Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
03.05.2017 - Nr. 1713

Holocaust-Forschung als PR-Strategie?



NS-Dokumentationszentrum Köln zeigt Bilder sowjetischer Kriegsgefangener

Köln - Unter dem Titel "Russenlager und Zwangsarbeit" zeigt das NS-Dokumentationszentrum Köln ab dem 5. Mai eine Ausstellung mit Bildern und Erinnerungen sowjetischer Kriegsgefangener.

Im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion ignorierte das nationalsozialistische Regime nach Angaben der Ausstellungsmacher alle völkerrechtlichen Regeln, die sie für westalliierte Kriegsgefangene weitgehend gelten ließ.

Die Ausstellung erzählt vom Schicksal jener sowjetischen Kriegsgefangenen, die überlebten und von denen viele in ihrer Heimat als "Verräter" odr "Feiglinge" verunglimpft und zum Teil in Lager verschleppt wurden. Konzipiert hat die Ausstellung der Verein Kontakte-Kohtaktbl e.V. Gezeigt werden Portraits des Fotografen Lars Nickel und Zitate aus Briefen der Zeitzeugen sowie Dokumente aus Gedenkstätten und Archiven.

Gefangene Soldaten der Roten Armee galten den Nazis zunächst als "unnütze Esser" und "Untermenschen", hieß es in der Einladung zum Start der bis zum 25. Juni terminierten Sonderschau. Im Winter 1941/42 starben zwei Millionen Rotarmisten in Lagern der Wehrmacht an Auszehrung, Seuchen und Misshandlungen. Schwerstarbeit und unmenschliche Behandlung kosteten bis Kriegsende weiteren 1,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen das Leben.

Vom 1. Juli bis 10. November 1943 starben 27.638 gefangene russische Soldaten alleine im Ruhrbergbau. Von über fünf Millionen sowjetischen Militärangehörigen in deutschem Gewahrsam starben nach Angaben des NS-Dokumentationszentrums  bis zu 3,3 Millionen.

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Internet:
www.nsdok.de

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)


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