Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
21.05.2019 - Nr. 1840

ACHTUNG

Am Donnerstag, 23. Mai 2019, erscheint ONLINE-EXTRA Nr. 287 mit einem Beitrag von Matthias Küntzel: "Islamischer Antisemitismus als Forschungsbereich. Über Versäumnisse der Antisemitismusforschung in Deutschland".





Guten Tag!

Nr. 1840 - 21. Mai 2019



"Jede Diskussion über den Konflikt Israels mit seinen arabischen Nachbarn dreht sich naturgemäss um die etwa 750 000 Palästinenser, die infolge des Krieges von 1948 geflohen sind oder vertrieben wurden. Fast nie zur Sprache kommt allerdings die Flucht und Vertreibung nahezu aller Juden aus der arabischen Welt. Warum ist das so?"
Diese Frage stellt Stefan Grigat, Lehrbeauftragter an der Universität Wien sowie Fellow am Moses-Mendelssohn-Zentrum Potsdam und an der Universität Haifa, in einem informativen und lesenswerten Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Darin erzählt er die Geschichte über das "vergessene Leid der arabischen Juden" und geht den Gründen für dieses Vergessen nach. Der gesamte Komplex, so legt er dar, sei auch wichtig für das Verständnis der arabischen Israel-Feindlichkeit und des arabischen Antisemitismus, als dessen wesentlicher Faktor er nicht die Staatsgründung Israels benennt:
"Für die arabisch-islamische Verachtung von Juden bedurfte es nicht der israelischen Staatsgründung, die vielmehr als Treibsatz für die Transformation dieser traditionellen Verachtung der jüdischen «dhimmis» in einen Hass auf die sich selbst zur Souveränität ermächtigenden Schutzbefohlenen fungierte. Die Radikalisierung der arabisch-islamischen Judenfeindschaft setzte vor der israelischen Staatsgründung ein und war in vielen Aspekten eine Reaktion auf die partielle Autoemanzipation der Juden in den arabischen Gesellschaften. Ähnlich wie im europäischen Antisemitismus, aber eingebettet in den Kontext einer anderen religiösen Tradition wurden die Juden in der arabischen Welt als Repräsentanten der Moderne attackiert."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Am letzten Wochenende blickte ganz Europa auf den Eurovision Song Contest in Tel Aviv. An dem libralen und weltoffenen Charakter der Stadt hat Bürgermeister Ron Huldai einen großen Anteil. Er hat die Stadt in eine tolerante Hightech-Metropole verwandelt - trotz konservativer Gegenwehr. Huldai ist zudem der letzte linke Politiker, der in Israel ein wichtiges Amt besetzt. Der Bürgermeister inszeniert sich als eine Art Gegenmodell zu Benjamin "Bibi" Netanyahu, Israels rechtem Ministerpräsidenten. Und dies offenbar mit Erfolg: im Herbst haben ihn 46 Prozent der Bürger von Tel Aviv wieder gewählt. Es ist seine fünfte Amtszeit. Dominik Peters porträtiert den erfolgreichen Großstadtpolitiker im SPIEGEL: "Israels liberale Insel".
Der Link zum Porträt in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Nun ist er vorbei, der ESC in Israel - erwartungsgemäß mit einem grottenschlechten Ergebnis für Deutschland und einem erwarteten Sieg der Niederlande. Freilich ging die große Show nicht ohne Eklat über die Bühne. Der isländische Beitrag sorgte für Ärger in der Halle: Bei der Punktevergabe hält die Band Hatari ein Palästina-Banner in die Kamera. Die Mitglieder von Hatari hatten mehrfach deutlich gemacht, dass sie etwas zu Israels »konfliktreicher und absurder Politik« sagen wollen. Und auch die überraschend gesangsunsichere Madonna wurde politisch - obwohl man die Politik doch außen vor lassen wollte. Weitgehend gelang dies aber, wie auch Veronique Brüggemann in ihrer Reportage für den SPIEGEL über die Stimmung in der Stadt notiert:
"Es ist, als hätte das Land sich abgesprochen: Diese Woche machen wir einen richtig guten Eindruck! Taxifahrer haben Englisch gelernt, wurden in Höflichkeit geschult. Im Radio laufen Eurovision-Songs rauf und runter. Es gibt endlich auch englische Busfahrpläne - bisher mussten Touristen vor den arabischen und hebräischen Schriftzeichen stehen und rätseln. Und sogar die Sicherheitskontrolleure an den Eingängen der Einkaufszentren wirken geduldiger als sonst."
Links zu Berichten und Eindrücken vom Gesangswettbewerb und dem ganzen Drumherum in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Wenn man Stimmung und Verhalten der Israelis in Tel Aviv während des ESC beobachtete, könnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass sich viele Israelis als Teil Europas empfinden. Trifft das wirklich zu? Welche Rolle spielen Events wie der ESC? Darüber sprach die TAZ mit dem 1954 in Mannheim geborenen Soziologen Natan Sznaider, einem der prominentesten Soziologen Israels, der am Akademischen College in Tel Aviv-Yafo lehrt. Zunächst angesprochen auf Kampagnen wie die Boykottbewegung BDS und befragt, ob derlei Engagement den liberalen Kräften in Israel nützen, antwortet Sznaider trocken:
"Der BDS nützt – wenn dieser Begriff hier überhaupt passt – natürlich den liberalen Kräften in Israel überhaupt nicht. Wenn der BDS überhaupt jemanden „nützt“, dann sind das die BDSler selbst."
Und was den Blick der Israelis auf Europa betrifft, sieht Sznaider die Situation differenziert:
"Dass der Blick Israels auf Europa geteilt ist in einen Blick nach dem Osten Europas hin, wo es politische Formationen gibt, die Israel sehr ähnlich sind wie Polen und Ungarn, und einem Blick nach dem Westen Europas, der für viele hier, die der kulturellen und wirtschaftlichen Elite angehören, als Referenzpunkt dient. Die politische Elite blickt nach Warschau und Budapest, während die kulturelle und wirtschaftliche Elite eher nach Paris, London und Berlin schaut."
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Nach tagelangen Diskussionen um den Umgang mit Zwangsarbeitern kündigt die Firma Bahlsen an, die eigene Geschichte von Wissenschaftlern aufarbeiten zu lassen. Ausgelöst wurden die Diskussionen und die Entscheidung zur wissenschaftlichen Aufarbeitung durch die heftige Kritik an verharmlosenden Aussagen zur NS-Zeit der Erbin Verena Bahlsen. Bei ihrem Versuch, sich zu entschuldigen, machte sie es freilich gleich noch schlimmer. So sagte sie der BILD-ZEITUNG im Blick auf die NS-Vergangenheit der Firma:  "Das war vor meiner Zeit und wir haben die Zwangsarbeiter genauso bezahlt wie die Deutschen und sie gut behandelt." Spätestens nach dieser zweiten Aussage bekam die Bahlsen-Erbin das ab, was man wohl als Shitstorm bezeichnet, schreibt Veronika Wulf in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Unterdessen berichten FAZ und SPIEGEL, dass die Bahlsen-Brüder eindeutig NSDAP-Mitglieder und Und Unterstützer der SS gewesen waren. Und das HANDELSBLATT befürchtet weitere unangenehme Enthüllungen, denn im Bundesarchiv würden wenigstens noch zwei weitere heikle Schriftstücke über den Kekshersteller Bahlsen liegen. Gleichwohl, es "muss alles auf den Tisch", sagt mittlerweile selbst der Bahlsen-Verwaltungsratsvorsitzende Michael Bahlsen, Vater der unglücklich agierenden Verena Bahlsen: „Ich werfe mir vor, dass wir unsere Geschichte nicht früher haben aufarbeiten lassen, um den nachfolgenden Generationen an dieser Stelle die Last zu nehmen“, sagte der 70 Jahre alte Unternehmer im Interview.
Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Neben Paris war Berlin seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Metropole für Konfektion und Fashion. Junge Unternehmer meist jüdischer Herkunft siedelten sich hier an und investierten in kreative Designs und innovative Produktionsweisen. Die urbane Frau der 1920er Jahre wäre ohne die Kleider aus dem Hause der Gebrüder Manheimer oder dem Wertheim-Warenhaus nicht denkbar. In den 1930er Jahren zerstörten die Nationalsozialisten damit eine einzigartige Tradition: Viele hochangesehene jüdische Konfektionshäuser wurden »arisiert«, die Inhaber enteignet, vertrieben oder ermordet. Deren Geschichte hat der Historiker Uwe Westphal erforscht und beschreibt sie in einer spannend erzählten Darstellung in seinem Buch "Modemetropole Berlin 1836 - 1939: Entstehung und Zerstörung der jüdischen Konfektionshäuser". DEUTSCHLANDRADIO hat mit ihm über seine Forschungsergebnisse gesprochen: "Es besteht ein Kartell des Schweigens".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Der katarische Nachrichtensender „Al-Dschasira“ hat am Sonntag zwei Journalisten suspendiert, weil diese in einem Video behauptet hatten, Israel sei der größte Nutznießer des Holocaust. Zudem sagten sie, Juden würden es mit den Holocaust-Opferzahlen übertreiben. Das Narrativ von sechs Millionen Opfern habe sich die zionistische Bewegung „zu Eigen gemacht“. Der Sender hat das arabischsprachige Video am Samstag gelöscht und sich von dem "anstößigen Inhalt" distanziert. Ein bislang einmaliger Vorgang, der Kersten Knipp in einem Beitrag für DEUTSCHE WELLE dazu veranlasst, die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der arabischen Welt zu beleuchten. Die Reaktion von "Al-Dschasira" deutet für ihn darauf hin, dass sich in vielen arabischen Ländern eine zunehmende Sensibilität im Umgang mit Fragen des Holocaust und auch des Antisemitismus entwickle - nicht unbedingt auf offizieller Ebene, aber in den arabischen Gesellschaften selbst.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Am Freitagnachmittag haben die Abgeordneten des Deutschen Bundestags nach teilweise kontroverser Debatte mit großer Mehrheit einen Beschluss zum Thema „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen“ gefasst, in der die gegen Israel gerichtete "Boycott, Divestment and Sanctions"-Bewegung (BDS) scharf verurteilt wird. "Brisant ist der Antrag vor allem für die parteinahen Stiftungen und die Entwicklungszusammenarbeit in den palästinensischen Gebieten: Die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) fördert z.B. mehrere Organisationen, die BDS unterstützen", stellt die BILD-ZEITUNG fest. Im Mittelpunkt der Debatte stand dabei einmal mehr die Frage, ob es antisemitisch ist, die Politik des Staates Israels zu kritisieren und ob es nicht erlaubt sein müsse, Israels Siedlungspolitik, die den Palästinensern immer neue Gebiete abringt, anzuprangern, die Einhaltung des Menschen- und Völkerrechts zu fordern? Das alles sei natürlich noch möglich und auch legitim, aber, so schreibt Benjamin Konietzny für N-TV: "BDS toleriert in den eigenen Reihen offenen Antisemitismus, Relativierungen des Holocausts und die Nähe zu extremistischen Terrororganisationen". Ähnlich deutlich der Historiker Michael Wolfssohn in der WELT: "Ein Blick auf die Website genügt: Der jüdische Staat, also die Antwort auf 3000 Jahre jüdischer Verfolgungsgeschichte und damit die Lebensversicherung aller Juden weltweit, solle verschwinden. Wer Juden diese Existenzsicherheit verweigert, ist Antisemit. Das hilft keine Klügelei. Mit wohlklingenden Worthülsen verdeckt BDS das eigentliche Ziel: die Auslöschung des jüdischen Staates." Peter Nowak analysiert für TELEPOLIS die einzelnen Positionen und Haltungen der politischen Kräfte im Bundestag, zeichnet darüber hinaus die Entstehung und Quellen der BDS-Bewegung selbst nach und thematisiert die tragende Rolle antisemitischer und christlich-anti-judaistischer Kreise in diesem Prozess. Schließlich reflektiert er auch über die Frage, warum ausgerechnet immer wieder linke Intellektuelle Gefallen an der BDS-bewegung finden. In Beantwortung dieser Frage unternimmt er auch einen interessanten Rekurs auf Ulrike Meinhof und die RAF. Abschließend betont er die Notwendigkeit, über BDS sehr kritisch zu diskutieren, spricht sich gleichwohl gegen jegliche Reglementierungen staatlicherseits aus:
"Auf die Diskussion über die BDS-Kampagne angewandt, hieße das zu fragen, warum sie in den unterschiedlichen Ländern Zustimmung findet und warum auch einige der marginalisierten israelischen Linken diese Kampagne unterstützen. Eine solche Diskussion ist auf jeden Fall sinnvoller, als wenn sich Linke mit an die Politik der deutschen Staatsräson hängen und in einer Koalition fast aller Parteien den politischen Alltag weiter reglementieren."
Links zu Berichten und Kommentaren zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Und noch einmal BDS: Zeitgleich, aber gänzlich unabhängig vom Bundestagsbeschluss in Sachen BDS, hat auch der Deutsche Koordinierungsrat der über 80 Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Deutschland (DKR) am Wochenende eine Resolution zum Thema herausgeben. Der DKR schlägt in seiner Stellungnahme einen etwas anderen Weg ein als es die Resolution des Bundestages tut. Während letztere ihren Fokus darauf legt, BDS als explizit antisemitisch einzustufen, taucht in der Stellungnahme des DKRs nicht einmal der Begriff antisemitisch oder Antisemtismus auf. Möglicherweise ein kluger Schachzug, konzentriert sich das DKR-Papier doch ganz auf eine argumentativ gestützte Ablehnung der BDS, ohne die emotionalisierte Schranke des Etiketts "Antisemitismus" zu bemühen. Im Ergebnis freilich ist die Verurteilung des BDS durch das DKR-Papier in nichts minder deutlich, als es der Bundestagsantrag ist: "Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) fordert umfassende Ablehnung der gegen Israel gerichteten Kampagne 'Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen'".
Der Wortlaut der Erklärung in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Zum ersten Mal hat die äußerst erfolgreiche deutschsprachige Band "Silbermond" die Gefühle über ihrer ostdeutsche Heimatstadt Bautzen gegenüber in einem Song ("Mein Osten") artikuliert. Der STERN hat vor diesem Hintergrund mit Frontfrau Stefanie Kloß und dem Band-Miglied Thomas Stolle von Silbermond gesprochen – über Nazi-Aufmärsche in Bautzen, innere Zerrissenheit und einen Weg aus der Krise. Auf die Frage des STERN, was es den beiden bedeute, wenn sie von Nazi-Demonstrationen in Bautzen hören, lesen oder diese im Fernsehen sehen, antwortet Stolle:
"Stolle: Du bist natürlich geschockt. Wenn plötzlich der Name der Stadt, in der du aufgewachsen bist, im Lauftext über deinen Fernseher wandert, rufst du erstmal zu Hause an, was da eigentlich los ist. Als das Husarenhof-Dach brannte, sind wir wenige Tage später in Bautzen aufgetreten. Und irgendwie zerreißt es dich. Einerseits den Hass und die Gewaltbereitschaft zu sehen – und andererseits zu begreifen, dass Bautzen gerade insgesamt als "braunes Nest" querverhaftet wird."
Auf die Liedzeile "Risse gehen durch Familien und ein Riss geht auch durch mich" angesprochen, erläutert Frontfrau Kloß:
"Kloß: "Risse gehen durch Familien" meint die angespannte Stimmung, die seit einigen Jahren an manchem Küchentisch herrscht, wenn es um Politik geht. Bei einigen Freunden von uns wird dieses Thema am Tisch bewusst ausgeklammert, damit die Stimmung nicht kippt. Und das ist doch traurig, dass man nicht mal innerhalb von vier geschützten Wänden reden und streiten kann ohne als links-versifft oder rechts zu gelten. Da lag in den letzten Jahren das ein oder andere Weihnachts- oder Geburtstagsessen schwer im Magen, würde ich sagen."
Der Link zum Interview sowie das Video des Songs selbst in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

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Was ist halal? Dürfen Juden Alkohol trinken? Und wer war Abraham? „Meet2respect“ heißt ein Berliner Projekt des Vereins „Leadership Berlin – Netzwerk Verantwortung“, bei dem jüdische und muslimische Religionsvertreter gemeinsam Berliner Schulen besuchen, um Vorurteile zu entkräften und die Kinder und Jugendlichen für Antisemitismus und Islamfeindlichkeit zu sensibilisieren. Ein bundesweit einmaliges Projekt, das von ISLAMiQ kurz vorgestellt wird: "Interreligiöses Projekt will Schülern Toleranz nahe bringen".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Gemeinsam mit queeren Vereinen und Studierendengemeinden lud die interreligiöse Initiative "Café Abraham" vergangenen Donnerstag in Berlin anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Trans- und Biphobie und des Fastenmonats Ramadan dazu ein, beim gemeinsamen Fastenbrechen über die Rechte, Selbstverständnisse und Erfahrungen der betroffenen Teilnehmer in Islam, Christen- und Judentum zu sprechen. Stefan Hunglinger war für die TAZ mit dabei und berichtet: "Abrahams queere Kinder".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Im Ramadan geht es nicht nur um den Verzicht auf Speisen und Getränke, auch sexuelle Abstinenz ist angesagt. Damit Männer nicht auf falsche Gedanken kommen, sollten Frauen ja nicht ihr Kopftuch ablegen, fordet derzeit eine Kampagne in Ägypten, über die Daniel Steinvorth in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG informiert: "Wenn Frauen den Appetit anregen".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Direkt neben dem Bildungszentrum der jüdischen Gemeinschaft „Chabad Lubawitsch Berlin“ entsteht derzeit ein „Jüdischer Campus“. Dieser soll laut Selbstbeschreibung „eine lebendige Begegnungstätte werden, die von der Geburt bis zum Erwachsenenleben alles bietet: Kinderkrippe, Kindergarten, Schule, Jugendclub, Sport- und Freizeitzentrum und einen Saal für Feste“. Vor wenigen Tagen war Ex-Bundespräsident Joachim Gauck zu Besuch bei der jüdischen Gemeinschaft, um das ambitionierte Bauprojekt zu besichtigen. Richard Herzinger hat ihn dabei für die WELT begleitet: „Brücken von der Vergangenheit in die Zukunft bauen“.
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Mit einem Festakt hat die Jugendbegegnungsstätte Schloss Gollwitz in der Nähe von Brandenburg an der Havel am vergangenen Freitag ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Das rund 70 Kilometer südwestlich von Berlin gelegene Schloss Gollwitz ist ein Ort der Begegnung für jüdische und nichtjüdische Jugendliche. Das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Anwesen wurde im April 2009 nach einer Komplettsanierung als Bildungseinrichtung eröffnet und bietet seither Raum für internationale Projekte und Workshops gegen Antisemitismus, Rassismus und für mehr gegenseitige Anerkennung. Unter den rund 150 geladenen Gästen waren neben Vertretern der Lokal- und Landespolitik auch die Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Juliane Seifert (SPD), der Beauftragte der Bundesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben in Deutschland, Felix Klein, sowie der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG war Jérôme Lombard mit dabei: "Wo Theorie zur Praxis wird".
Der Link zu seinem Bericht von den Feierlichkeiten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die israelische Choreografien Reut Shemesh inszeniert derzeit in Deutschland die Tanz-Performance „Atara“. Das besondere dabei: in der Performance treten orthodoxe und säkulare Jüdinnen gemeinsam auf. So sollen Klischees, Vorurteile und Lebensweisen hinterfragt werden. Eine der Tänzerinnen beispielsweise ist die Israelin Tzipi Nir, die jüdisch-orthodoxen Glaubens ist. Sie sagt u.a.:
„Ich fühle mich Gott sehr nah. Ich habe meinen eigenen Vertrag mit ihm und meine eigene Form des Glaubens gefunden. Mein ganzes Leben lang habe ich versucht, als religiöse Frau einen eigenen, inneren Weg zu finden. Das ist einfacher, wenn du mit der Religion aufgewachsen bist, als wenn du dich erst im Laufe deines Lebens dafür entscheidest – wie Reuts Bruder zum Beispiel, für den der Weg in die Orthodoxie einer Revolution gleichkam. Heute ist es so, dass streng religiöse Menschen zu mir sagen: du bist nicht orthodox. Und Nicht-Religiöse sagen: du bist sehr orthodox!“
Auch wenn das Beispiel Tzipi Nirs zeigt, dass es keine eindeutigen Kriterien dafür gibt, was jüdisch orthodox ist und was nicht – es ist ungewöhnlich, dass Frauen wie sie auf der Bühne stehen und tanzen; mehr noch, dass sie mit und vor Männern tanzen. Elisabeth Nehring stellt das Tanz-Projekt, die beteiligten Tänzerinnen und deren Motive in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO näher vor: "Tanz des Feminismus".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Mario Markus, emeritierter Professor für Physik an der Universität Dortmund, wurde 1944 als Sohn deutschjüdischer Einwanderer in Santiago de Chile geboren. Als 20-Jähriger ging er nach Heidelberg, wo er in Physik promovierte. Zuletzt war er Leiter einer Arbeitsgruppe am Dortmunder Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie und veröffentlichte über 160 wissenschaftliche Artikel in internationalen Fachzeitschriften. Nun hat er sein neuntes Buch vorgelegt: "222 Juden verändern die Welt". In dem Band sind faktenreiche wie anschauliche, manchmal trocken humorvolle Kurzbiografien versammelt. Es ist ein Who is Who großer Vordenker, Erfinder und Gründer. Es ist auch ein Stück der abendländischen Geschichte, die natürlich im Religiösen beginnt. Volker Blech stellt das Buch und seinen Autor in der BERLINER MORGENPOST näher vor: "Das Who is Who der jüdischen Vordenker".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Viele Computerspiele strotzen nur so vor Gewalt – vor allem deshalb sind sie für amerikanische Christen oft ein rotes Tuch. Vor einigen Jahren hat sich nun allerdings eine eine Art Gegenbewegung christlicher Zocker gegründet: die "Gamechurch". Jetzt will sie auch in Deutschland missionieren, wie Tim Baumann für DEUTSCHLANDRADIO berichtet: "Zocken mit Jesus".
Der Link zur Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Auf Berliner Friedhöfen sinkt die Zahl der Gräber. Weil Gartenflächen in der Stadt knapp sind, testet ein evangelischer Friedhof den Anbau von Gemüse per Urban-Gardening: Gärtnern auf dem ‚Gottesacker‘. Auch die Redewendung „Die Radieschen von unten angucken“ bekommt eine neue Bedeutung, meint Sven Kästner leicht süffisant und stellt die neue Bewegung in DEUTSCHLANDRADIO vor: "Gurken auf Gräbern".
Der Link dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Was hat Schenk von Stauffenberg, was Georg Elser nicht hat? Warum wurde der eine zum Ideal des Widerstandskämpfers gegen das Naziregime, während der andere in Vergessenheit geriet? Die Philosophin Bettina Stangneth will verstehen, wie eine Gesellschaft sich ihre Bilder macht und legt in ihrer jüngsten Veröffentlichung das Ergebnis ihrer Reflektionen vor. Oliver Pfohlmann hat es für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG gelesen: "Wie Vorbilder gemacht werden – und was sie über eine Gesellschaft aussagen".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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