Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
08.03.2016 - Nr. 1624

ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Freitag, 11. März 2016.




Guten Tag!

Nr. 1624 - 08. März 2016



Sie sind mit Messern, Schraubenziehern oder Kartoffelschälern bewaffnet und greifen damit seit Monaten immer wieder Israelis an: junge Palästinenser. Ihr Hass auf den Nachbarn wird nicht mehr allein von der eigenen Regierung gesät, sondern verbreitet sich vor allem über soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter. Patrick Witte schildert in einer längeren Reportage für die WELT, wie genau das aussieht und sich anhört: "Die Rache der Kinder".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Trotz dieser anhaltenden Bedrohungslage mahnt der Generalstabschef der israelischen Armee, Gadi Eisenkot, zur Zurückhaltung im Umgang mit Terroristen. Wenn ein 13-jähriges Mädchen mit einer Schere bewaffnet einem Soldaten gegenübersteht, dann möchte er nicht, dass der Soldat gleich sein ganzes Magazin auf sie entleert. Eisenkots Aussage hat großen Wirbel verursacht und für Empörung auf dem rechten Flügel in der Knesset gesorgt. Lissy Kaufmann stellt den bedachtsamen General in einem Porträt für den TAGESSPIEGEL näher vor: "Ein Armeechef, der sich was traut".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung und ihre Büros in Israel und den Palästinensischen Gebieten haben eine neue Studie vorgelegt, in der die Ergebnisse einer Umfrage über die USA, Deutschland, Israel und die Palästinensischen Gebiete präsentiert werden. Die Umfrage knüpft an die Untersuchung „Das Heilige Land und die Deutschen“ an, die im Januar 2015, im Jahr des Jubiläums der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland, vorgestellt worden war und breite Beachtung gefunden hatte. Die jetzige, erneute Umfrage gab Gelegenheit auf die Erkenntnisse der Daten zurückzugreifen, die im Dezember 2014 erhoben worden sind, und auf dieser Basis neue Entwicklungen aufzuspüren. Ansgar Graw fasst in der WELT die wichtigsten Ergebnisse zusammen und die 25-seitige komplette Studie steht zudem für den Download bereit: "Ein schwieriges Beziehungsgeflecht?".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Beim Grünen-Politker Volker Beck sollen bei einer zufälligen Polizeikontrolle in Berlin laut Medienberichten 0,6 Gramm Crystal Meth gefunden worden sein, woraufhin der Politiker von allen seinen politischen Ämtern zurückgetreten ist. Zwar scheint 0,6 Gramm auf den ersten Blick nicht viel zu sein, aber je nach Reinheitsgrad wäre das ausreichend für fünfmal oder öfter Vollrausch. Hinter dem Szenenamen Crystal Meth für kristallines Methamphetamin verbirgt sich gleichwohl eine Droge mit Vergangenheit, wie Sven Felix Kellerhoff in einem Beitrag für die WELT erläutert. Den ohne diesen Stoff wären die "Blitzkriege" der nationalsoziaistischen Wehrmacht 1940/41 wohl anders verlaufen: "Sieben Fragen und Antworten zu Hitlers Wunderdroge".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENEIT...

Ein Kino- und Medienstar ist "er", denn in zahllosen Spielfilmen, Dokudramen und Dokumentationen steht er im Mittelpunkt: Adolf Hitler. Ist das nun eigentlich gut oder schlecht? Befördert die unzweifelhafte Hitler-Manie in Deutschland und vor allem englischsprachigen Ländern die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus? Oder wird so eine düstere Faszination bedient? Darüber sprach die WELT mit dem Historiker Thomas Weber, der Zeitgeschichte an der University of Aberdeen lehrt und gerade eine TV-Serie zu Adolf Hitler entwickelt: "Wir kennen nur den Hitler der NS-Propaganda"
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENEIT...

Der schwarze Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende gibt nach monatelangen Morddrohungen und rassistischen Beleidigungen seinen Posten in Zorneding bei München auf. Der Geistliche hatte es gewagt, CSU-Lokalpolitikern in der Flüchtlingsfrage zu widersprochen und musste sich dafür schlimmste Hetze anhören. Nun ist die Betroffenheit allerorten groß, wie u.a. die WELT und der TAGESSPIEGEL berichten: "Die große Erschütterung von Zorneding".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.

Nicht allzu oft kommt es vor, dass jemand versucht, eine Filmvorführung zu verhindern. So war es aber nun in Berlin der Fall, wo Aktivisten über Wochen hin das Kino Moviemento in Kreuzberg unter Druck setzten, um die Premiere des Films „Even though my land is burning – Auch wenn mein Land brennt“ des aus Israel stammenden, seit zehn Jahren in Berlin lebenden Regisseurs Dror Dayan zu erreichen. Der Film sollte im Rahmen der sogenannten "Israel Apartheid Week" aufgeführt werden, die Teil der BSD-Bewegung ist, die sich den Boykott von Waren und Sanktionen gegen Israel auf die Fahnen geschrieben hat. Bei Demonstrationen kam es nun zu heftigen antisemitischen Pöbeleien, wie BERLINER ZEITUNG und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichten: „Ihr sollt alle vergast werden!“
Ergänzend dazu liefert Arthur Buckow in einem Kommentar für die JUNGLE WORLD einige Hintergründe zur BSD-Kampagne, die er als "zeitgenössische Version der Forderung 'Kauft nicht bei Juden' interpretiert: "Boykott den Boykotteuren".
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die Budapester Organisation "Haver" möchte durch Aufklärung Toleranz gegenüber Juden schaffen. Seit über 10 Jahren besucht sie dazu regelmäßig Bildungsinstitutionen in Ungarn, um Jugendlichen Werte der jüdischen Kultur zu vermitteln. Engagement gegen den Antisemitismus – die BUDAPESTER ZEITUNG hat "Haver" bei ihrem Besuch im Klassenzimmer begleitet: "Toleranz beginnt im Klassenzimmer".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Mit einem deutlichen Appell gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit von Bundespräsident Joachim Gauck wurde am Sonntag, 06. März 2016, in Hannover die „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet. „Wer glaubt, das christliche Abendland mit der Herabsetzung Anderer, mit Ausgrenzung Andersgläubiger, mit Hassparolen oder gar Säuberungsfantasien verteidigen zu sollen, hat es schon verraten“, sagte Gauck in seiner Festansprache im Theater am Aegi. Der Bundespräsident sprach in seiner Eigenschaft als Schirmherr der über 80 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Deutschland, deren Dachverband, der Deutsche Koordinierungsrat (DKR), die "Woche der Brüderlichkeit" ausrichtet. Höhepunkt der Feierstunde war die Auszeichnung des jüdischen Erziehungswissenschaftlers und Publizisten Micha Brumlik mit der Buber-Rosenzweig-Medaille der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Die engagiert vorgetragene Laudatio auf den Preisträger sprach die evangelische Theologin Margot Käßmann, nachdem zuvor der jüdische Präsident des DKR Landesrabbiner Henry G. Brandt die "Woche der Brüderlichkeit" offiziell für eröffnet erklärt hatte.
Links zu den Reden im Wortlaut sowie aktuellen Berichten und Interviews in den Medien in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im geradezu biblischen Alter von 100 Jahren ist der katholische Bibelwissenschaftler Franz Mußner gestorben. Der Neutestamentler galt als maßgeblicher Förderer des jüdisch-christlichen Dialogs und kämpfte insbesondere gegen antijudaistische Klischees in der Bibelauslegung. 1944 als "wehrunwürdiger" Theologiestudent aus dem Kriegsdienst entlassen lehrte Franz Mußner später als Theologieprofessor in Trier und Regensburg. Für sein bahnbrechendes Buch "Traktat über die Juden" erhielt er 1985 die Buber-Rosenzweig-Medaille. Die TIROLER TAGESZEITUNG und die katholische Nachrichtenagentur KATHPRESS würdigen den Theologen und das PASSAUER WOCHENBLATT berichtet über das Pontifikalrequiem für den Verstorbenen Passauer Stephansdom: "Bahnbrecher des jüdisch-christlichen Dialogs: Franz Mußner gestorben"
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

In den USA hat sie einen starken Einfluss in der jüdischen Welt und in Europa wächst er ebenfalls: die Jüdische Reformbewegung. Ihr Ursprung liegt in Hamburg, denn dort begann vor 200 Jahren der Prozess der Erneuerung des Judentums. Doch erst in den USA kam sie zur vollen Blüte. Etwa in der 1852 von deutschen Juden gegründeten "Washington Hebrew Congregation", der ältesten jüdischen Gemeinde der Hauptstadt. Für DEUTSCHLANDRADIO resümiert Daniel Cil Brecher die Geschichte der jüdischen Reformbewegung: "Nie wieder Sklave des Buchstabens"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Das Europäische Zentrum für jüdische Studenten legte kürzlich eine Studie vor, welche einen alarmierenden Anstieg der Rate der interkonfessionellen Ehen unter europäischen Studierenden zeigt. Davon betroffen ist auch die jüdische Gemeinschaft in der Schweiz. Für jüdische Jugendliche bedeutet das oft einen Loyalitätskonflikt zwischen ihren Gefühlen und ihren Eltern, wie Dalia Rom in ihrer Reportage für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES berichtet. In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG wiederum nehmen ein Rabbiner, Avichai Apel, und eine Rabbinerin, Gesa Ederberg, Stellung zu der Frage, ob diese Tendenz hin zu "gemischten" Ehen das Judentum tatsächlich eher schwächen oder hier auch eine Chance zu erkennen wäre: "Müssen wir Assimilation bekämpfen?".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Zwölf Päpste haben beim Herder-Verlag bereits Bücher veröffentlicht. Manuel Herder leitet das Freiburger Familienunternehmen in sechster Generation. Im Interview mit DOMRADIO spricht er über theologische Fachliteratur und Päpste als Autoren: "Benedikt XVI. ist einer der professionellsten Autoren".
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Von Teufel zu reden, heisst für den aufgeklärten Historiker, von der Geschichte der Vorstellungen zu handeln, die sich die Menschen von ihm machten. Der Teufel stammt zwar nicht aus Europa, doch verbrachte er hier seine besten Jahre, wie Kurt Flasch mit der ihm gelegentlich eigenen «Flapsigkeit» – durchaus sympathisch – in seinem neuen Buch "Der Teufel und seine Engel" formuliert. Hans-Albrecht Koch hat die neue Biographie für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG gelesen: "Satan, Diabolos, Gottseibeiuns".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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