ACHTUNG
Guten Tag!
Zum ersten Mal seit die Vereinten Nationen vor mehr als 70 Jahren gegründet wurden, hat Israel den Vorsitz eines Ausschusses der Uno-Generalversammlung übernommen. Der israelische Uno-Botschafter Danny Danon wurde am Montagabend gegen den erklärten Protest arabischer und muslimischer Staaten zum Vorsitzenden des Rechtsausschusses gewählt, wie HANDELSZEITUNG, ISRAELNETZ und SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichten. Der Posten könnte für Danny Danon ein Sprungbrett sein, denn er gilt als künftiger Herausforderer von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: "Triumph in New York".
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Sie kann wohl als die komplizierteste und umstrittenste jüdische Einwanderung nach Israel gelten: die der äthiopischen Juden. Nachdem es bereits in der Vergangenheit große Einwanderungswellen gab, steht nun eine weitere bevor, wie Lissy Kaufmann für DEUTSCHLANDRADIO berichet. Freilich geschieht das nicht ohne Widerstände, die zentral mit der Frage zu tun haben: Wer ist Jude?
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Das Verhältnis ultraorthodoxer Juden zur Sexualität ist kompliziert. Ulrich Schmid hat sich in Israel für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG in der vielfältigen Welt des jüdischen Sex genauer umgesehen und dabei u.a. einen Rabbi kennengelernt, der koschere Sex-Toys verkauft und mit einem Sexualtherapeuten gesprochen, der orthodoxe Juden therapiert: "Durch Lust zum Glück".
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Vor einigen Tage hat die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich begonnen, die ersten Spiele - auch der Deutschen - liegen schon hinter uns. Israel ist nicht mit dabei, aber gleichwohl und bekanntermaßen ein sehr fußball-begeistertes Land. Für wen hält man dort die Daumen? Für manche vielleicht überraschend, viele israelische Fans drücken der deutschen Mannschaft die Daumen, wie Lissy Kaufmann für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet: "Schland am Strand".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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In der Stadt, wo die deutsche Fußballnationalmannschaft residiert, ging es einst um die Rettung deutscher und österreichischer Juden: in Evian. Das Ergebnis war desaströs, wie Harriet Wolff in ihrem lesenswerten Rückblick auf die Konferenz von Evian im Jahre 1938 in der TAZ schildert. Und sie beginnt mit einem Zitat von Golda Meir, damals Beobachterin der Konferenz und später israelische Ministerpräsidentin:
„Dazusitzen, in diesem wunderbaren Saal, zuzuhören, wie die Vertreter von 32 Staaten nacheinander aufstanden und erklärten, wie furchtbar gern sie eine größere Zahl Flüchtlinge aufnehmen würden und wie schrecklich leid es ihnen tue, dass sie das leider nicht tuen könnten, war eine erschütternde Erfahrung. ... Ich hatte Lust, aufzustehen und sie alle anzuschreien: Wisst ihr denn nicht, dass diese verdammten ‚Zahlen‘ menschliche Wesen sind, Menschen, die den Rest ihres Lebens in Konzentrationslagern oder auf der Flucht rund um den Erdball verbringen müssen wie Aussätzige, wenn ihr sie nicht aufnehmt?“
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Er 1890 in Wien geborene und 1966 in Berlin verstorbene Erwin Reisner war ein österreichischer Theologe, Professor für Systematik und Philosophie, Theaterkritiker, Kulturreferent und Bibliothekar. Anders gesagt: ein akademischer Querdenker und Autodidakt, der in seinen Werken eine Brücke zwischen Philosophie und Theologie zu schlagen suchte. Obwohl er nie eine Universität besucht hatte, wurden Auszüge seines Buches "Kennen, Erkennen, Anerkennen" als Dissertation anerkannt und Reisner wurde 1932 in Marburg zum Dr. phil. promoviert. In seinem Buch "Die Juden und das deutsche Reich" deutet Reisner den Nationalsozialismus als antichristliche Travestie. Das Buch erschien vor 50 Jahren, wurde vergessen – und passt in aktuelle Abendlanddiskussionen, meint Carsten Prien in seinem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO: "Der Dämon in uns selbst".
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Vor 80 Jahren richtete der radikale Flügel der Bekennenden Kirche eine Denkschrift an Adolf Hitler. Die Schrift von 1936 gilt als eines der großen Dokumente des gewaltlosen Widerstands im NS-Staat. Beiträge im SONNTAGSBLATT und auf der Seite der EKD erinnern an jene Denkschrift. Darüberhinaus gibt es Links zum Originaldokument und zu der empfehlenswerten, interaktiven Website "Evangelische Christinnen und Christen im Widerstand".
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Seit 2002 erstellt die Universität Leipzig im Zweijahresrhythmus ihre "Mitte"-Studien. Die aktuelle Version "Die enthemmte Mitte. Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland" entstand in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung, der Otto-Brenner-Stiftung und der Rosa-Luxemburg-Stiftung und wurde nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für die Erhebung wurden im Frühjahr 2016 insgesamt 2420 repräsentativ ausgewählte Personen im Alter zwischen 14 und 93 Jahren befragt - 1917 in den alten und 503 in den neuen Bundesländern. Die Stichprobe umfasste 1338 Frauen und 1082 Männer. Zur Erhebung besuchten Interviewer die Befragten in deren Wohnungen. Die Teilnehmer füllten einen schriftlichen Fragebogen aus. Die Ergebnisse sind im Blick auf Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie und Antisemitismus alles andere als erbaulich, wie u.a. der SPIEGEL, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und TAGESSPIEGEL berichten. Und natürlich ist die komplette Studie mit umfangreichen Grafiken auch komplett als Download im Netz zu erhalten: "Deutschlands hässliche Fratze".
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Nicht nur Deutschland, auch unser Nachbarland Schweiz hat ein Rassismusproblem. Um so bedenklicher, dass man sich dort offenbar schwer tut, die antirassistische Erziehung nachhaltig und offiziell in den Lehrplänen der obligatorischen Schule zu verankern, wie nun die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus (EKR) am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zu den EU-Ländern weise die Schweiz in dieser Hinsicht einen Rückstand auf, heißt es in dem Bericht über den die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG informiert: "Rassismusprävention kommt in den Schulen zu kurz".
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Am Mittwoch lud das Institut für Kriminalwissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zu einem Kolloquium über das Verhältnis von Religion und Gewalt ein. Da in der Öffentlichkeit aktuell besonders das Verhältnis des Islam zur Gewalt diskutiert wird, legte auch das Kolloquium hierauf seinen Schwerpunkt. Daniela Wakonigg war für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST vor Ort und berichtet über den Verlauf der Diskussionen: "Zum Verhältnis von Religion und Gewalt".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Welchen Platz wird der Glaube künftig an den Schulen einnehmen? Immer weniger Schüler besuchen nämlich den konfessionellen Reli-Unterricht, dafür steigen die Anmeldezahlen in Ethik. Über die Entwicklung eines vieldiskutierten Schulfachs, ergänzt und illustriert mit einer interaktiven Grafik, klären Matthias Drobinski und Markus C. Schulte von Drach in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG auf: "Wie sich der Religionsunterricht in Deutschland verändert hat".
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Der Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng und der evangelische Theologe Peter von der Osten-Sacken werden mit dem Moses-Mendelssohn-Preis ausgezeichnet. Das Land Berlin ehrt damit alle zwei Jahre Menschen, die sich für »Förderung der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und zwischen den Völkern und Religionen« einsetzen. Jérôme Boateng etwa engagiert sich mit zahlreichen Projekten für Jugendliche aus sozial schwachen Familien, und von der Osten-Sacken thematisierte in seinen Forschungsarbeiten das problematische Verhältnis Martin Luthers zu den Juden, wie JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG und RADIO BERLIN BRANDENBURG berichten: "Auszeichnung für Engagement".
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Vor dem Hintergrund des Reformationsjubiläums hat sich die Konferenz für Islamfragen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit einem Bereich beschäftigt, der in der bisherigen Forschung sicherlich nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden hat. Während der Antijudaismus bei Martin Luther und anderen Reformatoren im Zuge der theologischen Neuorientierung des Verhältnisses der evangelischen Kirche zum Judentum vergleichsweise eingehend untersucht wurde, ist die Zahl kirchlicher und wissenschaftlicher Publikationen zum Themenkomplex »Reformation und Islam« insgesamt überschaubar. Daher nahm man sich nun das Reformationsjubiläum zum Anlass, besser verstehen zu wollen, wie in den Anfängen reformatorischer Theologie und Predigt die Religion der Musliminnen und Muslime gesehen und beurteilt wurde und welche Schlüsse daraus für die Gegenwart zu ziehen sind. Nun liegt die entsprechend erarbeitete Studie vor - auch um Download im Netz: "Reformation und Islam. Ein Impulspapier der Konferenz für Islamfragen in der EKD".
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Auch wenn sich im Augenblick die Temperaturen noch nicht im hochsommerlichen Bereich bewegen, sollte der Sommer demnächst tatsächlich wieder Einzug erhalten, dann steigt die Lust auf Speiseeis entsprechend - und das gilt nicht minder für Juden und Jüdinnen in Deutschland. Wer freilich bisher nach koscherem Speiseeis suchte, hatte es schwer. Das hat sich seit dem Sommer des vergangenen Jahres geändert. Damals sprach in Hamburg der passionierte Eishersteller Axel Steen zufällig mit seinem Milchlieferanten vom Milchhof Kruse, der schon seit mehreren Jahren einmal in der Woche seine Milchproduktion auf koschere Herstellung umstellt. Der Eismann Steen war interessiert, und so erzählte Kruse bei der nächstbesten Gelegenheit Landesrabbiner Shlomo Bistritzky von dem Gespräch mit dem Inhaber der Eismanufaktur. Nun, ein Jahr später, ist die Idee umgesetzt, wie Moritz Piehler in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG schildert: "Eis mit Stempel".
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Am Dienstag wurde in Berlin-Mitte zwischen Spandauer Straße und Karl-Liebknecht-Straße ein Denkmal für Moses Mendelssohn (1729–1786) eingeweiht. Eine Bodenskulptur im Stadtzentrum erinnert fortan an den jüdischen Aufklärer, wie Katharina Schmidt-Hirschfelder für die JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG berichtet: "Denkmal für Moses Mendelssohn".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Geht es um den Umgang der jüdischen Ethik mit Tieren, ist zumeist einzig und allein das umstrittene Schächten im Blickpunkt. Und nicht selten wird gerade von Seiten der Tierschützer eben des Schächtens wegen das komplette Judentum unter den Verdacht der Tierquälerei gestellt. Dass dem entgegen die jüdische Tierethik als weltweit erste Tierrechtsbewegung gelten kann, die Tiere als „nefesch chaya“ (Lebewesen) und als Gefährten des Menschen preist und die Tora eine Vielzahl von anrührenden Beziehungen zwischen Menschen und Tieren schildert, schien bis zum heutigen Tag in Vergessenheit geraten zu sein. Zu Unrecht, wie Hanna Rheinz, promovierte Psychologin und Publizistin, in einem längeren, äußerst informativen Beitrag für das schweizer Portal AUDIATUR darlegt: "Wie steht es um die jüdische Tierethik?"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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In seinem neuen Buch - "Das Reich Gottes" - erzählt der französische Autor Emmanuel Carrère nicht nur von eigenen Lebenskrisen und Glaubensversuchen, sondern vor allem die Biografien der vier Evangelisten. In Frankreich wurde es ein Bestseller und nun liegt es auch in deutscher Sprache vor. Bert Rebhandl hat es für den österreichischen STANDARD gelesen: "Einfach eine tolle Geschichte".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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