Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
11.09.2020 - Nr. 1912

ACHTUNG:

Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Mittwoch, 16. September 2020


Guten Tag!

Nr. 1912 - 11. September 2020



Der Beginn diplomatischer Beziehungen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Israel soll nach dem Willen von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus besiegelt werden. Trump erwarte für den "historischen" Anlass am 15. September Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den Außenminister der Emirate, Abdullah bin Said, teilte das Weiße Haus mit. Gleichwohl sieht es bisher nicht danach aus, dass weitere Länder der Region dem Vorbild dieses Neubeginns folgen, schilder Kersten Knipp in einem Beitrag für DEUTSCHE WELLE. Dies gelte insbesondere für Saudi-Arabien:
"Blickt man auf die offiziellen Verlautbarungen aus Riad, so gibt es derzeit jedoch wenig Anzeichen dafür, dass Saudi-Arabien bald dem Beispiel der Emirate folgen und volle diplomatische Beziehungen zu Israel aufnehmen könnte. Bedingung dafür sei eine international anerkannte Lösung der Palästina-Frage einschließlich Ost-Jerusalems, hieß es zuletzt mehr oder weniger deutlich von Seiten Riads, zuletzt am Mittwoch bei einem Treffen der Arabischen Liga in Kairo." Saud-Arabien könne sich keinen Deal leisen, der von Kritikern und politischen Gegnern als "Verrat" an den "Palästinensern und muslimischen Ansprüchen auf Jerusalem angeprangert werden könnte. Die "Financial Times" zitierte dazu einen nicht namentlich genannten Offiziellen mit den Worten: 'Die VAE sind kleiner und haben auch dieses religiöse Element nicht. Was die VAE zu verlieren haben, ist viel weniger als wir.' Es gebe in Saudi-Arabien Sorge, vom Rest der muslimischen Welt beschimpft zu werden."
In der Tat, viele Palästinenser fühlen sich von den Vereinigten Arabischen Emiraten verraten. Die Annäherung des Golfstaates an Israel betrachten sie als Bruch mit einem gesamtarabischen Konsens. Aber welche Möglichkeiten bleiben ihnen? Benjamin Hammer denkt darüber in einem Beitrag für TAGESSCHAU.de nach: "So isoliert wie schon lange nicht mehr".
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

In einem scharfen Kommentar für die schweizer-jüdsiche Wochenzeitung TACHLES kritisiert der ehemalige ARD-Nahost-Korrespondent Richard C. Schneider mit deutlichen Worten den Umgang Netanyahus mit den wachsenden Zahlen an Corona-Infizierten. Dass Israel aktuell die weltweit höchsten Steigerungsraten an Infektionen aufweist schreibt er maßgeblich dem chaotischen und einzig auf Machterhalt ausgerichteten Vorgehen des Ministerpräsidenten zu:
"Der Kampf gegen das Virus scheint verloren. Israel hat inzwischen die höchste Ansteckungsrate weltweit. Selbst vernünftige Bürger halten sich nicht mehr an die Anordnungen der Regierung, weil sie alle paar Tage geändert, über den Haufen geworfen wird. Jeder ist überzeugt, dass alles, was entschieden wird, nur politische Gründe hat und keine medizinischen."
Schneider erkennt in dem politischen Versagen, mit der Pandemie umzugehen, ein weiteres Symptom tiefer liegender Gefahren:
"Netanyahus populistischer Kampf gegen die angebliche Linke, gegen die Medien, gegen die Exekutive und Judikative spaltet das Land noch zusätzlich und zerstört das Fundament der Demokratie und des Staates. Wenn ein Premier Zweifel bezüglich der Integrität von staatlichen Institutionen sät, dann bricht das Gesamtgefüge schnell zusammen."
In der ZEIT schildert Steffi Hentschke in einer Reportage aus der ultra-orthodoxen Hochburg Bnei-Brak, wie es dazu kommen konnte, dass Israels ultra-orthodoxe Gemeinschaft zu einem zentralen Hot-Spot der zweiten Welle der Corona-Pandemie wurde:
"Zwölf Prozent der knapp neun Millionen Israelis gehören zu den Haredim, den Gottesfürchtigen, wie man die Ultraorthodoxen nennt. Nirgendwo in Israel leben so viele von ihnen wie in Bnei Brak. Die am dichtesten bevölkerte Stadt des Landes mit 185.000 Einwohnern bietet ideale Bedingungen, damit sich Covid-19 unkontrolliert ausbreiten kann. Die am dichtesten bevölkerte Stadt des Landes mit 185.000 Einwohnern bietet ideale Bedingungen, damit sich Covid-19 unkontrolliert ausbreiten kann. In Bnei Brak wohnen nur halb so viele Menschen wie in Tel Aviv – die Zahl der registrierten Fälle hier ist aber doppelt so hoch. Durch die lokalen Ausbrüche in den ultraorthodoxen Gemeinschaften droht die Pandemie in Israel außer Kontrolle zu geraten. Bisher jedoch wehren sich die Strengreligiösen gegen neue Ausgangssperren. Warum ist der Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen ausgerechnet bei ihnen so groß?"
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Uri Buri ist eine Legende, nicht nur, weil er als Israels bester Fischkoch gilt, sondern auch wegen seines bunten Lebenslaufs. Geboren wurde Uri Buri in Naharija, zehn Minuten nördlich von Akko. Naharija ist die Stadt der Jecke, der deutschen Juden. Wie Uris Eltern waren die meisten Einwohner aus Nazi-Deutschland geflohen, um sich in Palästina ein neues Zuhause aufzubauen. In vielen Familien, auch bei Uri, wurde Deutsch gesprochen, auch in den ersten Jahren nach der Staatsgründung Israels, als alles Deutsche verboten war. Die abenteuerliche Geschichte seines weiteren Lebenslaufs, wie er zum besten Fischkoch Israels wurde und wie er in seiner Küche zum arabisch-israelischen Frieden beiträgt, erzählt Steffi Hentschke in einem Beitrag für den TAGESSPIEGEL: "Uri will Meer".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL INTERN.

In ihrem Debütroman „Am Boden des Himmels“ liefert die junge Autorin Joana Osman einen originellen Beitrag zum Thema „Versöhnung im Nahostkonflikt“. Dafür erhielt sie den Phantastikpreis der Stadt Wetzlar – und erzählt bei der Verleihung, wie ihr auf einer Reise durch Israel und die Palästinensergebiete die Idee für das Buch kam, das die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG als »Entdeckung einer herausragenden Erzählstimme, eines – im schönen Wortsinn außergewöhnlichen Buches« bezeichnet hat. Von der Verleihung des Preise an die Tochter eines aus dem Libanon stammenden Palästinensers und einer Deutschen berichtet Elisabeht Hausen für ISRAELNETZ: "Wenn ein Engel im Nahostkonflikt Gemüter besänftigt".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL,DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

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Vor etwas mehr als 75 Jahren beging Adolf Hitler in Berlin Suizid. Seither sind hunderte Bücher über ihn erschienen: Hitler sells, immer noch. Zwei der neueren biografischen Monografien stammen vom deutschen Historiker Thomas Weber, der an der Universität Aberdeen in Schottland lehrt. Seine beiden Bände "Hitlers erster Krieg" (2011, engl. 2010) und "Wie Adolf Hitler zum Nazi wurde" (2016) sorgten auch international für einiges Aufsehen. Weber kommt nächste Woche zu einem Symposion anlässlich der Ausstellung "Der junge Hitler. Prägende Jahre eines Diktators 1889–1914" nach St. Pölten, Österreich, und wird dort den Eröffnungsvortrag halten. Anlass für den österreichischen STANDARD mit ihm ein Gespräch zu führen über Hitlers Zeit in Wien, dessen Antisemitismus und was sich daraus für heute lernen lässt: "Wir sitzen zum Teil immer noch der NS-Propaganda auf".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Zwei lesenswerte Beiträge zum jüdischen Widerstand während des Holocaust: in London zeigt derzeit eine Ausstellung, die aus den Sammlungen "Wiener Library" stammen, wie stark und vielfältig jüdischer Widerstand gegen die Nazidiktatur war. Cathrin Kahlweit hat sich die Ausstellung für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG angesehen. Und für das schweizer Portal AUDIATUR beschreibt Tsilla Hershco, Senior Research Associate am Begin-Sadat Center for Strategic Studies (BESA) und Spiegel Fellow am Finkler Institute of Holocaust Research an der Bar-Ilan Universität, dass obwohl jüdische Widerstandsorganisation in Frankreich eine der aussergewöhnlichsten Rettungsaktionen des Holocaust durchführten, diese Geschichte weder in Frankreich noch in Israel gut bekannt ist und aus politischen Gründen oft verzerrt dargestellt wird: "Der jüdische Widerstand und die Rettung der Juden in Frankreich".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Zwischen 1919 und 1945 schlossen sich über zehn Millionen Menschen der NSDAP an, am Ende des Zweiten Weltkriegs war jeder zehnte Deutsche Parteigenosse. Doch wer konnte Mitglied werden und wer nicht? Wann wuchs die NSDAP, die Deutschland während der NS-Diktatur ab 1933 als einzige zugelassene Partei beherrschte, und wann stagnierte ihre Mitgliederzahl? Welche Motive bewogen die Neumitglieder zum Eintritt? Konnte man aus der NSDAP auch wieder austreten? Wie sah die soziale Zusammensetzung der Partei aus? Auf der Basis des mit Abstand größten Datensatzes aus der Zentralen NSDAP-Mitgliederkartei sowie einer Stichprobe früher NSDAP-Mitglieder für die Jahre 1919 bis 1922 untersucht Jürgen W. Falter, einer der renommiertesten Parteienforscher, die NSDAP auf Herz und Nieren – und stellt dabei vertraute historische Gewissheiten zur Disposition. Seine kürzlich veröffentlichte Studie stellt Sven Felix Kellerhoff in der WELT näher vor: "Man konnte nicht „zufällig“ Mitglied der NSDAP werden".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Drei Abende lang haben internationale Experten bei Start Up Media Tel Aviv über Themen wie Hate-Speech und Fake-News im digitalen Zeitalter diskutiert. Auch das Thema Antisemitismus in den Medien war ein Schwerpunkt. Drei kurze Berichte auf den Seiten des BAYRISCHEN RUNDFUNKS geben einen kleinen Überblick. Ausserdem an gleicher Stelle ein kurzes Interviwe mit Dr. Susanne Glass vom ARD-Studio Tel-Aviv, die gemeinsam mit der Unternehmerin und Bloggerin Jenny Havemann zu den Veranstaltern des Events gehörte: "Israelisch-Europäischer Mediengipfel: Was tun gegen Hate-Speech?".
Die Links dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Erst seit Mai 2018 amtiert der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung Felix Klein. Trotz eines vergleichsweise kleinen Budgets hat er eine mediale Präsenz, die mitunter größer erscheint als die mancher Minister. Vergangene Woche nun legter er dem Bundeskabinett einen ersten Bericht über seine Arbeit vor. Auf 62 eng bedruckten Seiten hat Klein nun zusammengeschrieben, welche Anstrengungen bislang auf Bundesebene unternommen worden sind. Michael Thaidigsmann hat den Bericht für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG gelesen: "Erste Bilanz".
Der Link zu seinem Bericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Samuel Salzborn beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren wissenschaftlich mit Antisemitismus, „in all seinen Facetten“. Seit August arbeitet er als Ansprechpartner des Landes Berlin für Antisemitismus. Der 43-jährige Sozialwissenschaftler und Hochschullehrer ist einer der anerkanntesten Antisemitismusforscher. Im ersten Interview im neuen Job spricht er im TAGESSSPIEGEL über das Erstarken antisemitischer Verschwörungstheorien in der Pandemie, jüdisches Leben in Berlin und die einseitige Perspektive auf Juden und Israel in der deutschen Gesellschaft. Auf die Frage, ob Berlin angesichts des bundesweiten Spitzenplatzes an antisemitischen Vorfällen ein besonderes Problem mit Judenhass habe, antwortet er:
"Natürlich hat Berlin ein Antisemitismusproblem, so wie die ganze Bundesrepublik ein Antisemitismusproblem hat. Aber wir dürfen nicht vergessen: Wir wissen auch mehr über den Antisemitismus in Berlin und können sein Ausmaß besser ermessen als die meisten anderen Bundesländer. Weite Teile der Bundesrepublik sind Black Boxes in Bezug auf Judenhass. In Berlin ist seit Jahren die Struktur von RIAS etabliert, wir haben einen Antisemitismusbeauftragten bei der Polizei, eine Antisemitismusbeauftragte bei der Staatsanwaltschaft, die beide mit den zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten. Insofern wird das, was wir in der Forschung Dunkelfelderhellung nennen, in einem größeren Maße erfasst."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Im österreichischen STANDARD stellt Alexander Kluy vier Bücher über antijüdische Ressentiments, Klischees und Verschwörungshypothesen vor, die er zur Lektüre empfiehlt: Peter Schäfers "Kurze Geschichte des Antisemitismus" (Beck Verlag München), den von Nikolaus Hagen und Tobias Neuburger herausgegebenen Band "Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft", Deborah Lipstadts Buch "Antisemitismus heute. Wie Hass und Vorurteile global erstarken" (Piper-Verlag) und schließlich von Martin Goodman, "Die Geschichte des Judentums. Glaube, Kult, Gesellschaft" (Klett-Cotta-Verlag).
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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Auf den Seiten von DEUTSCHLANDARDIO sind zwei interesante Beiträge zu lesen über die schwer zu markierende Grenze zwischen Spiritualität und Glaubensgewissheit einerseits und religiösen Wahnvorstellungen andererseits. Michael Hollebach gibt in seinem Beitrag "Wenn Gott und Teufel um die Seele ringen" einen Überblick zur Problematik - und in einem weiteren Beitrag kommt der Psychiater, Psychotherapeut und Religionswissenschaftler Peter Kaiser im Gespräch zu Wort. Psychische Störungen sind oft von religiösen Zwangsvorstellungen begleitet, sagt er, versucht aber auch die heilsamen Kräfte von Religion zu beschreiben: "Zwischen Glauben und Wahn".
Die Links zhu den Beiträgen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Tun wir mal so, als wären wir schon in der Zukunft angelangt, nach Corona. Wie schauen wir dann zurück auf das Leben in der Pandemie? Das unternimmt in einem Essay für die ZEIT der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Georg Bätzing. Seine Überlegungen münden in dem Vorschlag, einen interreligiösen Feiertag einzuführen, der zur Besinnung aufrufen und daran erinnern soll, wie durch die Corona-Pandemie das gewohnte Leben zum Stillstand gekommen sei. Seine theologischen Überlegungen stützt er dabei sehr stark auf biblische Quellen und jüdische Traditionen, insbesondere das Sabbat- und Sonntagsverständnis der beiden Religionen und deren Funktion im Sinne einer Unterbrechung der Zeit. U.a. schreibt Bätzing:
"An die tiefgehende Erfahrung einer großen Unterbrechung [durch Corona] werden wir uns mit Sicherheit immer erinnern. Wie wäre es, wenn wir dieser Erinnerung in den kommenden Jahren in unserem Land Form und Gestalt gäben? Ein interreligiöser Feiertag, ein Sabbat-Tag der Besinnung, wäre gut für Deutschland. Judentum, Christentum und Islam stehen in einer gemeinsamen Tradition der wöchentlichen Unterbrechung im Takt der sieben Tage. Den Juden ist der Samstag heilig, unseren muslimischen Landsleuten der Freitag, uns Christen der Sonntag, der Tag der Auferstehung Christi. Deutschland, wirtschaftlich höchst erfolgreich, aber manchmal kurzsichtig, hat den evangelischen Christen ihren Buß- und Bettag genommen. In einer Zukunft, die bedroht ist durch Segmentierung und Spaltungen, wird alles kostbar, was den Zusammenhalt fördert. Wäre ein solcher Tag des Wir-Gefühls und der Besinnung für Gläubige und Ungläubige nicht ein wunderbares, heilendes Zeichen?"
Der LInk zu Bätzings Essay sowie Berichten über erste Reaktionen von jüdischer und muslimischer Seite in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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Das deutsche Judentum, so wie es vor 1933 einmal bestanden hatte, konnte nicht mehr wiederbelebt werden. Die Gründung des Zentralrats der Juden vor 70 Jahren war so gesehen in der Tat ein (unerwarteter) Neuanfang. Ob dieser Zentralrat nur das letzte Kapitel deutsch-jüdischer Geschichte, ihren Epilog sozusagen, darstellte oder ob er einen langfristig ausgerichteten Neuanfang gestalten sollte, darüber war man sich keineswegs einig, woran der Münchner Historiker Michael Brenner in seinem Rückblick für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG feststellt: "Gegen alle Widerstände".
Der Link zu seinem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Die jüdische Religion war in der Sowjetunion nicht verboten. Aber Jüdinnen und Juden wurden immer wieder diskriminiert. Manche lebten Religion und Kultur im Untergrund aus – mit Romanen in Selbstverlagen und heimlich gefeierten Festen. Wie dies aussah und vonstatten ging, schildert in einem Beitrag für DEUTSCHLANDRADIO Silke Nora Kehl: "Riten, Romane und religiöse Seminare".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Unter großer Anteilnahme von Juden aus aller Welt sind in der Berliner Synagoge Rykestraße am Donnerstag vier Rabbiner und ein Kantor in ihr Amt eingeführt worden. Es sind Absolventinnen und Absolventen des Abraham Geiger Kollegs, des ersten Rabbinerseminars in Deutschland nach der Schoa. Die Absolventen stammen aus Norwegen, den USA, Deutschland, Ungarn, Tschechien und Israel. Es war die mittlerweile zehnte Ordinationsfeier des Abraham-Geiger-Kollegs. Ein guter Tag für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland: So hat der Präsident des Zentralrates der Juden Josef Schuster es formuliert. DOMRADIO, MIGAZIN und JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG waren bei der Feier dabei: "Ein guter Tag für die jüdische Gemeinschaft".
Die Links zu den Berichten in der Rubrik JÜDISCHE WELT

Von 2800 deutschen Synagogen und Betstuben geht der Zentralrat der Juden in Deutschland für die Zeit von Hitlers Machtantritt aus. Rund die Hälfte fiel dem Naziterror zum Opfer. Viele Synagogen aber überstanden Krieg und Pogrome - und fielen dann der Ignoranz und Verdrängung der Nachkriegsdeutschen zum Opfer. Zu Hunderten wurden Synagogen in der Bundesrepublik und DDR erst nach 1945 abgerissen - um Platz für Büro- und Wohnhäuser oder Parkplätze zu machen. Oder weil sich niemand fand, der sich um ihre Bewahrung kümmerte. In einer Reportage für den SPIEGEL beschreibt Fabian Goldmann dieses Versagen und wie das Ringen um einen würdigen Umgang mit diesen Vorkriegssynagogen bis heute anhält: "Wo sind all die Synagogen hin?"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Der jiddische Witz ist mehr als die Summe der Witze, mit denen Ostjuden über sich selbst lachten, er ist Geist, «esprit», ja schwarzer Humor angesichts einer absurden Luftmenschen-Existenz. Der israelische Schriftsteller und Germanist Jakob Hessing erschließt kurzweilig das ironische Potential der jiddischen Sprache und erklärt, warum jiddischer Witz und jiddische Literatur aufblühten, als das Ostjudentum seiner Vernichtung entgegen ging. So ist sein Buch eine vergnügliche Geschichte kurz vor dem Abgrund – ganz wie der jiddische Witz selbst. Filipp Goldscheider stellt den Band in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG vor: »Men farschtejt jedess wort!«.
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Nicht alle evangelikalen Starprediger in den USA sind Trump-Fans. Aber wer nicht begeistert ist, kritisierte seine Politik nicht öffentlich. Das sei Heuchelei, sagen nun immer mehr junge Gläubige. Brenda Salter McNeil, eine bekannte Pastorin, mahnt: Wir können nicht mehr über Jesus reden, ohne Ungerechtigkeit und Rassismus anzuprangern. Für DEUTSCHLANDRADIO schildert Andreas Robertz, wie in den evangelikalen Gemeinden Amerikas die Kritik an Trump wächst: "Warum sich evangelikale Kirchen in den USA politisieren".
Der Link zu seiner Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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Ganz und gar begeistert zeigt sich Micha Brumlik in der FRANKFURTER RUNDSCHAU über den von Roland Hirte und Fritz von Klinggräff herausgegebenen Band „Israel, Fragen nach/Europa“, der ein selten differenziertes Bild von Israel und des Zionismus zeichne:
"Dem Rezensenten ist im Laufe der letzten Jahrzehnte kein anderes Werk untergekommen, das so umfassend, aber zugleich so differenziert darstellt, worum es bei Israel und dem Zionismus geht und warum und wie dieser Komplex mit der deutschen Geschichte im Zwanzigsten Jahrhundert unlöslich verbunden ist. Darum sei dieser vorzügliche Band allen, die sich ein umfassendes und nicht simplifizierendes Bild des sog. „Nahostkonflikts“ machen wollen, eindringlich empfohlen."
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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