Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
29.05.2017 - Nr. 1719

Überleben durch Bilder: Charlotte Salomon





Der Todeskampf des Reichsprotektors



Von René Schlott | Das Attentat auf Reinhard Heydrich am 27. Mai 1942 war das einzige erfolgreiche Mordkomplott gegen einen führenden NS-Funktionär. Goebbels trauerte um den Holocaust-Organisator wie um einen Bruder - Hitler tobte vor Wut...

Der Gestapo-Chef ist tot. Die Rache wird schrecklich



Von Sarah Maria Brech | Reinhard Heydrich war einer der mächtigsten Männer des NS-Regimes. Am 27. Mai 1942 wagte eine tschechoslowakische Spezialeinheit das Attentat auf ihn. Die deutsche Reaktion war entsetzlich...

Wie die Nazis die Mode der Deutschen kontrollierten



Von Barbara Reitter-Welter | Glamour raus, Tristesse rein - eine Ausstellung in Augsburg zeigt, wie die Nazis die Mode kaperten. Leute mit Stil haben sich damals verzweifelt gegen die Einflussnahme gewehrt...

Spur der Stolpersteine



Von Martin Kröger | Gedenkveranstaltung in Steglitz für Opfer der Deportation aus jüdischem Blindenheim...

Schüler streichen gegen das Vergessen



Von Sylvia Vogt | Schüler der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule begleiten die Entstehung des Gedenkortes Güterbahnhof Moabit...

Erinnertes Leid, geteilte Hilfe



Von Rolf Brockschmidt | Der Aurora-Preis fördert Menschlichkeit – und seine Preisträger geben Hilfen weiter an andere Projekte. An diesem Sonntag wird er in Armenien in Gedenken an die Opfer des Völkermordes zum zweiten Mal verliehen...

Wie Churchill in den Krieg gegen Hitler wollte - und daheim blieb

[DIE WELT]
Von Alan Posener | Jonathan Teplitzky erzählt von sechs Tagen im Leben Churchills vor der Landung der Westalliierten in der Normandie. Leider fragt man sich bei jeder Nahaufnahme, wer der Typ mit der Zigarre sein soll. Nur ein Problem des Films...

Holocaust-Überlebende erzählt, warum sie 70 Jahre später nach Berlin heimkehrt



Von Caroline Bock | Es gibt immer weniger Menschen, die als Zeitzeugen vom Holocaust erzählen können. Margot Friedländer ist eine von ihnen. Sie hat eine ganz besondere Geschichte und eine starke Botschaft...




Überleben durch Bilder



Von Christa Sigg | Auf der Flucht vor den Nazis hat die Künstlerin Charlotte Salomon ihre eigene Biografie gemalt – Ein eindringliches Zeugnis der Zeitgeschichte...

     




Jugendbuchautor Willi Fährmann im Alter von 87 Jahren gestorben

Xanten - Der große deutsche Kinder- und Jugendbuchautor Willi Fährmann ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren in seiner niederrheinischen Heimat Xanten. Er schuf so hochgelobte Bücher wie "Das Jahr der Wölfe" und "Der lange Weg des Lukas B." Lesungen hat er bis vor wenigen Monaten noch gemacht, bei denen er aus seinen Werken vorlas oder erzählte. Fährmann wurde mehrfach für seine Werke ausgezeichnet.

In seinen autobiographisch grundierten Büchern zeichnete der Autor die Lebenswege von Figuren nach, die von den Zeitläuften des 20. Jahrhunderts hin- und hergeworfen werden. Er selbst, 1929 in Duisburg geboren und in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen, wußte immer, wovon er schreibt. Er  erlebte den Zweiten Weltkrieg mit, arbeitete als Maurer, später nach einer pädagogischen Ausbildung dann als Lehrer und ab 1963 als Schulleiter in Xanten. Dort schrieb er auch 1956 seinen ersten Roman mit dem Titel "Graue Kraniche - Kurs Süd".
 
Einige weitere Bücher folgen, bis dann 1962 mit großem Erfolg "Jahr der Wölfe", sein erstes Buch im Arena-Verlag erschien. Die Geschichte handelt von der Flucht einer ostpreußischen Familie während des Zweiten Weltkriegs vor der Roten Armee. Hier und in vielen seiner weiteren Bücher wie etwa "Der lange Weg des Lukas B." über Auswanderer in die Vereinigten Staaten von Amerika behandelt Fährmann in realistischer Weise Themen wie  Vertreibung, Antisemitismus oder das Schicksal von Spätaussiedlern.
 
Gerade die Aufarbeitung des Antisemitismus lag Fährmann am Herzen. Die 1968 erschienene Erzählung "Es geschah im Nachbarhaus" beruhte auf der wahren Geschichte eines jüdischen Händlers. Und das Buch "Kristina, vergiss nicht" erzählt die Geschichte eines deutsch-polnischen Mädchens, das in Polen als Deutsche und in Deutschland als Polin geächtet und verachtet wird. Auch das Kinderbuch "Der überaus starke Willibald" über ein Mäuserudel, in dessen Mitte sich plötzlich ein Diktator breit macht und das Regiment führen will, handelt vom Widerstand gegen Unterdrückung.
 
Fährmann kam vor allem über das Vorlesen durch seine Großmutter und den Vater und das spätere eigene Lesen hin zum Schreiben. "Jemanden zum Vorlesen zu haben, der einem die Lust auf Geschichten vermittelt und die Freude, selbst ein Buch zu lesen und darüber wiederum zu erzählen, ist eine wichtige Sache", sagt der Autor kurz vor seinem 85sten Geburtstag. Für ihn steht fest, dass er durch diese positiven Erfahrungen vermutlich auch die Fantasie bekam, die er dann später beim Schreiben eigener Geschichten einsetzen konnte.
 
Für viele seiner Bücher ist Fährmann in den vergangenen Jahrzehnten ausgezeichnet worden. So erhielt er unter anderem den Jugendliteraturpreis, den katholischen Jugendbuchpreis und den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur für sein Gesamtwerk. 

(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt,
Microtext-Journalistenbüro)




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