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Einem am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Text kann man entnehmen, dass der katholische Klerus in Israel dem jüdischen Staat die Schuld für die jüngste Terrorwelle der Palästinenser gibt, so berichtet ISRAELNETZ. Im Text heißt es, Israels Politik sei verantwortlich für Verzweiflung und Frustration bei den Palästinensern und habe so zu den Terrorangriffen geführt. Das Dokument ist eine Stellungnahme der „Kommission für Gerechtigkeit und Frieden“ der Vereinigung katholischer Geistlicher, in welcher Erzbischöfe und andere hochrangige Repräsentanten der katholischen Kirche in Israel zusammengeschlossen sind, Vorsitzender ist der Lateinische Patriarch Fuad Twal.
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Auch Israel hat sein ganz eigenes Flüchtlingsproblem: In den vergangenen Jahren haben nämlich um die 10.000 nach Israel geflohene Menschen das Land wieder verlassen. Die meisten stammen aus Eritrea oder aus dem Sudan. Sie verlassen das Land wieder, weil sie fürchten, andernfalls in einem der zwei Spezialgefängnisse zu landen, die der israelische Staat eigens für Zuwanderer betreibt. Yarden Skop, Journalistin der liberalen israelischen Tageszeitung "Ha'aretz" schildert in ihrem Beitrag, der in der ZEIT auf Deutsch zu lesen ist, von einer harten politischen Linie Israels im Umgang mit seinen Zuwanderern: "Knast oder Ausreise".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Im Jerusalemer Stadtgebiet haben offenbar schon vor etwa 7.000 Jahren Menschen gelebt. Das legen Ausgrabungen in einem arabischen Viertel der Stadt nahe, wie ISRAELNETZ berichtet. Das würde bedeuten, dass bereits rund 1000 Jahre lang Menschen in der heiligen Stadt lebten, bevor die Erde beispielsweise nach kreationistischer Ansicht überhaupt erst geschaffen worden ist, betont Florian Stark in seinem Beitrag dazu für die WELT: "Das Alter Jerusalems verblüfft alle Kreationisten".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Vergangene Woche fanden wieder deutsch-israelische Regierungsberatungen statt (siehe Compass 17.02.2016). Vor diesem Hintergrund fragt der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsohn in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, wie es nun wohl weiter geht mit dem deutsch-israelischen Verhaltnis nach dem Jubiläumsjahr 2015, als das Hohelied von 50 Jahren diplomatischer Beziehungen gesungen wurde: "Im Zeichen der Sicherheit".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Udi Alonis «Junction 48» in der Kategorie Fiktion und der Streifen «Who is Gonna Love Me Now?» der Gebrüder Tomer und Barak Heymann in der Kategorie Dokumentarfilme sind die zwei israelischen Filme, die am Wochenende an der 66. Berlinale des internationalen Fimfestivals von Berlin mit den Preisen der «Panorama Audience» ausgezeichnet worden sind. Ayala Goldmann stellt die beiden israelischen Produktionen in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG näher vor: "Dopptelte Auszeichnung".
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Wer häufiger Wörter selbst buchstabieren muss oder sie buchstabiert bekommt, hat sich möglicherweise schon einmal gefragt, wieso zwischen den Vornamen, die man benutzt, um Buchstaben zu identifizieren (A wie Anton, B wie Berta, C wie Cäsar) vereinzelt auch Gattungsbegriffe stehen: N wie Nordpol, Sch wie Schule, K wie Kaufmann. Für einige dieser Abweichungen gibt es ganz praktische Erklärungen, so Matthias Heine in seinem Beitrag für die WELT. Andere aber sind Relikte einer düsteren Vergangenheit, denn 1934 wurden vermeintlich jüdische Namen aus dem Buchstabieralphabet gestrichen: "Wir buchstabieren immer noch wie die Nazis".
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Weil er schreibt, dass die Polen im Zweiten Weltkrieg Tausende Juden umgebracht hätten und weil er seinen Landsleuten in der Flüchtlingskrise Empathielosigkeit vorwirft, soll dem international renommierten Historiker Jan Tomasz Gross der Verdienstorden aberkannt werden. In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG erläutert Gabriele Lesser die Hintergründe dieser unrühmlichen Aktion und im DEUTSCHLANDRADIO nimmt Jan T. Gross im Interview selbst Stellung zu den Vorgängen: "Ich will Licht ins Dunkel bringen"
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Ungefähr 40 - mit dieser Zahl an jüdischen Fußballvereinen hatte Lorenz Peiffer gerechnet, ehe er sich gemeinsam mit Henry Wahlig an sein Forschungsprojekt setzte. »Am Ende waren es über 200, und ob das wirklich alle sind, können wir nicht sagen.« Der Sporthistoriker von der Universität Hannover hat den jüdischen Sport, genauer: den Fußball, wie er sich nach 1933 bis zu seiner Zerschlagung 1938 entwickelte, erforscht. Nun liegt das Ergebnis als Buch vor. Martin Krauss hat es für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG gelesen: "Neues Geschichtsbuch über jüdischen Fußball in der NS-Zeit".
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Alain Soral und Dieudonné M’bala M’bala teilen miteinander den traurigen Ruhm, Frankreichs bekannteste antisemitische Agitatoren zu sein. Derzeit haben allerdings die beiden Rechtsextremen mit Schwierigkeiten zu kämpfen, wie Bernhard Schmid in der JUNGLE WORLD berichet. So ist etwa Alain Soral soeben zu einer Zahlung von 10.000 Euro wegen antisemitischer Äußerungen verdonnert worden: "Zwei wie Pech".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Seit dem vorletzten Sonntag bereits zeigt das ZDF die neuen Folgen der dritten Staffel der Erfolgsserie "Die Brücke". Die dänisch-schwedisch-deutsche Koproduktion, die im Krimi Genre Maßstäbe setzt, spielt in der Öresundregion zwischen Malmö und Kopenhagen. Nicht mehr mit dabei ist der dänische Schauspieler Kim Bodnia in der Rolle des Kriminalkommissars Martin Rohde. Als einen der Gründe dafür nannte der 50-Jährige den wachsenden Antisemitismus – sowohl im südschwedischen Malmö als auch in seiner Heimatstadt Kopenhagen. Bodnias Äußerungen haben für Aufsehen gesorgt, wie die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet: "Judenhass am Öresund".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Im Interview mit der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG zeigt sich der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, beunruhigt, «dass die politische Stimmung in unserer Gesellschaft offensichtlich nach rechts abdriftet». So diskutiere man in jüdischen Gemeinden bereits mit Sorge, welchen Platz Juden künftig in Deutschland hätten. Schuster selbst sieht derzeit keine jüdische Auswanderungswelle unmittelbar bevorstehen, allerdings seien die Gedanken darüber hierzulande unter Juden leider wieder deutlich präsenter: "Erfolg der Rechtspopulisten erschreckt mich".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Die Berlinale ist zu Ende, die Siegerfilme und Filmakteure sind ausgezeichnet. Wie aber hat sich das Filmfest mit Religionen, mit ihrem Personal und ihren Anhängern auseinandergesetzt? Im vergangenen Jahr zog die Theologin udn Filmkritikerin Kirsten Dietrich die Bilanz, dass die Religionen bei der Berlinale damals eher schlecht weggekommen sind; mit Ausnahme des Buddhismus wurden sie eigentlich ziemlich negativ dargestellt. Wie sah es in diesem Jahr aus? Im Interview mit DEUTSCHLANDRADIO gibt Dietrich Aukunft: "Ist der Glaube Heimat oder Fessel?"
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Seit den Anschlägen auf eine Synagoge und ein Kulturcafé vor einem Jahr diskutiert Dänemark anders über die Radikalisierung von Muslimen, über Antisemitismus und Terrorgefahr. Aber auch manche Freundschaften zwischen Moslems und Juden sind entstanden, berichet Klaus Martin Höfer für DEUTSCHLANDRADIO und gibt einen Einblick in die interreligiösen Bemühungen zwischen Juden und Muslimen in Dänemark: "Dänische Juden und Muslime nähern sich vorsichtig an".
Der Link zur Reportage in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Dass Kirchen in Deutschland zu einem anderen Zweck umgewidmet werden ist nichts Besonderes mehr: Die kleiner werdende Gemeinden brauchen weniger Gotteshäuser und sparen folglich am Gebäudebestand. Erstmals jedoch wurde gestern auf dem Gebiet der rheinischen Kirche eine Kapelle entwidmet, um als jüdisches Gotteshaus zu dienen. Die Kölner Kreuzkapelle wird künftig der liberal-jüdischen Gemeinde "Gescher LaMassoret" als Synagoge dienen, wie u.a. RHEINISCHE POST, JÜDSICHE ALLEMEINE WOCHENZEITUNG und der WDR berichten: "Evangelische Kapelle mit NS-belasteter Geschichte wird zur Synagoge".
Die Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Das Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg wurde am 4. Mai 1966 nach vielen Diskussionen gegründet. Die Initiative dazu ging seinezeit von Hans W. Hertz, Eric Warburg und Dietrich Gerhardt aus – Warburg und Hertz waren Verfolgte des NS-Regimes. Über die nun beginnenden Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Instituts berichtet Heike Linde-Lembke in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG: "Von Altona bis Wandsbek".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Der besondere Stellenwert der Bildung bei der Ausprägung von Identität gilt sicher überall - und ganz besonders im Judentum. Menschen, die keine auch nur ansatzweise vertiefte jüdische Bildung haben, werden über kurz oder lang das Judentum nicht weitertragen – nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil ihnen jedes Instrumentarium fehlt, dies in ihrem Leben und schon gar in dem ihrer Kinder mit irgendeiner Relevanz zu versehen, so schreibt Alfred Bodenheimer in einem Essay für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WÄOCHENZEITUNG und schlägt ein Zehn-Punkte-Programm für den Religionsunterricht vor: "Wir brauchen authentische Pädagogen, eine gründliche Ausbildung, ehrliche Evaluation, gute Hebräischkenntnisse und Schülerreisen nach Israel", so Bodenheimer.
Mehr dazu unter dem Link in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Gibt es in Deutschland noch ein katholisches Milieu? Oder gar große katholische Intellektuelle? Und wenn ja: Wie tragen diese zum gesellschaftlichen und politischen Diskurs bei? Im Interview mit KATHOLISCH.de äußert sich zu diesen Fragen der "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Darüber hinaus spricht er auch über die Aufgabe von Publizisten und den Journalismus nach den Silvester-Ereignissen von Köln: "Ich brauche die Kirche nicht zu jedem Thema"
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Man kennt das: Zu Taufe und Hochzeit sind die Kirchen voll und für Begräbnisse werden die kirchlichen Dienste ebenfalls gerne in Anspruch genommen - doch ansonsten herrscht oft gähnende Leere. Diese christliche "Eventkultur" wollte der Priester Thomas Frings nicht mehr mitmachen - und sorgte mit klaren Worten und seinem Rückzug aus dem Gemeindedienst für Aufsehen, wie die WELT und KATH.net berichten: "Katholischer Priester rechnet mit Event-Christen ab".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Kann Philosophie zwischen Menschen mit unterschiedlichen Auffassungen von Glaube und Wahrheit in den heutigen Konflikten helfen? Der Philosophie-Professor Carlos Fraenkel glaubt ja. In seinem nun vorliegenden Buch "Mit Platon in Palästina" beschreibt er den Nutzen der Philosophie. Catherine Newmark hat das Werk für DEUTSCHLANDRADIO schon gelesen: "Philosophie als Diskussionstechnik"
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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