Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
24.05.2016 - Nr. 1644

Trojanisches Pferd in der katholischen Kirche



Nostra Aetate nicht den Piusbrüdern opfern

Erklärung der Mitgliederversammlung der über 80 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland:

Mit großer Sorge haben die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland die Äußerungen des Sekretärs, der für die Lefebvrianer zuständigen Päpstlichen Kommission „Ecclesia Dei“, Msgr. Pozzo, zur Kenntnis genommen, nach der die Erklärung des II. Vatikanischen Konzils Nostra Aetate keine verbindliche theologische Aussage der Römisch-Katholischen Kirche sei, sondern als „Direktive für die pastorale Aktion oder Orientierungen und Empfehlungen oder praktisch-pastorale Exhortation“ gelten könne. Msgr. Pozzo macht sich damit die Position der Lefebvrianer zu Eigen und widerspricht allen päpstlichen Aussagen von Paul VI. bis zu Franziskus.

In Erinnerung an die großen Feiern zum 50. Jahrestag der Erklärung Nostra Aetate, die von allen Seiten als Fundament und Hoffnungsgrund der erneuerten Beziehungen zwischen Juden und Katholiken gewürdigt wurde, erachten wir die Bemerkung von Msgr. Pozzo als einen Affront gegen das bisher Geleistete und das daraus erwachsene Vertrauen.

Die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Deutschland erwarten ein klärendes Wort von Seiten der Römisch-Katholischen Kirche, ob man im Dialog weiterhin auf das Wort Johannes Paul II vertrauen darf, der sagte: „Aus tiefster Überzeugung möchte ich bekräftigen, daß die Lehre der Kirche, die während des Zweiten Vatikanischen Konzils in der Erklärung ‚ Nostra aetate‘ verkündet wurde, für uns, für die katholische Kirche, für den Episkopat und den Papst immer eine Lehre bleibt, an die man sich halten muß, eine Lehre, die man nicht nur als der Sache dienlich auffassen sollte, sondern vielmehr als Ausdruck des Glaubens, als Eingebung des Heiligen Geistes, als Wort der göttlichen Wahrheit“

Präsidium und Vorstand
des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V.


Bonn/Bad Nauheim, den 22.05.2016


Kurienkardinal Müller erwartet von Piusbrüdern Ökumene-Bereitschaft



Präfekt der Glaubenskongregation: «Wenn man voll und ganz katholisch sein will, muss man den Papst und auch das Zweite Vatikanische Konzil anerkennen»...

Trojanisches Pferd in der katholischen Kirche



Von Jan-Heiner Tück | Es zirkulieren Gerüchte, wonach Papst Franziskus im Windschatten des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit die traditionalistische Piusbruderschaft ohne Vorbedingung anerkennen will...

Nostra Aetate ist nicht verhandelbar

Zu jüngsten Berichten über den Stand der Verhandlungen zwischen der katholischen Kirche und der Piusbruderschaft erklärt der Gesprächskreis „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK):

Die Verhandlungen Roms mit der Piusbruderschaft zur Wiederaufnahme in die katholische Kirche lassen uns aufhorchen und machen uns Sorgen. Aus diesem Anlass erklären wir als Juden und Katholiken: Das entschiedene Ja der katholischen Kirche zur Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis zu den Juden (Nostra Aetate 4), dem die Piusbruderschaft ein entschiedenes Nein entgegen setzt, darf auf keinen Fall zur Disposition gestellt oder abgeschwächt werden. Nostra Aetate ist bei diesen Verhandlungen nicht verhandelbar! Denn dieser Konzilsbeschluss markiert die epochale Wende der katholischen Kirche im Verhältnis zu den Juden.

Im Namen des Gesprächskreises „Juden und Christen“ beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

Prof. Dr. Hanspeter Heinz
Rabbiner Prof. Dr. Andreas Nachama

(Quelle: ZdK)


"AfD ausgeladen – warum sollte das unchristlich sein?"



Am Mittwoch beginnt der 100. deutsche Katholikentag. Der Präsident des Zentralkomitees, Thomas Sternberg, spricht über Christenverfolgung und die Frage, wie Christen mit der AfD umgehen sollen. Interview...

Studie zu Christenverfolgung unseriös

[FRANKFURTER RUNDSCHAU]
Systematische Christenverfolgung in Flüchtlingsheimen diagnostiziert eine kürzlich veröffentlichte Studie. Diese ist nach Medienrecherchen unseriös...

Flüchtlingsfrage, Ehe und Familie



Von Heinrich Wullhorst | Was der hundertste Katholikentag zu bieten hat – Ein Streifzug durch das Programm...

Die Lehre des ersten "sozialen" Papstes



Von Kirsten Serup-Bilfeldt | Im Jahr 1891 verkündete Papst Leo XIII. eine geradezu revolutionäre Sozialenzyklika. Die "Rerum Novarum" wendet sich gegen die Ausbeutung der Arbeiterschaft wie gegen den Sozialismus. Die Soziallehre hat uns heute noch einiges zu sagen...

Tebartz-van Elst: "Mut zur Identität" in der Kirche



Früherer Limburger Bischof hält ersten öffentlichen Vortrag - und würdigt einen Muslim als Vorbild ...







Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung