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Vorankündigung: Von Montag, 16. Dezember 2019, bis einschließlich Montag, 13. Januar 2020, macht COMPASS Winterpause!
Guten Tag!
Vergangenen Sonntag kündigte der israelische Verteidigungsminister Naftali Bennett an, ein neues jüdisches Viertel in Hebron bauen zu lassen. Damit soll die Zahl der augenblicklich etwa tausend israelischer Siedler in der von rund 215 000 Palästinensern bewohnten Stadt im Westjordanland verdoppelt werden. Der palästinensische Nahost-Verhandler Saeb Erekat sieht darin die erste Reaktion auf die jüngste US-Entscheidung, den Siedlungsbau nicht mehr als völkerrechtswidrig zu betrachten, wie N-TV, die schweizer TACHLES und der österreichische STANDARD berichten. Israels Regierung beschloss am Sonntag außerdem, zehn Millionen Euro in Sicherheitsmaßnahmen rund um Siedlungen im besetzten Westjordanland zu investieren: "Israel genehmigt neues jüdisches Quartier".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Nach der formellen Anklageerhebung gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu fordern immer mehr Politiker seinen Rückzug. Auch parteiinterne Rivalen bringen sich in Stellung. Darf ein Mann, der wegen Korruption angeklagt wird, israelischer Ministerpräsident bleiben? Israels Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit sagt: ja. Es gebe keine "rechtliche Verpflichtung für den Ministerpräsidenten zum Rücktritt", sagte er. Ob es allerdings eine moralische Verpflichtung gibt - darin ist sich Israel uneins. Lior Soroka, Journalist bei der israelischen Tageszeitung HA'ARETZ erinnert in seinem Kommentar für die TAZ an Netanyahus eigene Maßstäbe und Worte, die er im Zusammenhang mit den Korruptionsvorwürfen an seinen Vorgänger Olmert einst sagte:
„Ein Regierungschef, der tief in Untersuchungen hängt, hat kein moralisches und öffentliches Mandat, um über das Schicksal des Staates Israel zu entscheiden“, meinte er damals in einem Interview. Es bestünde „die reale Sorge, dass er Entscheidungen aus Eigeninteresse und für sein politisches Überleben trifft anstatt zum Wohl des Staates“.
Für TAGESSCHAU.de beschreibt Tim Aßmann noch einmal recht detailliert die diversen Korruptionsvorwürfe zusammen, die ein "ganzes System der Bestechlickeiten" offenbarten: "Das Korruptionssystem Netanyahu".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Der sogenannte "militärische Arm" der Hisbollah ist bereits seit geraumer Zeit in der Europäischen Union verboten. Gleichwohl ist der libanesischen Schiitenmiliz weiterhin erlaubt, "politische" Arbeit zu betreiben. Das soll anders werden, denn die Bundesregierung strebe nun ein Betätigungsverbot gegen die Organisation an, berichtet N-TV. Und im TAGESSPIEGEL schildern Muhamad Abdi und Sebastian Leber recht eindrücklich, wie der "politische" Arm der Hisbollah mitten in Berlin Hetze, Geldwäsche und Rekrutierung betreibt: "Wie die Hisbollah in Berlin im Verborgenen agiert".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Trotz internationaler Kritik an den Verflechtungen mit der Hamas wird das Hilfsprogramm der Vereinten Nationen (UNRWA) von Deutschland weiterhin unterstützt. Nun steht eine Verlängerung der Gelder an. Die Bundesregierung sollte umdenken, meint Frank Müller-Rosentritt, seit 2017 Bundestagsabgeordneter und für die FDP-Fraktion Mitglied im Auswärtigen Ausschuss, in einem Beitrag für die WELT:
"Wir müssen uns intensiv mit Vorwürfen auseinandersetzen, die leider sehr zu denken geben. Es geht um Korruption, Miss- und Vetternwirtschaft, Schulbücher, die Gewalt gegen Juden, Märtyrertum und den Dschihad verherrlichen, Lehrkräfte, die Hitler als 'großartigen Führer' auf Facebook feiern, und sogar sexuelle Übergriffe. Der täglich geschürte Hass auf Juden und die komplette Leugnung des Staates Israel - die inzwischen zum Lernplan der PA gehören, welcher von UNRWA genutzt wird - sollten für Deutschland mit seiner historischen Verantwortung gegenüber dem jüdischen Staat absolut inakzeptabel sein."
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Eine Stahlsäule mit Asche und Knochenfragmenten von Holocaust-Opfern. Über der Kunstinstallation ist der Schriftzug "Gedenken heißt Kämpfen" zu lesen. Und in Großbuchstaben: "Keinen Schritt weiter! Hier begann die letzte deutsche Diktatur." Grablichter brennen, es gibt Blumensträuße, darüber hängen Zettel mit Texten wie "Vergesst sie nicht" oder "Gegen politischen Alzheimer in Deutschland". Das Ganze steht symbolträchtig auf dem ehemaligen Gelände der Kroll-Oper, jendem Ort, an dem 1933 bürgerliche Parteien das "Ermächtigungsgesetz" unterschrieben und die Demokratie in die Hände der Nationalsozialisten legten. Das Mahnmal ist eine neue Kampagne des Künstlerkollektivs Zentrum für Politische Schönheit (ZPS). Gedacht ist es als Mahnung und Protest gegen die AfD und die Bedrohung der Demokratie in Deutschland. Aber darf man die Opfer des Holocaust - ihre Asche! - für den politischen Kampf in der Gegenwart instrumentalisieren? Darüber streiten die Kommentatoren - durchaus heftig und durchaus widerstreitend. Der in Israel lebende Autor Eliyah Havemann, einer der Söhne Wolf Biermanns, äußerte sich empört. Er twitterte: »Da ist vielleicht auch die Asche meines Großvaters mit drin und das erschauert mich.« Noch zorniger der Publizist und Journalist Richard C. Schneider. Er twitterte:
»Das sogenannte ›Zentrum für politische Schönheit‹ hat nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ist das die Asche meiner Großeltern, meiner Onkel und Tanten? Oder vom Rest der Familie, der vergast und verbrannt wurde? Irrsinn. Immer mehr. Überall.«
Arno Widmann hingegen verteidigt die Aktion in der BERLINER ZEITUNG:
"Die Asche der Vernichteten in der Nähe des Reichstages konfrontiert die Politik und uns mit den Folgen unserer Handlungen oder den Folgen unseres Nichthandelns. Die Krolloper, auf deren ehemaligem Gelände die Installation steht, war der Ort, in den das Parlament nach dem Reichstagsbrand verlegt wurde. Hier wurde der Übergang in die rassistische Diktatur vollzogen. Das Zentrum für Politische Schönheit hilft uns wie schon bei seinen früheren Aktionen mit schmerzhaften Symbolen."
Und ein weiterer Aspekt tritt durch die umstrittene Aktion in den Fokus der Aufmerksamkeit: Was genau ist eigentlich in den Vernichtungslagern mit den Überbleibseln der Ermordeten geschehen? Konkret etwa den immensen Mengen an Asche der Verbrannten? Erstaunlicherweise ist diese Frage der "Entsorgungsproblematik" bislang nie systematisch erforscht worden. Beispielsweise wurden bis heute keine archälogischen Untersuchungen auf den Gebieten der Vernichtungslager vorgenommen. An dieses Desiderat knüpft die Formulierung an, die die Initiatoren des Zentrums der Aktion gegeben haben: "Sucht nach uns!".
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Diana Gring führte als Historikerin und Filmemacherin mehrere hundert Gespräche mit Zeitzeugen des Holocaust. Der Fall von Albrecht Weinberg, der 1945 zwei Todesmärsche miterlebte, blieb der 49-Jährigen besonders in Erinnerung, wie sie im Gespräch mit dem Magazin der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG schildert. Auf die Frage, ob die wachsende zeitliche Distanz zu den Geschehnissen die größte Gefahr sei, der die Erinnerungskultur heutzutage ausgesetzt ist, antwortet sie:
"Ich glaube, wir müssen vor allem aufpassen, dass die Erinnerung nicht in leeren Ritualen erstickt wird, sondern lebendig bleibt und auf aktuelle Gefahren aufmerksam macht. Neulich stand ich auf einer Demonstration gegen die AfD und habe ein Plakat in der Hand gehalten, auf dem stand: »Bergen-Belsen ist kein Vogelschiss«."
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Wie antisemitisch war die Deutsche Demokratische Republik? Der frühere Fraktionsvorsitzende der Linken, Gregor Gysi, sprach am vergangenen Montag während eines vom Jüdischen Museum ausgerichteten Gesprächsabends über „Juden in der DDR“ in der Evangelischen Akademie Frankfurt - und schilderte dabei seine ganz persönlichen Erfahrungen. Johanna Christner hat für die FAZ zugehört: "Statt 'Juden' sagten sie 'Zionisten'".
Der Link zum Bericht in der Rubrik in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Seit es Israel gebe, gehe der Antisemitismus die Juden eigentlich nichts mehr an, meint der Historiker Michael Wolffsohn in einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG: "Es ist ein Problem der Nichtjuden, die sich durch Antisemitismus zunächst und vor allem selbst schaden, ja demontieren. Diese These sowie einige der vielen Dummheiten über Juden und Antisemitismus seien skizziert", so Wolffsohn und nimmt in der Folge einige besonders beliebte antisemitische Klischees auseinander, indem er sie rhetorisch zunächst bestätigt, aber mit seiner Begründung entlarvt und auf ihren nüchternen Sachverhalt zurückführt. In diesem Zusammenhang argumentiert er u.a. auch nüchtern und historisch, wie sehr Antisemitismus der eigenen, nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft letztlich schadet und den eigentlichen Absichten der Antisemiten zuwiderläuft:
"Wer Juden verfolgt, vertreibt oder ermordet, schadet nicht zuletzt sich selbst. Diese Erfahrung machten im europäischen Mittelalter sowie in der frühen Neuzeit die christlichen Länder, die ihre Juden vertrieben. Im und seit dem 14. Jahrhundert wurden die Juden aus Westeuropa vertrieben. Polen nahm sie unter Kasimir dem Grossen auf – und blühte auf. Spanien und Portugal vertrieben die Juden 1492 beziehungsweise 1497. Das war, auf dem scheinbaren Höhepunkt ihrer Weltmacht, der Anfang von deren Ende. Wer heute schon aus demografisch defizitären Gründen händeringend (hoch)qualifizierte Einheimische braucht, kann sich den «Luxus» Antisemitismus recht besehen nicht leisten. Obwohl Gott angeblich in Frankreich lebt, hat er den Franzosen diese Einsicht noch nicht vermitteln können. Aus welchen Gründen auch immer haben sie es nicht verhindern können oder wollen, dass zwischen den Jahren 2000 und 2019 rund einhunderttausend der einst fünfhunderttausend Juden Frankreich verliessen. Die meisten zogen nach Israel. Von Bildung und Wohlstand dieser französischen Juden profitiert der den Antisemiten ebenfalls verhasste jüdische Staat, den die muslimischen Franzosen eigentlich schwächen wollen."
Der Link zum Essay in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Ein halbes Jahr liegt die Europawahl zurück, ein Urteil des Verwaltungsgerichts Gießen über Plakate des NPD-Landesverbandes nun auch schon drei Monate. Jetzt schlägt es hohe Wellen, weil die Urteilsbegründung bekannt wurde. Der Richter hält es nicht nur für rechtswidrig, dass die Wetteraugemeinde Ranstadt Wahlwerbung mit dem Text "Stoppt die Invasion. Migration tötet! Widerstand jetzt" abhängen ließ. Mit ausgedehnten Hinweisen auf Salafismus, Kriminalitätsstatistik, Kölner Silvesternacht, ertrunkene Flüchtlinge und sogar den Untergang des Römischen Reiches kommt der Jurist zum Schluss: Der Slogan sei nicht volksverhetzend, sondern "eine empirisch zu beweisende Tatsache". Und 2015 habe Deutschland ja tatsächlich eine Invasion erlebt, so Richter Andreas Höfer. "Höfers Urteilsbegründung liest sich über weite Strecken wie ein Positionspapier für einen NPD- oder AfD-Parteitag. Alles was rechten Hasspredigern zum Thema Migration einfällt, findet sich feinsäuberlich aneinandergereiht", schreibt Christian Rath in der TAZ und nennt das Urteil des Gießener Gerichts schlicht ein "Skandalurteil". Und im lesenswerten Interview des HESSISCHEN RUNDFUNKS mit Malte Engeler von der Neuen Richtervereinigung warnt dieser davor, das Urteil als das Werk eines "verschrobenen Sonderlings" abzutun. Sein Urteil zur Urteilsbegründung des Richters Hofer: "20 Seiten lang faschistische Slogans gekloppt".
Links zum Thema in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.
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Als erstes Bundesland führt Hamburg einen Religionsunterricht in interreligiöser Trägerschaft ein. Seine Inhalte werden künftig gleichberechtigt von der evangelischen Kirche, der jüdischen Gemeinde, drei islamischen Verbänden und der alevitischen Gemeinde verantwortet. Bislang wurde der Religionsunterricht an den staatlichen Schulen für alle Religionen und Konfessionen von der evangelischen Kirche auf Grundlage eines gemeinschaftlichen Lehrplans erteilt. Ein Modellversuch unter anderem an der Kurt-Tucholsky-Schule in Altona, bei dem auch jüdische, alevitische und muslimische Lehrer Religion für alle unterrichteten, sei sehr positiv verlaufen und werde jetzt auf alle Schulen übertragen, sagte Schulsenator Ties Rabe. Ein bundesweit einzigartiger Weg: "Religionsunterricht von allen für alle".
Die Links zu den Berichten darüber in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Johann Baptist Metz ist tot. Der katholische Theologe von Weltrang starb vergangenen Montag im 92. Lebensjahr. Geprägt durch seine eigenen Kriegserlebnisse und motiviert durch die Studentenbewegung der 1960er Jahre sowie die gesellschaftskritische Theorie der „Frankfurter Schule" entwickelte Metz in den späten 60er Jahren seine äußerst einflussreiche "Politische Theologie". Im Holocaust erkannte er als einer der ersten christlichen Theologen auch und gerade das Versagen des Christentums. „Nach Auschwitz“, so Metz, dürfe die christliche Theologie nicht länger mit dem Rücken zu Auschwitz geschehen. Programmatisch verlangt er, „keine Theologie mehr zu treiben, die so angelegt ist, dass sie von Auschwitz unberührt bleibt“. Eckpfeiler seines Denkens wurde sein Beharren auf der Leidempfindlichkeit des biblischen Glaubens („Autorität der Leidenden"), auf der daraus resultierenden Hinwendung zu den Opfern und Unterdrückten („Compassion" und „Mystik der offenen Augen") sowie auf der bleibenden Bedeutung der Erinnerung. Für seine Verdienste um den christlich-jüdischen Dialog wurde Metz 2002 mit der angesehenen Buber-Rosenzweig-Medaille des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit ausgezeichnet. Zahlreiche Nachrufe würdigen die Verdienste von Metz und beschreiben noch einmal den Kern seiner bis heute aktuell gebliebenen theologischen Positionen: "Wie kann man nach Auschwitz beten? - Gottespassion und Compassion".
Die Links zu den Nachrufen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Welcher Islam wird in Deutschland gelehrt? Die Bundesländer wollen, dass mehr Imame und islamische Religionslehrer in Deutschland ausgebildet werden. Ansätze dazu gibt es bereits - aber sie führen zu Konflikten mit konservativen Muslimverbänden, wie Joachim Wagner anschaulich in einem Beitrag für die WELT schildert. Dabei erweise sich insbesondere die türkisch gelenkte Ditib als besonders problematisch:
"Wer den Zickzackkurs von Ditib und Co. analysiert, kommt zu dem Ergebnis, dass sie überall dort den Bettel hinwerfen, wo sie in den Mitwirkungsgremien nicht mehr die Mehrheit und damit die Macht haben, in einigen Fällen nach erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Ditib-Landesverbänden und der Kölner Zentrale mit der türkischen Religionsbehörde Diyanet auf dem Kommandositz."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Gutes tun – das ist das Motto von Steven Guttmann und seinen Kolleginnen und Kollegen beim Verein "Mitzwe Makers" in München. Sie kümmern sich um alleinstehende Senioren, pflegen Denkmäler oder sammeln Lebensmittel für Bedürftige. Iris Tsakiridis hat sich die Aktivitäten des Vereins für den BAYRISCHEN RUNDFUNK näher angesehen: "Mitzwe Makers: Ein jüdischer Verein der 'guten Taten'".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
In der Hamburger Poolstraße droht ein einzigartiges Gebäude und Zeugnis des vielfältigen, pluralistischen Judentums zu zerfallen: In der Hamburger Neustadt findet sich, in einem Hinterhof versteckt, eine kläglich vernachlässigte Ruine. Sie ist Überrest eines Bombenschadens aus dem Jahr 1943. Und sie ist der Überrest einer 175 Jahre alten, historisch wertvollen und außergewöhnlichen Synagoge, der weltweit ersten Synagoge des liberalen Judentums, die seitdem verrottet, wie die WELT und die TAZ berichten. Nun werben Hamburgs Liberale Jüdinnen und Juden lautstark für die Rettung des Tempels. Und in der HAMBURGER MORGENPOST plädiert Miriam Rürup, Direktorin des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden, ebenfalls engagiert für die Bewahrung dieses einmaligen jüdischen Erbes, denn alles andere wäre ein "Skandal", sie sie schreibt: "Rettet die Synagogen-Ruine in der Neustadt!".
Die Links zum Thema in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die jüdische Gemiende "Beth Chayim Chadashim" sitzt in einem Mittelklasse-Stadtteil von Los Angeles, umgeben von konservativen und orthodoxen Synagogen, mexikanischen und äthiopischen Restaurants. Die 1972 gegründete Gemeinde ist eine besondere, denn es ist die erste schwul-lesbische Gemeinde, entstanden zu Zeiten, als homosexuelle Handlungen in vielen Staaten der USA noch unter Strafe standen. Neben Rosch Haschana und Jom Kippur feiert man dort beispielsweise noch einen weiteren Hohen Feiertag: den "Pride Shabbat", der jedes Jahr im Juni mit Regenbogenfarben und der Teilnahme an der Gay Pride Parade in West Hollywood gefeiert wird. Jessica Donath hat die Gemeinde für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG besucht und erzählt von ihren Eindrücken und der Geschichte der Gemeinde: "Vielfalt in L.A.".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Wie sah Marcel Proust das Judentum? Dieser Frage nach dem Verhältnis des Schriftstellers zum Jüdischen gingen Experten in Berlin während der Jahrestagung der Marcel-Proust-Gesellschaft auf den Grund. Welches Bild zeichnet Proust beispielseise bei den jüdischen Figuren in seinen Romanen und Erzählungen? Und wie wurde er selbst als Sohn eines Katholiken und einer Jüdin von seinen Zeitgenossen beurteilt? Ebenfalls deutlich wurde auf der Tagung, dass man bei der Vorbereitung des von internationalen Proustianern bestrittenen Symposions die sehr aktuelle gesellschaftliche Brisanz des mitschwingenden Themas Antisemitismus noch kaum geahnt hat. Lothar Müller und Peter von Becker berichten für SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und TAGESSPIEGEL von Diskussionen und Verlauf der Tagung und bilanzieren deren Ergebnisse: "Wie sah Marcel Proust das Judentum?".
Die Links zu den beiden Berichten in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Mehr als 500 christliche Blogs gibt es im deutschsprachigen Internet. Die Hoffnung dahinter: Wenn die Menschen nicht mehr in der Kirche vom Glauben hören wollen, dann wenigstens im Netz. Doch auf welche Weise versuchen die Blogs ihre Leser/innen zu erreichen - und wie viele erreichen sie überhaupt? Dieser Frage geht Simon Schomäcker in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO näher nach und schildert beispielhaft insbesondere die Bemühungen des katholischen Blogs "Feinschwarz", deren Redakteure zumeist für Kirchenzeitschriften oder theologische Fachmagazine tätig waren oder es noch sind: "Über die Theologie-Blase hinaus".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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In der Einleitung zu seinem Buch "Der zerrissene Faden. Wie die arabische Welt ihre Juden verlor" beklagt Nathan Weinstock das große Schweigen, das das Schicksal der rund 900.000 Juden betrifft, die innerhalb von zwei, drei Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Heimat verließen. Es ist der Untergang einer teilweise 2.000 Jahre alten Kultur, den Weinstock zum Thema seines Buchs macht, einer Kultur, die sich vom heutigen Marokko bis Afghanistan erstreckte. Weinstocks Ziel ist es, die „Leere“ in einem Diskurs über Israel, Palästina und die Juden zu füllen, in dem das Leid der Palästinenser offensiv und ideologisch vertreten wird, während die Entrechtung, die Verfolgung und die Vertreibung der Juden aus einer Reihe nordafrikanischer und asiatischer Länder nicht thematisiert werden. Franz Sz. Horváth hat das Buch für LITERATURKRITIK.de sehr genau gelesen: "Wer zerriss die Fäden?".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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