboration mit dem Feind und Krieg der Regierung gegen Teile des eigenen Volkes einschliesst. Inmitten des Konflikts befinden sich freilich auch Juden und jüdische Gemeinden auf beiden Seiten. Wie sich der Konflikt auf sie auswirkt, schildert Regula Heusser-Markun in der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES: "Die jüdische Gemeinschaft ist gespalten".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Mitten in der Altstadt von Wroclaw, des früheren Breslau, liegt die Synagoge zum Weißen Storch. Hier in der viertgrößten Stadt Polens wurden kürzlich erstmals im Ausland Rabbiner und Kantoren des Potsdamer Abraham Geiger Kollegs ordiniert. Das Institut hatte nicht nur den 140. Todestag seines Namensgebers zum Anlass genommen, diesen Ort des Schaffens des großen Gelehrten zu wählen, sondern auch den 75. Jahrestag des Angriffs Hitler-Deutschlands auf Polen. Heide Sobotka war für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG bei dem Ereignis dabei: "Aus Deutschland in alle Welt".
Der Link zu ihrem Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Im traditionell katholischen Brasilien wächst die Anhängerschaft evangelikaler Kirchen. Um ihren Einfluss auf die Gesellschaft zu stärken, begnügen sich die evangelikalen Kirchenführer nicht nur damit, in ihren Gemeinden und in den Medien Position zu beziehen. Sie haben auch eine starke politische Vertretung, wie Victoria Eglau in ihrer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO schildert: "Mit der Bibel ins Parlament".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Als Antwort auf antisemitische Pogrome in Russland plante der preußische Gelehrte und Philanthrop Paul Friedmann im Jahre 1890 die Ansiedlung verfolgter russischer Juden auf der arabischen Halbinsel und nahm die Verwirklichung dieses Plans selbst in die Hand – um daran freilich spektakulär zu scheitern. Mit dem soeben erschienenen Buch "Der König von Midian" hat Julius H. Schoeps diese ebenso obskure wie tragische Episode aus der Vergessenheit geholt. Richard Herzinger stellt das Buch für die WELT näher vor: "Der zerplatzte Traum vom Judenstaat in Arabien".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Bis hin zu den letzten Fragen weiß die Kirche eine Antwort. Nur eine Frage beantwortet sie bislang nicht: Wie reich ist die katholische Kirche in Deutschland eigentlich? Papst Franziskus hat Bescheidenheit gelobt und die deutschen Bischöfe haben nach dem Skandal von Limburg mehr Transparenz angekündigt. Wie steht es um das Versprechen? Und wie steht es nun tatsächlich um den Reichtum der Kirche in Deutschland? Diesen Fragen widmet sich heute Abend eine Reportage im Fernsehen: "Vergelt?s Gott - Der verborgene Reichtum der katholischen Kirche".
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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