Das Versteck im Zoo
Ausstellung in Köln zeigt die Geschichte des Projekts Stolpersteine
(COPYRIGHT: Andreas Rehnolt;
Genau dort nämliche ordnete Heinrich Himmler wiederum 50 Jahre zuvor im sogenannten Auschwitz-Befehl den Völkermord an den Sinti und Roma an. Demnig schlug jenen Erlass der NS-Diktatoren in den aus Beton gegossenen, zehn mal zehn Quadratzentimeter großen Stein ein. Anlass für die Schau in Köln ist der im Oktober anstehend 70. Geburtstag von Demnig, der der Bibliothek vor zwei Jahren seine insgesamt 60 Ordner umfassnde Sammlung mit Presseartikeln über die Stolperstein-Verlegungen vermachte.
Elke Purpus, die Direktorin der Kunst- und Museumsbibliothek erklärte am Wochenende, die bisherigen Ausstellungen bezögen sich stärker auf die Opfer-Biographien. Ihr Haus zeigt nun die Geschichte des Projekts. Die Aufarbeitung der Opfer-Biographien ist für Demnig eine zunächst nicht erwartete Folgewirkung. 1995 verlegte er noch anonymisiert neun weitere Steine für Sinti und Roma in der Thieboldsgasse 88.
Dank der späteren Erweiterung des Projekts um individuelle Lebensgeschichten verfügt nun zum Beispiel Hamburg über eine 20 Bände umfassende Biographien-Sammlung der NS-Opfer. Doch ein Problem, mit der die Bürgerbewegung - zu der das Kunstprojekt geworden ist - zu kämpfen hat, sind Genehmigungen der Stadträte. Erst 2000 stimmte Köln 500 Steinen zu. In München aber ist das Verlegen auf städtischen Bürgersteigen immer noch nicht erlaubt. Aber die Bürger dort weichen auf private Zugangswege aus.
Die Ausstellung ist montags von 14 bis 21 Uhr, dienstags bis donnerstags von 10 bis 21 Uhr und freitags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Microtext-Journalistenbüro)
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