Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
16.06.2017 - Nr. 1725

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Die nächste Tagesausgabe erfolgt am kommenden Mittwoch, 21. Juni 2017.





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Nr. 1725 - 16. Juni 2017



Der israelische Siedler Hagi Ben Artzi ist nicht irgendein Siedler, sondern zum einen der Schwager von Israels Premier Benjamin Netanjahu und zum anderen der Gründer der Siedlung Bet El im Westjordanland. Und die vor 40 Jahren gegründete Siedlung Bet El ist wiederum auch nicht irgendeine Siedlung, sondern nach Jerusalem der Ort, der in den Schriften des Alten Testaments am häufigsten erwähnt wird. Hier errichtet Abraham einen Altar, hier sieht Jakob im Traum die Engel auf einer Himmelsleiter auf- und absteigen, hier sollen die Propheten Samuel, Elias und Elischa gewirkt haben. Die TAGESPOST sprach nun mit dem Siedler und vor allem darüber, wie er seine Existenz im besetzten Teil Israels legitimiert. Das Interview wirft einige tiefe Schlaglichter auf das Denken der israelischen Siedlerbewegung. Auf den Hinweis der TAGESPOST beispielsweise, dass die internationale Gemeinschaft Grenzen festgeschrieben habe, denen zufolge es nicht erlaubt sei, Siedlungen in besetzten Gebieten zu errichten, antwortet Hagi Ben Artzi:
"Die internationale Gemeinschaft hat aber in Gesetzen festgeschrieben, dass es nicht erlaubt ist, Siedlungen in besetzten Gebieten zu errichten.
Wenn ich den Terminus „internationale Gemeinschaft“ höre, dann ist meine erste Assoziation, dass diese internationale Gemeinschaft sechs Millionen Juden auf dem Gewissen hat. Da schließe ich nicht nur die deutschen und österreichischen Nazis ein, sondern auch die Vereinigten Staaten von Amerika, die die Bahngeleise nach Auschwitz nicht bombardiert haben und auch die Briten, die es Juden verboten haben, nach Palästina zu kommen, weswegen sie ins Gas getrieben wurden. Weltweit kann niemand für sich in Anspruch nehmen, die Juden geschützt zu haben. Und genau deswegen hat die internationale Gemeinschaft keine moralisch-ethische Berechtigung, uns zu sagen, was wir zu tun haben."

Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Mit zwei aktuellen Beiträgen gibt Lisa Weiß einen Einblick in die ultraorthodoxe Gemeinschaft in Israel: In einer Reportage für den BAYRISCHEN RUNDFUNK beschreibt sie den wachsenden Einfluss der Ultraorthodoxen auf die Politik und stellt einen ihrer Wortführer, Menachem  Eliezer Moses von der Allianz Vereinigtes Thora-Judentum, in einem Porträt näher vor. Und für DEUTSCHLANDRADIO berichtet sie von ultraortodoxen Flugblättern, die zur Zeit in Israel für Unmut sorgen. Denn auf diesen Flugblättern werden Kinder aufgerufen, ultraorthodoxe Soldaten zu beschimpfen - Ausdruck für den anhaltenden Widerstand der ultraorthodoxen Welt, dass seit kurzem auch ultraorthodoxe Juden Dienst in der israelischen Armee machen: "Geld als Belohnung für die Beschimpfung religiöser Soldaten".
Die Links zu den beiden Reportagen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Und noch ein interessantes Schlaglicht in Sachen Religion: Für DEUTSCHLANDRADIO berichtet Florian Rappaport über den starken Trend in der israelischen Pop-Musik religiöse Themen aufzugreifen, wie es kürzlich beim renommierten "Musrara Mix Festival" in Jerusalem zu beobachten war. "Auch säkulare Künstler benutzen Zitate aus der Bibel oder aus liturgischen Texten. Die Musik im Radio ist von Musik aus den Synagogen beeinflusst. Das ist ein ganz besonderer Mix in Israel." Verändert das die Religion, den Pop oder beides, fragt sich Rappoport: "Religion trifft Popkultur in Jerusalem".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

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Ihre Mitglieder halfen Verfolgten und informierten in Flugblättern über Verbrechen der Nazis: Die „Rote Kapelle“ war eines der größten Widerstands-Netzwerke im Dritten Reich. Als angebliche Spione wurden viele von ihnen hingerichtet – und noch Jahrzehnte später als „Landesverräter“ diffamiert. Harald Wiederschein erinnert an sie und ihr Schicksal in einem Beitrag für FOCUS: "Sie kämpften gegen Hitler – doch in der Bundesrepublik galten sie als Landesverräter".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Und noch einmal das Thema Widerstand: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat kürzlich betont, die Bundeswehr halte am Namen "Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne" an ihrem Standort im nordrhein-westfälischen Augustdorf fest. Diese Kaserne sei "bewusst an einem Jahrestag des Widerstands" so benannt worden, sagte von der Leyen am 10. Juni bei einem Besuch in Augustdorf. Das zeige, "dass Rommel seine Rolle auch im Widerstand gehabt hat", so von der Leyen. Angesichts dieser Geschichte sei beschlossen worden, die Kaserne nicht umzubenennen. Viele Historiker meinen dementgegen allerdings: Rommel sei nie Teil des Widerstands gewesen. Patrick Gensing schildert für TAGESSCHAU.de das Problem und hat Historiker dazu befragt: "'Wüstenfuchs' im Widerstand?"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Deutschlands Fußballnachwuchs - die U21 - hat Auschwitz besucht, um dort an die Opfer des Nazi-Terrors zu gedenken. Die Spieler zeigten sich sichtlich berührt und zündeten 23 Kerzen an den Gedenktafeln am früheren Krematorium nieder, wie Robert Hiersemann für SPORTBUZZER berichtet: "Fassungslosigkeit über das Grauen".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Die FRANKFURTER RUNDSCHAU sprach mit der Linken-Bundestagsabgeordneten Petra Pau über Antisemitismus - auch in ihrer eigenen Partei - und darüber, was die Politik tun kann. Auf den Hinweis des Fragestellers, dass beim Thema Israel auch von einigen Parteikollegen immer wieder antisemitische Klischees bedient werden, antowrtet Pau:
"Die Linke ist, wie andere Parteien auch, ein Spiegelbild der Gesellschaft. Es gibt antisemitische Vorfälle sowohl in der gesellschaftlichen Linken als auch in der Partei. Ich denke nur an fehlende Trennschärfe bei Demonstrationsaufrufen, zum Beispiel in den letzten Jahren in Nordrhein-Westfalen aus der Linksjugend. Dazu hat es Auseinandersetzungen gegeben. Ein Thema, das mich immer wieder bewegt und das nicht nur bei Linken auftaucht, sind Boykottaufrufe im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung im Nahen Osten und der Siedlungs- und Besatzungspolitik Israels. Für mich sind solche Aufrufe absolut indiskutabel. Wenn so etwas auftritt, ist klare Auseinandersetzung und Abgrenzung gefragt."
Zum gleichen Thema - dem linken Antisemitismus - kann man ergänzend auf DEUTSCHLANDRADIO ein weiteres Interview lesen und zwar mit dem Politikwissenschaftler Stephan Grigat von der Universität Wien. Grigat gehörate zu den Expereten, die auch in der heftig disktuierten WDR/ARTE-Dokumentation "Auserwählt und ausgegrenzt" zu Wort kamen. Im Interview betont er, dass sich innerhalb der Linken immer wieder ein radikaler Anti-Zionismus und eine verzerrende Darstellung des Nahost-Konflikts breit mache, bei der die Schuld an diesem Konflikt allein Israel zugeschrieben werde: "Antisemitismus betrifft alle - auch die Linken".
Die Links zu den beiden Interviews in der Rubrik ANTISEMITISMUS

Nachdem die BILD-Zeitung die bislang im Fernsehen nicht ausgestrahlte Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt“ für 24 Stunden ins Netz gestellt hat, gibt es nun recht unterschiedliche Meinungen zur Qualität und Ausrichtung der Dokumentation - und nach wie vor Diskussionen darüber, ob die Sendung ins öffentliche Fernsehen gehöre oder nicht. Rainer Stadler urteilt in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG, Arte habe mit der Weigerung, die Doku nicht zu senden, versagt: "Der Kultursender hätte ihn zeigen sollen, auch wenn die Filmautoren vom ursprünglichen Auftrag abgewichen sind." Mit dieser Bemerkung spielt er auf die offizielle Begrünnd von Arte an, derzufolge der Auftrag zur Dokumentation sich auf den Antisemitismus in Europa beschrängt habe, während die Filmemacher sehr stark die Situation in Israel und den Nahost-Konflikt problematisiert hätten. Für diese Argument hat Henryk M. Broder im Debattenmagazin THE EUROPEAN nur Unverständnis und Spott. Er schreibt:
"Entsprechend der editorialen Linie von ARTE als europäischer Sender sollte es in der Doku um Antisemitismus gehen, aber nicht im Nahen Osten, sondern in Europa. Applaus, Applaus, Applaus! Und wenn arte demnächst einen Film über Rinderwahn (BSE) in Auftrag gibt, sollten die Produzenten darauf achten, dass nur Allgäuer Bauern und Kühe zu Wort kommen, aber keine aus England, wo die Seuche ausgebrochen ist. Man soll es mit dem Blick über den Tellerrand nicht zu weit treiben."
Ähnlich sieht das auch der israelisch-arabische Psychologe Ahmed Mansour, der im Interview mit der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG sagt:
"Ich kann nicht verstehen, wie man über Antisemitismus in Europa berichten soll, wenn man nicht auch den Nahen Osten zeigt. Der Sommer 2014 sollte uns alle gelehrt haben, dass Konflikte sehr schnell nach Europa schwappen. Wer wissen will, wie Antisemitismus in Europa entsteht, der muss auch nach Israel und Palästina gehen, nach Gaza und ins Westjordanland, und muss die Argumente, die hierher importiert werden, entkräften."
Ganz anders die Journalistin Gemma Pörzgen, die im DEUTSCHLANDRADIO der Dokumentation insgesamt vorwirft, die Problematik des Nahost-Konflikts zu einseitig dargestellt zu haben. Damit lenke der Film vom eigentlichen Thema ab, "mit dem wir uns auch vor allem in Europa beschäftigen sollten". Ähnlich auch Arno Frank im SPIEGEL, der die Dokumenation ebenfalls Einseitigkeit und handwerkliche Mängel vorwirft: "Sie [die Filmemacher] haben sich mit philosemitischem Elan in ein Minenfeld gestürzt - und die Minen sind alle hochgegangen."
Dem hält wiederum Christian Bommarius in der BERLINER ZEITUNG entgegen:
"Eine Dokumentation über Antisemitismus muss eine Provokation sein – für alle Antisemiten, die als „Israel-Kritiker“, als um das Wohl der Palästinenser besorgte Unterstützer der Hamas oder als Kritiker des internationalen Finanzkapitals in die Öffentlichkeit treten. Mit anderen Worten: Ein Film, der über Antisemitismus so „ausgewogen“ berichtet, dass sich kein Antisemit von ihm behelligt fühlt, der also nicht entschieden gegen den Antisemitismus Partei ergreift, darf sich nicht über den Vorwurf beklagen, selbst antisemitisch zu sein."
Am interessantesten und differenziertesten vielleicht die Kritik der jüdischen Schriftstellerin Mirna Funk, die man in der ZEIT nachlesen kann. Auch sie kritisiert, dass der Film "dem Zuschauer keinen Raum [lässt], sich ein eigenes Bild zu machen. Er will die Deutschen belehren. Er will ihnen sagen, Leute, wenn es um Israel und das Leid der Palästinenser geht, dann habt ihr völlig einen an der Waffel. Das ist das Ziel des Films. Und ohne Frage hat der Deutsche einen an der Waffel, wenn diese Themen diskutiert werden. Kein anderes Volk in der Welt bekommt so viel Geld sowie Unterstützung, und für keines arbeiten so viele Hilfsorganisationen wie für das Palästinensische. Und das ist natürlich ein Symptom. Und es wäre eine Dokumentation wert, in Gaza nach den Steuergeldern und Spenden zu forschen und zu zeigen, dass diese eigentlich unter anderem beim ehemaligen Hamas-Chef Chaled Meschaal landen, der dafür Nutten und Alkohol kauft. Und es wäre eine weitere Dokumentation wert, den Deutschen mal den Israel-Palästina-Konflikt zu erklären, weil 90% nämlich wirklich keine Ahnung haben, was dort vor sich geht. Genauso wie linken, rechten, neuen und Aluhütchenträger-Antisemitismus zu entschlüsseln. Ja, das müsste alles mal gezeigt werden. Keine Frage. Und am allerwichtigsten für die Jüdische Gemeinschaft Deutschlands wäre es gewesen, eine Dokumentation darüber zu drehen, was es bedeutet, all diesen Antisemitismus-Formen tagtäglich ausgesetzt zu sein. Damit es endlich aufhört, dass man behauptet, es gäbe keinen Antisemitismus mehr."
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die Esoterikszene ist für manche vielleicht etwas verwunderlich: Sie glaubt an Übernatürliches, predigt Liebe und fordert die Rückbesinnung auf altes Wissen. Die meisten halten sie wohl eher für unpolitisch. Aber ist sie das wirklich? Susanne Roser hat für den BAYRISCHEN RUNDFUNK etwas genauer hingesehen und eine Szene vorgefunden, in der es sehr wohl auch um politische Inhalte geht - und immer öfter sogar extremes und antisemitisches Gedankengut zu beobachten ist: "Grüne Esoterik und braune Philosophie?"
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS/ANTISEMITISMUS.

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Ein bundesweit einzigartiges religionswissenschaftliches Zentrum wird an der Universität Potsdam eröffnet. Das „Forum Religionen im Kontext“ soll sich interreligiösen Diskursen in Wissenschaft und Gesellschaft widmen, berichtet Jan Kixmüller für die POTSDAMER NEUESTEN NACHRICHTEN. Das Forum soll als zentrale wissenschaftliche Einrichtung wirken, die den Dialog zwischen den vielzähligen religionswissenschaftlichen Perspektiven der Hochschule mit den übrigen Disziplinen verbindet: "Glauben erforschen und Brücken bauen".
An gleicher Stelle ist ergänzend zu diesem Bericht auch ein Interview mit dem Vorsitzenden des "Forums", dem Religionswissenschaftler Johannes Hafner zu lesen, in dem er über das neue Religionsforum der Universität, die Utopie des Glaubens, den Dialog der Religionen und die nötige Aufklärung über religiösen Extremismus spricht. Er weist u.a. darauf hin, dass in der Wissenschaft bisher zwar der interreligiöse Dialog beobachtet, "aber bislang zu wenig befördert" worden sei:
"An den Universitäten gibt es wesentlich weniger Dialog zwischen den Religionen als in der Gesellschaft, der Austausch ist zu stark auf die einzelnen Theologien beschränkt. Dafür wollen wir ein Gesprächsforum schaffen."
Die Links zu Bericht und Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Sollen sich christliche, jüdische und muslimische Theologen unter dem Dach einer einzigen Fakultät vereinen, wie es an der Humboldt-Universität zu Berlin geplant ist?  Wäre das zukunftsweisend? Und: "Wird eine dort von einigen ins Auge gefasste Fakultät der Theologien, in der die beiden christlichen Konfessionen sowie das Judentum und der Islam gleichermassen ihre akademische Heimstatt hätten, den Religionsfrieden und das allseitige Verständnis befördern? Wird eine solche Fakultät aber ebenso der Wahrheitssuche verpflichtet sein – und der Identitätsfindung der jeweiligen Religionsgemeinschaften bekömmlich?" Mit diesen Fragen setzt sich Uwe Justus Wenzel in einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG auseinander und betont: "Die Wahrheitsfrage darf gestellt werden".
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Ebenfalls an der Humboldt-Universität möchte man künftig Imame und Religionslehrkräfte ausbilden, islamisch-theologische Grundlagenforschung betreiben und Fragen muslimischer Gegenwartskulturen bearbeiten. "Dafür sprechen gute Gründe", meint Harry Harun Behr, Professor für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Islam an der Universität Frankfurt am Main und Sprecher des Fachverbands Deutsche Gesellschaft für islamisch-theologische Studien, in dem sich die bestehenden universitären Islam-Zentren organisieren. In einem Gastbeitrag für den TAGESSPIEGEL gibt er allerdings auch zu bedenken:
"Was daran stört, ist das Dominanzstreben, das sich artikuliert. Von evangelischer „Mutterinstitution“ war unlängst zu lesen, von einer „Fakultät der Theologien“, und vom schwierigen Einvernehmen mit den islamischen Religionsvereinen. Dabei könnte Berlin dank Bremer Klausel, nach der Religion an öffentlichen Schulen kein ordentliches Lehrfach ist, auf Turban und Talar eigentlich verzichten. Aber hier ist das Begehren geweckt worden."
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Kurz vor Ende der Legislaturperiode präsentieren die Grünen einen Gesetzentwurf, um die Schlechterstellung jüdischer Zuwanderer bei der Rente zu beheben, berichten TAZ, MiGAZIN und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG. Behandelt werden wird die Initiative wohl nicht mehr – aber sie deckt ein Problem auf. Etwa dass Russlanddeutsche bei der Rente signifikant besser gestellt sind, als die jüdischen Immigranten aus der ehemaligen Sowjetunion. Volker Beck, treibende Kraft der Initiative seitens der Grünen, bringt es wie folgt auf den Punkt: „Der eine kommt als Jude, der andere als Christ. Bei der Rente darf das keinen Unterschied machen.“
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der kommende Samstag steht in der Schweiz ganz im Zeichen der Flüchtlinge. Am nationalen Flüchtlingstag, ins Leben gerufen bereits 1980 von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe, wird auf die Rechte und Bedürfnisse von Flüchtlingen aufmerksam gemacht. Die Bevölkerung soll sensibilisiert werden, Begegnungen mit Flüchtlingen und weitere Anlässe finden schweizweit statt. Im Anschluss daran wird am 20. Juni der internationale Gedenktag für Flüchtlinge von der Uno begangen. Wie sehr auch junge Juden in der Schweiz sich dabei aktiv für Menschen auf der Flucht einsetzen, schildert eindrucksvoll Valerie Wendenburg in einer Reportage für die schweizer-jüdische Wochenzeitung TACHLES: «Wir Schweizer sind so privilegiert»
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Religion und Rausch: Das Thema ist derzeit im Gespräch, nicht zum ersten Mal und eben auch unter Juden. Einer der Gründe ist eine Studie, die die Johns Hopkins University in Baltimore gemeinsam mit der New York University durchführt. Darin geht es um die Wirkung von psychedelischen Drogen auf Geistliche verschiedener Religionen: Priester, Mönche, Imame, Rabbiner. Katja Ridderbusch berichtet in der JÜDISCHEN ALLEMEINEN WOCHENZEITUNG über die Hintergründe zur Studie und zum Thema: "Gott und die Pilze".
Der Link zum garantiert rauschfreien Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Vor kurzem ist im Berliner Verlag Hentrich&Hentrich ein Band erschienen mit dem Titel: "Die Begleitung Kranker und Sterbender im Judentum. Bikkur Cholim, jüdische Seelsorge und das jüdische Verständnis von Medizin und Pflege". In diesem Band setzen sich Experten verschiedenster Fachdisziplinen vor dem Hintergrund unserer modernen Lebenswirklichkeit mit religiösen, psychologischen, sozialen, medizinischen, spirituellen, ethischen und palliativmedizinischen Aspekten der Begleitung kranker und sterbender Menschen aus jüdischer Sicht auseinander. Auf HAGALIL ist ein Auszug aus dem Band zu lesen, nämlich der Beitrag von Rabbiner Tom Kucera: "Die praktische Spiritualität – Meditation im Judentum".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Der gestrige Fronleichnamsfeiertag hat seine ganze Aufmerksamtkeit auf das Abendmahl gelenkt, auch wenn das, was da passiert, letztlich Glaubenssache ist. Katholische ebenso wie protestantische Theologen haben darüber ziemlich unterschiedliche Ansichten. Ganz speziell sind Legenden von blutenden Hostien - diese gibt es in rund 100 Städten. Was steckt dahinter? Kirsten Serup-Bilfeldt ist dem für DEUTSCHLANDRADIO auf den Grund gegangen: "Vom Blut an der Hostie".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Das Selbstbewusstsein der Amerikaner als «auserwähltes Volk»  - "God's own country" - ist maßgeblich durch Einsichten Luthers geprägt, auch wenn am Anfang der amerikanischen Geschichte des Protestantismus vor allem die theologischen Einsichten von Calvin eine wichtige Rolle spielten. Dies belegt der lesenswerte Beitrag von Hermann Wellenreuther in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG, der die Entwicklung des Protestantismus in den USA und den Einfluss Luthers nachzeichnet: "Weshalb sich die Amerikaner für ein «auserwähltes Volk» halten".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Die neue Ausgabe der "Schweizerischen Kirchenzeitung" stellt das Verhältnis zwischen Islam und Christentum in den Mittelpunkt mehrere Beiträge. Als Grundlage und Leitmotiv dient dabei das 666 Seiten umfassendes Grundlagenwerk "Die Bibel im Koran", die der Theologe Karl-Josef Kuschel verfasst hat. Das umfassende Buch wendet sich an dialogwillige Nichtexperten, um auf der Basis von Bibel und Koran interreligiös vernetztes Denken, Glauben und Handeln anzustossen, wie Christoph Gellner in seiner Rezension für die SCHWEIZERISCHE KIRCHENZEITUNG schreibt: "Die Bibel im Koran".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

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Zum Abschluß der ARD-Themenwoche "Was glaubst du?" lohnt heute ein Blick in die FERNSEH-TIPPS. U.a. ist heute Abend eine Reportage zu sehen, die dokumentiert, wie der Slam-Poet und Theologiestudent Nils Straatmann gemeinsam mit seinem alten Schulfreund Sören Zehle sich auf Spurensuche des historischen Jesus in Israel begeben hat. Ebenfalls empfehlenswert vielleicht der Film "Die Konfirmation", die von den familiären Unruhen erzählt, die ein pubertierender Jugendlicher bei seinen a-religiösen Eltern durch seine Taufe und seinen Konfirmationswunsch auslöst. "Was für ein Drehbuchcoup der bekannten Drehbuchautorin Beate Langmaack", meint Nikolaus von Festenberg in seiner Vorab-Vorstellung des Films im TAGESSPIEGEL, denn: "Nicht die Religion muss ihre Existenz vor der Gesellschaft rechtfertigen, es ist umgekehrt."
Der Link zum Artikel in der Rubrik CHRISTLICHE WELT und weitere Informationen zu allen Beiträgen heute Abend in den FERNSEH-TIPPS.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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