Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
10.02.2020 - Nr. 1882

ACHTUNG

Die nächste Tagesausgabe erscheint am Dienstag, 18. Februar 2020.


Guten Tag!

Nr. 1882 - 10. Februar 2020



Gemäß dem Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Nahen Osten sollen "die Grenzen Israels neu gezeichnet werden". Betroffen davon sind auch Hunderttausende von arabischen Israelis, die seit der Bekanntgabe des Plans dagegen demonstrieren, dass sie unter die Souveränität eines palästinensischen Staates gestellt würden. Sie leben in den Gebieten des sogenannten Triangles, eines "Dreiecks" nördlich des Westjordanlandes, das seit der Staatsgründung zu Israel gehört. Warum wehren sie sich gegen den vorgesehenen Gebietstausch? SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und AUDIATUR sind auf Spurensuche gegangen: "Warum arabische Israelis nicht in ‚Palästina‘ leben wollen".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

2003, während der Zweiten Intifada, stellte das Internetportal ZENITH sechs ausgewählten Nahost- und Islamexperten die Frage: »Wer regiert in zehn Jahren Jerusalem?« Befragt wurden seinerzeit die Islamwissenschaftler Christoph Reuter, Michael Lüders und Udo Steinbach sowie der Politologe Volker Perthes. Was haben sie damals vorausgesagt – und wie stehen sie heute dazu?
Der Link zu ihren Antworten in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

In zwei Interviews - zum einen mit der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG, zum anderen mit der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES - erläutert der israelische Schrifsteller Abraham B. Yehoshua seine Sicht der jüngsten Entwicklungen in der Nahost-Politik und verbindet dies mit dem soeben auf Deutsch erschienenen jüngsten Roman aus seiner Feder "Der Tunnel", in dem es u.a. um das bedrohliche Phänomen der Demenz geht. Auch im Blick auf den Nahost-Konflikt empfiehlt der Schriftsteller Israelis, Palästinensern und der Welt im Allgemeinen "ein bisschen Demenz". Auf Nachfrage antwortet er:
"Ich meine auch die Schoa. Wir sind zu viel damit beschäftigt, mit all der Wut, den Schrecken und den Ängsten. Wir sollten unsere Augen auf die Zukunft und ihre Möglichkeiten richten. Ich sage das auch den Palästinensern, die den ganzen Tag mit ihrer »Nakba« beschäftigt sind, dem Verlust ihrer Heimat 1948. Sie sind verletzt, sie wollen nach Hause zurückkehren. Aber die Welt ist kompliziert geworden, die Probleme der Zukunft sind real. Wir müssen nach vorne schauen, nicht die ganze Zeit darüber nachdenken, was man uns angetan hat, und warum. Heute dreht sich in der Politik alles um Identitäten, um Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen. Ultraorthodoxe, Nationalreligiöse, Säkulare, Misrachim, Aschkenasim, Linke und Rechte. Es gibt zu viel Selbstbezogenheit, man richtet sich zu stark nach innen. Mein Buch heißt »Der Tunnel«. Wir brauchen mehr Verbindungen, mehr Tunnel zwischen den verschiedenen Identitäten."
Die Links zu den Interviews in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Aus Äthiopien stammende Juden, die zu großen Teilen in den 1990er Jahren nach Israel eingewandert sind, haben es bis heute schwer in Israel. Nun steht fest, dass die 19-jährige Eden Alene, die zur Zeit ihren Militärdienst absolviert, Israel im Mai beim Eurovision Song Contest als erste äthiopische Sängerin und mithin erste schwarze Jüdin vertreten wird. Eine kleine Sensation. Judith Poppe erzählt in der TAZ Alenes Erfolgsgeschichte, die sich liest...: "Wie ein Märchen".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

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Unter anderem der Europaabgeordnete Guy Verhofstadt verglich die Gratulation des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke an den frisch gewählten FDP-Ministerpräsidenten Kemmerich auf Twitter mit einer Szene zwischen dem damaligen Reichskanzler der Weimarer Republik, Adolf Hitler, und Reichspräsident Paul von Hindenburg. Auf einem Foto von Mittwoch ist zu sehen, wie Höcke Kemmerich mit einer Verbeugung und einem Händedruck zum Wahlsieg gratuliert - eine Szene, die ikonographisch auf verblüffende Weise an die berühmte historische Geste Hitlers vom 21. März 1933 vor dem damaligen Staatsoberhaupt Paul von Hindenburg erinnert. Leben wir mithin wieder in Weimarer Verhältnissen? "Deutschland 2020 ist nicht Deutschland 1932", sagt dazu der Historiker Michael Wildt laut DEUTSCHLANDRADIO. Heute seien Öffentlichkeit, Medien und Zivilgesellschaft "aufmerksamer" geworden:
"Die AfD ist nicht die NSDAP. Die AfD-Politik zielt nicht auf die Errichtung einer faschistischen Diktatur, sondern steuert auf ein autoritäres rechtes Regime zu, wie wir es etwa in Ungarn haben. Das ist schlimm genug. Die AfD hat auch keine mehrere Hunderttausend Mann starke Gewaltmiliz wie die SA, die zu Weimarer Zeit den öffentlichen Raum beherrschte. Ja, die AfD hat Verbindungen zu gewalttätigen Neonazis, aber das spielt sich doch auf einem anderen Niveau ab. Es gibt allerdings auch Gemeinsamkeiten zwischen AfD und NSDAP."
Gewisse Kontinuitäten und Ähnlichkeiten zu den dreißiger Jahren sollte man nicht überbewerten, meint auch der Professor für jüdische Geschichte Michael Brenner im Interview mit der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG. Gleichzeitig jedoch zeigt er sich keineswegs sicher, ob Juden in Deutschland bleiben sollten und gibt zu bedenken:
"Haben das die Juden hierzulande nicht schon einmal geglaubt? Und den Zeitpunkt abzuspringen verpasst? Eine Regierung, die nur durch die Unterstützung der Flügel-AfD Björn Höckes ins Amt gehoben wäre, wäre in der Tat eine einschneidende Wende in der deutschen Politik. Sie würde das Versprechen der demokratischen Parteien, mit der AfD keine Bündnisse zu schließen, als unglaubwürdig entlarven."
In einem Gastbeitrag für DIE ZEIT versuchen auch Daniel Ziblatt und Michael Koß die Vorgänge in Erfurt vor dem Hintergrund der Geschichte einzuordnen. Beide gehören zu den profiliertesten Demokratieforschern der Gegenwart. Ziblatt ist Eaton Professor of the Science of Government an der Harvard University, sein Buch "Wie Demokratien sterben" (2018) wurde zum internationalen Bestseller. Koß ist Professor für das Politische System der Bundesrepublik Deutschland und der EU an der Leuphana Universität Lüneburg. Sie erinnern daran, dass "in föderalen politischen Systemen Tabubrüche immer zuerst auf Länderebene [geschehen], eben weil man sie hier so schön herunterspielen kann. In Thüringen hatte die NSDAP zum ersten Mal die Erfahrung gemacht, dass man auf parlamentarischem Wege auf eine Abschaffung der parlamentarischen Demokratie hinarbeiten kann. In der Politik summieren sich solche Regelbrüche auf: Nach 1924 setzte die NSDAP zusehends erfolgreich auf ähnliche parlamentarische Strategien, erst in anderen Ländern, dann im Reich."
Vor diesem Hintergrund fragen sie, wie Demokratien mit radikalen Herausforderungen umgehen sollten und haben eine eindeutige Antwort parat:
"Ein internationaler Vergleich zeigt: Es war vor allem die glaubhafte Abgrenzung der etablierten Parteien gegenüber radikalen Herausforderern, die Demokratien wieder stabilisiert hat."
Alle Links zum Thema in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Mindestens 391 Schweizerinnen und Schweizer waren in Konzentrationslagern der Nazis inhaftiert, viele von ihnen Auslandschweizer. Das belegt ein historisches Sachbuch, in dem drei Journalisten erstmals die Schicksale der Schweizer KZ-Häftlinge beleuchten. Susanne Wenger stellt daraus für SWISSINFO einige Beispiele näher vor, schildert deren Schicksale und das damit verbundene Problem: "Mit Schweizer Pass in Hitlers Todeslagern".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...

EVANGELISCH.de berichtet, dass der NDR derzeit im Kloster Bursfelde nahe Hannoversch Münden ein Doku-Drama über den christlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus dreht. Im Mittelpunkt des Filmes stehen der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer sowie der katholische Dominikanerpater Laurentius Siemer. In mehrere Handlungssträngen wolle man das Wirken, aber auch die Zweifel der beiden Theologen zeigen: "Mit Gott gegen Hitler".
Der Link zum Bericht in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Fast genau auf den Tag vor 50 Jahren, am Abend des 13. Februar 1970 drang ein Unbekannter ins Treppenhaus des jüdischen Altenheims in München ein, verschüttete Benzin aus einem Aral-Kanister und steckte es an. Sieben Menschen - mit David Jakubovicz (60), und Eliakim Georg Pfau (63) zwei Überlebende der Nazilager - fanden den Tod. Doch jenseits des Ablaufs bleibt das Verbrechen ein Rätsel: Niemand hat es je für sich reklamiert, aufgeklärt ist es bis heute nicht. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG und NEUES DEUTSCHLAND rekapitulieren die Ereignisse von damals und gehen der Frage nach, warum es nie zu einer Aufklärung des Verbrechens kam: "Die Schrecken eines Tages".
Die Links zu den beiden Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Die Bildungsstätte Anne Frank hat eine neue Publikation mit dem Titel "Wie die Rechten die Geschichte umdeuten" veröffentlicht, diese kann auf der Webseite der Bildungsstätte heruntergeladen bzw. bestellt werden. Das Themenheft "Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus – Wie die Rechten die Geschichte umdeuten" gibt einen Überblick über aktuelle Formen von Geschichtsrevisionismus, benennt wichtige Akteur*innen und deren typische Argumentationsfiguren und zeigt, an welche gesellschaftlichen Einstellungen sie anknüpfen. Schließlich gibt das Themenheft Anregungen, geschichtsrevisionistischen Positionen argumentativ oder praktisch entgegenzutreten.
Mehr Informationen und den Link zum Download der Broschüre in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Politische Theologie ist höchst aktuell. Die Wahl eines Ministerpräsidenten in Thüringen mit Hilfe der AfD am 5.2.2020 bildet eine Zäsur im politischen Diskurs – eine rechte Normalisierung. Bereits im Januar beschäftigte sich in Frankfurt eine Tagung mit dem Thema "Kirche, Theologie und AfD". Dabei wurden Thesen entwickelt, die auch im Blick auf die jüngsten Entwicklungen aufschlussreich sein könnten. In einem Beitrag auf dem theologischen Portal FEINSCHWARZ stellen fünf Theologen (Jan Niklas Collet, Jonas Erulo, Fana Schiefen, Jan-Hendrik Herbst und Gregor Taxacher), die allesamt Mitglieder des "Arbeitskreises Politische Theologie" sind die Thesen näher vor: "Der rechten Normalisierung entgegentreten! Politische Theologie angesichts von Thüringen".
Der Link dazu in der Rubrik RECHTSEXTREMISMUS.

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Einen bundesweit bislang einzigarten Weg in Sachen Religionsunterricht verfolgt man derzeit in Hamburg. Dort gibt es nur noch einen gemeinsamen Religionsunterricht für alle, bisher erteilt von einer evangelischen Lehrkraft. Seit dem Herbst geht man noch weiter: Auch Muslime, Juden und Aleviten geben den „Religionsunterricht für alle“. Immer im Wechsel. Das ist zumindest das Ziel. Das Hamburger Modell wurde im Dialog zwischen der Schulbehörde und den Religionsgemeinschaften jahrelang vorbereitet. Gleichwohl ist aber noch vieles offen, wie Patric Seibel für DEUTSCHLANDRADIO darlegt: "Ein Modell für Hamburg".
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Wer auf dem sogenannten Jesus-Trail, einer 65 Kilometer lange Wanderstrecke von Nazareth zum Fischerdorf Kapernaum am See Genezareth, wandert, erlebt das Heilige Land abseits der Massen, denn der vor zehn Jahren eröffnete Wanderweg ist noch recht unbekannt. Der Israeli Maoz Inon hat ihn gemeinsam mit einem Freund 2007 ausgetüftelt und sich dabei u.a. an dem Evangelisten Matthäus orientiert. „Ich hoffe, mit dem Jesus-Trail Brücken zwischen den zerstrittenen Juden und Muslimen in Israel bauen zu können“, sagt Inon zu seinen Motiven. Manuel Meyer hat für die WELT eine Mutter und ihre Tochter auf dem Wanderweg begleitet und gibt einen lebendigen Eindruck von der Strecke: "Wandern auf den Spuren von Jesus durch Galiläa".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Jerusalem, verehrt und umkämpft von drei Weltreligionen. An einem solchen Ort einen Chor für Juden, Christen und Muslime zu gründen, dafür muss man wahrscheinlich verrückt sein. Oder einen ungebrochenen Glauben in die Kraft der Musik haben. Das scheint bei Micah Hendler der Fall zu sein, der den „Jerusalem Youth Chorus“ gegründet hat, um israelische und palästinensische Jugendliche zusammenzubringen. Und dies offenbar mit Erfolg, wie Silke Fries für DEUTSCHLANDRADIO berichtet und einen der Teilnehmer des interreligiösen Chores mit den Worten zitiert:
„Der Chor bedeutet mir unheimlich viel ... Ich habe meine Ansichten über Juden und Christen total geändert. Ich habe hier viele jüdische Freunde gewonnen und kenne ihre Gedanken, ihr Innerstes. Früher war mir alles Jüdische fremd – ich wusste nicht, wie sie leben. Mein Leben hat sich total gewandelt, seit ich im Chor bin.“
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Die närrische Zeit steuert unvermindert auf ihren Höhepunkt zu - und hat einen historischen Höhepunkt bereits erlebt: Der nach eigenen Angaben bundesweit einzige jüdische Karnevalsverein „Kölsche Kippa Köpp e.V.“ hat bereits Anfang 2020 seine erste öffentliche Kappensitzung gefeiert. Im vergangenen Jahr hatte der vor drei Jahren gegründete neue Verein sein Programm nur geladenen Gästen vorgestellt, jetzt ging er zum ersten Mal an die Öffentlichkeit.R und 200 Gäste folgten dieser geschichtsträchtigen Veranstaltung, die Bobo Bost für die TAGESPOST begleitet hat: "Kölsche Kippa Köpp".
Der Link zum Bericht in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der Coronavirus beherrscht seit Wochen die Schlagzeilen. Ohne Frage leidet China, das Ursprungsland des Virus, bislang am meisten unter der ansteckenden und mitunter tödlich verlaufenden Krankheit. Von den drastischen Einschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen in China zur Eindämmung des Virus ist auch die jüdische Gemeinde der Achtmillionenstadt Ningbo am Ostchinesischen Meer betroffen. Knapp 50 Mitglieder zählt sie, zumeist Mensche, die für längere Zeit aus beruflichen Gründen hier leben. Inzwischen haben die meisten Juden das Land verlassen, aber einige harren vor Ort aus, wie Tobias Kühn für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG berichtet: "Schacharit mit Maske".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

"Es gibt eine Fülle an Büchern, Filmen und Zeitungsberichten, die das Judentum mit Opferrollen verknüpfen, aber nur wenige, die sich damit beschäftigen, wie bunt, manchmal widersprüchlich und unterschiedlich das Judentum in Deutschland ist und immer war."
So Monty Ott, seines Zeichens Vorsitzender von Keshet Deutschland e.V. und engagierter Streiter für queer-jüdisches Leben hierzulande. In seinem Essay für DIE ZEIT beklagt er, das insbesondere queere Jüdinnen und Juden nicht in dieses Bild der gängigen Opferrolle passen und "daher finden Erzählungen von vielfältigen jüdischen Identitäten auch keinen Einzug in die populären Narrative. Über die mutigen, widerständigen Jüd*innen wird genauso wenig in Deutschland gesprochen wie über queere. So geht ein großes Stück (deutsch-)jüdischer Geschichte verloren."
Der Link zum Essay in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Hannah Arendt: streitbare Jahrhundertdenkerin, den einen zu jüdisch, den anderen nicht jüdisch genug. 1933 floh sie aus Nazi-Deutschland ins Exil, über Tschechien, Italien und die Schweiz zunächst nach Paris. Später dann in die USA. Von dort aus avancierte sie zu einer der großen Ikonen unserer Zeit. In Comic-Form hat nun Ken Krimstein ihr Leben aufgezeichnet und wie „das Denken“ von den Tumulten ihres bewegten Lebens geprägt war. In den USA war seine Graphic Novel unter dem Titel "The Three Escapes of Hannah Arendt. A Tyranny of Truth" bereits Finalist beim National Jewish Book Award, und sogar die einschlägige Fachwelt zeigte sich von diesem originellen Hybrid aus Biografie, Fiction und Comic, der nun auf Deutsch vorliegt, begeistert. Anita Pollak hat den Band bereits für das jüdische Stadtmagazin WINA gelesen: "Philosophin in Sprechblasen".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Lehrstühle sind nach ihm benannt und Generationen von katholischen Theologen wurden von ihm beeinflusst: Ramano Guardini. In einem Text, der nur sechs Jahre nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes erschien, befasst sich Guardini skeptischen Blicks mit der Frage der Macht und wie man mit hier in der Neuzeit umging: „Die Macht ist uns fragwürdig geworden. (…) Im allgemeinen Bewußtsein dringt das Gefühl durch, daß unser Verhältnis zur Macht falsch ist; ja, daß unsere steigende Macht selbst uns bedroht.“ Ein hoch aktueller Text, wie Burkard Schäfers in seinem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO erläutert: "Visionäres Denken über Macht".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Zwi Luria, 72 Jahre alt, pensioniert und glücklich verheiratet, hat plötzlich Schwierigkeiten mit der Erinnerung. Aus Versehen holt er fast ein falsches Kind aus dem Kindergarten ab, er kann sich nicht mehr an Vornamen erinnern, er kauft selbstvergessen sechs Kilo Tomaten ein. Dabei sind sie doch nur zu zweit: Er und Dina. Als sich im Kernspin eine winzige Atrophie der Hirnrinde zeigt, ist das ein Schock. Doch dann macht Zwi, ermutigt von Dina, statt einer Reise ins Vergessen eine Reise zu sich selbst. Und überraschend öffnet sich ihm noch einmal das Leben, in dem ein Tunnel und ein kleines palästinensisches Mädchen ins Zentrum rücken. So lautet das Setting des jüngsten Romans "Der Tunnel" aus der Feder des großen israelischen Schriftstellers Abraham B. Yehoschua über das allmähliche Verlöschen des Geistes, der Normalität, ein Land im permanenten Ausnahmezustand. Martin Ebel hat den Roman für den schweizer TAGES-ANZEIGER gelesen: "Die gute Demenz".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag und eine gute Woche wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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