ACHTUNG
Guten Tag!
„Ich mag die Lösung, die beide Parteien mögen“, so der US-Präsident nach seinem ersten Zusammentreffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Netanyahu. Das Abrücken Trumps vom Primat der Zweistaatenlösung, das diese Worte impliziert, hat gänzlich unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Während Israels Siedler Trump feiern, zeigen sich die Palästinenser enttäuscht. Über allem bleibt der Zweifel, so ist vielen Kommentaren zu entnehmen, ob das alles der Regiopn einer belastbaren Friedenslösung näher bringt: "Donald Trumps großer Bruch mit der alten Israel-Strategie"
Links zu Berichten, Reaktionen und Kommentaren in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Was politische Beobachter und Insider schon länger vermuteten, ist nun Realität geworden: Ismail Haniya, bisheriger Chef der Hamas, hat nicht mehr viel zu sagen und ist nun offiziell von Jahia Sinwar abgelöst worden. Keine gute Nachricht, denn Sinwar, Mitgründer der Essedin-al-Kassam-Brigaden, gilt als Hardliner und steht noch dazu auf der Liste der "internationalen Terroristen" der USA. Er gilt als hochintelligent - und ist zugleich ein mehrfacher Mörder, wie Gil Yaron in der WELT schreibt. Und auch Ulrich Schmids Fazit für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG ist wenig erbaulich: "Die Hamas radikalisiert sich".
Links zu Berichten und Porträts des neuen Hamas-Chefs in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Immer wieder steht die umstrittene Siedlungspolitik der israelischen Regierung im Brennpunkt aller Gespräche um eine Friedensbemühung im Nahen Osten. Was genau aber ist eine Siedlung? Wer sind die Siedler? Welche Motivation steckt hinter der Siedlerbewegung? Wie steht die israelische Regierung zu den Siedlungen? Was sind die aktuellen Siedlungspläne der israelischen Regierung? Diese Fragen versucht Benjamin Moscovici in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG zu beantworten. Und Inge Günther hat sich für die FRANKFURTER RUNDSCHAU vor Ort begeben nach Maale Adumim, eine der radikalen Siedlerhochburgen im Westjordanland: "Im Reich der Siedler".
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Wenn es denn eine Konstante in der bisher kurzen Regierungszeit Trumps gibt, dann sind es vielleicht vor allem die personellen Missgriffe, die den Präsidenten beinahe wöchentlich in die Klemme bringen. So nun auch mit dem designierten Botschafter der USA für Israel, David Friedman. „Extreme, radikale Positionen“: Mit scharfen Worten haben sich mehrere frühere US-Botschafter in Israel in einem Schreiben gegen David Friedman ausgesprochen, berichtet das HANDELSBLATT. Aber nicht nur bei den Diplomaten stößt Trumps Personalie auf heftigen Widerspruch: Auch 600 Rabbiner und Kantoren haben sich mit einer Petition gegen die geplante Ernennung von Friedman zum US-Botschafter in Israel ausgesprochen, berichet die DEUTSCHE WELLE.
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Eigentlich hätte es im Mai die nächsten, regelmäßigen deutsch-israelischen Regierungskonsultationen geben sollen. Nun aber hat die deutsche Regierung das Treffen abgesagt - angeblich wegen Terminschwierigkeiten. Aber das halten einige Beobachter nur für vorgeschoben und sehen in einer Verägerung der Regierung über die israelische Siedlungspolitik den eigentlichen Grund, wie TAGESSPIEGEL und TAZ schreiben. Überhaupt nicht gut findet das Johannes Gerster, ehemaliger CDU-Abgeordneter im Bundestag und Ehrenpräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Er beklagt in einem Kommentar für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG einen "oberlehrerhaften Ton" von Außenminister und Kanzleramt gegenüber Israel und hält die Absage der Konsultationen für "kurzsichtig und durchsichtig": "Freunde brauchen Konsultationen"
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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"Manche Klassen thematisieren nicht einmal den Holocaust. Zu brutal und traumatisierend könnte das für die Schüler sein, sagt eine Zürcher Lehrerin. Dabei hiess es doch nach 1945: «Nie wieder!» Die Nazidiktatur und ihre Millionen Opfer sollten niemals in Vergessenheit geraten, damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Doch Nationalismus und Fremdenhass sind mittlerweile wieder salonfähig geworden. Die Erinnerungen an die beiden Weltkriege und an die autoritären Regime in Europa sind offenbar verblasst."
Dies berichten Lucienne Vaudan und René Donzé in einem längeren Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, in dem sie den lauter werdenden Vorwurf vieler Historiker unter die Lupe nehmen, dass der Geschichtsunterricht zerstört werde und es der kommenden Generation an grundlegendem Wissen fehle, vor allem aus der Neuzeit: "Kolumbus ja - Holocaust nein".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Über Geschichte und Wirkung von Haschisch und Marihuana, Crystal Meth und Kokain weiß man recht viel, aber für die Droge, die offiziell als Methamphetamin bezeichnet wird, weiß man fast nichts. Und erst recht wußte man bislang nicht, wie beliebt die stark aufputschende Substanz bei den Nationalsozialisten war. Einige verstreute Fachpublikationen dazu liegen zwar seit einigen Jahren vor, aber es war erst die gründliche Arbeit eines Nichhistorikers, der Licht in dieses Kapitel brachte: der deutsche Schriftsteller und Journalist Norman Ohler. Sein Besteller mit dem Titel "Der totale Rausch. Drogen im Dritten Reich" ist nach 25.000 verkauften Exemplaren vor kurzem auch in einer deutschen Taschenbuchausgabe erschienen. Anlass für den STANDARD mit dem Autor ein Gespräch über das Thema zu führen: "Nazis auf Speed und Hitler als Junkie"
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Aus Anlass des Netanjahu-Besuchs in Washington untersuchte die Deutsche Presse-Agentur (dpa) Donald Trumps jüdische Geldgeber. Der Bericht bedient jedoch antisemitische Klischees, die alle Elemente einschlägiger antijüdischer Verschwörungstheorien abdeckte. Ulrich W. Sahm analysiert für das christliche Medienmagazin PRO den beanstandeten Beitrag: "dpa bedauert als einseitig kritisierten Israel-Bericht".
Der Link zur Analyse in der Rubrik ANTISEMITISMUS
Auf einer internationalen Tagung zum Erbe der Reformation im klassischen Weimar hat der Bochumer Germanist Martin Bollacher in seinem Vortrag über das Denken von Martin Luther und Johann Gottfried Herder auf wenig erfreuliche Parallelen: beide nehmen eine ähnliche Haltung zu Juden und Türken ein und zeigen in Sachen Intoleranz und Antisemitismus beklemmende Übereinstimmungen. Hanno Müller fasst den Vortrag für die THÜRINGER ALLGEMEINE zusammen: "Beklemmende Parallelen".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Es war eine einfache Frage, die ein Reporter dem US-Präsidenten stellte: "Herr Trump, was denken Sie über den steigenden Antisemitismus in unserem Land?" Die Antwort des "mächtigsten Mann es der Welt" sprach Bände - und hat zahlreiche Amerikaner entsetzt. Der FOCUS zeigt den entsprechenden Ausschnitt aus der Pressekonferenz im O-Ton und liefert eine inst Deutsche übersetzte Abschrift dazu: "Reporter fragt Trump nach Antisemitismus in den USA - seine Antwort ist beschämend".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Wohl nur die wenigsten Studenten kommen der Theologie wegen nach Berlin. Mit einer neuen Initiative will die evangelische Fakultät der Humboldt-Universität dies ändern und den Segen der katholischen Kirche dazu hat sie ebenfalls schon. Worum geht es? Die Fakultät soll sich interreligiöser Kooperationen öffnen und ein Konzept erarbeiten, wie man mit Einrichtungen für katholische, jüdische und muslimische Theologie in Lehre und Forschung künftig zusammenarbeiten kann. Was genauer sich dahinter verbirgt berichten DOMRADIO und die österreichisch-katholische Presseatentur KATHPRESS: "Evangelische Fakultät offen für interreligiöse Kooperationen".
Die Links zu den beiden Berichten in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Seine Geschichte ist eine der Schuld ohne Vergebung. Er ist der einzige Jünger, für den es keine Liebe gibt. Meist wird er als Kollaborateur des Teufels verstanden: Judas Iskariot, der den Sohn Gottes mit seinem Kuss verrät und dadurch ans Kreuz liefert. Der Schauspieler Ben Becker hat in einer aktuellen Inszenierung eines Judas-Textes von Walter Jens die Rolle dieses ungeliebten Verräters übernommen und eine ungewöhnliche Haltung zu Judas entwickelt. Vor diesem Hintergrund führte die TAGESPOST ein Gespräch mit ihm über Liebe und Schuld: "Man muss alles hinterfragen".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Sie sind jung, sie sind türkischstämmig, sie vertreten einen selbstbewussten Islam, der in der Gesellschaft eine starke Stimme haben will. Und sie sind in der CDU. In Köln trafen sie sich kürzlich und gründeten das Bündnis „Muslime in der Union“. Aber bereits nach diesem ersten Treffen flammt Kritik auf: Ein Fernsehteam berichtete hinterher, dass sich an jenem Abend Erdogan-Anhänger versammelt hätten - und nicht eingeladen worden seien liberale Erdogan-Kritiker und muslimische Bundestagsabgeordnete, die für die Armenienresolution gestimmt hatten. Lydia Rosenfelder berichtet für die FAZ weitere Hintergründe: "Politischer Islam mit Machtanspruch".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Außerordentlich viel mediale Aufmerksamkeit erhält ein Film, der nun auf der Berlinale seine Premiere hatte, und der komplett auf Jiddisch gedreht wurde: "Menashe". Hauptdarsteller des Film ist ein orthodoxer Jude - wie im Übrigen auch fast alle anderen Akteure. Der Film erzählt von einem orthodoxen Juden, der seine Mutter verliert, woraufhin sein Sohn aus religiösen Gründen zu seinem Onkel ziehen muss. Joshua Z. Weinsteins jiddischer Film "Menashe" erzählt mithin von den radikalen Regeln des ultraorthodoxen Judentums und dem Leben in einer Parallelgesellschaft. Die WELT, TAGESSPIEGEL, der HUMANISTISCHE PRESSEDIENST und die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG stellen den Film und seinen orthodoxen Hauptdarsteller näher vor - und Georg M. Hafner hat ihn, Menashe Lustig, zudem in Berlin getroffen und interviewt: "Der Film kann für mich ernste Konsequenzen haben".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Beim Treffen des israelischen Premiers Netanjahu mit Trump geht es auch um dessen Tochter. Ihr Übertritt zum Judentum wird in Israel kritisiert. Dahinter steht der tiefer werdende Riss zwischen Israels religiösem Establishment und dem Judentum in den USA. Israels Rabbinat wird fundamentalistischer und verprellt so die Glaubensbrüder in den Vereinigten Staaten, nicht zuletzt einen von Trumps engsten Beratern, seinen orthodoxen jüdischen Schwiegersohn Jared Kushner. An dessen Frau, der Konvertitin Ivanka Trump, entzündet sich daher ein für die Beziehungen beider Ländern gefährlicher Streit. Denn manchen israelischen Rabbinern ist Ivanka nicht koscher genug. Insofern steht die Auseinandersetzung um Trumps konvertierte Tochter einmal mehr für den neu-alten Streit um das Verhältnis zwischen Israel und der jüdischen Diaspoara, erläutert Gil Yaron in einem Beitrag für die WELT: "Konvertitin Ivanka und die Wut der Rabbiner".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Für Juden ist es in Deutschland nicht immer leicht, koscher leben zu können. Nicht jeder wohnt neben einem koscheren Supermarkt. Aber wäre das überhaupt nötig? Gibt es nicht eine Reihe von koscheren Lebensmitteln, die man in den meisten »normalen« Supermärkten auch kaufen kann? Diese Frage kann man durchaus bejahen, aber es bleibt das Problem, woher weiß man, was koscher ist und was nicht? Zu diesem Zweck haben nun jüdische Verbände und Gemeinden im deutschsprachigen Raum detaillierte Listen veröffentlicht. Chajm Guski gibt in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG einen Überblick: "Was ist koscher?"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Die Zahl der Priester gehe in Deutschland so dramatisch zurück, dass "wir auf eine katastrophale Situation zusteuern", sagte Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Ihm sei unverständlich, dass aber "jedes Mal eine Diskussion über die grundsätzlichen Zulassungsbedingungen zum Amt weggewischt wird". Im Gespräch mit DEUTSCHLANDRADIO erläutert er seine Sichtweise: "Der Zölibat hat seine Plausibilität verloren"
Der Link zum Gespräch in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Frank-Walter Steinmeier – SPD-Politiker, Jurist, Kanzleramtschef, Außenminister, diese Eckpunkte seiner Biografie sind bekannt. Weniger bekannt ist, dass Steinmeier bekennender reformierter Christ ist, also ein Protestant, der sich nicht auf Martin Luther, sondern vor allem auf Johannes Calvin bezieht. Die reformierten Christen sind in Deutschland eine kleine Minderheit. Weniger als zehn Prozent der Mitglieder der EKD, der Evangelischen Kirche in Deutschland, stellen sie, das sind nur rund zwei Millionen reformierte Christen. Was das bedeutet, auch für seine Politik, darüber sprach DEUTSCHLANDRADIO mit Matthias Freudenberg, Professor für Systematische Theologie an der Universität Saarbrücken: "Ein reformierter Christ wird Bundespräsident"
Der Link zum Gespräch in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Er ist viel herumgekommen, allein die Sprache, in der er schrieb, war immer dieselbe: Hebräisch. So kann man Gerschom Schoffmann, geboren 1880 in Weissrussland, mit Fug und Recht als hebräischen Schriftsteller bezeichnen - zumal er das letzte Drittel seines Lebens in Israel verbrachte und dort mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurde. Nun liegt endlich und erstmals eine Sammlung seiner Texte in Deutsch vor. Carsten Hueck hat sie für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Jüdische Alltagsepisoden".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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