ACHTUNG
Danach geht COMPASS in die WINTERPAUSE:
Von 12. Dezember 2016 bis einschließlich 17. Januar 2016 erscheint kein COMPASS.
Guten Tag!
Oliver Vrankovic berichtet in der JUNGLE WORLD über eine möglicherweise neue Avantgarde unter den arabischen Muslimen in Israel, die sich als israelische Patrioten bezeichnen und dazu aufrufen, dem jüdischen Staat zu dienen. Noch stoßen israelische Araber, die sich der Bewegung anschließen, auf allerlei Anfeindungen, aber auch immer wieder auf Zuspruch. Was aber bewegt sie zu ihrer Position, was sind ihre Gründe? Vrankovic hat einige von ihnen getroffen und berichtet: "Neue Zionisten".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Ein dieser Tage in unsere Kinos kommende Film erzählt eine wahre Geschichte, die beinahe wie ein Märchen klingt. Es ist die Geschichte des unwahrscheinlichen Triumphs von Mohammed Assaf aus dem Gazastreifen, Sohn einer Flüchtlingsfamilie, Sänger von klein auf, erst im Chor, dann auf Hochzeiten, der es geschafft hat, sich gegen alle Widerstände nach Kairo durchzuschlagen und dort am „Arab Idol“-Wettbewerb teilzunehmen - und zu gewinnen! „Ein Lied für Nour“ heißt dieser neue Film des palästinensisch-israelischen Regisseurs Hany Abu-Assad, den FRANKFURTER RUNDSCHAU und die TAGESPOST vorstellen: "Die singende Rakete aus Gaza".
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Seit einiger Zeit setzen sich Popmusiker in Israel verstärkt mit religiösen Traditionen auseinander. Es gebe den Wunsch "nach einem neuen Wir-Gefühl" sagte der Judaist Felix Papenhagen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für jüdische Philosophie und Religion der Universität Hamburg, der zu diesem Thema eine Dissertation verfasst hat mit dem launigen Titel "Wem gehört der Schrank mit den Heiligen Büchern? Jüdische Religion im Kontext israelischer Popularmusik." Religion, so Papenhagen, funktioniere im Rahmen dieses Trends gewissermaßen als kleinster gemeinsamer Nenner. Wie das konkret ausschaut und was hinter diesem Trend steht, erläutert er im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO: "Keine Eintagsfliege in Israel"
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Schweigen, Erinnerung, Aufarbeitung des Unfassbaren, die Gräuel des Nationalsozialismus: keine einfachen Themen, zumal wenn sich israelische und deutsche Künstler gemeinsam damit auseinandersetzen. So ist geschehen in Breslau, wo das Ergebnis der gemeinsen Begegnung nun als Kammeroper auf die Bühne gebracht wurde, wie Elzbieta Stasik für die DEUTSCHE WELLE berichtet: "Deutsche und israelische Künstler führen Kammeropern in Breslauer Synagoge auf".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Der Berliner Zoo: gegründet wurde er im Jahr 1844, als das Gelände mit etwa 100 Tierarten noch vor den Toren der Stadt lag. Später entwickelte sich der Zoo zum Treffpunkt des Berliner Bürgertums. Die Besucher trafen sich in den Restaurants und Ballsälen. Wer eine Zoo-Aktie besaß, war gesellschaftlich angesehen und hatte freien Eintritt, ebenso ihre Angehörigen. Etwa ein Drittel der 400 Zoo-Aktien war im Besitz jüdischer Aktionäre. Das ist der nette Teil der Geschichte. Mit den anderen, eher dunklen Seiten des Berliner Zoos hat sich in den vergangenen Monaten der Historiker Clemens Maier-Wolthausen beschäftigt, sich durch das verstaubte Archiv des Berliner Zoos gearbeitet und die 172 Jahre alte Geschichte von Deutschlands ältestem Zoo zusammengetragen - und in eine Ausstellung münden lassen, die jetzt im Berliner Zoo zu sehen ist: „Monarchie, Diktatur, Demokratie“. Die BERLINER ZEITUNG, der HUMANISTISCHE PRESSEDIENST und die MÄRKISCHE ALLGEMEINE berichten über die Ausstellung und ihre historischen Hintergründe: "Als Görings Freund den Zoo auf Linie des Nazi-Regimes brachte".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Gestern wurde dem Kaiser-Friedrich-Museums-Verein mit seinen mehr als 600 Mitgliedern ein schmales Büchlein überreicht, das über den Umgang des Vereins mit seinen jüdischen Mitgliedern in der NS-Zeit Auskunft gibt. Damit stellt sich einer der ältesten musealen Freundeskreise, der bis heute das Bode-Museum und die Gemäldegalerie durch Ankäufe unterstützt, seiner Vergangenheit. Die BERLINER MORGENPOST sprach mit dem Autor der Studie, dem Historiker Bernd Sösemann von der Freien Universität (FU) Berlin, über das Hinausdrängen der jüdischen Mitglieder und die Frage, was noch zu tun ist: "Diesen Salon-Antisemitismus finde ich empörend"
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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24 Prozent der praktizierenden Katholiken in Frankreich gaben Marine Le Pens rechtsextremen Front National bei den Regionalwahlen im vergangenen Jahr ihre Stimme. Einige christliche Institutionen versuchen dagegen zu halten, andere setzen verstärkt auf einen Sieg der Repulikaner mit François Fillon. Barbara Kaps berichtet für DEUTSCHLANDRADIO, wie sich das Verhältnis zwischen katholischer Kirche und Front National in Frankreich entwickelt: "Ein offenes Ohr für Le Pen".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS/RECHTSRADIKALISMUS.
David Theo Goldberg gilt als renommierter Philosoph und führender Gelehrter der kritischen Rassismustheorie. Im Interview mit dem Portal ISLAMiQ spricht er aus seiner Sicht über den steigenden Rassismus, die wachsende Islamophobie in Europa und wie es zu diesem Punkt kommen konnte: „Islamophobie dient als Legitimation der westlichen Gewalt“.
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS/RECHTSRADIKALISMUS.
Unter den Wählern der AfD oder anderen rechtspopulistischen wie auch rechtsextremen Parteien finden sich nicht nur Christen, sonden auch Juden und Jüdinnen. Wie in allen Teilen der Gesellschaft - egal ob konfessionsfrei, christlich oder muslimisch - gibt es auch unter Juden Unzufriedenheit mit dem politischen System - auch Verdrossenheit, Ablehnung bis hin zu Hass. "Juden sind auch nur Menschen", sagt der jüdische Publizist Günther Bernd Ginzel einerseits. Andererseits aber bleibt es für den Publizisten auch ein Rätsel: "Ich begreife nicht, wie ein Jude denken und fühlen kann, dass er Sympathien für die AfD entwickeln kann", sagte er im Gespräch mit dem DEUTSCHLANDRADIO: "Angst vor dem Islam ist auch in jüdischen Gemeinden vorhanden"
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Die jüdische Gemeinschaft in den USA habe »seit den 30er-Jahren im Mainstream des politischen und öffentlichen Diskurses« nicht mehr so viel Antisemitismus erlebt, wie in den letzten Monaten während des Wahlkampfes und vor allem aber auch nach Trumps Sieg erklärt der Direktor der Anti-Defamation League (ADL), Jonathan Greenblatt. »Berichte von möglichen Hassverbrechen« überfluteten die ADL-Büros. Die jüdische Wochenzeitung »Forward« berichtete, ihre Journalisten hätten Hunderte antisemitische Tweets, Mails und Telefonanrufe bekommen, sogar an Privatadressen. Konrad Ege gibt in seiner Reportage für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG einen beunruhigenden Einblick in die antisemitische Szene der USA: "Hail Trump!".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Jeder hat in Deutschland ein Recht auf freie Religionsausübung - und das gilt auch für Strafgefangene im Gefängnis. Doch dieses Recht dort umzusetzen ist nicht einfach und birgt eine Reihe von Hürden und Probleme, wie Julia Martin bei einem Ortsbesuch in der JVA Köln Ossendorf festgestellt hat. Ihre Eindrücke und Erfahrungen bei ihrem Besuch hat sie für KATHOLISCH.de aufgeschrieben: "Interreligiöse Seelsorge?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Das Vaterunser ist für Christen deshalb so bedeutsam, weil es von Christus selber stammt – und zudem eine Antwort auf die Apostelfrage „Wie sollen wir beten?“ darstellt. Aufschlußreich ist dabei freilich auch der alttestamentliche und damit jüdische Inhalt dieses Top-Gebets der Christenheit, denn es ist stark von der Gebetskultur der Israeliten geprägt, wie Felizitas Küble in einem Beitrag für ZENIT zu verdeutlichen sucht: "Das Vaterunser-Gebet und sein jüdischer Hintergrund".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Der gebürtige Leipziger Theologieprofessor Peter Stuhlmacher lehrte von 1972 bis zu seiner Emeritierung 1997 an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Tübingen und erwarb sich als Paulus-Forscher seinen Ruf. Jetzt hat er scharfe Kritik am kürzlich von der EKD-Synoder verabschiedeten Nein zur Judenmission geäußert. Offenbar sei "unsere Volkskirche durchaus bereit ..., ihre eigene Identität zu verleugnen, wenn es um ihre gesellschaftliche Akzeptanz geht“, sagte Stuhlmacher, wie KATH.NET berichtet: "Theologieprofessor Peter Stuhlmacher kritisiert Nein zur Judenmission".
Der Link daz in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Mehr als 100 Teilnehmer kamen vergangene Woche zu dem dreitägigen Kongress »Von Typen und Stereotypen« zusammen, um sich mit der Konstruktion des Bildes von Juden im Film zu beschäftigen. Ausgerichtet wurde der Kongress von der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden in Deutschland. Frederik Schindler hat den Kongress für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG verfolgt: "Liebe, Angst und schlechte Witze".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Wie gespalten auch die jüdische Gemeinschaft in den USA nach der Trump-Wahl ist, zeigen Demonstrationen im ganzen Land. Dabei erntet auch das jüdische Establishment Unmut und Kritik, wie Julian Voloj in seiner Reportage aus den Strassen von Brooklyn und Manhatten für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES berichtet: "Jüdische Proteste und jüdische Stimmen".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
»Es ist Essig!« - die Redewendung kennt sicher jeder. Laut Duden ist diese umgangssprachliche Redewendung im Sinne von »es ist vorbei; daraus wird nichts mehr; etwas kommt nicht mehr zustande« zu interpretieren. Bezüglich der Herkunft der Wendung freilich begeben sich fast alle Fachbuchautoren aufs volksetymologische Glatteis, wenn sie ihren Ursprung auf den Vorgang der Weingärung beziehen. Doch damit hat die Redewendung nichts zu tun, erklärt Christoph Gutknecht in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG. Vielmehr rührt sie aus dem Geschäftsleben und führt mitten ins Jiddische hinein: "Es ist Essig!".
Der Link zur kleinen Wortgeschichte in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Vor kurzem veröffentlichte die katholische Kirche eine neue Einheitsübersetzung der Bibel auf Deutsch. Darin wurden einige Fehler korrigiert, vor allem zugunsten von Frauen und Juden. Andere Unschärfen jedoch blieben, obwohl man es eigentlich besser weiß, meint Philipp Gessler in seinem Beitrag für die TAZ: "Ohne Jungfrau geht es nicht".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Der konsequente Einsatz für die Armen ist ein Kennzeichen der Befreiungstheologie, wie sie in Lateinamerika in den 70er-Jahren entstanden ist. Einer ihrer Begründer und prominentesten Vertreter ist ohne Frage der brasilianische Theologe Leonardo Boff. Boff war Franziskaner, er promovierte in München – sein Zweitgutachter war damals übrigens ein gewisser Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. –, und er setzte sich danach vor allem für eine kritische Neubestimmung dessen ein, was die Kirche als Institution sein kann. Das brachte ihn Mitte der 80er-Jahre in direkten Konflikt mit der Glaubenskongregation des Vatikans – Vorsitzender: wieder Joseph Ratzinger. Boff verließ den Franziskanerorden, aber er setzt sich weiter lautstark für eine Theologie der Befreiung ein, mit einer immer mehr globalen Perspektive. Darüber sprach DEUTSCHLANDRADIO jetzt mit dem Brasilianer: "Zu machistisch, zu patriarchal, zu zölibatär"
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Wolfgang Hildesheimer war ein Meister in vielen Disziplinen und gehört zu den einflußreichsten Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur. Nun ist eine exzellente Biographie von Stephan Braese über ihn erschienen, die vor allem auch seine Position als jüdischer Autor im kulturellen Leben Nachkriegsdeutschlands beleuchtet. Hartmut Buchholz hat die Biographie für die BADISCHE ZEITUNG gelesen: "Außenseiter trotz Erfolgen: der jüdische Autor Wolfgang Hildesheimer".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
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Heute Abend ist eine sehenswerte Verfilmung eines Jugendromans des israelischen Autors Uri Orlev im Fernsehen zu sehen, die auf dem Schicksal von Yoram Friedman beruht, der heute in Israel lebt. Mit großer erzählerischer Kraft zeichnet Regisseur Pepe Danquart in dieser deutsch-polnisch-französischen Produktion ein erschütterndes wie lebensbejahendes Kriegsdrama anhand eines Kinderschicksals in einer unmenschlichen Zeit nach: "Lauf Junge Lauf!"
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.
Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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