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Religion als Hafen oder Bedrohung?
Religiöse Stereotypen in medialen Vermittlungen des 20. Jahrhundert
Die interdisziplinäre Konferenz „Religion als Hafen oder Bedrohung - Religiöse Stereotypen in der medialen Vermittlung des 20. Jahrhunderts“ bringt dabei verschiedene Forschungsansätze zusammen. Der Fokus der Vorträge liegt auf den drei monotheistischen Religionen Christentum, Islam und Judentum.
Die wechselseitige Wahrnehmung unterschiedlicher Religionen und Konfessionen bzw. religiöser Gruppen ist ein interdisziplinäres Anliegen, dem sich die Forschung in komparativer Weise und mehrere Fachwissenschaften einbeziehend bisher kaum gewidmet hat. Die Konferenz setzt sich zum Ziel, Ansätze der Historischen Stereotypenforschung mit religionswissenschaftlichen und kirchenhistorischen Perspektiven ins Gespräch zu bringen. Dabei handelt es sich um religiöse und konfessionelle Stereotypen – also um Heterostereotypen (Fremdbilder) und Autostereotypen (Selbstbilder) religiöser und konfessioneller Gruppen. Die Konferenz konzentriert sich auf die Rolle von Stereotypen der drei monotheistischen Religionen Christentum, Islam und Judentum samt all ihren Binnendifferenzierungen, auf das 20. Jahrhundert und auf die mediale Vermittlung (im breiteren Sinn des Wortes Medium) der Stereotypen. Thematisiert sollen nicht nur die Beschreibung stereotyper Selbst- und Fremdwahrnehmungen werden, sondern es sind gleichzeitig funktionale, analytische Fragen zu stellen. Die Frage nach einer möglichen Funktion von Stereotypen zur Stabilisierung von Gruppenidentitäten (z. B. Nationen) sollte analog auch im Bereich der Wahrnehmungen von Religionen und Konfessionen und ihrer Institutionen gestellt werden. Es geht also um die Identitätsrelevanz religiös konnotierter Stereotypen ebenso wie um das Verhältnis von Hetero- und Autostereotypen in diesem Bereich. Da religiöse Stereotypen kaum isoliert existieren, sind natürlich dabei auch die Interferenzen zwischen Religion/Konfession und Kultur, Politik und Nation zu untersuchen.
Die Relevanz des Themas für interreligiöse, interkonfessionelle und interkulturelle Beziehungen liegt auf der Hand und sollte auch thematisiert werden. Dabei wird vorgeschlagen, von einem Verständnis von Stereotypen als emotional aufgeladene Verallgemeinerungen auszugehen und auf dieser Basis die aus- und abgrenzenden Funktionen zu untersuchen.
Weitere Infos und genaues Tagungsprogramm:
http://www.stereotyp-und-geschichte.de/konferenz/
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Jüdischer Islam: Jüdisch-deutsche Selbstbestimmung
(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft)
»Es war der Islam, der das jüdische Volk rettete!«, fasste der Mediävist S. D. Goitein 1958 seine Erkenntnisse aus der Geschichte des Zusammenlebens von Juden und Muslimen zusammen. Damit meinte er nicht nur theologische Ähnlichkeiten der beiden Religionen, sondern auch die historische Rolle des Islam als Beschützer alles Jüdischen. Auch die gelehrte Auseinandersetzung jüdischer Religionswissenschaftler wie Abraham Geiger mit dem Islam schloss er mit ein. Susannah Heschel geht in ihrem Essay der Rolle nach, die der Islam vom 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts für die deutsch-jüdische Selbstbestimmung eingenommen hat. Damit knüpft sie an eine durch den Nationalsozialismus gebrochene deutsch-jüdisch-islamische Tradition an, die angesichts zeitgenössischer Debatten um den Status und die Emanzipation nicht-christlicher Religionen und ihrer Angehörigen in Wissenschaft und Gesellschaft besonders interessant ist.
Susannah Heschel ist Professorin für Jüdische Studien am Dartmouth College in den USA, eine streitbare Wissenschaftlerin und Feministin und Tochter des aus Deutschland vertriebenen Rabbiners Abraham Heschel. Ihr Forschungsinteresse gilt den jüdisch-christlichen Interaktionen in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert. Sie ist die Autorin von Büchern wie »Abraham Geiger and the Jewish Jesus« und »The Aryan Jesus: Christian Theologians and the Bible in Nazi Germany«. 2011-12 war sie Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin.
»Jüdischer Islam« ist die deutsche Übersetzung eines überarbeiteten und erweiterten Vortrags, den Susannah Heschel im Dezember 2013 auf Einladung von »Europa im Nahen Osten – Der Nahe Osten in Europa (EUME)«, einem Forschungsprogramm des Forum Transregionale Studien, in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in englischer Sprache gehalten hat. Die deutsche Übersetzung wurde von Dirk Hartwig, Moritz Buchner und Georges Khalil besorgt. Jüdischer Islam folgt auf die beiden ersten Bände der Schriftenreihe des Forum Transregionale Studien, Neil MacGregors »Globale Sammlungen für globalisierte Städte« und Sheldon Pollocks »Philologie und Freiheit«. Beide sind als Open-Access-Publikationen über unsere Homepage einsehbar.
Das Forum wurde im Oktober 2009 mit dem Auftrag gegründet, Weltwissen in die universitäre und allgemeine Öffentlichkeit zu tragen. Mitglieder sind Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Berlin und dem Bundesgebiet. Das Forum wird vom Land Berlin und im Rahmen einer Kooperation mit der Max Weber Stiftung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Verlag Matthes & Seitz
Berlin 2018
53 Seiten
14 Euro
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