ACHTUNG
Guten Tag!
Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat auf seiner Nahost-Reise Israel aufgefordert, wieder über eine Zweistaatenlösung zu verhandeln. Auf viel Gegenliebe ist er damit bei Ministerpräsident Netanyahu nicht gestoßen. Steinmeier besuchte auch Gaza und zeigte sich erschüttert über das Ausmaß der Zerstörung. An Israel appellierte er, dass von Gazas Wiederaufbau und Wohlstand auch Israels Sicherheit abhänge: "In den Trümmern der Diplomatie".
Links zu Berichten und Reportagen in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
In Tel Aviv, Herzliya und Haifa im Norden Israels drängeln sich Gründer und Risikokapitalgeber weltweit agierender Firmen wie Intel, IBM und Microsoft. In ihrem Buch über die "Start-up-Nation Israel" schreiben Dan Senor und Paul Singer, dass auf 1844 Israelis ein Gründer kommt, eine außerordentlich hohe Rate. Börsengänge und Unternehmensverkäufe der israelischen Hightech-Industrie brachten 2014 rund 15 Milliarden US-Dollar ein. Das alles sind sind Erfolge einer Branche, in der Ultraorthodoxe so gut wie nicht mitmischen, obwohl sie mittlerweile gut 12 Prozent der israelischen Bevölkerung ausmachen. Diese Abstinenz von modernen und säkularen Technologien und Wirtschaftsbranchen ändert sich allerdings, wie Angela Gruber in ihrer lesenwerten Reportage für die TAZ deutlich macht: "Unorthodox handeln - Gründergeist in Israel".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Die Sozialdemokratie ist überall - und so auch in Jerusalem, wo sie tatsächlich über einen eigenen SPD-Ortsverein verfügt! Einer formellen Mitgliedschaft bedarf es nicht, um mitzudiskutieren. Die einzige Voraussetzung, berichtet Daniel Friedrich Sturm in seinem Beitrag für die WELT, ist ein Internetzugang, um per Doodle gemeinsame Terminabsprachen zu treffen: "Genossen mit dem besonderen Draht zu Gott".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Wie kann die Erinnerungskultur in Deutschland den Realitäten der Einwanderungsgesellschaft gerecht werden? Was bedeutet Erinnerungskultur mit Blick auf eine wachsende Bevölkerungszahl mit Migrationshintergrund? Dieser Frage widmet sich Ulle Schauws, Medienwissenschaftlerin und kulturpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, in einem Beitrag für MiGAZIN: "Erinnerungs-Interkultur in der Einwanderungsgesellschaft".
Der Link zu ihren Überlegungen in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Seit gut einem Jahr ist Andreas Knierim Direktor von Deutschlands ältestem Zoo, dem Berliner Zoo, der einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt ist und als Aktiengesellschaft mit regelmäßigen Zuschüssen vom Land Berlin firmiert und stolze drei Millionen Besucher pro Jahr anzieht. Doch all das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass zur Zoogeschichte auch die Nazi-Zeit gehört: als die Zooleitung ihre jüdischen Aufsichtsratsmitglieder und Sponsoren ausgrenzte und die jüdischen Aktionäre zwang, ihre Aktien unter Wert an den Zoo zu verkaufen. Und die Aufarbeitung dieser wenig erfreulichen GEschichte steht nach wie vor aus, wie Katharina Schmidt-Hirschfelde in ihrem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG beschreibt: "Der Zoo und seine Erben".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Der am 19. Mai 2015 während einer Vortragsreise in Wien verstorbene Historiker Robert Solomon Wistrich war der vielleicht weltweit bekannteste und renommierteste Antisemitismusforscher unserer Zeit. Am 7. April 1945 in Kasachstan als Sohn polnisch-jüdischer Eltern geboren, war er zuletzt „Neuburger Professor“ für „moderne europäische und jüdische Geschichte“ an der Hebräischen Universität Jerusalem und seit 2002 Direktor des dort 1982 gegründeten Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA), das sich seither einen Ruf als einzigartige Forschungsstätte zum Antisemitismus erworben hat. In einem langen, informativen und lesenswerten Nachruf schildert Clemens Heni für LITERATURKRITIK.de Wistrichs Leistungen in der Erforschung des schier unausrottbaren Judenhasses: "Das Ende einer Ära".
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Das Land Nordrhein-Westfalen bietet an seinen Schulen Religionsunterricht in sieben Bekenntnissen an. Im Interview mit DOMRADIO betont und erläutert der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki nun die Bedeutung des Religionsunterrichts als Garant für einen "wahrhaft interreligiösen Dialog".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Bei einem jüdisch-katholischen Treffen in Israel beantwortete der emeritierte Kurienkardinal Paul Josef Cordes einige Fragen aus dem Publikum, was nun auf KATH.NET nachzulesen ist. Die Begegnung fand im Zentrum des Neukatechumenalen Weges am See Genezareth als Gedenkenveranstaltung an die 50. Wiederkehr der Erklärung des II. Vaticanums „Nostra Aetate“ und in Erinnerung an das Ende der Schoah vor 70 Jahren statt. Es nahmen daran 120 Rabbiner und auf katholischer Seite Kardinäle, Bischöfe, Priester und Laien aus aller Welt teil: "Wo sich Christen und Juden als Brüder stärkten".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Ein Deutscher in Israel hat es schwer, angesichts des komplexen Nahostkonfliktes seinen Standpunkt zu finden - und noch mehr mag das für einen Theologen gelten. Das wurde nun auch bei einer Veranstaltung mit dem Theologen Rainer Stuhlmann deutlich, bei der er aus seinem soeben erschienen Buch „Zwischen den Stühlen“ vortrug. Stuhlmann ist Studienleiter des internationalen ökumenischen Dorfes Nes Ammim in Nordisrael. Die Mitarbeiter bemühen sich um Versöhnung zwischen Deutschen und Israelis, zwischen Juden und Arabern wie auch zwischen Juden und Christen. ISRAELNETZ war bei der Lesung dabei und schildert recht ausführlich die Konflikte und Herausforderungen, die Stuhlmann für den christlich-jüdischen und deutsch-israelischen Dialog beschrieben hat: "Innerisraelische Kritik nicht zur Israelkritik machen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Vor fünfzig Jahren, am 13. Juni 1965, starb in Jerusalem der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber. Vor diesem Hintergrund würdigt Micha Brumlik in einem Beitrag für die TAZ insbesondere Bubers Beitrag für eine Versöhnung zwischen Juden und Arabern: "Ein utopischer Realist". Aus Anlass des 50. Todestages von Buber hat kürzlich auch der Theologe Karl-Josef Kuschel ein lesenswertes Buch über Buber veröffentlicht, in dem er u.a. Bubers Herausforderung an das Christentum neu zu beschreiben versucht. Bernhard Lang hat das Buch für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG gelesen: "Gottesfinsternis und Gottesgeheimnis".
Der Link zu Brumliks Würdigung in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT, und der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Zu einem Seminar über jüdische Perspektiven auf das Sterben waren von letztem Donnerstag bis Sonntag 60 Teilnehmer aus ganz Deutschland nach Bielefeld gekommen. Die meisten von ihnen vertraten jüdische Gemeinden. Eingeladen hatten das Klinikum Bielefeld, die Allgemeine Rabbinerkonferenz, die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland und die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld. Für die JÜDISCHE ALLGMEINE WOCHENZEITUNG war Heinz-Peter Katlewski vor Ort und berichtet, wie die Ärzte, Rabbiner und Pflegekräfte über das Ende des Lebens diskutierten: "Die Würde im Tod".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Als Erzählerin hat sie oft über beschädigte Kindheiten geschrieben, als Übersetzerin u.a. Werke von literarischen Schwergewichten wie Amos Oz Zeruya Shalev oder John Steinbeck übersetzt. Richtig bekannt wurde sie allerdings durch ihre Biografie über Anne Frank, deren Tagebuch sie ebenfalls neu übersetzt hat: Mirjam Pressler. Anlässlich ihres 75. Geburtstages unterhielt sich nun die WELT mit ihr über jüdische Identität, Bücher zum Überleben und das Lesen beim Holzhacken: "Ich weiß nicht, woher ich die Kraft nahm".
Der Link zum Interview in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Am morgigen Mittwoch beginnt der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart, dessen Losung in in diesem Jahr lautet: "damit wir klug werden". Im Interview mit DEUTSCHLANDRADIO verspricht die Generalsekretärin des Kirchentags Ellen Ueberschär, dass auch die Tabuthemen der Gesellschaft auf dem Kirchentag angesprochen werden sollen: "Zusammenhalten von Frömmigkeit und Weltverantwortung".
Der Link zum Interview sowie weiteren Berichten zum Kirchentag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Die Mafia und die katholische Kirche - über die unglückselige Verbindung zwischen der Institution Kirche und dem organisierten Verbrechen hat es schon etliche Filme gegeben. Sehr ausführlich schaut nun eine neue Dokumentation hinter die Kulissen, die heute Abend im TV zu sehen ist. Die WESTDEUTSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG stellt die Doku vorab näher vor: "Der Papst und die Mafia".
Mehr zur Dokumentation in den FERNSEH-TIPPS, und der Link zum Vorab-Bericht in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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